Eberhard Schiel - Die Kinder vom Hühnerberg

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Anliegen dieses Buches ist es, einer heute verstärkt zu beobachtenden Verklärung der damaligen Ereignisse in der DDR den Zahn zu ziehen, der Nostalgie nicht zu viel Raum zu geben und die wahren Verhältnisse aus dem Blickwinkel eines heranwachsenden Kindes zu sehen, wobei die erzählten Geschichten auf zwei Sprachebenen dargeboten werden, eben der des Kindes, und der des Autors.
Im Mittelpunkt der Konfrontation mit den damaligen Ereignissen steht die Auseinandersetzung zwischen mir und meinem Bruder, dem naiven Kind und dem schon staatsbewußten Bruder und FDJ-ler, wobei der Humor nicht auf der Strecke bleibt.

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Eberhard Schiel

Die Kinder vom Hühnerberg

Nachkriegs-Geschichten aus Stralsund

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis Titel Eberhard Schiel Die Kinder vom Hühnerberg - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Eberhard Schiel Die Kinder vom Hühnerberg Nachkriegs-Geschichten aus Stralsund Dieses ebook wurde erstellt bei

1. Kapitel: Tod und neues Leben

2. Kapitel: Die Russen kommen

3. Kapitel: Umzug auf den Hühnerberg

4. Kapitel: Mein Bruder Wolfgang

5. Kapitel: Spiele und kaum Brot

6. Kapitel: Silvester bei Onkel Werner

7. Kapitel: Der Krieg der Kinder

8. Kapitel: Schulzeit

9. Kapitel: Das erste Stralsunder Bäderrennen

10. Kapitel: Der Gingster Großbrand

11. Kapitel: Die Weltfestspiele in Berlin

12. Kapitel: Dialog zwischen Reiter und Pferd

13. Kapitel: Hartmuth sucht die Hauptstadt der DDR

14. Kapitel: Weihnachten

15. Kapitel: Romantik auf dem Friedhof

16. Kapitel: Erste erotische Untersuchung

17. Kapitel: Wir lernen Russisch

18. Kapitel: Besuch in Westberlin

19. Kapitel: Der Sozialismus zieht über den Frankendamm

Impressum neobooks

1. Kapitel: Tod und neues Leben

Ich habe lange überlegt, mit welchem Transportmittel ich durch die Geschichte meiner Kindheit reisen werde. Ein Flugzeug ist zu schnell, auf dem Rücken einer Riesen-Schildkröte bin ich zu langsam, daher fiel die Entscheidung für ein Pony, das man ja heute, wie alles auf der Welt, kaufen oder ausleihen kann. Wir nennen es einfach “Liese”. Sie schafft das schon, wenn wir auch mal schneller, mal langsamer laufen, vielleicht auch gelegentlich stehen bleiben, oder, wenn das Pferdchen bockt, einige Schritte zurück traben, dann wieder nach vorne preschen, so wie es seine Laune gebietet. Wenn wir an gewissen Stellen unseres Weges stolpern, in eine Sackgasse geraten sollten, uns verirren, so ist das weiter nicht schlimm. Da kommen wir schon raus. Habt also Nachsicht mit uns. Seid tolerant gegenüber dem Temperament meines Pferdes und meinem nachlassenden Gedächtnis.

So, nach dem dieser Punkt auch geklärt ist, geht es gleich los. Die “Liese” wird schon ganz unruhig. Na, dann komm! Ich zeige dir die Stationen meiner Kindheit, führe dich dort hin, wo auch ich einst ein Wildfang gewesen bin. Ja, lach` nur. Du wirst schon sehen. Bei dir bleibt das Alter auch nicht stehen. Das sag` ich dir: Irgendwann kommt die Zeit, da du nur noch von der Erinnerung zehrst. Eventuell - und das wäre sehr anständig von dir - erscheine ich dann in deinem Rückblick und du denkst an den Ausflug mit dem schreibenden Reiter. Jetzt packen wir erst einmal die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in den Futtersack und entfliehen der Langeweile.

Ja, nun mach hin! Warum geht es nicht los? Hast du etwas in den falschen Hals gekriegt? - Aha, ich ahne es. Du möchtest gerne wissen, was es mit den Zeitformen auf sich hat, stimmt`s? Dann spitze mal deine Ohren. Vergangenheit ist alles, was ich gleich erzählen werde. Die Gegenwart steuert auf dich zu, wenn wir uns beide unterhalten. Und zur Zukunft gehören alle meine Träume, die stets unerfüllt bleiben. Alles klar? Pferdchen nickt. Wir starten:

Es war am 28. August 1942, da in der Privatklinik von Dr. Karl in der Tribseer Straße 30 ein neuer Reichsdeutscher geboren wurde. Spötter haben diese Adresse gern als “Drei-Mörder-Haus” bezeichnet, weil dort neben diesem Arzt noch zwei weitere Mediziner arbeiteten. In jenem anrüchigen Gebäude hat man mich also aus dem geborgenen Schoß der Mutter in die raue Wirklichkeit des Krieges gezerrt. Es geschah unter künstlicher Beleuchtung, die nicht nach draußen scheinen durfte wegen eines drohenden Fliegerangriffs. Düstere Aussichten sind vorprogrammiert. Aber noch breitet der Reichsadler auf meiner Geburtsurkunde seine mächtigen Schwingen aus. Das Hakenkreuz ist fest an seinen Krallen verankert. Er glaubt noch nicht, was einst mit ihm geschehen wird. Der deutsche Raubvogel hat die halbe Welt erobert, ist über die Oder und die Weichsel immer weiter nach Osten geflogen. Er drehte an der Wolga weiter südlich auf Stalingrad zu, machte einen Abstecher zu den Ölfeldern des Kaukasus. Niemand hielt ihn in seinem Höhenflug auf. Er träumte schon von neuer Beute, wollte ganz Russland unter seine Fittiche nehmen. Der Größenwahn bricht ihm das Genick, als er erneut um Stalingrad kreist. Da nimmt er Kurs auf sein Verderben. Dort fliegen die Fetzen. Er wird verwundet. Das Federkleid ist zerzaust. Unter Hunger und Durst leidend, sucht der einst so stolze Diktator der Lüfte Schutz in den russischen Wäldern. Partisanen lauern ihm auf. Nach einer schweren Verwundung bleibt er am Boden liegen, kriecht noch mit letzter Kraft über die verbrannte Erde, schutzlos dem russischen Bären ausgeliefert, der ihn seit Stalingrad verfolgt. An der Oder bäumt sich der Adler noch einmal gegen das Ungeheuer mit dem roten Stern auf. Dann ist es um ihn geschehen. Er haucht vor der Reichskanzlei, wo alles begann, sein Leben aus. Wenn ihm dieses Schicksal ein Hellseher in dem Jahre, da ich geboren wurde, vorausgesagt hätte, wäre er auf der Stelle erschossen worden.

Für die Zeit meiner Geburt im August 1942, bis zum Kriegsende im Mai 1945, zehre ich nur von einem einzigen Bild des Vaters, von dem ich nicht einmal weiß, ob die Skizze dazu nicht durch Mutters spätere Erzählung entstanden ist. Ich sehe meinen Vater, wie er mich auf sein Fahrrad setzt. Er lenkt mich ein Stück des Weges, so als wolle er mir symbolisch eine Starthilfe für mein weiteres Leben geben, für ein Leben, das ohne ihn stattfinden wird. Anschließend verschwindet der Vater völlig aus meiner Erinnerung. Papa ist nicht mehr da. Mutter sagt nur, er sei da oben im Himmel, bei den Engeln. Dort würde er mit ihnen singen. Er hätte schon als Kind im Chor gerne Lieder angestimmt. Na, ja, ich sollte nicht traurig sein. Das Leben müsste irgendwie weiter gehen. Wir würden uns neu einrichten. Der übliche Trost für kleine Kinder. Kein Kommentar. Ich nehme alles zur Kenntnis. Aber ich vermisse ihn, und Mitbegründer der “Plattdütsch Späldäl to Stralsund”, den unermüdlichen Bastler, Fotografen, Zeitungsschreiber, und natürlich, in erster Linie, den lieben Vater.

In seiner Hosentasche fand man einen Zettel, auf dem geschrieben stand: “Ich bin von den Angehörigen der Roten Armee immer gut behandelt worden.” Die pure Angst hatte ihm die Feder diktiert. In Wirklichkeit musste er etliche Schikanen erdulden. Zuletzt noch bei seiner Beerdigung. Er wurde, angeblich aus Sicherheitsgründen, nicht in einem Sarg aufgebahrt. Sein Leichnam steckte in einem Papiersack. Auf einem Karren brachte man ihn auf den Friedhof. Einzige Freiheit: Mutter durfte um ihn weinen, aber das ging nicht, denn die Quelle, aus dem das Leid nach außen dringt, war bereits versiegt.

Die Mutter spricht in dieser Zeit wenig über die Vergangenheit. Sie ist überhaupt recht wortkarg. Erst Jahre später, als die Mangelwirtschaft in der DDR ihre ersten Vorboten sendet, der Strom unverhofft abgeschaltet wird, unterhält sich meine Familie bei Kerzenschein über das, was ich nicht bewusst erlebt habe. Ich bekomme eine Identität. Sie wächst langsam, doch vom “Drei-Mörder-Haus” erfolgt zunächst mein Umzug in die Dienstwohnung des Vaters, Greifswalder Chaussee 6a. Es riecht hier mächtig nach Gas, besonders, wenn der Druck aus dem großen Kessel abgelassen wird. Ohnehin dreht sich alles in der Familie - wenn nicht gerade vom Krieg gesprochen wird - um das Gaswerk. Vater ist als Werbeleiter beschäftigt, Onkel Hans arbeitet auch im Büro, und Opa Schiel verwaltet die Rohrleitungen. Wenn nicht gerade Krieg wäre! Es ist aber Krieg. Darum sage ich als erstes deutlich gesprochenes Wort auch nicht “Mama” oder “Papa”, sondern “Buttertonni”. Gemeint war allerdings kein Depot für Lebensmittel, sondern eher ein maritimer Begriff, der aktuell einen militärischen Anstrich erhielt. Es ging um Kriegsnachrichten. Schließlich horchte Vater jeden Tag am Radio die Meldungen ab, wie viele feindliche Schiffe mit wie vielen Bruttoregistertonnen von unseren U-Booten versenkt worden sind. Der Mann aus dem Volksempfänger machte mich darauf aufmerksam. Von ihm hatte ich das Wort gehört und einfach in Kurzform nachgesprochen.

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