Günther Seiler - Die Balken biegen sich doch nicht
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In diesem Buch mit 15 Geschichten in und um Kneipen geht es mal besonnen, mal heiter und auch mal härter zu.
Hier wurden und werden Geschichten am Tresen erzählt, so dass man meinen könnte, die Balken an der Decke müssten sich biegen. Sie tun es aber nicht, sie müssen schließlich den Laden zusammen halten.
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Die Tür öffnete sich und der Bankberater schüttelte sich den Regen aus dem Fahrradumhang. Er machte seine Sache sehr gut, denn er zog den Umhang in der Türfüllung aus, grüßte allgemein und steuerte den Fenstertisch an. Hans Dieter Balje bemerkte ihn und rief laut aus. „Nanu, Herr Uphusen, was machen Sie denn hier, sind Sie zur Kur aus Frankfurt gekommen?“ Jürgen Uphusen blickte sich erstaunt um. „Guten Tag Herr Balje, Sie machen Urlaub und das auf einer Insel?“ Hans Dieter Balje setzte sich zu Jürgen Uphusen, seinem exzellenten Anlageberater einer Frankfurter Bank. Jürgen Uphusen rieb sich die kalten Hände. „Mir wurde die Filiale hier in Baltrum angeboten. Meine Frau und ich lieben Baltrum, denn wir waren oft als Gäste hier. Die Luft, die Ruhe und keine Autos! Man steht morgens nicht mehr im Frankfurter Stau. Das Einzige was mich neben der Bank an Frankfurt erinnert, sind die Frankfurter Würstchen. Hier auf Baltrum ist schon ein ganz anderes Arbeiten.“ Sie unterhielten sich angeregt und Jürgen Uphusen entschuldigte sich für einen kurzen Augenblick und ging durch den Gang in die Kneipe, um Engelbert aufzusuchen. Der sah ihn mit großen Augen an. Jürgen Uphusen war ebenfalls ein sehr großer Mensch und konnte demnach Engelbert anblicken, ohne das Engelbert wie bei den meisten seiner Zeitgenossen den Kopf nach unten drehen musste. „Das stimmt alles. Es ist Hans Dieter Balje, Multimillionär, Inhaber und genialer Entwickler der Computerfirma gleichen Namens. Herzlichen Glückwunsch! Denn er ist immer auf der Suche nach dem Machbaren und ist ein Hausinvestor wie es im Buche steht. Dem gehören jede Mengen neuartige Studentenwohnheime in großen Unistädten. Und was heute kaum jemand noch möchte, Wohnklötzer von zwanzig bis fünfzig Stockwerken in der Vermietung. Alles vom Zustand erste Sahne.“ Er sagte weiterhin: „Engelbert, wenn ich diesen Kunden bekomme, zahle ich dir deinen Fischkoch nach deiner Wahl.“ Damit war sein Bankberater schon wieder aus der Kneipe und Engelbert kochte sich vor Freude eine Kanne Kamillentee. In die Tasse ließ er ein Stück Ostfriesen Kluntjes plumpsen.
Engelbert aber dachte schon an das bevorstehende zu planende Fischessen in der Kneipe und in dem Café. Natürlich hatte die Kneipe eine Küche mit allen Schikanen. Die Aussage zu den Bockwürsten mit Senf stimmte insoweit, da Engelbert als Kapitän zur See gefahren war und ein Kapitän nicht kochte, schließlich gab es dafür den Schiffskoch. Das bedeutete nun aber auch, dass sich die Engelbertsche Kochkunst auf das Öffnen von Wurstdosen beschränkte und da die heutigen Wurstdosen eine Lasche zum Öffnen haben, schaffte er es, die Dose auch ohne große Verletzungen zu öffnen. Früher trug er nicht nur die heißen Bockwürste in sein Lokal, sondern nebenbei auch noch einen Fingerverband. Auch heute galt noch, für die im Wasser geplatzten Bockwürste zahlte der Gast die Hälfte des Preises. Den Kartoffelsalat gab es schließlich fertig in Eimern und der schmeckte sogar sehr gut, meinte zumindest Engelbert, womit er Recht hatte.
Die Küche insgesamt auf der Insel Baltrum war gut bis sehr gut und Engelbert lag es fern, seinen Kollegen und Mitkonkurrenten, was das Essen anbetraf, deren Gäste abspenstig zu machen. Da gab es aber kleine Einschränkungen, denn Engelbert aß gerne Fisch und kannte sich, als Gast natürlich, damit gut aus. Er kannte Fischrestaurants auf der ganzen Welt und war schlecht gelaunt, wenn er in einem Lokal viel Geld hinlegen musste und dafür eine mäßige Küche serviert bekam. Also beschloss er mit seiner Schwester bei einer heißen Kanne Lindenblütentee mit Kluntjes: „Wir werden hier selber aktiv.“ Natürlich nicht kontinuierlich, sondern als Veranstaltung. Dies konnte einmal oder mehrmals im Jahr sein, wie es gerade so passte und man einen guten Fischkoch engagieren konnte. Wenn er denn mal einen Urlaub auf dem Festland bis nach den Niederlanden oder sogar bis Bayern antrat, wurde es ihm sehr schnell langweilig und suchte sich im Urlaub eine Aufgabe. Er ging Fischessen und wenn es ihm schmeckte, wenn alles andere passte, konnte es sein, dass der Fischkoch oder die Fischköchin für eine lange Woche auf Baltrum ein bezahltes Wohnen mit kostenloser, frischer Seeluft verbringen durfte. Das Honorar konnte sich sehen lassen.
Jetzt war es wieder soweit. In der nächsten Woche würde ein Fischkoch aus Tirol in Italien erscheinen. Die Plakate waren gedruckt und wurden heute noch im Laufe des Tages an der Kneipe und an dem Café aufgehängt und aufgestellt. Früher hatte er Werbung im Inselteil der Zeitung geschaltet. Jetzt war das Restaurantkontingent innerhalb von kurzer Zeit vergeben und es kamen sogar Festlandsgäste nur zum Fischessen auf die Insel. Da keine Fähre mehr so spät zurückfuhr, hatten die Hoteliers zusätzliche Übernachtungsgäste. Generelle Jahresvorbestellungen nahmen sie aber nicht mehr an. Da das Fischessen derart delikat und köstlich war und sich der Koch seiner Verantwortung stets bewusst war, wurde Wert auf sehr gute Qualität von Fisch, Gemüse und Kartoffeln gelegt. Engelbert hatte nichts gegen Experimente, die nahm er gerne an, wenn sie schmeckten. Sie sollten aber nicht zu überdreht sein. Denn das mochten die meisten Gäste nicht. Es hatte auch schon eine Situation gegeben, wo alles besprochen und die Speisekarte gedruckt war. Die Plätze waren völlig ausgebucht gewesen und der Kochmaestro war mit der letzten Fähre angekommen, aber auf dem Festland zu viel Rumgrog getrunken hatte. Er hatte sich seine Küche angesehen und vor Ärger los gebrüllt. Die Küche wäre ihm zu klein, das Kochgeschirr nicht in der gewohnten Qualität, es stünde auch alles anders als in der von ihm gewohnten Reihenfolge. Also nichts passte ihm. Engelbert war ja trotz seiner Größe ein ganz lieber Mensch und wusste ja, wo der Koch, der wirklich gut war, herkam. Auf Baltrum ging alles gemütlich zu und man hörte so gut wie nie einen Menschen brüllen. Engelbert hatte sich den wie einen Derwisch aufführenden Fischkoch angesehen, seinen von ihm geliebten Kamillentee ausgetrunken, war aufgestanden, hatte wortlos den Koch am Schlafittchen genommen und ihn vor die Tür getragen. Und dann war der Brüller von Engelbert gekommen, von dem die Einheimischen heute noch erzählen. „Und die Möwen kreischen hier auch wohl anders als in deinem Kaff in Ostfriesland, oder wie?“, hatte Engelbert seinen Fischkoch angebrüllt, der ganz erschrocken zu ihm aufgesehen hatte. Damit hatte er den Koch in die volle Regentonne gestellt - und draußen war es kalt gewesen. Was sollten Engelbert und seine Schwester nun machen, beide konnten nicht kochen. Er hatte aber einen alten Freund von der Seefahrt hier auf der Insel und der war unter Engelbert als Koch und gefahren schon war die Rettung da gewesen.
Also, im Ort wurde aktuell schon gemunkelt, dass es jetzt irgendwann wieder mit dem Fischessen bei Engelbert losgehen sollte. Die Plätze waren begehrt wie teure Opernkarten, obwohl der Fisch von Donnerstag bis Montag jeweils um 20 Uhr serviert wurde und Einlass mit einem Aperitif war immer ab 18 Uhr. Die Konkurrenz war in dieser ungewissen Zeit des Fischessens bei Engelbert schon ganz kribbelig, denn auch dort fragten die Gäste nach, wann es denn wieder den guten Fisch bei Engelbert geben würde. Die Konkurrenz konnte nur mit den Schultern zucken und sagen: „Wir haben auch eine gute Fischküche.“ „Ja, ja“, sagten einige unerschütterliche Gäste, „aber nicht so eine gute Küche wie bei Engelbert. Hier kocht immer derselbe Koch und dort kommt jedes Jahr ein anderer Fischkoch. Wie der Engelbert das mit seinen wechselnden Köchen bloß immer so schafft?“ Der Konkurrenz blieb nichts anders übrig, als eine dicke Zornesader zu bekommen und wortlos in die Küche zu gehen, um dort an unschuldigen Töpfen und Pfannen Dampf abzulassen.
Engelbert und seine Schwester Gundula Hermine nahmen heute um 16 Uhr die heilige Handlung der Plakatenthüllung mit dem lang gehüteten Geheimnis vor, was denn wohl diesmal an Fisch angeboten werden würde. Sie stellten die Schilder auf und dort standen in großen Lettern der Termin und der angebotene Fisch der Saison. Als Vorspeise gab es mit Nordseekrabben gefüllte Regenbogenforellenfilets und geräucherte Aalröllchen in Dillsauce, als Hauptgericht den Moronidae, den Wolfs- oder Streifenbarsch auf Kartoffelstampf. Als Nachtisch wurde ein raffinierter Cocktail aus verschiedenen Fischhappen und mit frischem, selbst gemachtem Eis mit Sahne serviert. So, als wenn man Möwen füttern würde, kamen auch schon die ersten Gäste um zu sehen, was es wohl geben würde und was es denn Schönes sei. Früher schrieb man das Rezept vom Plakat ab und ging zum Telefon nach Hause. Heute hatte man ein Handy, machte ein Foto vom Plakat und verschickte dieses an Bekannte auf dem Festland oder auf eine andere der ostfriesischen Inseln. Engelbert goss sich aus der Kanne auf dem Warmhaltestövchen einen Becher Kamillentee ein, in Wirklichkeit sein sehr großer XXL-Becher. Böse Zungen behaupteten, er tränke den Kamillentee immer direkt aus einer Kanne. Er ging nachdenklich mit dem Becher an das Fenster und sah die Touristen vor seinem Plakat stehen. Es vergingen keine zehn Minuten und schon hatte er die erste telefonische Tischbestellung für den Sonnabend nächster Woche für, sage und schreibe, zwanzig Gäste aus München bekommen. Die moderne Technik machte es eben möglich. Nach dem Notieren und der Bestätigung der Reservierung, nach dem Preis fragte der Anrufer erst gar nicht, musste Engelbert Gundula über das Haustelefon von dieser Tischbestellung berichten, worüber sie sich sehr freute. In diesem Augenblick kamen weitere Touristen und auch Einheimische in die Kneipe und baten um Tische für den Sonnabend und den Sonntag. Das Wochenende war naturgemäß immer sehr beliebt und, was sollte man machen, wenn alles ausgebucht war, blieb ja noch der erste Tag, der Donnerstag. Engelbert hatte sich diesmal aber etwas Besonderes ausgedacht. Es war wie bei dem Zirkus in der Stadt. Wenn die Nachfrage übergroß war, wurden die Plakate überklebt und die Verlängerung des Gastspieles somit offiziell von der Direktion höchstpersönlich angekündigt. Sie hatten vor, notfalls den Montag und auch den Dienstag der Folgewoche zu nehmen, denn der Koch blieb auf eigene Kosten für weitere drei Wochen auf der Insel. „Da ist ja noch Potenzial ungeahnten Ausmaßes in der Sache“, dachte Engelbert bei sich und nahm einen Schluck Kamillentee. Der Lieferant könnte genügend frischen Fisch besorgen, wie er augenzwinkernd sagte. Unter den Touristen war auch ein Einheimischer, der einige Tische gleich komplett reservieren wollte, was Engelbert aber doch nicht wollte. „Hier wird keine Butterfahrt verramscht, sondern hier wird eine kulinarische Köstlichkeit kredenzt und deswegen soll es so sein, dass ich nicht mehr als zwanzig Anmeldungen pro Abend annehmen werde.“ Diese Zahl fiel ihm plötzlich aufgrund der Münchener Reservierung ein. Sein Lokal wurde für diese Zeit auch zusätzlich mit Tischen bestückt und der Schankbetrieb endete spätestens um sechzehn Uhr. Dann mussten alle Gäste das Lokal für den Umbau verlassen haben, denn nach zwei Stunden ging es los und bis dahin musste alles fertig sein. Engelbert hatte Helfer aus dem Ort engagiert und jeder Tisch hatte seinen festen Platz, das wurde schon in den Jahren davor mit Erfolg geprobt. Pannen kamen ohnehin von alleine ohne jedwede Anmeldung. Doch die Insulaner waren besonnene Leute, dann musste man eben etwas länger auf sein Essen warten, es lohnte sich ja in jedem Fall. Zum Essen gab es erlesene Weine aus einer Sonderweinkarte passend zum Fisch. Weil Engelbert gut zu tun hatte - es klingelte nun ständig neben dem Festanschluss zu allem Stress auch noch sein Handy - übernahm Gundula das Büro mit dem Festanschluss für die Tischbestellungen und Engelbert setzte sich mit einem Block und einem Stift zu seinem Stövchen an das Fenster und nahm die Bestellungen auf dem Handy an. Dabei verständigte er sich mit Handzeichen über die Tische und nur die Tage wurden laut gerufen. Ein Gast kam in die Schankstube, setzte sich an den Tresen, blickte wie bei einem Tennismatsch immer hin und her, von einem zum anderen und sagte: „Was ist denn hier los, sind wir hier auf der Börse oder kauft ihr auf einer Auktion in Amerika Rinder auf?“ Engelbert bekam den Spruch seines Gastes mit und prustete in sein Handy. „Nur eine terrestrische Störung“, bemerkte Engelbert beschwichtigend zum Handyanrufer. „Wir leben eben auf einer Insel.“ Als er nach der Bestellung aufgelegt hatte, lachten er und sein Gast lauthals los. Das Handy war aber humorlos und klingelte schon wieder laut und fordernd.
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