Michael Stuhr - PORTALFEUER

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Bis vor wenigen Monaten war Moulder-City eine sterbende Stadt, da die Ölquellen vollig versiegt waren. Plötzlich sprudelt der wertvolle Rohstoff jedoch wieder reichlicher als je zuvor.
Jeffs Vater verdient beim Wachdienst der Moulder-Oil-Company nicht schlecht, und die Familie ist zufrieden. Eines Tages wird er aber bei einem Dienstunfall schwer verletzt.
Jeff und seine Schwester versuchen herauszubekommen, warum der Unfall vertuscht werden soll; statt auf Antworten stoßen sie aber nur auf immer neue Fragen: Wie kommt ein haiähnliches Wesen mitten ins Weideland? Warum beschäftigt die Förderfirma einen Astrophysiker? Und die größte Frage von allen lautet: Wo kommt eigentlich das Öl her, das Moulder wieder zu einer reichen Stadt gemacht hat?
Ein spannender Actionroman um junge Leute auf der Suche nach der Wahrheit, geschrieben vom Verfasser der Reihe «Das Team».
282 Standardseiten
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Michael Stuhr

PORTALFEUER

Science-Mystery

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Inhaltsverzeichnis Titel Michael Stuhr PORTALFEUER ScienceMystery Dieses - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Michael Stuhr PORTALFEUER Science-Mystery Dieses ebook wurde erstellt bei

PROLOG

KAPITEL 1

KAPITEL 2

KAPITEL 3

KAPITEL 4

KAPITEL 5

KAPITEL 6

KAPITEL 7

KAPITEL 8

KAPITEL 9

KAPITEL 10

KAPITEL 11

KAPITEL 12

KAPITEL 13

KAPITEL 14

KAPITEL 15

KAPITEL 16

KAPITEL 17

KAPITEL 18

KAPITEL 19

KAPITEL 20

KAPITEL 21

KAPITEL 22

KAPITEL 23

KAPITEL 24

EPILOG

Leseprobe

Prolog "DAS GESCHENK"

Impressum neobooks

PROLOG

EIN TAG IM HERBST

NEBENWELT

Der Drache trieb mit ruhigen Bewegungen seiner Schwingen in den höheren Schichten der Atmosphäre dahin, aber er war wachsam. Er hatte lange keine Nahrung gehabt und der Hunger war um diese Jahreszeit besonders gefährlich. Schon bald würde die kalte Witterung ihn zu träge für die Jagd werden lassen, und wenn er den Winter überleben wollte, musste er vorher noch Beute machen. Schon jetzt war es an manchen Tagen so kalt, dass die Beutetiere sich in ihren Höhlen verkrochen und von ihren Vorräten lebten.

Sanft griff der Wind unter die grauen, ledrigen Schwingen und der Drache schwebte ohne jede Kraftanstrengung hoch über einem nebelverhangenen Wald flacher, farnähnlicher Gewächse, als er plötzlich einen schwachen, rötlichen Blitz und eine Bewegung in der Ferne wahrnahm.

Sofort ruckte der flache Kopf herum. Er verlagerte sein Gewicht, ließ sich in einer lang gezogenen Kurve näher herantreiben und benutzte das Fernaugenpaar.

Die starke Vergrößerung zeigte ein leichtsinniges Lebewesen, das einsam auf dem flachen, von dichtem Schlingkraut überwachsenen Boden stand. Der große Kopf und die zwei Beine ließen keinen Zweifel zu: Ein Beutetier! Es strahlte einen unverkennbaren Impuls von Angst aus.

Der Drache stellte fest, dass sein Opfer unbewaffnet war. Er hatte es schon erlebt, dass Beutetiere sich wehrten. Noch heute spürte er die Narbe, die eine tiefe Wunde von einem angespitzten Stock hinterlassen hatte. Nicht, dass es der Beute letzten Endes etwas geholfen hätte, aber es hatte den Drachen vorsichtig gemacht.

Von diesem Tier hier drohte keine Gefahr. Der Drache bewegte seine Schwingen ein wenig und ließ sich in einer großen Schleife tief hinabsinken, um sich in eine günstige Angriffsposition zu bringen. Die Nebelfetzen über dem überall wuchernden Schlingkraut gaben ihm gute Deckung. Kaum eine Handbreit über dem Boden glitt er schlangengleich mit hoher Geschwindigkeit dahin. Noch hatte die Beute ihn nicht bemerkt. Die bernsteinfarbenen Augäpfel rollten eine Vierteldrehung weit und das Pupillenpaar für den Nahbereich kam unter den knochigen Augenwülsten zum Vorschein.

Plötzlich flimmerte die Luft hinter der Beute und aus dem Nichts tauchten zwei weitere Beutetiere auf. Auch sie strahlten die typischen Impulse aus, die irgendwo zwischen Besorgnis und Angst lagen. Auch sie waren unbewaffnet. Der Drache kümmerte sich nicht um sie. Er hatte sein Opfer bereits ausgewählt und hielt unbeirrt darauf zu.

Die Gestalten bewegten sich unsicher, sahen nach hier und nach dort, aber den mit hoher Geschwindigkeit angreifenden Drachen bemerkten sie nicht. Zu perfekt verschwamm das blasse Grau der schuppigen Haut in den Nebelfetzen.

Im letzten Moment bewegte der Drache seine Schwingen und schoss vor den wie erstarrt dastehenden Gestalten aus dem Dunst empor. Die Angstimpulse verstärkten sich zu einem einzigen gemeinsamen Aufschrei.

Es war ein sehr großes Beutetier, aber es leistete nicht den geringsten Widerstand und es hatte auch gar keine Chance dazu. Die mächtigen Kiefer schlossen sich krachend um den Schädel, und der Schwung des Drachen fegte sein Opfer von den Füßen. Der leblose Körper wurde noch ein Stück weit mitgerissen. und sank dann kraftlos nieder.

Eilig hockte der Drache sich mit halb abgespreizten Schwingen in Drohhaltung über seine Beute, um seinen Anspruch auf das Futter zu sichern, denn er spürte, dass ein raubgieriger Konkurrent in der Nähe war.

Hass- und Neidimpulse aussendend kam ein weit kleinerer Drache über das Schlingkraut herangeschossen. Er sah sehr hungrig aus und seine Gedanken waren ganz auf Angriff ausgerichtet.

Der Drache über der Beute machte sich bereit, um sein Fressen zu kämpfen. Sein Gegner kam flach über dem Boden mit rasender Geschwindigkeit auf ihn zu, aber dann war er plötzlich in einem rötlichen Blitz verschwunden.

Der Drache blieb noch ein paar Augenblicke lang in seiner bedrohlichen Verteidigungspose und beobachtete misstrauisch die treibenden Nebelfetzen. Als sein Gegner nicht wieder auftauchte, entspannte er sich schließlich und begann zu fressen. Ab und zu sah er sich sichernd um, aber da war nichts und niemand mehr. Auch die beiden anderen Beutetiere waren verschwunden. Der Drache kümmerte sich nicht darum. Er würde jetzt für lange Zeit nicht mehr hungrig sein und er konnte den Winter überleben. - Das war das Einzige, was wichtig war.

KAPITEL 1

DONNERSTAG, 04:37 AM

MOULDER-CITY

Der schwere Peterbilt-Truck zog eine Fahne aus schwarzen Rußwolken hinter sich her, als er den Highway erreichte und Geschwindigkeit aufnahm. In der morgendlichen Stille war das Geräusch des mächtigen Dieselmotors meilenweit zu hören, das immer wieder aufdröhnte, als der Fahrer hochschaltete, Die mehr als einen Meter hohen Reifen unter dem randvollen Tankauflieger begannen auf dem Asphalt zu singen, als die Tachonadel über die Fünfzig-Meilen-Marke stieg. Noch nahm der Fahrer das Gas nicht zurück. Mehr als achttausend Gallonen Premium-Benzin im Rücken ließ er den Truck mit fünfundsechzig Meilen in der Stunde den Highway rund um Moulder-City entlangschießen. Er hatte es eilig, denn der Disponent der Moulder-Oil-Company hatte ihm gerade mal einen einzigen Tag für die Fahrt zu den Tankstellen in Galveston gegeben.

Rechts zogen die letzten Häuser der Stadt vorbei und voraus kreuzte die Interstate. Die Siebe der Schalldämpfer waren nicht mehr ganz in Ordnung, und beim Herunterschalten wehten ein paar glimmende Rußpartikel aus dem hoch aufragenden Doppelauspuff über den Tankauflieger. Der Fahrer merkte nichts davon, oder es machte ihm nichts aus. Zügig bog er auf die Interstate ab und wechselte sofort in den nächsthöheren Gang, als er die freie Strecke vor sich hatte.

Das Geräusch des Trucks war noch nicht in der Ferne verklungen, als bereits der nächste Tanklastzug den Highway erreichte.

Knapp eine halbe Meile von der Stelle entfernt, an der der Highway und die Interstate sich kreuzten, drehte Jeffrey O´Bannion sich im Bett um und murmelte im Schlaf ein paar unverständliche Worte. Eigentlich störte ihn das entfernte Geräusch der Tag und Nacht vorüberziehenden Tanklaster nicht, aber seit er mit seiner Familie hierhergezogen war, träumte er jede Nacht davon, einen schweren Truck zu lenken, der nach und nach immer mehr außer Kontrolle geriet. Der Traum endete jedes Mal damit, dass er völlig hilflos mit hoher Geschwindigkeit auf eine Stadt zu raste, ohne abbremsen zu können.

Obwohl es recht nahe an den zwei Hauptverkehrsadern von Moulder lag, war das Haus, das die O´Bannions jetzt seit einem Vierteljahr bewohnten so etwas wie ein Paradies für Jeff. Sein Vater war bis vor kurzem bei der Militärpolizei in Fort Worth gewesen und so hatte die Familie in all den Jahren nur die engen Unterkünfte kennen gelernt, die man den Soldatenfamilien zur Verfügung stellte. Hier dagegen bewohnte Jeff zusammen mit Shereen, seiner knapp ein Jahr älteren Schwester, das gesamte Dachgeschoss, in dem es sogar ein eigenes Badezimmer gab. `Luxus pur´, fand Jeff, und da konnte ihn das bisschen Gebrumme von den Schnellstraßen rundum nicht wirklich stören.

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