Wilfred Gerber - Theater! Ende! Vorhang!

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Willen Granna wird durch eine unbekannte Kraft auf die Bühne des Marionettentheaters gezogen, findet sich in den Gedanken des alten Soldaten Josef wieder und muss im Glasbergstück seine Rolle spielen.
Das ersten Spiel stürzt ihn ins Elend, doch als das zweite beginnt, verbündet sich Granna mit den Gedanken der Puppe Josef und verspricht ihr, dafür zu sorgen, dass sich die Verhältnisse bald ändern werden, schafft es, die Gedanken seiner Freunde zu sich auf die Bühne zu ziehen und mit ihrer Hilfe die Revolution anzuzetteln. Wird es Willem Granna gelingen, sich aus Josefs Gedanken zu lösen und in seine eigenen zurückzukehren?
Ich danke der von mir sehr geschätzten Autorin Viveka für ihre konstruktive Kritik bei der Entstehung dieser Fassung.

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Er kam gerade richtig. Die Menschenmenge hatte sich auf dem Marktplatz um den Herold des Königs versammelt, hörte gebannt zu, als er das letzte Versprechen des alten, gebrochenen Königs verlas. „Hört alle her, der König verkündet: An mein liebes Volk, ich schwöre hoch und heilig und bei meiner Ehre als regierender Monarch jedem Mann, sei er Ritter oder Bettler, der die Königstochter vom Glasberg befreit, die Ehe mit ihr und mein halbes Königreich dazu. Das beeide ich feierlich bei Gott, dem Allhöchsten. König Alfons der II. von Hildburghausen und Ibisstein.“

Der Herold verstummte, als ihn Granna durch den Mund der Puppe fragte. „Sag, wackerer Mann, wie viele haben es denn schon versucht?“

„Ach, frag lieber nicht“, erwiderte er, zuckte traurig mit den schmächtigen Schultern. „Es waren viel zu viele, stürzten alle ab. Die Gräber kannst du am Fuß des Glasberges bewundern. Die Blüte unserer Jugend ist dahin. Raten will ich dir, Soldat, versuche es nicht, es wäre dein sicherer Tod.“

„Das lass nur meine Sorge sein!“, rief Granna mit Josefs Stimme, die jetzt schon wie seine eigene klang. Die Schnüre, die ihn sanft führten, spürte er immer weniger. Er fühlte sich frei, füllte die Rolle ganz aus, ja, er hatte begonnen, in ihr zu leben. Josefs Körper war ihm wie sein eigener geworden. Doch wenn Granna zu stark vom Text abwich, rief der plötzliche Ruck zur Ordnung und ließ ihn an die Wirklichkeit da draußen denken. Trotzdem lebte er jetzt in der Bühnenrealität, in seinem anderen, gespaltenen Ich.

Granna rückte den Soldatentornister mit schnellen Händen zurecht, schulterte den Sattel, machte auf dem Absatz kehrt, verließ gutgelaunt die Stadt, denn es hatte gerade Mittag geschlagen. Den mageren Sold, Lohn für all die Schlachten, wollte er nicht im Wirtshaus lassen, wer weiß wofür er ihn noch brauchte. Er hatte das Tischtuch der Alten, das auf jeden Fall ein besseres Mahl versprach, als eines, das man ihm in den billigen Schänken für teures Geld vorsetzen würde.

Das Südtor war schnell passiert, die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel, es blies ein laues Lüftchen, als er den hellen Bach am Fuß des Glasberges erreichte. Dort, unter der alten Weide war der richtige Platz, der kühlen Schatten versprach. Willem Granna zögerte nicht, setzte sich an das rechte Ufer, zog mit breitem Grinsen das Tischtuch aus dem Tornister, entfaltete es im hohen Bogen, schon standen die herrlichsten Speisen vor ihm. Sie dufteten unwiderstehlich, dass ihm das Wasser im Munde zusammenlief. Der Wein war nicht zu verachten, wusste er noch vom Morgen, als er gemeinsam mit Marius, dem dummen Tropf von Bauernburschen, auf der Lichtung des dichten Tannenwaldes vor all den Herrlichkeiten gesessen hatte. Wie mag es ihm jetzt gehen, ohne Sattel? Ach, was soll´s! Wenn ich hier fertig bin, bekommt er das Tuch oder den Sattel zurück, ganz wie er will, wollte Granna sein Gewissen beruhigen. Weil er sich bei Marius aus gutem Grund beim Essen stark zurückgehalten hatte, hätte doch ein voller Bauch aus ihm keinen guten Dieb gemacht, biss er voll Wonne in den knusprigen Hühnerschenkel, dass der Saft aus den Mundwinkeln tropfte. Den Wein dazu ließ er sich schmecken. Nur die vielen Holzkreuze auf den Gräbern am Fuß des spiegelglatten Berges, von denen er den Blick nicht wenden konnte, trübten sein Wohlbefinden. Die tollkühnen Burschen, getrieben von den Versprechen des Königs, haben sich überschätzt, sind abgestürzt und jämmerlich zu Tode gekommen. Mir kann das nicht widerfahren. Für den Sattel ist der Aufstieg ein Kinderspiel! machte sich Granna Mut. Zum Abschluss des Festmahls griff er nach einem roten Apfel aus dem gut gefüllten Obstkorb. Da soll ich also hoch? grübelte er in der Mittagshitze. Das gute Essen und die drei Gläser Wein hatten ihn schläfrig gemacht, dass sein Blick Löcher in die flirrende Luft starrte. Was hätte ich davon, wenn ich den Aufstieg wagte? Eine ältliche Königstochter müsste ich freien, sie ist schon dreißig Jahren auf dem Berg gefangen, doch ein halbes Königreich ist nicht zu verachten. Das Tischtuch kann mich nähren, der Sattel bringen wohin ich will. Was mir zu meinem Glück fehlt, ist ein gemütliches Heim, ein eigenes Haus. Ein alter Soldat im Ruhestand braucht ein Dach über dem Kopf! grübelte er weiter. Doch wenn ich es recht bedenke, gehört zu einem halben Königreich das entsprechende Schloss. Bei diesen Gedanken fiel ihm nicht auf, dass er kaum mehr in Erwägung zog, dem armen Bauernburschen das Tischtuch oder den ergaunerten Sattel zurückzugeben. Selbst der Wunsch, die Bühne zu verlassen, war inzwischen verblasst. „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!“, rief er, endlich zum Entschluss gekommen, faltete das Wundertuch sorgfältig zusammen, bestieg den Sattel und erhob sich in die Luft. Granna sah die Welt unter sich immer kleiner und kleiner werden, doch dann stieß er an die spiegelnde Wand des Glasberges und schreckte aus den Träumereien. Die ausgestreckte Hand griff nach der makellosen Glätte, die so viele vor ihm in den Tod gestürzt hatte. Keine Falte, kein versteckter Absatz zu entdecken, nur abweisender, spiegelnder Glanz. Granna musste weiter nach oben, der Gipfel lockte kalt in der Höhe. Er rüttelte kräftig am Zügel, der Sattel stieg langsam, Zentimeter für Zentimeter. Oft stockte er, stand reglos in der Luft, als müsse er Atem holen, um neue Kraft zu schöpfen. Grannas Blicke glitten über die spiegelnde Glätte. Kein Platz zu finden, auf dem er hätte landen können. Es blieb nur die Wahl zwischen hochsteigen oder stürzen. Angstschweiß stand ihm auf der Stirn. Immer öfter zog er die Zügel. Der Sattel bäumte sich störrisch auf und mühte sich mit letzter Kraft nach oben. Granna spürte zwischen den Schenkeln seine Erschöpfung, denn er zitterte wie Espenlaub. Die Furcht wurde mächtig. Ein Sturz aus dieser Höhe wäre das sichere Ende. Dann war, einem Wunder gleich, der Gipfel erreicht. Die dunklen Mauern umwallten die Burg, kein Mensch war auf den Zinnen. Der Sattel, am Ende aller Kräfte, schlug hart mit seiner Puppenlast zu Boden, rührte sich nicht mehr vom Fleck. „Geschafft! Ich habe es geschafft, das halbe Königreich und die Prinzessin sind mein!“, frohlockte Willem Granna. Er reckte sich, beugte den schmerzenden Rücken. „Viel zu lange hat der Aufstieg gedauert. Josef und ich sind nicht mehr die Jüngsten“, flüsterte er, spähte wachsam in die Runde. Keinen Moment dachte er daran, dass er nicht hierher gehörte, nicht Josef, sondern in seinem Kopf ein anderer, nämlich Willem Granna, war. Aus alter Gewohnheit rief er. „Ich denke, also bin ich!“, und verbannte den Zweifel in die hinterste Ecke der Gedanken des alten Soldaten.

3

Den vorgeschriebenen Text des Bühnenstückes beachtete er nicht mehr. Er war zum alten Soldaten geworden, der um der Macht willen sein Leben aufs Spiel setzte. Den Willem Granna hatte er fast vergessen. Selbst die andere Sprache und die seltsamen Bewegungen auf der kleinen Bühne waren ihm nicht mehr fremd. Die neuen Gedanken, die er immer häufiger laut aussprach, wie es sich für das Spiel gehörte, hatten den Schrecken verloren. „Dreißig Jahre sind eine lange Zeit“, sagte er laut, dass ihn alle hören konnten. „Was wird inzwischen aus der Königstochter geworden sein? Eine alte Frau?“, befürchtete er. „Aber nun weiter voran!“, rief er voller Zuversicht. „Schließlich warten die Prinzessin und das halbes Königreich samt Schloss auf mich. Die Zeit wird alles richten, man wird sich gewöhnen und in Ruhe lassen“, hoffte er und richtete den Blick auf die Zinnen über dem Burgtor. Irgendetwas hatte sich bewegt, ja, jetzt blinkte der Helm in der gleißenden Sonne. „Einen wunderschönen Tag wünsche ich, von Soldat zu Soldat!“, rief er freundlich nach oben, doch alles blieb still. Trotzdem war Granna sich sicher, dort stand jemand. „Wie jetzt weiter?“, grübelte er laut. „Der Sattel kann mir nicht helfen, so kraftlos wie er da liegt.“ Er zauberte ein selbstbewusstes Lächeln auf Josefs Gesicht, setzte sich auf die Böschung des Grabens. Das Tischtuch war gedeckt, die hochgezogene Brücke auf der anderen Seite immer in seinem Blick.

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