„Richtig – und die Messungen über der im See liegenden Pyramide auf Anaho Island zeigen, dass es da unten ebenfalls etwas gibt, das von den Lemurern erschaffen wurde.
Ich denke, dass es sich dabei um die gegenwärtig inaktive Gegenstelle des Großtransmitters handelt, den wir im Hill of Tara in Irland entdeckt haben.“
„Womit du wahrscheinlich auf der richtigen Spur bist, Alex – und weil das so ist, denke ich, dass es gut wäre, wenn uns die ODIN und ihre Besatzung beim nächsten Erkundungsflug dorthin begleiten sollten.
Obwohl Brigids 100-Meter-Raumer kein ausgewiesenes Explorerschiff ist, könnte uns die ODIN dennoch nützlich sein, falls es dort irgendwelche, noch funktionierende Abwehrmechanismen der alten Lemurer gibt.
Immerhin ist es doch sehr wahrscheinlich, dass die Vorfahren unserer larojanischen Verwandten ihren Geheimstützpunkt gegen ein Eindringen abgesichert haben.
Den Gebirgszug gegenüber der Inselpyramide sollten wir übrigens künftig Mount Hope nennen, denn das, was er derzeit noch vor unseren Augen verbirgt, könnte sich mit Blick auf die STYXX-Bedrohung als Hoffnung für die gesamte Menschheit erweisen.“
„Das ist ein ausgezeichneter Name, Fürstin Mora. ‚Hope’ – in eurer Sprache also Hoffnung – ist genau das, worum es uns gehen muss“, ließ sich jetzt die gerade in Begleitung von Oberst Thure-Pan und dem Kommandanten der ODIN, Kapitän Vigor-Kel, in das Großraumbüro eingetretene Lemurerin Brigid-Thor vernehmen.
„Erfreulich ist außerdem, dass ihr beide euch ja anscheinend schon über exakt den Vorschlag einig seid, wegen dem wir heute Vormittag hergekommen sind.
Ich werde es allerdings keinesfalls erlauben, dass Oberst Thure-Pan blind in die Gegenstelle des anderen Transmitters springt – ohne dass wir dessen Funktionsfähigkeit zuvor testen konnten.
Sofern die namensgebende Pyramide auf dieser amerikanischen Insel wirklich der von uns gesuchte Ort ist, der diesen zweiten Ferntransmitter beherbergt. Deswegen wollen wir euch ja auch mit der ODIN begleiten und dann werden wir ja sehen, was passiert.“
„Einverstanden“, meldete sich jetzt die Kommandantin des nach ihr benannten larojanischen Forschungskreuzers MHORA-X und Nachfahrin der ehemaligen KUNTUR-Besatzung, Mora Kranz, erneut zu Wort.
„Dazu bedarf es aber vorher einer gut durchdachten Planung unseres ab sofort gemeinsamen Unternehmens – und damit haben Alex und ich heute Morgen angefangen“, fügte sie dann noch hinzu.
„Da Großkanzlerin Shira-Khor und der horusianische Präsident ja noch bis Ende Februar mit den irdischen Staaten in der UN-Zentrale in New York verhandeln, werde ich ihr und unserem kommandierenden Oberbefehlshaber Kendo-Khar nachher ein kurzes Memo dazu schicken.
Unser kommandierender Großfürst ist ja, wie ihr alle wisst, nach wie vor mit der THERRA-X und deren Begleitschiffen in Nahost, Afrika und Südostasien unterwegs, weil er dort ein für alle Mal mit den restlichen Kämpfern der dortigen Kriegsherren und Terroristen aufzuräumen gedenkt.“
„Und was ist mit der Verstärkung und Aufrüstung der Raumforts und mit den geplanten archäologischen Untersuchungen in Südamerika?“ fragte Kommodore Brigid-Thor sogleich.
„Mit Letzterem meine ich nicht nur die in und unter den Pyramiden der Inkas, Azteken und Mayas voraussichtlich zu erwartenden Funde aus der Zeit meines Volkes – sondern vor allem auch die Suche nach diesem geflohenen Oberterroristen Anwar-el-Kharim und seiner Freunde von der kolumbianischen Drogenmafia.“
„Zuerst mal zu den Raumforts, die unsere larojanischen Freunde im letzten Jahr als oberste Priorität zum Schutz unseres Sonnensystems inzwischen auf 20 Einheiten verstärkt und mit weitreichenderen Strahlkanonen ausgerüstet haben“, griff Alexander Kranz in diesem Moment in das Gespräch ein.
„Wie ich vom larojanischen Wissenschaftsminister Fürst Lando-Shar inzwischen weiß, ist das ausreichend, um außer Kurs geratene Meteoriten aus dem Asteroidengürtel und auch aus dem Kuiper-Gürtel am Rande unseres Sonnensystems abzuwehren.
Allerdings reicht das noch lange nicht, um sich gegen eine Invasionsflotte, wie z.B. einen Schwarm der STYXX zu schützen.
Deshalb untersuchen unsere und Fürst Landos Wissenschaftler derzeit Möglichkeiten, um zumindest in allen drei von Menschen bewohnten Sonnensystemen riesige planetenumfassende Schutzschirme und weitere Raumforts zu installieren. Die Zielsetzung dabei ist, zumindest solange einer Invasion standzuhalten, bis die eigenen Flotten etwaige Angreifer stellen und ausschalten können.“
„So, und was die Suche nach den nach Südamerika geflohenen Terroristenführern und ihren gastgebenden Drogenbaronen angeht, kann ich euch folgendes berichten“, setzte Mora Kranz jetzt die Rede ihres Ehemanns fort.
„Um die Identifizierung ihrer Aufenthaltsorte kümmern sich ab Anfang März Viktor Thule und seine Stellvertreterin Fürstin Shania-Kher mit der CONDOR-X, die genau aus diesem Grund von unserem elektronischen Aufklärungskorvette MHARIN unter dem Kommando von Gräfin Mona-Khan begleitet wird.
Jedoch wird die Suche nach diesen Verbrechern eher eine Nebenaufgabe der beiden Aufklärungsschiffe darstellen. Denn in erster Linie sollen uns Viktor und Mona Sensorbilder aus der Luft bezüglich der süd- und mittelamerikanischen Pyramiden und Monumente liefern.
Soweit ich von Großkanzlerin Shira-Khor gehört habe, will später übrigens auch der neue Oberbefehlshaber der JDEF Amerika, Lieutenant General Bart Blackhorse, mit einer ganzen Reihe seiner Spezialkräfte an Bord von Fürstin Karo-Khers Schlachtkreuzer LHANDO eingreifen.
Ich bin mir sicher, dass wir es mit Barts Kampftruppen auf diese Weise schaffen werden, den verbliebenen Terroristen und Verbrechern endgültig den Garaus zu machen. Jedoch braucht er dafür zuvor alle diesbezüglichen Lageinformationen, die uns von der CONDOR-X und der MHARIN hoffentlich bereitgestellt werden.“
„Das hört sich doch schon mal sehr vielversprechend an“, erwiderte Kommodore Brigid-Thor prompt.
„Habt ihr aber auch schon mal daran gedacht, dass es auf der Erde – selbst nach dem Erfolg dieser Missionen – noch immer versprengte Komplizen dieser Leute geben könnte?
Dabei denke ich nicht nur an bisher unentdeckte Sympathisanten dieser islamistischen Terrorkrieger in Nahost und in Südostasien, sondern auch an kriminelle Verbündete der dortigen Warlords und der südamerikanischen Drogenbosse, die bei den geplanten Aufräumaktionen möglicherweise entkommen könnten.“
„Das ist sogar ziemlich wahrscheinlich Brigid, da gebe ich dir recht. Aber irgendwo müssen wir ja schließlich beginnen, diese übriggebliebenen Kriminellen einzukassieren.
Und selbst danach ist die Sache sicher noch nicht zu Ende, da stimme ich dir vorbehaltlos zu. Aber wir werden sie alle kriegen, da bin ich mir ziemlich sicher.
Deshalb werden wir – zusammen mit den terranischen Behörden – letztlich auch zukünftig noch weitere Maßnahmen auf die To-Do-Liste setzen müssen, wenn wir diesen Verbrechern dauerhaft Herr werden wollen. Ich glaube zudem, dass uns das sicher noch etliche Anstrengungen und auch finanzielle Mittel abverlangen wird.
Geld, das man viel besser dazu verwenden könnte, Hunger und Krankheiten in den notleidenden Gebieten der Erde zu bekämpfen. Aber gottseidank sind unserer larojanischen Freunde ja auch auf diesem Gebiet bereits seit einem Jahr sehr aktiv.
Michael Wagner, der Leiter unserer europäischen LogBasis hat mir gestern noch versichert, dass genau das die Nummer-1-Priorität seiner in Europa und auf dem amerikanischen Kontinent stationierten Versorgungs- und Lazarettschiffe ist, die ja nicht erst seit gestern in den erbärmlichsten Regionen der Erde operieren“, entgegnete Mora Kranz augenblicklich.
„Das ist eine ausgesprochen gute Nachricht – und ich kann mir vorstellen, dass eure Logistiker, Ärzte und Sanitäter damit noch eine ganze Weile zu tun haben werden.
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