Jeff und Shereen erinnerten sich an einige belanglose Geschichten, die ihr Vater zu Hause erzählt hatte, aber viel war es wirklich nicht, was sie dem Sheriff berichten konnten. Eigentlich nur, dass ihr Dad in Wechselschicht gearbeitet hatte und dass es nie irgendwelche besonderen Vorkommnisse gegeben habe. Seit Monaten war er zu den verschiedenen Schichtzeiten zur Moulder-Oil rausgefahren und neun Stunden später wieder nach Hause gekommen. Es hatte keine außerplanmäßigen Überstunden gegeben, keine Sondereinsätze und erst recht keine Verletzungen im Dienst, die er hätte behandeln lassen müssen. Ein paar Mal hatte er erzählt, dass er mit anderen Wachleuten zusammen Wanderer oder Jäger vom Gelände herunter begleitet hatten, und einmal hatten sie einen wilden Siedler in die Stadt zurückgebracht, der sich eines der alten Pumpenhäuser gemütlich ausgebaut hatte. Es war nach Jeffs und Shereens Meinung das übliche Leben eines Wachmanns in der Provinz gewesen: Eher ruhig als aufregend und eher harmlos als gefährlich. Ein absoluter Durchschnittsjob, der allerdings recht gut bezahlt wurde.
“Also keine größeren Streitigkeiten mit Landstreichern oder Jägern?”, vergewisserte der Sheriff sich.
“Nicht, dass ich wüsste”, sagte Jeff und Shereen schüttelte den Kopf.
“Streitigkeiten mit den Kollegen?”
“Nein!”
“Was ist mit verwilderten Hunden oder tollwütigen Coyoten auf dem M.O.C.-Gelände?”
“Nie davon gehört.”
“Was könnte seine Kollegen veranlasst haben, einen falschen Unfallort und eine falsche Unfallzeit anzugeben?”
“Der Doc meinte, vielleicht aus Versicherungsgründen. Aber sonst? Keinen Schimmer!”
“Tja, dann kommen wir wohl nicht weiter!”, stellte der Sheriff fest und stand auf. “Vielen Dank für Ihre Mühe!”
“Und was passiert jetzt?”, wollte Shereen wissen und erhob sich ebenfalls.
“Wir werden ein paar Coyoten töten und sie auf Tollwut untersuchen lassen!”, sagte der Sheriff.
“Aber der Doc sagte, dass es keine Coyoten gewesen sind!”, platzte Jeff heraus.
“Haben Sie eine bessere Idee?”, fragte der Sheriff.
“Bei der Moulder-Oil nachsehen vielleicht?”, schlug Jeff vor. “Vielleicht haben die ja irgendwo in den Labors Tiere, zu denen die Bissspuren passen.”
“Das mache ich sowieso!”, erklärte der Sheriff. “Anderson wird mir schon erklären müssen, was da vorgefallen ist!”
“Anderson?” Jeff hatte diesen Namen noch nie gehört.
“Der Chef der Moulder-Oil-Company! – Also seien Sie sicher, dass ich alles Nötige tun werde, um die Sache aufzuklären.”
“Na, viel war das ja nicht, was der Sheriff zu bieten hatte!”, beschwerte sich Jeff gerade bei Shereen, als sie wieder auf der Straße waren, da öffnete sich hinter ihnen die Tür und Deputy Harris kam heraus.
“War sofort tot!”, sagte er zu Jeff gewandt, und der brauchte einige Sekunden bevor er begriff, dass von 1937 und Sheriff Harris die Rede war.
“Oh, tut mir Leid!”, sagte er und sah dem Deputy zu, der eine Schachtel Lucky Strikes aus der Tasche zog.
“Und? Hat der Alte jetzt endlich kapiert, dass bei der Moulder-Oil was nicht stimmt?” Der Deputy fingerte eine Zigarette heraus und steckte sie in den Mund.
“Wieso endlich?”, schaltete Shereen sich ein. “Ist denn noch mehr passiert.
“Allerdings!” Der Deputy genoss es offensichtlich, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen. Er zog sein Feuerzeug heraus und steckte sich die Zigarette an. “Da gab es so einige Vorfälle!”, kam es mit der ersten Rauchwolke heraus.
“Mehrere Vorfälle?”, fragte Shereen und zog die Augenbrauen zusammen.
“Bei der Moulder-Oil?”, fragte Jeff.
“Allerdings”, sagte der Deputy. “Schon seit Monaten ist es da draußen im Weideland nicht mehr ganz geheuer, und die Vorfälle werden immer verrückter!”
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