Thomas Müller - Der Vorleser der Alten Dame
Здесь есть возможность читать онлайн «Thomas Müller - Der Vorleser der Alten Dame» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Der Vorleser der Alten Dame
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:5 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 100
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Der Vorleser der Alten Dame: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Vorleser der Alten Dame»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Der Vorleser der Alten Dame — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Vorleser der Alten Dame», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
„Hat es Ihnen die Sprache verschlagen, mein neues Outfit, so sagen die jungen Leute doch heute, Herr Müller.“
Sie strahlte. Sie trug ein farbenfrohes Sommerkleid mit Blumenmotiven.
„Wau, guten Morgen“, sagte ich angenehm überrascht, „mit Ihnen würde ich mich um diese Zeit aber auch nicht in einer Fußgängerzone sehen lassen“
„Warum das denn nicht?“
„Um diese Tageszeit ist die Stadt voller Rentner und die würden mich alle fragen: Wer ist die bezaubernde Frau an ihrer Seite?“, schleimte ich.
„Hört, hört, ein Charmeur alter Schule, wo gibt es so was noch. Wäre ich nur fünfundzwanzig Jahre jünger, ich würde Sie nicht als Vorleser anstellen, sondern als Gärtner“
Bevor ich mich darüber wundern konnte, kam von der älteren Dame, die den Rollstuhl schob, synchron mit Rex ein „Wuuf“ hervor. Ich war so perplex, dass ich nicht wusste was ich sagen sollte. Die Alte Dame wurde auf ihren gestrigen Platz geschoben, und niemand schien sich über das gerade Geschehene zu wundern, daher beschloss ich, nicht nachzufragen.
„Den Schwestern sagte ich gestern, sie sollten für Ihr leibliches Wohl sorgen, hat sie der Anordnung entsprochen? Sind Sie ausreichen versorgt.“
Ich schaute auf den Sekretär: „Gewiss, äußerst großzügig.“
„Und hat man Ihnen das Buch herausgelegt.“
„Ja“, auf dem Tisch lag ein in Leinen gebundenes Buch. In goldenen Prägebuchstaben stand darauf: „Der Besuch der alten Dame“. Ich schlug es auf. In großer Schrift stand mit Füllfederhalter geschrieben. „Für meine liebenswerteste Kritikerin, 06.06.1956, seine Unterschrift“.
„Mit persönlicher Widmung. Haben Sie Ihn etwa persönlich gekannt?“, fragte ich ungläubig.
„Ja, natürlich, ich war noch jung, in der Gesellschaft noch vertreten. Warum wundern Sie sich? Glauben Sie mir etwa nicht?“, antwortet sie ein wenig beleidigt.
„Aber sicher doch glaube ich Ihnen, nur habe ich noch niemanden getroffen, der mein großes Vorbild getroffen hat. So zu schreiben wie er, das wäre fantastisch, so simpel, so leicht, so aussagekräftig und doch ist jedes Detail bis aufs kleinste durchdacht.“
„Zu dem damaligen Zeitpunkt habe ich viele Künstler und dergleichen kennengelernt. Die gingen bei uns ein und aus, wie Fliegen in einem heißen Sommer. Ich bin so alt, mich wundert nur, dass ich Napoleon nicht persönlich gekannt habe. Oder die Rothschilds. Ich meine natürlich den alten und nicht einer seiner fünf Söhne. Irgendwie scheint mich der Sensenmann vergessen zu haben, oder er hat sich in der Tiefgarage verlaufen und findet den Aufzug nicht.“
„Wenn ich sagen darf, nach heute morgen, glaube ich, er hat von Dirty Harry noch keine Sicherheitsakkreditierung bekommen.“
Wir lachten beide herzlich.
„Ich weiß nicht, ob ich fragen darf, aber…gestern sprachen wir auch schon über den Herrn.“
Sie verstand direkt, dass ich Harry nicht meinte.
„Machen Sie sich mal keine Sorgen, ich habe noch keinen unmittelbaren Termin mit diesem Herrn vereinbart und ich habe es auch noch nicht vor. Ob es ihm ein Vergnügen bereiten wird, mich kennen zu lernen, wage ich zu bezweifeln. Je älter man wird, je näher rückt die unausweichliche Tatsache. Die Frage die Sie aber wirklich interessiert, ist: Ob ich vor dem Tod Angst habe?“, sagte sie ganz kühl mit Bedacht.
„Ja, Sie scheinen so unerschrocken, als würden Sie geradezu darauf warten. Meine Urgroßmutter war genauso am Ende ihres Lebens.“
Sie wurde unruhig, sah mit schräger Kopfhaltung auf ihren Schoß und rieb sich, wie gestern, den Daumen. Rex hob den Kopf und auch ihn überkam eine gewisse Unruhe. Sie schien intensiv nachzudenken. >Ich kannte sie kaum. Hatte ich etwas Falsches gesagt? Hätte ich das mit dem auf den Tod warten nicht sagen sollen?<, fragte ich mich schuldbewusst. Es dauerte noch eine gewisse Weile, bis sie mit zittriger Stimme begann: „Das tue ich auch. Der Tod ist unumgänglich und ohne ihn wäre Leben nicht möglich. Evolution könnte ohne Tod nicht stattfinden. Vor dem Tod habe ich keine Angst, habe ich nie gehabt. Warum auch, ich hatte ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben, wer kann das schon von sich behaupten!“
Sie fing sich wieder, ihre Stimme wurde stabiler, sie hob den Kopf und sah mich an: „Vor dem Sterben hatte ich schon Angst, vor einem langen Todeskampf, jedoch mit zunehmendem Alter ließ auch das nach. Mein Körper ist ausgelaugt, gelähmt, selbst Lesen ist schwierig geworden und ehrlich gesagt, ein Wrack bin ich, da ist nicht mehr viel übrig geblieben um zu kämpfen. Es wird Zeit für Neue Platz zu machen. Auch wenn es keinen Gott geben sollte, so kann ich mich mit dem Gedanken abfinden, dass meine Moleküle und Atome in andere Lebewesen übergehen. Leben und leben lassen.“
„Glauben Sie denn an Gott?“
„Glauben Sie denn daran?“
„Ich weiß nicht“, musste ich achselzuckend eingestehen und es überkam mich eine seltsame Traurigkeit.
„Dann gehören wir der gleichen Glaubensgemeinde an. In jungen Jahren habe ich oft darüber nachgedacht und dann den Beschluss gefasst meine Lebenszeit nicht mehr mit dem für und wider zu verschwenden. Der Atheismus stand mir in jungen Jahren sehr nah, zur damaligen Zeit war ein Glaube an Gott auch unmöglich. Aber Atheisten sind auch Gläubige, nur dass sie nicht an Gott glauben. Einen Wissenden habe ich noch nicht gefunden, daher sind Glaubenskriege, wenn es sie denn überhaupt geben soll, auch so absurd. Wenn sie sich aus Wissenheit töten würden, könnte ich es vielleicht noch ein wenig verstehen. Ich denke, wir sind uns einig, wir gehören zu der Gruppe der: Lass dich Überraschenden“
>Ich habe noch keine Zeile gelesen und wir sind schon beim Leben nach dem Tod gelandet.<, dachte ich sorgenvoll und fragte mich: >Wo das noch hinführen soll?< Eins war mir jedoch damals schon klar: >Bei der Dame musst du alle sieben Sinne wach halten, mit „nur“ Vorlesen wird es nicht getan sein, sonst wirst du, in den Gesprächen die noch bevorstehen, sang- und klanglos untergehen.< Daher beschloss ich meinen Anfall von Melancholie zu beenden.
„So habe ich die Glaubensfrage noch nicht betrachtet, aber Ihre Ausführung ist logisch und Sie haben recht, ich gehöre wohl zu den „Las dich Überraschenden“. Aber wäre es nicht besser, an ein Leben nach dem Tode zu glauben.“
„Besser, ist wohl das falsche Wort. Einfacher wäre es“, sagte sie spöttisch. „Wer wirklich felsenfest davon überzeugt ist, dass es nach dem Leben weiter geht, für den ist der Tod leicht hinnehmbar, fast erstrebenswert. Darauf basieren Selbstmordattentate. Lassen wir die Diskussionen, denn niemand weiß, was wirklich geschehen wird. Wenn dem so wäre, gäbe es nur eine Religion und erwarten Sie von mir nicht, auf meine alten Tage, aus reinem Selbsterhaltungstrieb der Bigotterie zu verfallen. Wenn ich in meinem Zustand in die Ewigkeit eingehen soll, kann ich darauf sehr gut verzichten.“
„Von Ihnen könnte ich bestimmt noch viel lernen, wenn…“, ich traute mich nicht weiter zu reden und schämte mich dafür, was ich dachte.
„Sprechen Sie es nur aus: Wenn Sie nur länger leben würden. Das hätte aber zur Folge, dass Sie mich bezahlen müssten, und ich nicht Sie.“
Wir lachten wieder, ich ein wenig verlegen.
„Auch wenn einige Körperteile langsam aufgeben, aber Ihr Gehirn funktioniert noch bestens.“, konterte ich.
„Auch das ist eine Täuschung, aber so manchen Idioten und Dilettanten schlage ich immer noch um Längen.“
„Bestimmt“, sagte ich und wurde nachdenklich, >ob sie mich damit meint?<
„Seien Sie nicht traurig, wäre ich nicht alt und würde mich das Lesen nicht sehr anstrengen, hätten wir uns nie kennengelernt, und Sie hätten keinen Job“, tröstete sie mich.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Der Vorleser der Alten Dame»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Vorleser der Alten Dame» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Der Vorleser der Alten Dame» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.