Florian Lettre - Nach fünfzig Jahren

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F.L. ist jetzt alt. Immer wieder hat er an diese junge Frau gedacht, die er einmal für kurze Zeit gekannt hat. Nun trifft er sie wieder. Sie sind zwei Tage zusammen, und die alten Zeiten sind wieder da. Sie kommen sich näher. Aber es ist nicht so, wie er sich das vorgestellt hat. Und dann ist da noch die Frau, mit der er sein ganzes Leben zusammen gewesen ist.

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Es war schon am Nachmittag. Er fühlte eine Hand auf seiner rechten Schulter. Er drehte sich um und sah sie auf dem Sitz hinter sich. Ihre Augen waren auf ihn gerichtet. Es waren die Augen, die er kannte. Diese großen klugen Augen. Sie ergriffen von ihm Besitz. Wie selbstverständlich ergriffen sie von ihm Besitz. Da war keine Unsicherheit, da war große Sicherheit.

„Damit hast du nicht gerechnet“, sagte sie.

„Nein, damit habe ich nicht gerechnet. Aber es ist schön, dass du da bist. Sehr schön.“ Sie lächelte jetzt etwas, und es war das alte Lächeln, das er kannte und liebte.

„Wollen wir uns davonmachen?“sagte sie.

„Wie du willst.“ Er stand auf, und zusammen gingen zur Tür. Es war nichts zwischen ihnen. Es war, als ob sie sich erst gestern getrennt hätten. Vor der Tür standen sie zusammen, und sie drückte ihn an sich und zog seinen Kopf zu sich und seinen Mund, und er fühlte ihre Lippen auf seinen Lippen. Es waren die Lippen, die er kannte. Sie gingen weiter durch die Räume, die jetzt fast leer waren. Nur einzelne Studenten saßen über ihren Büchern.

„Hier haben wir auch gesessen“, sagte F.

„Es war eine schöne Zeit. Wir wussten noch nicht, was aus uns wird.“

„Ob wir uns wiedertreffen.“

„Nun haben wir uns getroffen. Was machen wir?“

„Wir machen, was du willst. Was willst du?“

„Ich würde gern hier umhergehen. Hier, wo wir damals gewesen sind.“

Sie waren zusammen gegangen und standen vor einem anderen großen Gebäude. Am Eingang waren keine Säulen. Es war ein großes schlichtes Gebäude. F. öffnete die Tür, die etwas knarrte. Sie gingen die Treppe hinauf. Die Tür zum Hörsaal war offen. Sie gingen hinein.

„Ich habe meist hier oben gesessen. Und du?“

„Wo etwas frei war. Ich habe dich hier nicht oft gesehen.“

„Ich war Hilfsassistentin in der Anatomie. Ich hatte nicht viel Zeit.“ Sie standen nebeneinander, und er drückte die Frau an sich, und sie ließ es geschehen, dass er sie küsste.

„Damals haben wir uns nicht geküsst“, sagte sie.

„Wir kannten uns nicht. Du warst so schön, alle wollten mit dir befreundet sein. Ich hatte keine Chance.“

„Aber dann haben wir uns viel geküsst.“

„Weil du wusstest, dass wir auseinandergehen. Ich war für dich nur ein Lückenbüßer."

„Ach, so war das. Ich wusste das nicht.“ Sie lachte, als sie das sagte. Dabei drückte sie seine Hand.

„Unsere Professoren sind alle tot. Aber in unserer Erinnerung leben sie weiter. Wer hat dir am besten gefallen?“ T. überlegte, ehe sie sagte:

„P. hat mir am besten gefallen. Er war sehr charmant. Und klug. Und die Vorlesung war sehr interessant.“

„Ich weiß nicht, ob alles gestimmt hat, was er vorgetragen hat.“

„Du hast bei ihm nur eine Drei bekommen.“

„Ja, du hast eine Eins bekommen. Du warst eben ein Mädchen. Er mochte Mädchen.“

„Das ist nicht wahr. Ich konnte alle Fragen beantworten. Du nicht.“

„Du hast recht, ich bin nicht so klug wie du.“

„Du bist Professor geworden. Ich nicht.“

„Du hast deinen Patienten geholfen.“

„Du nicht?“

„Nicht immer. Ich habe auch falsche Diagnosen gemacht.“ T. lachte.

„Ich auch.“

Unten neben dem Pult, hinter dem die Professoren gestanden und doziert hatten, öffnete sich eine Tür, und ein alter Mann kam heraus. Er ging zu einem Schrank und wollte ihn öffnen. Als er die beiden Leute sah, die auch alt waren, winkte er.

„Das ist W.“, sagte T. F. war sich nicht sicher. Sie gingen die Treppe hinunter zu dem alten Mann. T. ging auf ihn zu und sagte:

„Sind sie Herr W.?“ Der alte Mann lächelte.

„Das bin ich. Waren sie hier Studenten?“

„Ja, das waren wir. Vor fünfzig Jahren. Damals waren sie ein junger Mann, und wir waren auch jung. Sie haben uns beim Praktikum betreut. Sie waren streng, wir hatten Angst vor ihnen.“ Der alte Mann war überrascht.

„So, war ich streng? Ihr habt viel Unsinn gemacht. Die Geräte waren wertvoll. Ich musste aufpassen, dass nicht zu viel kaputtging.“

„Professor P. ist tot.“

„Ja, er ist tot. Er ist nicht wiedergekommen von einer Reise, als die Grenze zu war. Er hat uns im Stich gelassen.“

„Arbeiten sie immer noch?“ Der alte Mann lachte jetzt.

„Nein. Ich sehe hier nur manchmal nach dem Rechten. Die jungen Ärzte haben ihre Forschung im Kopf. Die Studenten interessieren sie nicht so. Ja, ja, so ist das heute.“

„Es war schön, sie gesehen zu haben.“ Sie verabschiedeten sich und gingen nach draußen. Sie standen nebeneinander vor dem großen Gebäude, vor dem sie auch als Studenten gestanden hatten. Das war vor fünfzig Jahren gewesen. F. hatte Angst, dass sich die Frau verabschieden könnte.

„Was möchtest du jetzt tun?“ sagte er.

„Ich habe Hunger.“ Sie gingen weiter zur nächsten großen Straße und suchten sich ein Restaurant. Es war ein italienisches Restaurant, und es sah gemütlich aus. Sie fanden einen freien Tisch und setzten sich. Sie saßen sich jetzt gegenüber, und F. sah nicht nur ihre Augen sondern ihr ganzes Gesicht und ihre Gestalt. Sie war nicht sehr modisch angezogen. Sie hatte einen dunkelblauen Pullover und eine schwarze Hose an. Kein Schmuck. Sie war korpulenter als damals. Sie hatte auch damals schon gern gegessen. Einmal hatte sie im Kino eine ganze Tafel Schokolade aufgegessen. Es war allerdings eine kleine Tafel gewesen. In ihrem Gesicht waren Falten zu sehen und einige braune Flecken.

„Hast du mich gleich wiedererkannt? Habe ich mich sehr verändert?“ sagte er. Sie sah ihn forschend an.

„Du hast dich schon verändert. Damals hattest du keine grauen Haare.“ Sie war immer aufrichtig gewesen. Sehr aufrichtig. Sie hatte es nicht nötig zu lügen. Sie fragte nicht, wie sie jetzt aussah.

„Ich hatte Angst, du würdest nicht mit mir reden wollen“, sagte er.

„Warum sollte ich nicht mit dir reden wollen?“

„Wir sind im Streit auseinandergegangen.“

„Sehr nett warst du damals nicht.“

„Ich war sehr enttäuscht. Du hattest mich besucht, und ich hatte mich so gefreut. Dann sagtest du, dass du wieder nach Hause fahren willst.“

„Du hattest mir kein Zimmer besorgt. Ich sollte mit dir in einem Bett in deiner Studentenbude schlafen.“

„Ich hatte noch nie mit einer Frau geschlafen. Du wärest die Erste gewesen.“

Er war froh, dass sie diese Sache besprochen hatten. Ein Ober kam und nahm ihre Bestellung auf. Sie nahm eine Pizza, er nahm einen Salat. Sie aß offenbar immer noch gern. Unter dem Pullover waren die Brüste kaum zu sehen. Wie sie wohl jetzt aussahen?

„Wer ist dieser Mann?“ Er musste das wissen. Ist es ihr Mann? Oder ein Bekannter? Oder ihr Liebhaber? Als sie ihn ansah, lächelte sie.

„Das ist ein Bekannter. Wir haben uns zufällig getroffen. Er ist Kollege.“

„Ich dachte, er sei dein Mann.“

„Mein Mann ist tot.“ F. war erleichtert. Besser hätte es nicht kommen können.

„Das tut mir leid.“

„Er ist schon zehn Jahre tot. Er ist an einer Blutung aus einem Aneurysma gestorben.“ Er wusste nicht, ob er noch etwas dazu sagen durfte. Er hätte gern mehr über diesen Mann gewusst, den sie bald nach dem Examen geheiratet hatte. Ihn hatte sie abgewiesen. Was musste das für ein Mann gewesen sein, dass sie ihn so schnell geheiratet hatte. Und wie war die Ehe gewesen?

„Bist du verheiratet?“ sagte sie. Sie sagte das ohne große Betonung. Es war ihr wohl nicht besonders wichtig.

„Ich bin verheiratet.“

„Eine Kollegin?“

„Nein, eine Lehrerin. Deutsch und Geschichte. Ein Sohn.“

Sie presste ihre Lippen aufeinander und sah ihn ernst an.

„Dann hast du doch noch eine Frau gefunden. Ich hatte befürchtet, du musst allein durchs Leben gehen, und das wäre meine Schuld gewesen.“

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