„Oh, ich habe keine Schlaftabletten genommen“, versicherte sie ihm und kicherte. „Sie liegen noch unter meinem Kissen im Hospital. Ich mag einen Scotch.“
Er grunzte missbilligend, aber dann nahm er eine Flasche aus seiner kleinen Hausbar und füllte zwei Gläser.
Sofia trank und betrachtete Lorenzo nachdenklich. Sie hatte ihn bereits in die Geschichte mit hineingezogen, aber würde es ausreichen? Vielleicht war er zu moralisch, als dass man ihm trauen konnte. Sie musste mehr tun. Sie musste ihn so fest in ihr Nest einspinnen, dass er gar keine andere Wahl hatte, außer ihr zu helfen. Sie wusste, dass sie nur eine Waffe besaß, die sie bei hm anwenden konnte. Sie ließ das Sakko ein wenig auseinanderfallen und war entzückt, als sie sah, dass er errötete. Er sah noch jungenhafter aus als vorher.
„Vielleicht sollten Sie mir sagen, was das alles bedeutet“, meinte er, und sie lächelte bei seinem Versuch, seine Stimme männlich und erfahren und auch ein klein wenig drohend klingen zu lassen.
„Es ist ganz einfach“, erklärte sie. „Sie sind der Prinz, der gerade die Märchenprinzessin von dem Monster im Schloss befreit hat.“
„Wirklich?“
„Oh ja! Und mein Gemahl Bruno Orsini ist das Monster. Er ist ein ganz gemeiner Schuft. Meine Eltern haben mich praktisch an ihn verkauft. Ich war dumm genug, auf ihre Story hereinzufallen. Ich musste diese Ratte heiraten, damit meine geliebte Mutter Mitglied im Milano Polo Club werden konnte und mein lieber Herr Papa Manager einer Fabrik, einem der wenigen legitimen Geschäfte meines Mannes.“
Lorenzo runzelte die Stirn. „Legitime Geschäfte? Wollen Sie damit sagen, dass er sich ihr Ehemann als Präsidenten der Provinz Mailand bewirbt und nebenbei etwas Illegales macht?“
Sie starrte ihn über den Rand des Glases an. Dann lachte sie. „Sie müssen aus einem anderen Land kommen! Wir sind in Italien! Bruno ist ein Gangster. Er hat alle Wählerstimmen seit Jahren in dieser Provinz kontrolliert und setzt allem die Krone auf, denn er will eine Position erlangen, damit er sich die Gelder der Provinz unter den Nagel reißen kann.“
„Aber er wird doch sicherlich nicht gewählt werden! Die Leute müssen doch dann wissen, wie er ist.“
Sie zuckte mit den Achseln. „Die Leute sind doch leicht zu beeinflussen. Natürlich wird er gewählt werden. Er hat die Herausgeber jeder Zeitung in Norditalien auf seiner Seite und selbstverständlich alle Radio- und Fernsehstationen. Außer einer. Er kann nicht verlieren.“
„Ich habe immer mehr den Eindruck, dass Sie ihn nicht lieben.“
„Ihn lieben?“ Ihr schönes Gesicht verzerrte sich einen Augenblick lang, und ihre grünen Augen waren voller Hass. „Ich verachte dieses Schwein! Ich hätte ihn eine Stunde nach der Eheschließung verlassen, wenn er mich nicht in diesem schrecklichen Haus wie eine Gefangene gehalten hätte. Würden Sie glauben, dass bewaffnete Männer am Tor Wache halten und andere bewaffnete Männer mit Hunden auf dem Grundstück patrouillieren? Dies ist meiner erste Chance gewesen, ihm davonzulaufen und ich werde niemals zurückgehen – niemals!“
Lorenzo nickte. „Ich glaube Ihnen, aber sehen Sie denn nicht, wie unmöglich diese Situation für mich ist – für meine Karriere?“
„Ich weiß“, stimmte sie ihm voller Sympathie zu, „aber es wird schon gutgehen. Er wird durch seine verdammten Leibwächter die ganze Stadt nach mir durchsuchen lassen, doch er wird nie dran denken, dass ich hier sein könnte. Und Sie können mich morgen loswerden, indem Sie mich in die Armani Lounge bringen. Mario wird mich fortbringen. Er wird liebend gern Bruno eins auswischen.“
Sie schenkte Lorenzo ein gequältes Lächeln. Es war ein tapferes Lächeln, doch eines, das ihm klarmachte, dass es ihr gar nicht wohl in der Haut war. Er sah, dass sie ein paarmal blinzelte, als ob sie Tränen zurückhalten musste.
„Seien Sie nett zu mir“, bat sie ihn.
Sie rutschte von dem Barhocker und ging auf ihn zu. Sie stand nur Zentimeter vor ihm, ihr Gesicht war erhoben, sie sah ihn an.
„Ich habe schreckliche Angst“, gestand sie und dann ließ sie sein Sakko auf den Boden fallen und presste ihren zitternden Körper an ihn.
Auch Lorenzo zitterte. Er schaute hinunter auf das atemberaubend schöne Gesicht und die wunderbaren Bürste, die sich an seinem Oberkörper platt drückten. Er spürte die Hitze in den herrlichen Brüsten, die Härte der Nippel, die sich durch sein Hemd zu bohren schienen.
„Signora Orsini... Sofia – wir können nicht... wir sollten nicht...“, begann er zu protestieren, doch seine Worte verklangen, um von einem unterdrückten Schrei ersetzt zu werden, als sie sich die Zehenspitzen stellte und ihren Mund auf seine Lippen presste.
Etwas für ihn Unfassbares ging von dem Druck ihrer Lippen aus, eine Verzauberung, gegen die er nicht ankämpfen konnte; eine Süße, wie er sie nie vorher gefühlt hatte; und ihr Körper presste sich immer fester an ihn, ihre Haut war so zart, ein ekstatisches Gefühl stieg in ihm auf. Sie bewegte ihre Hüften an seinen Lenden, sie hatte die Arme um ihn gelegt, ihre Berührung war Bitte und Verführung zugleich.
„Nimm mich!“, flüsterte sie. „Nimm mich, Lorenzo! Hier auf dem Boden. Oh, es ist so lange her!“
Er hatte keine Ahnung, dass sie ihr Verführungsspiel zu einem ganz bestimmten Zweck begonnen hatte, aber auch nicht, dass sie nun selbst ihrer eigenen Verführung erlag, dass die Erregung, die sie in ihm hatte wachrufen wollen, auf eine mystische Weise in ihren Körper zurückgekehrt und aufgeflammt war. Er wusste nur, dass sie an seiner Hose herumfummelte, den Knopf öffnete, den Reißverschluss herunterzog, die Hose abstreifte, und dass sie beide auf den ausgelegten Fußboden fielen und sich leidenschaftlich aneinanderklammerten.
Sie griff nach seinem Penis; er war so dick und so lang, dass sie beide Hände benutzen musste, um ihn zu umfassen, selbst ihr fester Griff konnte das Pulsieren nicht unterdrücken. Als sie sich ein wenig linkisch auf dem Boden wanden, weil seine Hose und seine Shorts um seine Knie hingen, begannen bereits die ersten Tropfen aus seiner Eichel herauszulaufen, auf ihren Bauch und ihre Hüften zu tropfen; sie hinterließen schleimige Spuren, wie sie Schnecken auf Zementböden hinterlassen.
„Ohhhh!“, stöhnte sie. „Oh, lieber Himmel! Steck ihn mir rein, Lorenzo! Fick mich! Steck ihn mir ganz tief rein, tesoro!“
Mit einer verzweifelten Anstrengung gelang es ihm, seine Hose und seine Shorts bis zu den Knöcheln und dann über die Füße zu streifen.
Er rollte sich über sie und fiel zwischen ihre weitgespreizten Oberschenkel. Sie hatte seinen Steifen in der Hand und führte ihn zum Portal ihrer Vagina. Er schob mit den Hüften nach. Selbst als er seinen Pint in die heiße enge Passage trieb, war die Angst in ihm, dass es ihm zu früh kommen könnte.
Er war so verdammt scharf auf sie!
Seit dem Nachmittag, da er sie zum ersten Mal gesehen hatte, war er in einem ständigen Zustand der Erregung gewesen und in seiner Fantasie war es ihm dutzende Male gekommen – dutzende Male hatte er sein Sperma dorthin gespritzt, wo sein Glied jetzt war. Er war erleichtert, als er entdeckte, dass die Gefahr nicht so groß war, so wie sein Penis ganz in ihrer Scheide steckte. Wenn er sie jetzt enttäuscht hätte, dann wäre es eine Tragödie für sie beide gewesen.
Plötzlich hatte er das Gefühl, die Situation zu beherrschen und er fickte sie mit geradezu gekonnter Langsamkeit. Er genoss ihre winselnden Schreie, mit denen sie ihn bat, ihr mehr zu geben, sie schneller und fester zu bumsen, doch er ignorierte das wilde Schlagen ihres Körpers unter ihm, wenn sie sich aufbäumte, um sich aufzupfählen.
Er stützte sich auf die Arme, um sie besser sehen zu können; er wollte die wunderbare, schimmernde Haut genießen, die steilen dunklen Nippel in den herrlichen Aureolen betrachten, die blauen Venen unter der fast durchsichtigen Haut sehen. Ihre Brüste waren Halbkugeln von fantastischer Gestalt, gekrönt mit den jetzt steifen Spitzen.
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