Tibor Baumann - Was du nie siehst

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Will man ein ganzes Leben erzählen, findet es manchmal in einer Woche statt. Und am Ende der Woche wird Hansi den Mann kennenlernen, der ein Buch über ihn schreiben wird. Aber das weiß er noch nicht. Johann »Hansi« Mühlbauer führt ein ereignisreiches Leben zwischen Rockband und Reisen, zwischen Surferfreiheit, Wildnispädagogik und seiner Arbeit als Physiotherapeut – und ist seit seinem zweiten Lebensjahr blind.
Die Woche beginnt für ihn mit einem herben Verlust. Nach einem durchzechten Wochenende auf dem von ihm veranstalteten Rock-Benefiz ist sein Handy verschwunden – mit der Nummer von Alexa. Auf der Suche nach dem Handy durchlebt Hansi seine Woche und wird mehr und mehr mit sich selbst und seinem bisherigen Leben konfrontiert. Wohin soll die Reise gehen? Und wer ist der seltsame Verfolger, der scheinbar etwas mit Hansis verschwundenem Handy zu tun hat? Irgendwo in diesem Strudel gilt es, etwas über sich herauszufinden, einen Platz für sich zu erobern. Und eine neue Perspektive zu erlangen.
Eine Woche, die sich trotzdem über Monate hinweg erstreckt – eine Liebesgeschichte ohne Kuss, eine Geschichte über ungewöhnliche Verluste, gewöhnliche Abenteuer und einen blinden Mann, der die Herausforderung seines Lebens annimmt.
Baumanns biografischer Roman folgt nicht den ausgetretenen Pfaden der Literatur über behinderte Menschen. Was du nie siehst erzählt von den Zusammenhängen, die zwischen Menschen entstehen – und dem Umgang der Einen mit den scheinbar Anderen. Mit seinem Roman sprengt Baumann gleichzeitig die Grenzen zwischen Fiktion und Biografie – und macht den Schreibprozess selbst zum Thema.

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Jetzt kam auch der Herold und führte den lieblichen Sänger Diesen Vertrauten - фото 1

Jetzt kam auch der Herold und führte den lieblichen Sänger,

Diesen Vertrauten der Muse, dem Gutes und Böses verliehen ward;

Denn sie nahm ihm die Augen und gab ihm süße Gesänge.

Homer, Odyssee, 8. Gesang, 62–64

Pull my head back, pull my head back,

I’d better brace myself for what is to come.

Pull my head back, pull my head back,

Yeah, they always said I was a son of a gun.

John Coffey, Featherless Redhead

Das Folgende entspricht der Wahrheit

Sonntag III oder: Ein Autor auf Rückreise

»Neben mir in der billigen Maschine der noch billigeren Airline sitzt ein groß gewachsener Spanier, Mitte fünfzig, mit silbernen Fäden im schwarzen Haar. In Dauerschleife leiert über die Boxen über mir Velvet Underground seinen Sunday Morning

Ich lese den Satz noch einmal.

»Neben mir in der billigen Maschine der noch billigeren Airline …« – und breche ab.

Es ist so skurril, dass ich es jetzt nur deswegen glaube, weil ich es in mein Notizbuch hineingeschrieben und unterstrichen habe. Schwarze Tinte lügt nicht:

Im Flugzeug von Lissabon nach München über Barcelona wird Lou Reed als Beruhigungsmusik für ängstliche Flugteilnehmer gespielt. Unabgesprochen gemeinschaftlich lesen der Spanier im besten Anzug, den ich je gesehen habe, und ich in unseren Büchern. Simultanlesen für Nichtschwimmer und Unberuhigbare. Die Maschine ruckelt. Bis ich sie verlassen werde, unterdrückt diese seltsam gemeinschaftliche Handlung, an dessen Ende wir uns sogar mit einem Nicken voneinander verabschieden, ohne ein Wort gewechselt zu haben, das Gefühl der Überreizung. Dieses Gefühl, das sich nur durch die Rückkehr zu sich selbst bewältigen lässt.

Gut, dass ich während des Fluges zu trinken beginne.

Die Maschine rumpelt bei der Landung, es klingt nach billigem Plastik. Es ist gegen Mitternacht, mit surrendem Fahrgeräusch rollen wir auf die Haltezone zu. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich die Worte schreiben werde oder geschrieben habe.

Wie in Trance entsteige ich dem Flieger, eine spontane Flucht vorbereitend.

Auch hier in Barcelona riecht das Rollfeld nach warmem Teer und Kerosin. Ein Typ kommt auf einem kleinen Gefährt einsam um die Ecke geflitzt, bunte Leuchtklamotten, einen seltsamen Helm auf, Zigarette im Mundwinkel, springt unter das Flugzeug und beginnt, einen riesenhaften Schlauch zu montieren. Sein Gesicht sieht aus wie ein abgetragener Lederschuh. Die Luft ist angenehm feucht. Ich atme tief ein. Nun muss ich sieben Stunden im Flughafen verbringen. Warten ist ein Konzept, das mir vollkommen idiotisch erscheint. Es bedeutet, dass die Zeit mit nichts gefüllt wird, nichts passieren darf, alle Handlungen nur Brücken sind, damit sich alles auf das kommende Ereignis, in diesem Falle den Anschlussflug nach München, ausrichtet. Nur in einer Zeit, in der Velvet Underground zur Fahrstuhlmusik wird, macht das Sinn. Im Bus, nach Flugzeug stinkend, zwischen den anderen, wie Kegel wackelnden Menschen, vom Rollfeld zum nächtlich gespenstischen Flughafenkorpus, beschließe ich, meinen Anschluss nach München zu verpassen.

Ich entsteige dem geisterhaft leeren und unpassend hellen Flughafen wie ein Ertrinkender. Die Flut an Eindrücken, die ich mit mir bringe, könnte vor meinen Augen die Stadt niederreißend schlucken.

Eine fremde Stadt ungeplant zu betreten, fern von daheim, mitten in der Nacht, übermüdet und überreizt, bietet eine kontrastierende Wirkung zum eigenen Selbst. Einen kurzen Moment bin ich versucht, wieder umzukehren. Es ist nicht leicht, sich selbst zu ertragen.

Kein Zurück mehr. Vor dem riesigen, menschenleeren Flughafen klettere ich in den Bus wie ein seltsames Tier. Der Duft der südländischen Frühlingsnacht vermengt sich mit dem Geruch der Großstadt, umso weiter der Bus in das dunkle Zentrum vordringt.

Der Bus hält auf der Plaça de Catalunya. Erhellt von gelben Straßenlaternen erstreckt sich der als Rondell angelegte Platz um die steinerne Fläche. Ich wende mich an den Busfahrer. Mehr mit Händen als mit Worten zeigt er mir eine Richtung, die er mir rät einzuschlagen, wo um drei Uhr noch ein Hotel zu finden sei. Zumindest nehme ich an, dass er meine Intention verstanden hat.

Morgen werden Stände die Rambla wie Treibgut füllen, flanierendes Treiben zwischen Cafés und kleinen Restaurants, unter dem freundlichen Lächeln der alten Fassaden, hinter denen die Häupter der Bäume in den Himmel emporragen. In der Mitte zwischen den Häuserzügen aus alten Gründerzeitbauten, die ihren Charme in der Nacht in historische Düsternis wandeln, ist eine Allee angelegt. Die beiden Fahrspuren sind nur jeweils ein Auto breit, links und rechts der Pappeln. Der Fußweg, breit genug für Marktstände oder Massenschlägereien, dominiert die berühmte Straße. Doch jetzt, in der Nacht, drücken sich fragwürdige Gestalten im Neonlicht durch die Seitengassen. Zwischen den Bäumen, die glatt spiegelnde Allee hinab, tummeln sich Nutten und Zuhälter, betrunkene Jugendliche, Partytouristen und die zwielichtigen Typen, die ihnen nuschelnd Bier, Koks und andere Unterhaltung verkaufen wollen.

Vor einer kleinen Bucht steht ein Taxi. Der Fahrer steht rauchend an die Tür gelehnt, streicht sich immer wieder die langen Haare nach hinten. Sein weißes T‑Shirt ist ein wenig zu kurz und spannt sich über den Bauch, der an seinem ansonsten schlanken Körper hängt. Als ich ihn nach einem Hotel frage, erklärt er mir einen Weg und fügt mit spanischem Akzent an: »If you don’t find the way, do not ask the black girls. I am not racist. But they are prostitutes. They steal your money.«

Danke für den Weg.

Die meisten Nutten sind dunkelhäutige Menschen, deren Spanisch verwaschen klingt. Die Kleidung ist kurz und billig. Sie kauen Kaugummi, als ob sie den Geschmack der vorherigen Kunden mit künstlicher Himbeere vertreiben könnten.

Aufblasen und ploppen lassen.

Ich versuche, meinem verwirrten Kopf die Wegbeschreibung abzuringen, und bewege mich die Straße hinunter, in eine dunkle Gasse hinein. An einer Ecke verhandeln zwei Touristen über käufliche Stellungen mit einer dürren Frau, bewegen sich schwankend nahe an sie heran, der eine betatscht sie und ignoriert den düster dreinsehenden Pimp im Hintergrund. Erst zahlen, dann tatschen , denke ich mir als Sprechblase über den Mann mit dem schlechten Jackett und den geölten Haaren.

Ich ignoriere meinerseits eine Frau, die »Ola Mister, Blow­job?« sagt – es könnte aber auch »Ola, Mr Blowjob« sein. Meine Ignoranz scheint sie aufzuregen, denn sie ruft mir noch mit einigen Metern Abstand Wörter hinterher, die sich vom Angebot, über die Nachfrage hin zu Schimpfwörtern wandeln. Das verstehe ich, auch ohne ein Wort ihrer Sprache zu beherrschen. Schräg gegenüber von mir amüsiert das vier Typen in Trainingsklamotten, einer von ihnen mit ausgebleichten, schlecht gestochenen Tattoos auf den dünnen, drahtigen Armen, den Händen, am Hals und an der linken Schädelseite. Sein Lachen zeigt rechts eine Reihe Goldzähne. Er scheint der Anführer zu sein. Sagt etwas auf Katalanisch zu mir. Geht einige Schritte in meine Richtung und hält mir einen rosafarbenen Ballon entgegen, prall gefüllt.

Einatmen und sich ploppen lassen.

Er grinst mich zwinkernd an. Es ist definitiv sein Teil der Allee. Wir verstehen uns mit einem Blick – ich kenne Typen wie ihn und er braucht Typen wie mich nicht. Er lacht zum Abschied.

Meine Füße tragen mich ziellos die Straße hinab. An einem Mann mit löchrigem Led-Zeppelin-Shirt bleibe ich hängen, kaufe ihm spanisches Bier aus mit Eis gefüllten Plastiktüten ab. Über seiner Schulter strahlt ein neonblaues Schild, das blinkend »Hostel–Hostel–Hostel« verspricht. Umrundend lasse ich den Kameraden der Rockgeschichte stehen, der mich längst vergessen hat und jetzt versucht, einer Gruppe betrunkener Dänen den Preis seiner Dosen zu erklären.

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