Daniela Baumann - Elfenkind

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Die Diné haben sich in Kalima eingelebt und ihre Familien wachsen langsam. Doch neue Schrecken erwarten sie – die riesigen Spinnen greifen an. Gemeinsam mit ihrem Vater und einigen Kriegern macht sich Yas auf, die Spinnen zu vernichten. Ihr Weg führt sie zurück in die alte Heimat, in die Anderswelt. Schaffen sie es, die Gefahr zu bannen und gesund zurück in ihre neue Heimat zu kommen?
Währenddessen lebt Steven auf einer Farm, sehnt sich aber noch immer nach Kristina. Zurück in Supai gelangt er durch einen Zufall nach Kalima, wo er auf die Familie von Yuna und Aki trifft, die ihm einen Hinweis auf das verschwundene Mädchen geben. Kann er sich gegen den geheimnisvollen Gegner durchsetzen und Yas wiederfinden?

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Section 1

Daniela Baumann

Elfenkind

Elfenkind – Band 2

Daniela Baumann

Elfenkind

Zwischen den Welten

Fantasy, Western

Impressum

Texte: © 2020 Copyright by Daniela Baumann

Umschlag: © 2021 Copyright by Daniela Baumann

Verantwortlich

für den Inhalt: Daniela Baumann

Wiesenmühle 7

95632 Wunsiedel

elfenkind.rabe@gmail.com

Druck: epubli – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin

Für Korbinian und Jannis, die ihre kreativen Ideen hier mit eingebracht haben!

Für Michael, der meine Fantasien unterstützt und mich nicht selten damit teilen muss.

Für alle, die mit der Entstehung dieses Buches mitgefiebert haben.

www.elfenkind.de.to

Facebook: Daniela Baumanns Ideenwelt

1. Der folgenschwere Brand

Steven war erschöpft. Den ganzen Tag hatten sie damit verbracht, die ersten Früchte und das Gemüse zu ernten, das bereits reif war, Holz zu hacken und in den Keller zu bringen. Hier im Waisenhaus mussten sie alle gemeinsam anpacken, um möglichst unabhängig zu sein. Dieser Sommer brachte reiche Ernte, das bedeutete, sie hatten eine Menge Vorräte für den Winter, mussten wohl diesmal keinen Hunger leiden. Aber es bedeutete eben auch sehr viel Arbeit für alle Kinder und Mrs. Duncan. Die Mädchen, die sonst zum Helfen kamen, mussten derzeit zuhause helfen, konnten sie deshalb nicht unterstützen. Hier waren er selbst und die anderen Jugendlichen im Waisenhaus gefragt, Mrs. Duncan verließ sich auf ihre Hilfe. Vor allem mit den kleineren Kindern.

Zum Glück hatte Mrs. Duncan vor kurzem einige der kleinsten Kinder tatsächlich vermitteln können, sie hatten nun ein richtiges Zuhause. Steven war ein wenig neidisch, aber auch realistisch. Er war schon viel zu alt, um für mögliche Adoptiveltern interessant zu sein. Nein, die zogen Babys oder wenigstens Kleinkinder vor. Ihm war klar, dass er weiterhin im Waisenhaus leben würde, bis er in einigen Jahren erwachsen war. Er wollte nicht undankbar sein, Mrs. Duncan tat wirklich viel, und sie liebte alle ihre Kinder gleich. Natürlich konnte sie sich nicht so intensiv um alle kümmern, als wenn sie nur ein oder zwei Kinder hätte. Dennoch sah sie zu, dass es keinem ihrer Kinder an etwas fehlte.

Auch jetzt, bei der Ernte, schuftete Mrs. Duncan von Sonnenaufgang bis zur Dunkelheit am Abend. Sie half bei der Ernte der verschiedenen Früchte, verarbeitete diese so, dass sie haltbar wurden, kochte gleichzeitig auch noch das Essen für alle Kinder. Steven und zwei andere Jugendliche in seinem Alter waren nicht so sehr mit den Früchten und dem Gemüse beschäftigt, sondern eher mit dem Holz. Hier in Arizona war es eher selten, sodass sie immer darauf achteten, nicht zu viel zu fällen. Im Gegenteil, für jeden Baum, den sie fällten, pflanzten sie zwei neue. Vor allem Kristina hatte in den letzten Jahren immer wieder Tannen- und Fichtenzapfen gefunden, die bereits austrieben. Diese hatten sie dann im Wald angepflanzt. Einige davon konnten sie inzwischen bereits fällen und hacken, sodass sie im Winter heizen konnten. Auch der Ofen in der Küche brauchte eine Menge Holz, wenn Mrs. Duncan kochte. Und sie versuchte, wenigstens einmal am Tag eine warme Mahlzeit für sie zu bereiten, meist am Abend, wenn die Arbeit getan war.

Der heutige Tag hatte sich gegen Mittag verdunkelt, und einige der jüngeren Kinder waren voller Angst zu Steven oder ins Haus gerannt , doch es war nur eine Sonnenfinsternis gewesen. Schnell hatten sich alle wieder beruhigt, und sie waren zurück an ihre Arbeit gegangen. Steven schwitzte stark, nicht nur, dass der Tag ziemlich heiß war, sondern die schwere Arbeit hatte ihn ausgelaugt.

Kristina hatte er nicht gesehen, sie war wahrscheinlich bei Jessica, vermutlich ernteten die Beiden das Gemüse auf der anderen Seite des Hauses . Die Rothaarige war in den letzten Wochen deutlich netter zu Kristina gewesen als früher, scheinbar war sie dankbar dafür, dass das Mädchen sie und Eric schnell genug gefunden hatte, um sie zu retten. Immerhin bemühte sie sich jetzt, freundlich zu der Achtjährigen zu sein, nahm sie unter ihre Fittiche. Ab und zu jedenfalls. Jessica fand Kristina noch immer unheimlich, womöglich sogar noch mehr als vorher, aber ihr war durchaus bewusst, dass Kristina sie und Eric gerettet hatte, daher bemühte sie sich nun, freundlich zu der Jüngeren zu sein, sie vor den anderen Kindern ein wenig zu schützen. Ja, Steven war fast sicher, dass er die kleine Schwarzhaarige bei Jessica finden würde. Oder hatte sich Kristina wieder zu den Indianern geschlichen, wie sie es mindestens ein oder zwei Mal die Woche machte? Sie musste vorsichtig sein, es waren immer mehr Soldaten in der Nähe unterwegs.

Er hatte herausgefunden, dass die Navajos, zu denen Raven gehörte, eigentlich ein ganzes Stück von hier weg zuhause waren, sich aber offenbar hier in der Umgebung ein wenig sicherer fühlten. Wahrscheinlich suchten die Soldaten hauptsächlich in ihrem ursprünglichen Jagdgebiet. Hier in der Gegend gab es eine Menge Canyons, in denen sie sich verstecken konnten, sollten sie ihr jetziges Lager abbrechen müssen. Manche davon waren kaum zugänglich, dort wären sie sehr sicher, aber es war auch schwer, mit den Ponys und dem Wagen ungesehen dort hinein zu kommen. Wahrscheinlich waren sie deswegen in der Ebene nahe des Waisenhauses, vermutete Steven.

Er hatte nur sehr vorsichtig Erkundungen eingezogen, da er niemanden darauf aufmerksam machen wollte, was er wusste. Auf keinen Fall wollte er diese Menschen verraten. Daher nahm er sich vor, Kristina zu warnen, dass sie eine Weile nicht mehr hinging. Nicht, dass ihr doch noch Soldaten folgten. Auch wenn die Kleine ungewöhnlich vorsichtig war, vor allem für ihr Alter. Dennoch konnte eine Warnung nicht schaden. Aber für den Moment war er einfach zu müde, also legte er sich in sein Bett. Gegessen hatte er draußen, nur ein Sandwich, bevor er weiter gehackt hatte. In den nächsten Tagen würde wohl Regen kommen, befürchtete Mrs. Duncan, daher beeilten sie sich mit dem Holz, damit es trocken blieb. Neben ihm schnarchte Eric bereits. Das Waisenhaus wurde ruhig. Steven schätzte, es war etwa zehn Uhr abends, da schliefen sicher ziemlich alle, bis auf Mrs. Duncan, die war oft halbe Nächte auf, um alles in Ordnung zu halten und auf sie zu achten.

Steven war der Heimleiterin mehr als dankbar, dass er hier ein Zuhause gefunden hatte. Seit etwa seinem fünften Lebensjahr lebte er hier. Er konnte sich nicht an seinen Vater erinnern, wusste aber, dass der ihn alleine aufgezogen hatte, weil seine Mutter bereits kurz nach seiner Geburt gestorben war. Doch als Steven nicht ganz vier Jahre alt gewesen war, wurde sein Vater ebenfalls getötet. Das war im Krieg passiert, obwohl er eigentlich gar kein Soldat war. Da es niemanden gegeben hatte, der sich nun um den Jungen sorgte, war er zu Mrs. Duncan und ihrem Mann gebracht worden, die sich um Waisenkinder kümmerten.

Kurz danach war auch Mr. Duncan gestorben, Steven konnte sich nur sehr vage an den Mann erinnern. Der Sheriff hatte damals über ihn selbst wohl nur herausgefunden, dass seine Eltern aus dem Osten gekommen waren, um hier im Westen ein neues Leben anzufangen. Er hatte nie herausgefunden, ob Steven noch lebende Verwandte hatte. Nun war er bald fünfzehn Jahre alt und würde wohl nicht mehr lange hier im Waisenhaus bleiben können. Die Armee brauchte ständig neue Soldaten, und gerade Waisenkinder holten sie gerne in ihre Reihen, da die oft ungewollt waren. Keiner vermisste sie. Steven war alt genug um zu verstehen, dass es Mrs. Duncan zwar nicht gefiel, sie aber nichts dagegen tun konnte. Sie war darauf angewiesen, dass die Öffentlichkeit sie unterstützte, ansonsten hatte sie keine Chance, das Waisenhaus weiter zu halten, und die Kinder würden dann sich selbst überlassen werden. Nein, das würde sie nicht zulassen, da versuchte sie lieber, die Jungen, die alt genug waren, irgendwo in eine Beschäftigung zu bringen.

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