Bernhard Domschcke - Zwanzig Monate in Kriegsgefangenschaft

Здесь есть возможность читать онлайн «Bernhard Domschcke - Zwanzig Monate in Kriegsgefangenschaft» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Zwanzig Monate in Kriegsgefangenschaft: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Zwanzig Monate in Kriegsgefangenschaft»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

"Beraube einen Menschen seiner Freiheit, entziehe ihm das Vergnügen der selbstgewählten Gesellschaft, drücke ihn hinab auf die unterste Stufe der Armut, damit ihm seine eigene Erscheinung widerwärtig werde und er seine Augen verwünsche, die ihm sein Bild und das der übrigen Gestalten seiner Bettelmannswelt vorführen, kette die Zeit an, damit der Tag zur Woche und die Woche zum Jahre werde, lass seinen Körper hungern und seinen Geist dürsten und du gibst ihm eine Hölle, schlimmer als das Gehirn eines Gottesgelehrten sie erfinden kann."
In den Jahren nach dem Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs (1861 – 1865) greifen zahlreiche Veteranen in Nord und Süd zur Feder, um ihre Geschichte niederzuschreiben. So unterschiedlich ihre individuellen Beweggründe hierfür sein mögen, ein Grundbedürfnis ist bei nahezu sämtlichen Kriegserinnerungen erkennbar: Der Leser soll wissen, dass die «patriotische Pflicht» erfüllt und die «Mannesehre» gewahrt wurde. In diesen Geschichtsinszenierungen ist den Geschehnissen abseits des ruhmreichen Schlachtfeldes und der Kameraderie des Feldlagers bestenfalls eine flüchtige Erwähnung vergönnt. Nur wenige Veteranen bekennen sich zu den demütigenden und «ehrlosen» Aspekten ihrer Kriegserlebnisse, was ihre schriftlichen Zeugnisse zu umso wertvolleren Quellen macht.
Einer dieser Männer ist der deutschstämmige Bernhard Domschcke. Geboren im Jahre 1827 in Freiberg, Sachsen, genießt er eine vorzügliche Schulbildung in Dresden und Leipzig. Der junge Bildungsbürger ist ein leidenschaftlicher Verfechter der Demokratie und nimmt aktiv an den Barrikadenkämpfen des Dresdner Maiaufstandes 1849 teil. Nach dem Scheitern der Deutschen Revolution flieht Domschcke in die Vereinigten Staaten, wo er sich einen Namen als glühender Gegner der Sklaverei und wortgewaltiger Journalist macht. Im Jahr 1862 meldet er sich freiwillig zum Kriegsdienst und dient als Offizier in der 26th Wisconsin Infantry. Als sein Regiment am 1.

Zwanzig Monate in Kriegsgefangenschaft — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Zwanzig Monate in Kriegsgefangenschaft», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Im Oktober trafen die Offiziere ein, welche in der Schlacht am Chickamauga Creek gefangen worden waren; ihre Zahl war groß und der Ruf "Frischer Fisch!" wollte kein Ende nehmen. Es war nämlich Sitte geworden, jeden neuen Ankömmling mit diesem Rufe zu begrüßen, welcher die Neuen gewöhnlich in Verwunderung versetzte, weil sie die Bedeutung des Ausrufs nicht kannten. Sobald sich ein neuer Ankömmling am Tore oder im unteren Stockwerke sehen ließ, rief der erste, der ihn erblickte, mit lauter Stimme: "Frischer Fisch!" und sofort wurde der Ruf in allen Sälen wiederholt. Sobald der "frische Fisch" die Treppen erstiegen hatte, wurde er umlagert und mit den üblichen Fragen bestürmt: Welches Regiment? Welches Corps? Wo wurde er gefangen? Wie lautete sein Name? In vielen Fällen waren die "frischen Fische" durch den eigentümlichen Empfang so verdutzt, dass sie die mit hastiger Neugierde gestellten Fragen kaum beantworten konnten. Manchmal erfuhren wir von den neuen Ankömmlingen sehr interessante Dinge, doch oft auch nichts und dann wurde mit Naserümpfen bemerkt: "Der frische Fisch weiß nichts." Als die Neuen von Chickamauga kamen, gab es, wie bereits erwähnt, einen großen Fischzug, sodass alle Säle des "Libby" gefüllt waren und die zu ebener Erde befindlichen Räumlichkeiten nebst dem Keller uns zur Verfügung gestellt werden mussten. In den unteren Räumen wurde von dieser Zeit an gekocht. Ehe die Offiziere von Chickamauga kamen, waren bereits Gefangene, einzeln oder in kleinen Grüppchen, aus allen Richtungen eingetroffen, darunter auch die Offiziere der beiden Kanonenboote "Satellite" und "Reliance", welche am Ausflusse des Rappahannock River auf schmachvolle Weise den Rebellen in die Hände gefallen waren. Im unteren Mittelsaal, welcher nebst dem unmittelbar darüber gelegenen den Offizieren von Chickamauga eingeräumt wurde, befanden sich bis zum Spätherbst die Zivilisten, welche bei Gettysburg und an anderen Orten gefangen worden waren. Diese Leute waren der unmenschlichsten Behandlung ausgesetzt. Durch ein Loch im Fußboden, welches sorgsam verdeckt wurde, damit der Spürhund Turner es nicht auffinden konnte, hielten wir Kommunikation mit diesen armen Opfern der Rebellengrausamkeit. Sie erhielten fast gar keine Speise, oft nur ein wenig Reis- oder Bohnensuppe, in welcher sich zahllose Würmer befanden; sie litten Mangel an Wasser und wurden von Ungeziefer schrecklich geplagt. Alles, was sie besaßen, hatte man ihnen genommen, sodass sie nichts hätten kaufen können, selbst wenn ihnen dies gestattet gewesen wäre. Sie riefen uns oft dringend um Hilfe an und wenn wir konnten, ließen wir ihnen durch jene Öffnung Esswaren zukommen, namentlich Brot, welches jedoch in kleine Stücke zerschnitten werden musste, da die Öffnung im Fußboden nicht groß war. Später wurden die Armen forttransportiert, ich weiß nicht wohin; wahrscheinlich nach "Castle Thunder", einer weiteren Marterburg in der Nähe des "Libby", in welcher die grauenhaftesten Szenen sich ereignet haben sollen. Die Gesellschaft im "Castle Thunder" war eine sehr buntgemischte und bestand aus nordstaatlichen Zivilisten, südstaatlichen Unionsanhängern, Deserteuren, Schwindlern, Soldaten, welche das Ehrenwort ihrer Entlassung gebrochen hatten und dergleichen mehr. Auch Frauen waren im "Castle Thunder" eingesperrt. Kommandeur dieses Gefängnisses war ein gewisser Captain Alexander.

Im November begann es bereits, empfindlich kalt zu werden und wir suchten uns vor allem gegen den scharfen Luftzug zu sichern, welcher durch die Fensteröffnungen strich, in welchen weder Glas noch Rahmen sich befanden. Wir verhängten die Öffnungen, so gut es ging, mit Decken und alten Lumpen und hüllten uns nächtens, meistens ohne uns auszukleiden, in die Decken, welche uns die Rebellen gegeben hatten. Dennoch froren sehr viele, denn nur wenige hatten Decken aus dem Norden erhalten. Zu Ende des Jahres 1863 und in den ersten Monaten des Folgejahres war die Kälte in Richmond größer als wir erwartet hatten und an einigen Tagen nicht geringer als in Wisconsin oder Minnesota. Was unsere Heizungsapparate anbelangte, so befand sich in jedem Saale nur ein Ofen, welcher natürlich nicht hinreichende Wärme verbreiten konnte, selbst wenn wir Holz genug erhalten hätten. In diesem Punkte war Dick Turner überaus gemein; wir hatten Öfen, aber sehr oft kein Holz; man gab uns Rationen, aber wir konnten sie wegen Mangels an Holz nicht kochen. Am Weihnachtstage, unter anderem, an welchem es ziemlich kalt war, erhielten wir kein Stück Holz und das Fleisch, welches man uns lieferte, mussten wir bis zum nächsten Tage liegen lassen. Dies war Dick Turners Christbescherung. Anfangs wussten wir uns einigermaßen zu helfen, wenn das Holz mangelte, indem wir alte Bretter, Verschläge und sonstiges Holzwerk, das nicht niet- und nagelfest war, abrissen und verbrannten, aber nach und nach wurde auch diese Reserve erschöpft. In den Sälen hatten wir es uns so komfortabel wie möglich eingerichtet; aus den Brettern der aus dem Norden geschickten Kisten wurden Tische, Bänke und Stühle verfertigt und da wir auch Lichter bestellt hatten, so konnten wir die langen Abendstunden durch Lektüre und dergleichen kürzen. Einige, die gute Stimmen hatten, gaben Lieder zum Besten, aber sehr viele, die keine Stimme besaßen, sangen auch. Das Repertoire war freilich kein großes, aber dies bedeutete nichts; man lauschte einem und demselben Liede hundert Male. Ein Quartett-Club, dessen erster Tenor beim Singen ein sirupsüßes Gesicht machte und dessen zweiter Bass, ein Schulmeister aus Pennsylvania, mit großer Gravität dirigierte, sang meistens geistliche Lieder und Hymnen. Hatten diese Quartettsänger ihre heilige Begeisterung ausgehaucht, so begann ein anderer, einen Negergesang oder ein irisches Lied zu singen, dessen Refrain die ganze Gesellschaft wiederholte und zwar in der Regel in ohrenbetäubender Weise. Ich glaube, dass Satan in der Hölle keine schöneren Konzerte hat als sie unsere Stimmband-Akrobaten im "Libby" veranstalteten. Wäre ein talentierter Komponist zugegen gewesen, so hätte er diese Klangwirkungen studieren und später anwenden können, um die Wolfsschlucht-Musik und die Dissonanzen im Fliegenden Holländer vollständig in den Schatten zu stellen. Auch ein Orchester hatte sich gebildet, dessen Hauptinstrumente ein Banjo, eine Gitarre, eine Flöte, eine Violine und eine Handtrommel waren, wozu später ein Kunstfertiger noch einen Triangel aus alten Eisenstäben fertigte, der zwar die ungefähre Form, aber nicht den Ton eines Triangels besaß. Solche kleinen Übelstände konnten indessen nicht genieren und es wurde wacker darauf los gegeigt, gepfiffen und geschlagen, sodass Lanner und Bellini, welche die Lieblingskomponisten dieser Kapelle waren, gewiss im Olymp ihre Freude daran hatten. Ferner organisierte sich eine Gesellschaft von sogenannten "Minstrels", die in kurzen Zwischenräumen mehrere Vorstellungen gab, welche die amerikanischen Offiziere besonders amüsierten. Die Darsteller, natürlich mit schwarzgefärbten Gesichtern und Händen, gaben außer einigen Instrumental- und Gesangsstückchen kleine Possen, sogenannte Farcen, zum Besten, welche den komischen Stücken der professionellen "Minstrels" nachgebildet waren und manche schlechte Witze und derbe Anspielungen enthielten, die für ein Publikum von Damen kaum zulässig gewesen wären. Die Amerikaner liebten indes diese Farcen und Burlesken und vergnügten sich herzlich an den possenhaften Situationen und derben Späßen, sowie an den den Negern abgeschauten, aber etwas übertriebenen Grimmassen und Tänzen. Die "Minstrels" fanden den größten Beifall bei den Insassen des "Libby" und wenn sie schließlich ihre Vorstellungen einstellten, so lag der Hauptgrund in der Schwierigkeit, neue Stücke zu erfinden und Variation in das eintönig gewordene Repertoire zu bringen. Auch wurde der Muse des Tanzes gehuldigt, oft drei- oder viermal in einer Woche, gewöhnlich abends. Nicht selten ereignete es sich, dass unmittelbar nach Beendigung einer religiösen Andachtsstunde die Tanzunterhaltung begann oder dass in einem Saale getanzt, während in einem anderen gebetet wurde. Das "Libby" war eine kleine Welt für sich; in dieser Ecke saßen drei oder vier bei einem Whist-Spiel, in jener studierte einer in einem geistlichen Buche; hier saß eine Gruppe, das gemeinsame Schicksal oder die Austauschfrage mit Eifer und Ernst diskutierend, dort amüsierten sich andere an lustigen Anekdoten, deren der Amerikaner unzählige kennt; in diesem Saale wurde ein sogenannter "Raubzug" veranstaltet, das heißt eine Anzahl von jüngeren Offizieren, welche zu ausgelassenen Streichen immer aufgelegt waren, bildeten, in Einzelreihe hintereinander mit verschlungenen Händen stehend, eine Schlange und stürmten dann auf ein gegebenes Signal hin in vollem Galopp durch den Saal, nicht allein in den freigelassenen Gängen, an deren Seiten unsere Lager- und Sitzplätze sich befanden, sondern auch über Stühle, Tische und Kisten hinweg, alles vor sich niederwerfend und lärmend und tobend wie die wilde Jagd; in einem anderen Saale wurde über gute Sitten und christliches Betragen gepredigt; tiefer Ernst weilte neben leichtem Scherz, tolle Lustigkeit neben trüber Melancholie.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Zwanzig Monate in Kriegsgefangenschaft»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Zwanzig Monate in Kriegsgefangenschaft» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Zwanzig Monate in Kriegsgefangenschaft»

Обсуждение, отзывы о книге «Zwanzig Monate in Kriegsgefangenschaft» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x