Die Gefahr, exklusiv zu sein
Hütet euch vor Exklusivität. Sperrt nie irgendeines von Gottes Kindern von der Gemeinschaft mit euch aus. Genau das tun heute viele sektiererisch gesinnte Gläubige. Nehemia baute die Mauern von Jerusalem, um die Stadt vor Angriffen von Feinden zu beschützen – aber nicht, um echte Söhne Israels auszuschließen, in die Stadt hineinzukommen. Wir müssen Satan und die Welt außerhalb dieser Mauern halten, nicht die Kinder Gottes, die zufällig nicht mit uns übereinstimmen! Wegen Unterschieden in Doktrinen usw. mögen wir nicht in der Lage sein, mit einigen Gläubigen zu arbeiten. Aber wir können mit allen Gläubigen Gemeinschaft haben.
In Sacharja 2,8-9 sagt Gott, dass Jerusalem als „offene Stadt“ (ohne Mauern) gebaut werden wird, dass Gott selbst eine „feurige Mauer“ um die Stadt sein wird. Es ist das Feuer des Heiligen Geistes, das heute die schützende Mauer für die Gemeinde bildet. Wenn wir erlauben, dass dieses Feuer in der Gemeinde brennt, wird es der Heilige Geist von allen weltlichen Einflüssen reinhalten. Wenn Gott selbst eine feurige Wand um uns sein wird, dann ist es für uns töricht, eine weitere „Mauer von Regeln und Vorschriften“ zu errichten, um die Gruppe rein zu halten. Solche menschengemachten Mauern führen immer zur Exklusivität, Pharisäertum und Sektierertum (egal, wie scheinbar „biblisch“ die Namen dieser Mauern sein mögen). Nehmt euch in Acht, von solchen Extremisten beeinflusst zu werden. Unsere Pflicht ist es, die enge Pforte der Jüngerschaft zu verkünden – so eng wie Jesus sie gemacht hat, aber nicht enger!
Selbst wenn euch andere Gläubige von ihrer exklusiven Gemeinschaft ausschließen, müsst ihr sie dennoch lieben und zu ihnen offen und weitherzig sein. So wie es dieses Gedicht von Edwin Markham ausdrückt:
„Sie zogen einen Kreis, der mich ausschloss –
‚Irrlehrer‘, ‚Rebell‘ – etwas, was ich missachtete.
Aber durch Liebe und mit einem Geist, sie zu gewinnen –
zogen wir einen Kreis, der sie mit hineinnahm!“
Das ist der Weg, zu gewinnen – der Weg der Liebe.
Wenn ihr erkennt, dass euch viel vergeben wurde, werdet ihr den Herrn viel lieben (Lukas 7,47). Und ihr werdet auch andere Christen lieben, selbst wenn sie andere Ansichten haben als ihr.
Kapitel 4
Den Herrn allein vor Augen haben
Von Jesus steht geschrieben, dass Er Seinen Vater allezeit vor Augen hatte, und daher war Sein Herz immer fröhlich. Er hatte „Freude in Fülle“, und der Vater war stets zur Rechten Jesu, um Ihn zu unterstützen (Apostelgeschichte 2,25-26, ein Zitat aus Psalm 16,10-11). Haltet daher den Herrn vor Augen, dann werden Freude in Fülle euer ständiges Teil sein, und der Herr wird zu eurer Rechten sein, um euch stets zu unterstützen. Lasst daher nicht zu, dass Menschen oder Umstände zwischen euch und den Herrn kommen.
„Glückselig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen“ (Matthäus 5,8) – und sie werden in allen Situationen nur Gott sehen, und nicht Menschen und Umstände. Wenn ihr von der Schönheit Jesu ergriffen seid, wird der Sog der Versuchung schwächer werden. Und wenn ihr Menschen und Umstände durch den Herrn seht, werdet ihr „ruhig sein“ sein, in der Gewissheit, dass Gott in all diesen Umständen und durch all diese Menschen zu eurem Besten wirken wird (Römer 8,28). Ihr müsst die Gewohnheit entwickeln, in allen Situationen ruhig zu sein, in den kleinen Prüfungen des täglichen Lebens, denen ihr jetzt begegnet, damit ihr die größeren überwinden könnt, die in der Zukunft kommen werden.
Idealisiert niemals irgendeinen Menschen oder die Schriften irgendeines Menschen. Wirklich göttliche Menschen und wirklich geistliche Bücher werden euch immer auf Jesus (das lebendige Wort) und auf die Bibel (das geschriebene Wort) verweisen. Folgt nur solchen Menschen und lest nur solche Bücher.
Die größte Manifestation von Gottes Macht geschah nicht bei der Schöpfung, sondern beim Tod und bei der Auferstehung des Herrn Jesus, als Satan besiegt wurde (Epheser 1,19-20). Die Kreuzigung Jesu war das schlimmste Übel, das jemals in der Geschichte der Menschheit geschah. Sie war auch das Allerbeste, das jemals auf dieser Erde geschah. Wenn Gott machtvoll genug ist, um das schlimmste Ereignis der Geschichte in das Allerbeste zu verwandeln, dann könnt ihr sicher sein, dass Er alles, was in eurem Leben passiert, ebenfalls in etwas Herrliches für euch verwandeln wird (Römer 8,28).
Gott zieht es vor, auf eine unsichtbare Weise zu wirken – ohne Pomp oder Show oder Trompetenstoß. Deshalb mögt ihr manchmal glauben, dass einige Dinge zufällig passiert sind, wenn sie in Wirklichkeit spezifische Antworten auf Gebet waren – auf eure eigenen Gebete und die Gebete anderer, die für euch beteten. „Er ist ein Gott, der sich verborgen hält“, in der Art und Weise wie Er wirkt (Jesaja 45,15). „Wie unmöglich ist es für uns, Seine Wege und Methoden zu begreifen“ (Römer 11,33; The Living Bible, kurz TLB).
Tut das Beste, was ihr könnt und überlasst den Rest Gott. Er wird in jeder Angelegenheit, die euch Sorgen bereitet, auf souveräne Art und Weise eingreifen. Sogar eure Fehler und euer Versagen werden vom Herrn in einen geistlichen Gewinn verwandelt werden. Das ist der Gott, den wir anbeten – Einer, der über alle Angelegenheiten in dieser Welt regiert. Daher müsst ihr nicht in Bedauern über irgendwelche Fehler leben, die ihr gemacht haben mögt. Lasst nicht zu, dass Satan euch durch ein solches Bedauern eure Freude raubt. Gott ist so souverän, dass Er sogar unsere Fehler zu Seiner Ehre und zu unserem Besten wirken lässt. Das Einzige, über das ihr euch jemals Sorgen machen solltet, sind Stolz und Sünde, die ihr noch nicht bekannt habt. Satan wird euch jedoch immer wieder an vergangene Sünden erinnern – um euch mit Entmutigung niederzuschlagen. Aber wenn ihr weiterhin wegen eures Versagens in der Vergangenheit entmutigt werdet, wird es für Satan leichter sein, euch wieder ein Bein zu stellen.
Wenn die Wellen aufgewühlt sind, ist es wichtig, dass ihr euren Blick auf Jesus selbst fixiert, und nicht auf die Wellen um euch herum, wie es Petrus tat (Matthäus 14,30). Es mag an eurem Arbeitsplatz oder um euch herum Aufruhr geben. Aber wenn ihr auf Jesus allein schaut, werdet ihr im Triumph über das aufgewühlte Meer schreiten.
Jesus begegnete wilden Tieren, nachdem Er mit dem Heiligen Geist gesalbt worden war (Markus 1,13), und dann wilden Menschen (Lukas 4,13-16; 28-30). Aber keiner konnte Ihn töten, weil Gottes Stunde für Ihn noch nicht gekommen war. Wir lesen das auch in Johannes 7,30. Das ist ein erstaunlicher Vers, der auch auf uns zutrifft, weil Gott uns so liebt, wie Er Jesus geliebt hat (Johannes 17,23).
Gefahren, aus denen euch Gott rettet, sind ein Hinweis auf Gottes schützende Fürsorge über eurem Leben – was ihr sonst leicht vergessen könnt. Es gibt eine Hecke [eine Absicherung] um euch herum“ (Hiob 1,10-12), durch die Satan nicht hindurchkommen kann, bis Gott es ihm erlaubt. „Größer ist der, welcher in euch ist, als der, welcher in der Welt ist“ (1. Johannes 4,4). Ereignisse in eurem Leben, wo ihr vor dem Tod bewahrt wurdet, werden euch helfen, zu erkennen, dass ihr euer Leben ganz und gar Gott verdankt. Daher ist es gut, sich an solche Vorfälle zu erinnern, damit ihr eure Schuld Ihm gegenüber erkennt.
Paulus sah „dem Tod immer und immer wieder“ ins Auge (2. Korinther 11,23; TLB), und erfuhr immer wieder Gottes mächtige, befreiende Hand. Auf diese Weise wurde er zu diesem mächtigen Apostel. In 2. Korinther 11,24-28 ist von ihm beschrieben, wie er einmal 24 Stunden lang auf dem tiefen Meer trieb, dreimal Schiffbruch erlitt und oft Gefahren von Räubern usw. ausgesetzt war. Ihr werdet nur einem kleinen Teil dessen begegnen, was Paulus widerfuhr. Aber Gott wird euch durch all diese Prüfungen für einen zukünftigen Dienst für Ihn vorbereiten.
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