Friedrich Gerstäcker - Nach Amerika! Bd. 1
Здесь есть возможность читать онлайн «Friedrich Gerstäcker - Nach Amerika! Bd. 1» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Nach Amerika! Bd. 1
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 60
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Nach Amerika! Bd. 1: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Nach Amerika! Bd. 1»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Nach Amerika! Bd. 1 — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Nach Amerika! Bd. 1», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
«Mich freut’s, daß er fort ist», sagte die Frau, die dem Knaben gerade das Essen auf den Tisch setzte und den Kaffee einschenkte. «Bewahr’ uns Gott, was hatte der Mann für ein finsteres Gesicht und ein barsches Wesen; nicht schlafen könnt’ ich die Nacht, wenn ich den unter einem Dach mit mir wüßte. In dem Gesicht lag auch nichts Gutes – und wie er fluchte und über die Kinder sprach! Ob er nur wirklich selber welche hat?»
«Er sagt’s ja», bestätigte Gottlieb, «aber mir schien’s ein Fleischer zu sein, seinem Gewerbe nach, und die sind immer rauh und derb, meinen’s aber nicht immer so bös.»
«So bess’re ihn Gott», sagte die Frau mit einem Seufzer, «und je seltener er unseren Weg kreuzt, desto besser.»
* * *
Siebtes Kapitel
Nach Amerika.
«Nach Amerika!» – Leser, erinnerst Du Dich noch der Märchen in ,Tausendundeine Nacht’, wo das kleine Wörtchen ,Sesam’ dem, der es weiß, die Tore zu ungezählten Schätzen öffnet? Hast Du von den Zaubersprüchen gehört, die vor alten Zeiten weise Männer gekannt, um Geister aus ihrem Grabe heraufzurufen und die geheimen Wunder des Weltalls sich dienstbar zu machen? – Mit dem ersten Klang der einfachen Silbe schlugen, wie sich die Sage seit Jahrhunderten im Munde des Volks erhalten, Blitz und Donner zusammen, die Erde zitterte, und das kecke, tollkühne Menschenkind, das sie gesprochen, bebte vor der furchtbaren Gewalt zurück, die es heraufbeschworen.
Die Zeiten sind vorüber; die Geister, die damals dem Menschengeschlecht gehorcht, gehorchen ihm nicht mehr, oder wir haben auch vielleicht das rechte Wort vergessen, sie zu rufen – aber ein anderes dafür gefunden, das, kaum minderstark, mit e i n e m Schlage das Kind aus den Armen der Eltern, den Gatten von der Gattin, das Herz aus allen seinen Verhältnissen und Banden, ja aus der eigenen Heimat Boden reißt, in dem es bis dahin mit seinen stärksten, innigsten Fasern treulich festgehalten.
«Nach Amerika!» Leicht und keck ruft es der Tollkopf trotz der ersten schweren, traurigen Stunde entgegen, die seine Kraft prüfen, seinen Mut stählen sollte. – «Nach Amerika!» flüstert der Verzweifelte, der hier am Rand des Verdeerbens dem Abgrund langsam, aber sicher entgegengerissen wurde. – «Nach Amerika!» sagt still und entschlossen der Arme, der mit männlicher Kraft und doch immer und immer wieder vergebens gegen die Macht der Verhältnisse angekämpft, der um sein ,tägliches Brot’ mit blutigem Schweiß gebeten – und es nicht erhalten, der keine Hilfe für sich und die Seinen hier im Vaterland sieht, und doch nicht betteln w i l l, nicht stehlen k a n n. – «Nach Amerika!» lacht der Verbrecher nach glücklich verübtem Raub, frohlockend der fernen Küste entgegenjubelnd, die ihm Sicherheit bringt vor dem Arm des beleidigten Rechts. – «Nach Amerika!» jubelt der Idealist, der wirklichen Welt zürnend, weil sie eben wirklich ist, und über dem Ozean drüben ein Bild erhoffend, das dem in seinem eigenen tollen Hirn erzeugten gleicht. – «Nach Amerika!» und mit dem einen Wort liegt hinter ihnen abgeschlossen ihr ganzes früheres Leben, Wirken, Schaffen – liegen die Bande, die Blut oder Freundschaft hier geknüpft, liegen die Hoffnungen, die sie nur hier gehegt, die Sorgen, die sie gedrückt. – «N a c h A m e r i k a !»
So gärt und keimt der Same um uns her – hier noch als leiser, kaum verstandener Wunsch im Herzen ruhend, dort ausgebrochen zu voller Kraft und Wirklichkeit, mit der reifen Frucht seiner gepackten Kisten und Kasten. Der Bauer draußen hinter seinem Pflug, den der nahe Grenzrain noch nie so schwer geärgert, und der im Geist, während er an dem Stein wieder und wieder wenden muß, schon weit über dem Meer drüben die langen geraden Furchen zieht, – der Handwerker in seiner Werkstatt, dem sich Meister nach Meister mit Neuerungen und großen, marktschreierischen Firmen in die Nachbarschaft setzt, um die wenigen Kunden, die ihm bis dahin noch geblieben, in s e i n e Tür zu locken, – der Künstler in seinem Atelier oder seiner Studierstube, der über einer freieren Entwicklung brütet und von einem Lande schwärmt, wo Nahrungssorgen ihm nicht Geist und Hände binden, – der Kaufmann hinter seinem Pult, der Nachts, allein und heimlich, die Bilanz in seinen Büchern zieht und, das sorgenschwere Haupt in die Hand gestützt, von einem neuen, anderen Leben, von lustig bewimpelten Schiffen, von reichgefüllten Warenhäusern träumt, in Tausenden von ihnen drängt’s und treibt’s und quält’s, und wenn sie auch noch vielleicht jahrelang nach außen die alte frühere Ruhe wahren, in ihren Herzen glüht und glimmt der Funke fort – ein stiller, aber ein gefährlicher Brand. Jeder Bericht über das ferne Land wird gelesen und überdacht, neue Arznei, neues Gift bringend für den Kranken. Vorsichtig und ängstlich, und weit herum um ihr Ziel, daß man die Absicht nicht erraten soll, fragen sie versteckt nach dem und jenem Ding – nach Leuten, die vordem ,hinübergezogen’ und denen es gut gegangen – nach Land- und Fruchtpreis, Klima, Boden, Volk – für andere natürlich, nicht für sich etwa – sie lachen bei dem Gedanken. Ein Vetter von ihnen will hinüber, ein entfernter Verwandter oder naher Freund, sie wünschen, daß es dem wohl geht, und häufen mehr und mehr Zunder für sich selber auf.
So ringt und drängt und wühlt das um uns her, keiner ist unter uns, dem nicht ein lieber Freund, ein naher Verwandter den salto mortale getan und alles hinter sich gelassen, was ihm einst lieb und teuer war – aus dem, aus jenem Grund – und täglich, stündlich noch hören wir von anderen, von denen w i r im Leben nie geglaubt, daß s i e je an Amerika gedacht, wie sie mit Weib und Kind und Hab und Gut hinüberziehen. Und d o r t ? – Noch liegt ein dichter Schleier über ihrem Schicksal dort, doch Gottes Sonne scheint ja überall. – Dir aber, lieber Leser, greif’ ich aus dem Leben noch hier und da ein paar Freunde heraus, die wir auf dem weiten Weg begleiten wollen.
* * *
Oben in der Brandstraße – nicht weit vom Brandtor entfernt und dem Gasthaus zum Löwen schräg gegenüber – wohnte Professor Lohenstein mit seiner Familie in der ersten Etage eines zwar sehr alten, aber auch sehr wohnlich eingerichteten Hauses, das ihm eigen gehörte.
Der Professor war ein Mann, gerade an der anderen Seite der ,besseren Jahre’, etwa einundfünfzig Jahre alt, aber rüstig und gesund, nur erst mit einzelnen grauen Haaren zwischen den rabenschwarzen Locken, die ihm über die bleiche, aber hohe und geistvolle Stirn fielen, wie mit fast jugendlichem, elastischem Gang und Wesen. Ein tüchtiger Kopf dabei, hatte er Jura und Cameralia 28studiert und einen großen Schatz von Kenntnissen angehäuft, auch in manchem, mit schweren mühsamen Nachtwachen erkauften Werk der Welt, der undankbaren Welt das Resultat seiner Studien und Forschungen gebracht und dargelegt. Unzufrieden aber mit dem Erfolg und der kalten Aufnahme, die es gefunden, wandte er sich später wieder von den bis dahin bevorzugten juristischen Wissenschaften ganz ab und allein seinem Lieblingsstudium, den Cameralien zu, in denen er besonders der Gewerbskunde seine Tätigkeit widmete, auch mit einem Buchhändler in Heilingen eine Gewerbezeitung gründete und herausgab.
Hierin hatte er Unglück, der Buchhändler machte bankrott und er übernahm die Zeitung, mit ziemlich großen Verlusten schon, allein.
So vortrefflich aber Professor Lohenstein in der Theorie seiner Wissenschaft bewandert sein mochte, so wenig sattelfest war er es in der Praxis, und seine Zeitung wollte und wollte keinen Boden gewinnen. Mit fabelhaftem Fleiß suchte er dem zu begegnen, umsonst – umsonst auch, daß er Kapital nach Kapital in das zuletzt nur noch zur Ehrensache gewordene Unternehmen steckte. Sein Haus bekam Hypothek auf Hypothek, und mit einer höchst ungünstigen politischen Periode, in der ihm eine große Anzahl Abonnenten absprang, trafen ihn auch so bedeutende pekuniäre Verluste, daß er sich endlich genötigt sah, sein Blatt vollständig aufzugeben. Es war das schwerste Opfer, das er bis dahin gebracht.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Nach Amerika! Bd. 1»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Nach Amerika! Bd. 1» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Nach Amerika! Bd. 1» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.