Günther Seiler - Die Balken biegen sich doch nicht

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Es ist schon erstaunlich, welche Begriffe der gesellige Mensch schon in der Geschichte alles für die herkömmliche Kneipe kreierte. Von abfälligen Bemerkungen der Nicht-Kneipengänger bis zur, ja man kann schon sagen, Huldigung dieser Einrichtung mit Tresen. Hier treffen und trafen sich einsame Menschen auf Gespräche und das Verständnis der Wirte hoffend.
In diesem Buch mit 15 Geschichten in und um Kneipen geht es mal besonnen, mal heiter und auch mal härter zu.
Hier wurden und werden Geschichten am Tresen erzählt, so dass man meinen könnte, die Balken an der Decke müssten sich biegen. Sie tun es aber nicht, sie müssen schließlich den Laden zusammen halten.

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Kurz vor der Kneipenöffnung am Tag nach der Plakataufstellung waren schon einige Gäste an dem Kneipengebäude und suchten Schutz vor dem Regen, der durch den Wind ziemlich schräg gegen das Haus fiel. Es war ein feiner, unangenehmer und gleichmäßiger Regen, der immer wieder von Windböen unberechenbar abgelenkt wurde. An den Scheiben liefen die Wassertropfen langsam herunter, manche vereinigten sich zu einem kleinen Rinnsal zum unteren Fensterholm. Die Inselgäste, die unerschütterlich am Strand spazieren gingen, hatten die Kapuzen hochgeschlagen und nahmen die typische Haltung gegen den Wind gebeugt ein. Engelbert hatte schon vorher seine Gäste an dem Haus stehen sehen und öffnete früher als gewohnt seine Kneipe. An dem Tresen hatte er ein großes Schild mit der Aufschrift gehängt: Für das geplante Fischessen sind nur noch Plätze am Donnerstag frei.

In der Musikanlage spielte leise von irgendeinem Radiosender eine maritime Männergruppe Seemannslieder und als Engelbert aufschloss und die Gäste mit einem freundlichen „Moin, Moin“ begrüßte, hörte er Gemurmel, wie 'Sauwetter, mistiger Regen, da buche ich hier Urlaub und Regen habe ich zu Hause.' Engelbert kannte seine Pappenheimer und rief laut und vernehmlich in die Kneipe: „Leute, seid nicht verdrießlich, ich hörte gerade im Radio, auf den Bahamas schneit es, also wir kennen kein schlechtes Wetter, sondern nur schlecht gelaunte Menschen, der Tee ist angerichtet, der Kamillentee ist heiß und der Grog und Glühwein sind dabei, die richtige Temperatur zu bekommen. Nicht drängeln, hier kommt jeder ran.“ „Den Kamillentee trink man selber, ich brauche einen starken Grog, du weißt ja, Wasser kann, Rum muss.“ Der das sagte, wurde hier nur 'der Tüftler' genannt. Es war ein richtiger Professor und hatte zweimal den Doktorgrad, obwohl ein Gast einmal sagte, ein Doktor müsste doch an sich reichen. Dieser Gast setzte sich wie immer an seinen Fensterplatz in der Ecke und hatte auch wie immer Zeichnungen, Stifte und leere Blätter mit. So wie ein Maler auf Motivsuche. Der Tüftler wollte mit den Kneipengästen nicht viel zu tun haben, genoss aber die Menschen in der Kneipe mit ihrem Gerede und sie störten ihn in seiner Arbeit überhaupt nicht. Engelbert hatte den Grog für ihn schon vorbereitet, von wegen Pappenheimer und so. Als er ihm den Grog brachte, sagte Engelbert: „Na, Tüftler, was planst du nun schon wieder, willst du die Weltachse verändern und die Weltumdrehung verlangsamen, damit wir alle älter werden?“ Der Tüftler sah kurz hoch und war mit seinen Gedanken schon ganz woanders. Es handelte sich um Herrn Professor Doktor Doktor Heinrich Theodor Isenstetten aus dem Ruhrpott, der auf Anraten seines Arztes seinen Ruhestand der guten Seeluft wegen auf Baltrum verbrachte. Er wohnte zur Miete in einem kleinen bescheidenen Haus bei der Witwe Müller im Westdorf. Der Tüftler hatte schon sehr skurrile Ideen fast umsetzungsreif zu Papier gebracht, denn er mochte die Autos nicht besonders und war ein ökologischer Mensch. So dachte er lange über eine Umgestaltung der Friedhöfe auf platzsparenden Möglichkeiten nach. Nachher plante er mit unzähligen Zeichnungen, die Urnenbestattungen von der Fläche her optimaler zu gestalten und so sollten die Urnen immer im Zehnerpackung, von unten nach oben natürlich, in einem Gestell wie an einer Perlenschnur aufgereiht werden. Kleine Hinweisschilder an einem kleinen Stein sollten, falls es gewünscht wurde, mit den kurzen Lebensdaten auf den Verstorbenen hinweisen. Die Gestelle, an denen die Urnen angehängt werden sollten, sollten aus Bambus und die Urne ebenfalls aus abbaufähigem Material sein. Als er seine Erfindung hier, wie er es immer machte, an der Theke feierlich vorstellte, meinte ein Gast trocken: „Ich will aber nicht irgendwann meinem Nachbarn als Asche auf den Kopf fallen und ich möchte auch nicht, dass mein oberster Nachbar mir auf den Kopf bröselt.“ Den Vogel der Skurrilität schoss der Tüftler mit seinem Vorschlag ab, einen flexiblen Kirchhof zu gestalten, wobei die Särge und die Urnen nach dem Platzbedarf angepasst wurden, den täglich ein Computer neu berechnete und somit wurden die Urnen und Särge immer wieder vom Platz her angepasst, sprich umgesetzt. Ein anderer Thekengast meinte bei dieser Vorstellung: „Das ist ja Beerdigungstourismus und unsere Oma soll nicht jeden Tag auf dem Friedhof woanders liegen, Karussell fahren mochte sie noch nie in ihrem Leben.“ Ein weiterer Gast, ein pensionierter Kriminalkommissar, fügte hinzu: „Haben Sie schon mal etwas vom Verbot einer Störung der Totenruhe gehört?" Damit war dieser Plan bei dem Professor schlagartig hinfällig. Er hatte auch Zeichnungen zur Bewältigung der Transportproblematik zur Beförderung von Touristen auf Inseln und speziell nach Baltrum entworfen. Da war die Planung eines Tunnels nicht neu und nicht wirklich bahnbrechend, aber seine Seilbahnen hatten es in sich. Er ging als Problemlösung davon aus, die Inseln tideunabhängig und somit völlig wetterunabhängig zu versorgen. Er plante Seilbahnen in ausreichender Höhe für die Schifffahrt wie im Gebirge zum Festland zu installieren. Die ersten Zeichnungen gingen von Liften aus, wie man sie aus den Bergen her kannte und da auch Güter transportiert werden mussten, kam er auf geschlossene Gondeln. Der helle Wahnsinn manifestierte sich in der Seilbahn mit Gondeln in luftiger Höhe. Hier sollten Zeppeline mit Solarmotoren zur Haltung der Position und per Satellit gesteuert, als Haltepfeiler herhalten und unterhalb sollten Seile gespannt werden, um die Gondeln zu transportieren: „Sag mal, du Bastelkasper, und wie soll das unabhängig vom Wetter sein, die Dinger schaukeln doch nur so im Wind. Da werden die Gondelgäste seekrank und leiden obendrein auch noch unter Höhenangst.“ Das war der vernichtende Kommentar eines Ingenieurs am Tresen und somit starb auch diese bahnbrechende Idee eines natürlichen Tüfteltodes. Danach widmete sich der Herr Professor den Fahrrädern mit Solartechnik und Windsegeln. Diese Fahrradzeichnungen machten am Tresen die Runde. Der Tüftler malte sein Segel auf dem Fahrrad wunderbar etwas seitlich versetzt auf und reichte stolz die Zeichnungen an einen Gast am Tresen. An sich hätte der Professor gewarnt sein sollen, denn der Gast holte seinen Stift aus der Jackentasche, malte das Segel vor die Nase des Fahrradmänneken und dieser wurde auch so mit einer dicken Nase verändert, dass er einen langen Hals um das Segel machen musste, um nach vorne sehen zu können. Als die Zeichnung an dem Tresen herumgereicht wurde, gab es ein schallendes Gelächter. Der Tüftler hatte aber auch selber Humor und lachte lauthals mit, als er die Zeichnung zurückbekam.

Von dieser guten Stimmung war heute aber partout nichts zu bemerken, der Regenblues machte am Tresen die große Runde. Die Thekengäste schauten sich eher ziemlich gelangweilt an und wären froh, wenn ein neuer Gast an den Tresen käme, an dem man sich so richtig reiben konnte. Nur dem Tüftler machte das Wetter überhaupt nichts aus. Er bekam von Engelbert seinen zweiten Grog und merkte es nicht einmal. Er langte automatisch zum Grogglas und wenn man dachte, er blickte in die Runde der Menschen an der Theke, war er mit seinen Gedanken Lichtjahre von ihnen entfernt. Das Thema, was wohl alle Insulaner bei schlechtem Wetter interessierte, war, ob die Fähre heute bei diesem Wetter führe oder nicht. Dabei wurde das Wort 'bei diesem' immer ganz besonders in der Betonung hochgezogen. Die Fähre war aber auch bei jedem Wetter ein Thema. Dieses Thema würde auf dem Festland naturgemäß keinen interessieren, aber wenn der Festländer erst hier eine Zeit wohnte, fragte er viel häufiger nach der Fahrmöglichkeit der Fähre als die Insulaner. Das hatte wohl mit der Urangst eines Menschen zu tun, von der Außenwelt ohne Nahrung abgeschlossen zu werden und langsam zu verdursten und zu verhungern. Sie sahen sich wohl schon in der misslichen Lage, wenn der Sturm abzog, auf allen Vieren am Strand kriechend, mit aufgeplatzten Lippen und schweren Lidern und ‚Wasser, Wasser‘ rufend. Sie fanden aber kein Gehör und der linke Arm wurde wie zu einem letzten Gruß mit allerletzter Kraft in die Luft gehalten und die gnadenlose sengende Sonne zeigte die Fata Morgana einer Stadt und danach fiel der Oberkörper mit einem Rums in den heißen Sand. Die Möwen warteten schon. Engelbert kannte das in all den Jahren an der Theke seiner Kneipe. Er pflegte dann immer mit seiner Bassstimme dröhnend in die Kneipe zu rufen: „Ist hier schon jemand auf der Insel verdurstet? Der möge sich bitte bei mir melden!“ Das brachte immerhin einige Lacher, bei einigen wohl auch verzweifelte. Engelbert verstand es aber stets, alle zu beruhigen. „Wir leben nun mal auf einer Insel und da kann es passieren, dass wir witterungsbedingt eine kurze Zeit, ich wiederhole, kurze Zeit vom Festland abgeschnitten sind. Wir haben genügend Vorräte auf der Insel und selbst der stärkste Frost kann uns nicht umwerfen. Wir werden dann mit Flugzeugen und Hubschraubern versorgt. Falls der Rum ausgehen sollte, eher habe ich aber einen Sechser im Lotto, nehme ich meine Schlittenhunde aus dem Stall und kutschiere selber nach Esens und hole Nachschub.“ Nun, aber unabhängig davon ist natürlich auf der Insel die Frage nach dem tideabhängigen Fahrplan der Fähre berechtigt. Es ist auch ein Eröffnungsgespräch bei fremden Gästen am Tresen. „Na, ob die Fähre wohl fährt?“ Schon hatte man vor dem zweiten Thema, „Wie wird das Wetter?“, einen Anknüpfungspunkt, der oft dergestalt ausgebaut wurde, dass der neue Gast einen Grog ausgab. Engelbert erklärte stolz seinen Tresengästen gerade die neuerworbene Saftpresse. Damit konnte er mit geschnittenen Äpfeln und Karotten einen herrlich sämigen Saft herstellen und als Energieträger anbieten. „Das trink man selber, damit dein Kamillentee im Magen nicht so alleine ist“, schüttelte sich der Stammgast Bruno Schmidt.

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