Reinhold Zobel - Notaph
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“ Wie war das jetzt gleich mit Ihren Studien? Ich glaube, ich habe bei dem Gedränge eben nicht richtig aufgepasst. “
“ Ich sagte vorhin, ich befasse mich mit Ahnenforschung und erwähnte unter anderem die mütterliche Linie meiner Familie: sie lässt sich zurückdatieren bis ins 17. Jahrhundert. In der Folge, so um 1720, verliert sich die Spur. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts finden sich wieder verläßliche Aufzeichnungen. Es gibt eine Reihe von Merkwürdigkeiten in der Chronik. Und da sieht man sich doch versucht, die Lücken schließen zu wollen. Eben das wurde mir dann zum ausl ö senden Impuls für weitere Erkundungen. Inzwischen hat sich mein Interesse ausgeweitet. Ich forsche jetzt nicht mehr allein in der eigenen Familiengeschichte.”
“ Und, haben sich die… Lücken schließen lassen?”
“ Nicht endgültig. Es ist nicht so einfach. Im Verlaufe meiner Nachforschungen wurde es immer wieder erforderlich, umherzureisen, zahlreiche Zeugen zu befragen, Kirchenbücher einzusehen, Ortschroniken zu durchforsten. Es gab ein paar zu ihrer Zeit recht respektable Personen in meiner Ahnenreihe, dennoch, so manche Frage bleibt ungeklärt. So manches haftet weiter im Verborgenen.”
“ Und wie kommt man von dort auf die Klimaforschung?”
“ Das ist eine Geschichte für sich. Die erzähle ich dir gern ein anderes Mal.”
Warum nicht jetzt , denkt Nick und trinkt einen Schluck? Im Grunde interessiert ihn nicht, was Katzenstein an der Klimaforschung spannend findet. Auch das vorherige Thema löst bei ihm keinen Begeisterungstaumel aus. Sein Gegenüber rührt in seinem Becher mit Tee. An diesem Abend ist es Tee mit Ingwer. Alkohol meidet er anscheinend kategorisch.
“ Weißt du, wie unsere Vorfahren im 6.Glied genannt werden?”
“ Im 6.Glied?”
“ Man hei ßt sie Alturgroßeltern.”
“ Donnerwetter.”
“ Im 24. Glied umfasst der Ahnenbaum dann bereits komplette V ö lkerscharen. Man heißt sie Erzahnenurgroßeltern.”
“ Heiliger Christophorus!”
Nick leert sein Glas und stellt es auf dem frisch polierten Bartresen ab und zwar so unsanft, dass es einen Bums gibt. Der Keeper wirft einen missbilligenden Blick zu ihm herüber. Katzenstein setzt seine Ausführungen fort, doch Nick hört nicht mehr richtig hin. Er kratzt sich am Dreitagebart. Was mag der kleine Mann sonst noch so treiben? Er hat sich das bereits mehrfach gefragt. Petr Katzenstein bezeichnet sich als ‘ Privatgelehrter’ . Offenbar verfügt er über ausreichende Rücklagen, um seinen Studien in Ruhe und Ausführlichkeit nachgehen zu können. Er sei viel unterwegs, sagt er. Er zählt seine Reiseziele auf wie andere Leute die Artikel ihrer wöchentlichen Einkaufsliste. Vorhin sprach er gar davon, dass er sich auf der ganzen Welt heimisch fühle.
Im Hintergrund köchelt das Gemurmel des Saalpublikums, rieselt Barmusik. Der alte Mann am Klavier spielt heute gepflegte Langeweile, Ein lauer Mix aus Schlagermelodien und Wiener Walzer. Es ist voller als an den Abenden zuvor. Nick sieht Köpfe, die ihm von der Tagung her bekannt sind. Ein Glatzkopf, eine toupierte Blondine, eine Afrofrisur. Ihm fällt ein, dass er nach dem Duschen wieder ein Büschel Haare im Ausguß vorgefunden hat. Nick denkt zurück an den Vorabend. Er ist mit dem Deutsch-Tschechen im Spielkasino gewesen. Ein vergoldeter Abend.
Das Kasino war mäßig voll. Nick tauschte an der Kasse 2000 Schillinge in Jetons ein. Was sein Begleiter tauschte, sah er nicht, er beobachtete nur, dass dieser im Verlauf einer knappen Stunde nahezu pausenlos gewann. Er hatte sich an einem der Roulette-Tische einen Sitzplatz genommen, und bald schon türmten sich Berge an Spielmarken vor seiner schmächtigen Brust. Es war beeindruckend. Wie üblich bei Gewinnsträhnen hingen sich, sobald der Erfolgsspieler seine Einsätze tätigte, andere Glückssucher an, setzten auf dieselben Zahlen.
Während Nicks selbst ernannter Duzfreund vorerst keine Anstalten machte, den Standort zu wechseln, begab er sich an die Bar. Er bestellte den fünften Whisky. Er war über sich selber erstaunt - darüber, wie mühelos er das Zeug wegsteckte. Weder wurde ihm schwindlig, noch drohte er aus den Schuhen zu kippen. Auch sein Sprachfluss schien kaum zu leiden. Eine leichte Unschärfe stahl sich bisweilen in seinen Blickradius, das blieb das einzige, was ihm störend auffiel.
Nach einer Weile kam Katzenstein zu ihm herüber. Die Taschen seines Jacketts waren deutlich erkennbar ausgebeult. Unter seiner ausgeprägten Nase lag ein längliches Grinsen, das ein paar Verwerfungen mehr in das zerknitterte Gesicht zeichnete, und aus seinen Knopfaugen strahlte ein feuriger, nahezu unirdischer Glanz. Es war das erste Mal, dass Nick die schmale, hufeisenförmige Narbe auffiel, die der andere unterhalb der linken Wange trug. Sie war fast so blaß wie seine Gesichtsfarbe. Jetzt aber hatte sie einen Lichthof, sie glühte, in Karmesinrot.
Es war nahe Mitternacht. Lustlos kaute Nick auf einer gesalzenen Erdnuss herum. Katzenstein hatte ihn nun nahezu erreicht. Nick sah den kleinen Mann prüfend an. Ihm war der andere im Grunde nicht unangenehm, wenngleich sein Verhalten zuweilen etwas Klebriges hatte. Wie alt mochte er sein? Anfang 70? Es war eine typische Unterwegs-Bekanntschaft. Nick drehte sich der Bar zu. Neben ihm hockte ein Doktor der Rechte aus Rotterdam . Sie hatten zuvor kurz miteinander geplaudert. Der Holländer sprach, wie so mancher seiner Landsleute, recht passabel deutsch.
Auch Nick besitzt einen Doktortitel. Doch er macht sich nicht sehr viel daraus. Er führt ihn nicht an einer Halskette spazieren. An der Tür zu seinem Büro findet sich ein schmales Messingschild, auf dem zu lesen ist:
Dr. Mangold, Projektleiter.
Jedes Mal, wenn es ihm vor Augen kommt, findet er es seltsam, ja fast ein bisschen befremdlich, so als gehöre er nicht recht zu ihm, dieser Titel.
Er hatte einst, überlegte er, während er an dem sechsten Whisky nippte, den Ehrgeiz besessen, sich mit einer wissenschaftlichen Abhandlung einen Platz in der Waffenkammer des Lebens sichern zu wollen, mit seiner Doktorarbeit. Das liegt Äonen zurück. Heute muss er darüber lächeln. Es ist am Ende etwas daraus geworden, das man zu dem gehobenen Routine-Inventar des beruflichen Werdegangs der Ingenieurwissenschaften rechnen kann. Heute arbeitet er in der Forschung, nur sind, zwischen Eisen, Mangan, Quarzsand, Kalkmilch und Haloformen, seinem Gehirnwasser, anders als etwa dem Grundwasser, nicht nur einige chemische Bestandteile entzogen worden, es ist auch Glaubenskraft ausgefallen. Es ist nicht mehr quellfrisch.
Andrerseits, ein Doktortitel bringt gesellschaftliche Anerkennung. Nur ist seine Mutter weithin die einzige Person, die Befriedigung und Stolz darüber empfindet, dass es in der Familie einen akademischen Dienstgrad gibt. Ansonsten dominiert in der Führungsriege seiner Verwandtschaft solider Handwerkergeist. Man ist bodenständig, man ist wertestabil. Nick hat drei Brüder und eine Schwester, altersmäßig steht er in der Mitte. Der Vater ist vor drei Jahren verstorben. Lungenkrebs. Er war exzessiver Raucher und - dem Naturell nach - Melancholiker. Er hatte, wie Nick irgendwann gewahr wurde, früh damit begonnen, die Pfeilspitzen seiner Lebensziele abzuschleifen…
Nick erinnert sich noch, dem Deutsch-Tschechen einen Drink angeboten zu haben, gestern Nacht, nach dessen exorbitanter Glückssträhne, weil er der Meinung war, jetzt wäre es an ihm, eine Einladung auszusprechen. Erst wollte Katzenstein nicht - er trinke keinen Alkohol, lautete seine Begründung, er vertrage ihn nicht - dann willigte er schließlich doch ein, und Nick bestellte für ihn auf Wunsch einen - Eierlikör.
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