Erwin Schröder - Neues vom Heiligenschein

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Achims abenteuerlicher Glaubensweg geht weiter. Im ersten Band «Der Heiligenschein im Vollwaschgang» hatte er seinen Platz in der Gemeinde gefunden, die zahlreichen Diskussionen mit Jesus hatten ihm dabei die göttliche Führung ein kleines Stück näher gebracht.
Jetzt, nach erfolgreicher Adoption in Südamerika, werden er und Judith aus dem Kreis der Kinderlosen in den Kreis der Kindergesegneten aufgenommen. Doch was so segensreich beginnt, entwickelt im Laufe der folgenden 20 Jahre eine ungewollte Eigendynamik. Achim und sein ebenso gesegneter Freund Heinz mühen sich mit Pubertät und Sinnfindung ab. Und Jesus? «Herr, jetzt komm mir nicht wieder mit der Ich-bin-der-gute-Hirte-Masche.» Mit diesem Spruch beginnt Achims Gebet, wenn mal wieder alles quer läuft. Jesus hat es dann nicht leicht, ihm klar zu machen, was Gottvertrauen bedeutet.
Und das hat Achim dringend nötig, denn sein Kollege Makowiz setzt mal wieder alles dran, ihn mit seinem Glauben zu provozieren. «Sind die da alle so verklemmt bei euch im Tempel?» Solche Sprüche von Makowiz bringen Achim zur Weißglut, und er wartet nur auf eine passende Gelegenheit, ihm das heimzuzahlen. Dass sich dadurch der Hausbibelkreis von einem waschechten Gepard bedroht fühlt, ist nicht beabsichtigt. Heinz wird derweil von seinem pubertierenden Sohn Jens an die Belastungsgrenze gebracht, als eine aufregende Französin erscheint. Gemeinsam mit Achim unternimmt er alles, um das Chaos perfekt zu machen. Jahre später hat sich Heinz' Kontakt zu seinem Sohn auf ein Minimum reduziert. Bruder Seidler schafft es in gewohnt fundamental-pietistischer Manier, dieses Problem weiter hoch zu kochen.
Damit sich alles zum Guten wendet, muss Jesus mal wieder viele Gespräche mit Achim führen.

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Wir befanden uns auf einer Anhöhe, vor uns erstreckte sich das Land. Die weite, fruchtbare Talebene ging bis zum Horizont, wo im Dunst, ganz weit hinten, eine Bergkette bläulich schimmerte. Die Sonne war gerade eine Handbreit über den Bergen hinter ein paar Wolken verschwunden. Der ganze Himmel war in leuchtendes Rot getaucht. Beim Blick zur Seite entdeckte ich eine Schafherde. Die Tiere standen ruhig beieinander, einige lösten sich von der Gruppe und kamen gemächlich auf uns zu. Wie zur Abrundung dieses friedlichen Bildes drehten einige Schwalben über uns ihre kunstvollen Kreise. Ich sah Jesus kurz von der Seite an. Sein Gesicht leuchtete im Abendrot, sein Blick ruhte irgendwo am Horizont. Ich überlegte, ob ich ihn ansprechen sollte, ob ich meine ganzen Fragen und Zweifel mit ihm bereden sollte, wir hätten jetzt sicher genug Zeit für alles. Aber nein, das war nicht der Moment zum Reden, das war der Moment zum Beisammensein. Wir saßen schweigend nebeneinander, bis die Sonne hinter den Bergen unterging und sich das Rot des Himmels in Violett verwandelte. Es mochte eine Stunde vergangen sein, vielleicht sogar mehr. Jesus stand plötzlich auf.

„Es ist gut jetzt“, sagte er, „wir haben beide noch zu tun.“

Dann wandte er sich um und ging auf die Schafherde zu. Ich sah ihm nach, wie er sich einen Weg bahnte durch die Menge der Tiere. Und sie alle, der Hirte mit seinen Schafen, sie entfernten sich langsam und gingen hinab ins Tal.

Ein lauter Schrei schreckte mich auf. Judith hockte neben der roten Plastikwanne, wo sie Mario die Windel wechselte. Christa stand daneben und lachte mich an.

„Na wunderbar, dass du so lange geschlafen hast. Und heute nimmst du mal wieder etwas Flüssigkeit zu dir, sonst hau’ ich über dir einen Nagel in die Wand und häng’ eine Infusion dran.“

Wie sechs Meerschweinchen auf die Wäscheleine kommen und uns ein Bananenverkäufer in den Ohren liegt

Wir lebten uns ein trotz aller widrigen Umstände trotz Darmkatarrh der auch - фото 10

Wir lebten uns ein – trotz aller widrigen Umstände, trotz Darmkatarrh, der auch Judith heimsuchte, und trotz der Anspannung, ob wir die Adoption im geplanten Zeitrahmen schaffen würden. Das lag sicher auch an Christas unkomplizierter Art und an der südländischen Atmosphäre in ihrem Haus.

Immer war etwas los. Ob nun ein Esel mit Grünfutter für die Meerschweinchen vor der Tür stand oder ein fahrender Händler seine geknüpften Wandbehänge ausbreitete. Ob Lucys Kinder von uns deutsche Wörter lernen wollten oder Judith sich bei allen Hausbewohnern als Friseurin betätigte, langweilig wurde es nie. Außerdem hatten wir fast jeden Tag einen neuen Behördengang zu absolvieren, und fast jeder Tag hatte seine kleinen Überraschungen. Da war zum Beispiel der Kinderarzt, der seine Praxis von oben bis unten mit Playboy-Fotos tapeziert hatte. Marios medizinische Untersuchung fiel dafür umso oberflächlicher aus. Da war zum Beispiel unser Anwalt in seiner Gemeinschaftspraxis. Zwei alte Schreibtische in einer Bretterbude, dazu eine Schreibmaschine, auf der Hemingway wahrscheinlich noch „Der alte Mann und das Meer“ getippt hatte. Und da war die Polizeistation, wo von mir in bester Krimimanier sämtliche Fingerabdrücke genommen wurden. Zur Beschleunigung der Formalitäten besorgten wir für den Polizeichef noch einen Stapel Schreibpapier und ein Dutzend Schnellhefter.

Ansonsten bestand unser Tag viel aus Warten. Es gab immer etwas, auf das wir warten mussten ... warten auf den Hausbesuch des Richters, warten auf das OK des Staatsanwaltes, warten auf den Polizeibericht, warten auf die Geburtsurkunden und noch vieles mehr.

Und dann waren da die Menschen aus Cajamarca, die oft bei Christa vor der Tür standen. Irgendwann war sie dazu übergegangen, eine feste Sprechstunde einzurichten, um nicht ständig in ihrer Arbeit unterbrochen zu werden. Jedes Mal stand dann eine kleine Ansammlung von Menschen auf der Straße: Indios mit ihren großen Strohhüten und zerrissenen Hosen, Frauen mit dem obligatorischen Bündel auf dem Rücken und natürlich Kinder, behinderte Kinder aus ihrer Schule oder kranke Kinder, für die man keine Medizin kaufen konnte.

Gerade unterhielt sich Christa mit einer Frau, die ein Geschwür, eine Verwachsung oder etwas Ähnliches im Gesicht hatte. Eine Backe war angeschwollen wie bei einem Hamster, der sich eine Pampelmuse ins Maul gestopft hatte. Ihr Sohn, ein behinderter Junge im Alter von etwa sieben Jahren kam sofort auf uns zugelaufen. Er hatte gesehen, wie ich mit meiner Taschenlampe hantiert hatte. Und während Christa wahrscheinlich mit der Mutter über eine Operation in einem Krankenhaus in Lima sprach, steckten wir uns gegenseitig den Kopf der Taschenlampe in den Mund und bewunderten unsere leuchtenden Backen. Noch niemals zuvor hatte ich ein Kind so fröhlich lachen gesehen.

Lucy kam gerade mit einem Bündel aus der Küche und zwinkerte mir geheimnisvoll zu. Sie ging zur Wäscheleine, öffnete ihr Bündel und hing etwas auf. Sechs kleine ... was war das? ... sorgfältig dicht nebeneinander ... Ich sah genau hin ... Sechs kleine Tierkörper, abgezogen und ausgenommen, das Mittagessen für morgen ... Das waren doch nicht etwa …? Doch sie waren es, die Meerschweinchen, die ich heute früh noch quiekend in der Holzkiste gesehen hatte. Während ich mich entschloss, morgen vegetarisch zu leben, lachte mich schon wieder ein schielendes Kindergesicht mit leuchtenden Backen an.

Auf der anderen Seite des Hofes stand Maria, die Waschfrau. Zweimal in der Woche kam sie, stellte das Waschbrett in den Steintrog und schrubbelte alles durch, was an schmutziger Wäsche so angefallen war. Heute hatte sie ihre kleine Tochter mitgebracht, die daneben stand und ebenfalls schrubbelte. Meistens summte Maria eine sanfte Inkamelodie vor sich hin, doch heute ging das nicht. Aus dem Nachbarhaus hörte man schon seit Stunden ein plärrendes Radio. Ein penetranter Gesang mit näselnder Stimme und stets wiederkehrendem Rhythmus.

„Karneval“, hatte Christa uns erklärt, „wir haben im Moment Karneval, da ist hier alles etwas anders, auch die Musik.“ Dann hatte sie kurz gelacht und gemeint: „Seid froh, dass ihr nichts versteht. So viele unanständige Texte auf einmal sind kaum zu ertragen.“

Der rhythmische Singsang ging also weiter über uns nieder, während von der Straße her ein Bananenverkäufer zu hören war. Diese Straßenverkäufer übertönten alles. Dieser hier hatte sein Lastendreirad mit Bananen vollgepackt. Oben im Gestänge hingen ein Kassettenrekorder und ein Megafon, und seine Musik und seine Ansagen wechselten sich im Zehnsekundentakt ab. Von den Ansagen war das sich ständig wiederholende „bananas, bananas“ unüberhörbar, und seine Musik plärrte so schrill, dass man nicht mal Mozart von Peter Maffay hätte unterscheiden können. Zum Glück fuhr er vorüber, und sein Geschrei verlor sich am Ende der Straße.

Es wurde still, ja es wurde fast still, auch das Radio im Nachbarhaus war verstummt. Dafür konnte ich endlich Marias leisen Gesang hören. Judith hatte sich aus der Küche schon wieder die Schere besorgt und deutete Marias Tochter an, dass sie ihr die Haare schneiden könnte. Es war also ein Tag wie viele andere in Christas Haus.

Ich schloss die Augen und legte den Kopf etwas zurück. Die Sonne stand senkrecht über uns. Mario lag neben mir in seiner knallroten Plastikwanne und schlief, allem Trubel zum Trotz. Ich ließ meine Hand heruntergleiten und berührte mit meinem Zeigefinger seine kleine Hand. Eine Ahnung von Größe überkam mich. Wir wollten schließlich unser Leben mit ihm teilen. Die nächsten 20 Jahre und auch darüber hinaus wollten wir mit ihm verbringen. Wir hatten ihn uns ausgesucht. Nein, das war natürlich Quatsch. Gott hatte ihn ausgesucht. Ich könnte mir ja schon ein paar Gedanken zurechtlegen, die ich nach unserer Rückkehr im Gottesdienst sagen würde. Führung, das wäre das Stichwort ... Lebenswege, die sich kreuzen, und Weichenstellung ... ja, Weichenstellung war gut.

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