Irgendetwas umkrampfte Sophias Herz, und ihre Hände gingen zu ihren Brüsten. „Du hast noch mehr Mädchen?“
Er nickte. „Die Limousine ist gerade von der Küste gekommen. Sechs Schönheiten warten auf ihre Einführung… durch dich.“
Sie hasste diesen Auftrag; sie kam sich wie ein Judas vor, denn diese meist wunderschönen Mädchen, wussten im Grunde genommen nicht, was sie alles erleben würden. Sie waren frei, sie waren wirklich frei, sie taten es, weil es leicht verdientes Geld war und weil es Spaß machte, weit von zu Hause entfernt zu sein.
„Bitte, Jayden, schick ein anderes Mädchen hin, ja? Ich… ich glaube, ich möchte sie heute Abend nicht sehen.“
Er zog sie von der Couch. „Oh nein, Liebling. Heute Nacht bist du dran… bestimmt bist du heute dran. Außerdem mag ich den Blick in deinen Augen nicht. Ich denke du liebst mich.“
„Bitte, Jayden…“
„Geh runter“, schnarrte er und drehte sich herum und schob sie zur Tür. „Und sag’s ihnen richtig, Mädchen. Wenn etwas schiefgeht, hast du’s zu verantworten und sonst keiner.“
Sie unterdrückte das Schluchzen, das in ihr aufstieg und schaute an sich herunter, glättete den Satin über den Oberschenkeln, schob die Brust wieder in das Körbchen ihres Kleides und ging durch die Tür, ohne zurückzuschauen.
Sie saßen auf zwei Couches, drei auf jeder Couch, sahen aus wie eine Gruppe junger Mädchen in einem Studentenwohnheim, die auf die Anweisungen warteten. Lieber Himmel, dachte Sophia, als sie sie sah, sie schienen jedes Mal jünger zu werden. Eines der brünetten Mädchen konnte höchstens achtzehn sein.
Sie hörte, wie sie den Atem anhielten, sah, wie sie sie entzückt anstarrten, als sie ins Zimmer kam. Alle reagierten so auf ihre Schönheit, ein Zeichen ehrlicher Bewunderung oder kaum verhüllten Neides.
Ein Lächeln lag um ihre Mundwinkel. Es war die übliche Auswahl - zwei Brünette, zwei Blondinen und zwei mit braunen Haaren. Manchmal tauchte sogar eine Rothaarige auf, doch das war sehr selten. Und jedes Mädchen war – eine Selbstverständlichkeit – ungewöhnlich schön und hatte eine prachtvolle Figur. Die älteste war vielleicht zwanzig.
Sie begrüßte sie wie die Stewardess ihre Passagiere in einem Flugzeug, klatschte in die Hände, schob einen Fuß vor und stand da wie ein Model.
„Guten Abend, meine Damen“, sagte sie mit leichter Stimme. „Willkommen in Las Vegas und dem Lucky Seven Hotel. Ich bin Nataly Parker, Ihre Hostess, die Ihnen sagen wird, in welche verschiedenen Hotels Sie gehen müssen. Hotels nach Ihrer Wahl, wenn es möglich ist.“
Sie hörte ein zustimmendes Murmeln. Nun ging es darum, sie ins Hinterzimmer zu bringen und dann die jungen Männer mit den Erfrischungen hineinzuschicken.
Am nächsten Morgen würden alle soweit sein, wie Jayden es wollte.
Konnte sie es wieder tun? Konnte sie sie in dieses Leben führen, in der Legion der Unzähligen, bei denen nur noch die Körper existierten?
Wieder klang eine Stimme in ihr, schien sie anzuschreien, sie sollte diese Kinder nicht auf den Weg führen, auf dem sie geführt worden war. Nein. Es war eine Sünde.
Und doch war es zum Lachen. Ihr eigener Körper und ihre Seele waren wie leere Schalen. Ihr Leben war vorbei, sie hatte es in zwei kurzen Jahren gelebt. Ihr Verstand arbeitete wie eine Kamera, Blitzlichter zuckten auf, sie sah, was in diesen beiden Jahren geschehen war…raffte alles zusammen zu wenigen Minuten… was vor zwei Jahren begonnen hat...
Los Angeles, Kalifornien, USA
Dezember 2013
Es war der Beginn eines neuen wundervollen Sommers für Sophia Cabot… ein Sommer, der vielleicht noch wundervoller sein würde als der vergangene.
Sie war schön, sie war erwachsen, neunzehn Jahre alt, hatte das erste Jahr auf dem College hinter sich, hatte bewiesen, dass sie etwas konnte. Der nächste Schritt, das wusste sie – und ihr Herz hüpfte bei diesem Gedanken – würde sein, das Haus zu verlassen, um bei der Freundin zu wohnen. Sie hatte für den Rest des Sommers bei ihrem Stiefvater bleiben und arbeiten wollen, um ein bisschen Geld zu sparen, wenn es ihr gelang einen Job zu finden und dann… ihr eigenes, wundervolles Leben!
Es war Abend. Sie saß am Rande des Swimmingpools; sie fror ein bisschen in ihrem Bikini, als der Nachtwind von der Küste wehte. Garry saß dicht neben ihr, er trug eine Badehose und hatte den Arm um ihre Schulter gelegt.
„Du scheinst zu frieren“, murmelte er. „Soll ich dir was holen?“
Sie schüttelte den Kopf. „Es ist nicht die Kälte. Ich dachte an meinen Vater.“
Er seufzte. „Kein Wunder. Ich werde froh sein, wenn du heil hier herauskommst.“
Sophia nickte. „Ja ich habe Angst vor ihm. Er sieht mich immer so komisch an. Er ist mir ja ganz fremd. Er war nur einen einzigen Monat mit meiner Mutter verheiratet. Wenn er herausbekommt, dass ich abhauen will…“
„Er darf’s nicht erfahren.“
„Nein, das ist unmöglich. Er könnte mich durch das College finden. Aber wenn es soweit ist, muss ich was unternehmen. Ich werde die Polizei rufen, wenn ich kann, ich denke, dann kann er mich nicht mehr hier festhalten. Neunzehn bin ich ja schon.“
Garry drückte sich leicht an sie, ihre Brüste berührten seine nackte Brust. Ihr junger schöner Körper schien so gespannt zu sein.
„Ich werde aufpassen“, flüsterte er ihr ins Ohr, und seine Lippen berührten das Ohrläppchen.
Es überlief sie, aber noch konnte sie klar denken; sie musste nein sagen.
„Es wäre sehr unklug für dich, wenn du dich einmischt, Garry. Dann könnte er sich Hilfe bei der Polizei holen. Wir sind beide noch zu jung.“
Er räusperte sich. „Verdammt, du kannst nicht mehr mit ihm unter einem Dach wohnen.“
Sie legte die Finger auf seine Lippen, sie liebte es, wenn er sie in den Mund nahm und zärtlich über die Spitzen leckte.
„Nein Liebling. Besser du bleibst im Hintergrund. Wenn ich ehrlich lebe und ganz offen mit einer Freundin, wenn ich ganz hart studiere, dann habe ich eine bessere Chance, frei zu bleiben. Wir können einander sehen, aber du darfst dich nicht einmischen.“
Er ließ ihre Finger los und lachte traurig, dann starrte er in den Swimmingpool. „Leider hab ich mich doch schon eingemischt.“
Sie folgte seinem Blick, griff nach seinen Fingern und zog sie gegen ihre Brüste. „Ich auch, aber es muss zwischen uns beiden bleiben. Niemand darf es wissen, besonders nicht mein Vater. Oh ja, dann hätte er ein Druckmittel. Er will jetzt schon immer wissen, wo ich hingehe.“
„Auch heute Abend?“
„Ja, ich hab‘ ihm gesagt, ich gehe zu einer Freundin und dann gehen wir ins Kino. Ich habe den Film schon mal gesehen, und wenn er mich ausfragt, dann kann ich ihm die Handlung sagen.“
Sie sah in sein Gesicht, seine Finger streichelten ihr Bikinioberteil. „Ist es so schlimm? Musst du dir Geschichten ausdenken?“
Sie seufzte und holte tief Luft, ihre Brüste hoben sich; er spürte ihre Bewegung und schob die Hand in ihren Büstenhalter. Sie löste die Träger, und das Oberteil rutschte herunter, ihre wunderbaren jungen Titten tauchten auf, weit standen die Nippel aus den dunklen Höfen.
„Mein Gott...“
„Das sagst du immer“, flüsterte sie und drückte ihr Gesicht einen Augenblick lang gegen seine Schulter.
„Ich werde das sagen, solange du sie mir zeigst“, stieß er hervor. Er legte den Büstenhalter auf die Steine. Seine Hand berührte das zarte junge Fleisch, er zog den Nippel aus den Brüsten, streichelte sie... doch er hielt sich zurück, weil er sie immer mit großer Zärtlichkeit behandelt hatte.
Er legte die Handflächen über die Halbkugel, als ob sie kostbare Früchte seien, die er nicht zerstören wollte.
„Garry...“, keuchte sie.
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