Thomas Müller - Der Vorleser der Alten Dame
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„Geht doch, und das Eis haben Sie mitgebracht.“
„Nein, die bekommen das Eis von einer Eisdiele, ist selbstgemacht, der Besitzer hat Ihre Portionen gestern Nacht unter Aufsicht hergestellt.“
„Und wenn ich jetzt was anderes bestellt hätte?“, fragte ich naiv.
„Natürlich alle vierundzwanzig Sorten, versteht sich“, antwortete er stolz. „Das Essen wurde unter Aufsicht gekocht, die Zutaten haben wir mitgebracht, vielleicht auch den Koch, geh ich von aus, aber dafür bin ich nicht zuständig“, entschuldigte er sich.
„Was für ein Aufwand!“, sagte ich staunend.
„Kann ich davon ausgehen, dass unter dem Tisch ein Mikrofon ist?“
„Bestimmt, in den Blumen ist mit Sicherheit auch eins.“
>Ich träume, aufwachen<, forderte ich mich auf.
„Dann möchte ich, dass alle jetzt genau zuhören. Wenn ich mit Herrn Müller unten in den Wagen einsteige, sind die Mikros und das GPS-Verfolgungssystem ausgeschaltet, und wir werden dann fortfahren, ohne dass uns jemand folgt. Heute Abend, ab Einfahrt in die Tiefgarage, gilt wieder herkömmliche Prozedur. Noch eins, sollte einer auf die Idee kommen, meinen Befehl zu missachten, ist er draußen, das gilt für alle. Ich betone nochmals für alle.“
„Oder haben Sie etwas einzuwenden, Herr Müller?“
„Was soll ich denn dagegen haben?“
„Wenn die Möglichkeit besteht, dass jemand versucht Sie heute zu erschießen, sollte ich den Befehl vielleicht rückgängig machen.“
„Da kann ich Sie beruhigen, ich habe nie die Vermutung, einer wollte mir ans Leben. Warum auch? Ich bin nur ein armes Würstchen“, jedoch bekam ich ein mulmiges Gefühl und mein verzehrtes Holzfällersteak drehte sich im Magen um.
„Dann legen wir mal los. In welch glücklicher Lage Sie sich doch befinden“, fügte sie leise hinzu, was mich nicht beruhigte.
Ich setzte mich nach vorne.
„Sie bestimmen wohin wir fahren. Ich lasse mich von Ihnen entführen.“
„Ooook…, haben Sie bestimmte Vorlieben?“
„Nun hören Sie mal, ich bin sechsundneunzig, da kann ich nicht wählerisch sein.“
„Nein, ich meine…“, lächelte ich und im Rückspiegel sah ich, sie lächelte auch, „ich meine, was könnte ich Ihnen bieten? Sie können sich doch alles kaufen.“
„Oh, da vertun Sie sich aber gewaltig.“
„Was können Sie sich denn nicht kaufen?“
„Wovon Sie jede Menge haben?“
„Was habe ich, was Sie nicht haben? Keine Ahnung.“
„Das haben Sie doch eben mitbekommen. Freiheit! Ich habe viele Freiheiten, aber Sie haben wirkliche Freiheit.“
„Das stimmt, wer sein Essen selbst mit ins Restaurant bringt und noch fünfzig getarnte Wachleute, der ist mit Sicherheit nicht frei. Das muss furchtbar sein!“
„Mal nicht übertreiben. Es hat auch Vorteile. Es ist immer jemand da, der die Koffer trägt.“
„Das ist auch wieder wahr. Ich weiß aber, was wir jetzt machen. Sie haben doch heute frei genommen von ihrem Bonzenleben?“
„Hab ich!“, sagte sie gespannt.
„Ihr Sicherheitschef würde einen Herzschlag bekommen und kündigen.“
„Das würde er sowieso, wenn er nicht wüsste, dass sich das Problem bald auf biologische Art und Weise löst. Das hofft er aber schon seit zehn Jahren“, fügte sie an. „Wohin geht’s denn?“, fragte sie neugierig wie ein Kind.
„Dann raten Sie mal!“
„Ach, Herr Müller, dafür bin ich doch zu alt.“
„Sind Sie nicht. Sie sind Chefin eines Imperiums.“
„Hum, da kann ich nicht widersprechen. Was würde Karl absolut verbieten? Ein Alptraum sind tiefe Gewässer.“
„Eine Bootstour machen wir nicht.“
„Öffentliche Plätze mit vielen Personen.“
„Bingo“
„Wir gehen in einen Park?“
„Riiichtiiig, in welchen?“
„Blumen?“
„Nein“
„Tiere?“
„Ja, und heute sogar mit Besuchern.“
„Da hätte ich auch früher drauf kommen können, nach unserem gestrigen Gespräch“, ermahnte sie sich. „In den Zoo, ganz toll, Herr Müller, sehr gute Idee, darauf freue ich mich. Das ist doch ganz in der Nähe, noch nicht einmal zehn Kilometer, lassen Sie die paar PS mal aus dem Sack.“
Ich fuhr los und konnte im Rückspiegel beobachten, wie die Alte Dame nach rechts und links schaute, mit einer unglaublichen Intensität, als käme sie vom Lande und würde zum ersten Mal in eine Großstadt kommen, so wie die Bauern vor hunderten von Jahren, als sie in die damaligen Großstädte wanderten und vor den riesigen Kathedralen erstarrten. „Es hat sich viel verändert, Herr Müller.“
„Ja, vor allen Dingen seit dem großen Umzug.“
„Seit dem Krieg“, flüsterte sie leise und ich sah wie zwei Tränen ihre Wangen hinunter liefen. Sie biss sich auf den Daumen.
Um etwas zu sagen und sie abzulenken, fragte ich: „Und halten sich Ihre Jungs an Ihre Anweisung?“
„Wir werden nicht mehr verfolgt.“
„Woraus schließen Sie das?“
„Die Autos vor und hinter uns sind zu klein, die haben wir nicht im Fuhrpark.“
„Aber meiner ist doch auch nicht viel kleiner.“
„Der wurde auch extra für Sie angeschafft. Wenn sie mich noch immer um die Ecke bringen wollen, dann bekommen sie in den nächsten Stunden die Gelegenheit, auf die sie seit Jahrzehnten warten, und die sie nicht mehr bekommen werden“, wurde sie nachdenklich und sah traurig aus und mir wurde wieder mulmig und mein Magen, der sich zwischenzeitlich beruhigt hatte, meldete sich wieder.
Nach weiteren zehn Minuten, die wir sprachlos verbrachten, erreichten wir den Zoo und ich begann einen Parkplatz zu suchen.
„Was machen Sie da?“, ermahnte mich die Alte Dame. „Warum parken Sie da nicht?“
„Das ist ein Behindertenparkplatz!“
„Ach?“, kam es verächtlich, „und da sollten wir nicht parken dürfen?“
„Ich dachte nur, wenn Sie keinen Pass haben, dann werden Sie auch keinen Behindertenausweis haben.“
„Sehen Sie den Aufkleber auf dem Wagen?“
„Mea Culpa“, sagte ich und fuhr einmal um die parkenden Autos und hielt in Nähe des Eingangs.
Beim Herunterlassen mit dem Rollstuhllift, sagte sie mir: „Wenn man schon Gebrechlichkeiten hat, sollte man zu mindestens jeden Vorteil daraus nutzen.“
„Ich nehme Sie jetzt immer zum Einkaufen mit“, murmelte ich schnippisch.
„Ich hab die Rente durch, ich könnte jeden Donnerstagnachmittag“, returnierte sie geschickt.
„Und ich dachte immer, das wäre die Bevölkerungsschicht mit der wenigsten Zeit, so wie sie sich aufführen.“
„Das will ich mal überhört haben“, lächelte sie, „und ich warne Sie eindringlichst, schreiben Sie das nicht in Ihrem Buch, wenn Sie denn eins schreiben. Dieses ist die Käuferschicht, die Sie nicht vergraulen sollten, sie sind zu dumm, um Ihr Buch aus dem Internet zu stehlen und haben genügend Zeit, es zu lesen und Geld, um es zu kaufen.“
„Ich werde es mir merken“, dabei schob ich sie Richtung Kassenhäuschen.
Plötzlich sagte sie: „Ich habe überhaupt kein Geld dabei.“
„Das macht nichts, ich hab einen neuen, guten Job und meine Chefin entlohnt mich sehr fürstlich, da kann ich es mir dieses Wochenende leisten, mein Mädchen auszuführen.“
„Oh, wie liebenswert, da kommt der Charmeur wieder zum Vorschein, wer Sie erzogen hat, muss ein Genie auf seinem Gebiet gewesen sein und einen Nobelpreis bekommen.“
„Ich erwähnte es schon, sie ist nur sechs Jahre zur Schule gegangen.“
„Ich erwähnte es auch schon, Schulbildung wird stark überschätzt.“
„Das stimmt, sie hatte das Herz am richtigen Fleck. Immer gut gelaunt, nie nachtragend, hatte viel Zeit für jeden und war unwahrscheinlich großzügig. Sie erzählte von einem Mann, der während der Kriegsjahre immer am selben Tag, zur selben Zeit, die Uhr hätte nach ihm gestellt werden können, an ihre Tür kam, um nach Essen für seine Familie zu betteln. Obwohl sie auch nicht viel hatte, gab sie ihm immer zwei Butterbrote. Später hat sie die Doppelten schon zum Frühstück geschmiert, so sehr war Verlass auf ihn. Jahre später hat er sie besucht, um ihr nochmals zu danken, sie hätte sehr dazu beigetragen, ihr Leid erträglicher zu machen, er wäre jetzt zu Geld gekommen, Beamter wäre er und würde ihr gerne einen Wunsch erfüllen. Meine Großmutter hat ihm geantwortet, sie hätten mit ihrem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb und dem Handwerk ihres Mannes ausreichend zu leben, aber sie hätte trotzdem einen Wunsch, er solle seine Kinder in Demut erziehen, sorgen, dass sie nicht arrogant und überheblich würden. Das wären die besten Voraussetzungen für Frieden, und wenn er etwas tun möchte, dann würde er bestimmt Menschen finden, die es nötiger hätten als sie. Jedes Jahr bekam sie nun eine Unicef- Weihnachtskarte von ihm, bis zu ihrem Tod, und er war auch bei ihrer Beerdigung.“
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