Anna Rawe - Die Hexenkönigin

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Evangeline und Conan finden keine Ruhe. Der Angriff auf Morrigans Herrschaft hat nicht nur die Königin selbst, sondern ganz Ciaora erschüttert. Während sich die Gefährten auf einen weiteren Kampf vorbereiten, wird allerdings klar, dass Morrigan nicht ihre einzige Bedrohung ist. In Evangeline selbst schlummern Kräfte, die die Menschen um sie herum in Lebensgefahr bringen.
Als Morrigan droht, diese Kräfte gegen sie einzusetzen, muss Evangeline handeln. Gemeinsam mit ihren engsten Vertrauten reist sie in den Norden, um die lange verschollenen Feen zu finden. Den Weg dorthin kann ihr jedoch nur einer weisen – Prinz Ethan, Morrigans Sohn.

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Die Hexenkönigin

Anna Rawe

Über das Buch

Evangeline und Conan finden keine Ruhe. Der Angriff auf Morrigans Herrschaft hat nicht nur die Königin selbst, sondern ganz Ciaora erschüttert. Während sich die Gefährten auf einen weiteren Kampf vorbereiten, wird allerdings klar, dass Morrigan nicht ihre einzige Bedrohung ist. In Evangeline selbst schlummern Kräfte, die die Menschen um sie herum in Lebensgefahr bringen.

Als Morrigan droht, diese Kräfte gegen sie einzusetzen, muss Evangeline handeln. Gemeinsam mit ihren engsten Vertrauten reist sie in den Norden, um die lange verschollenen Feen zu finden. Den Weg dorthin kann ihr jedoch nur einer weisen - Prinz Ethan, Morrigans Sohn.

Über die Autorin

Anna Rawe ist das Pseudonym einer deutschen Autorin. Worte enthielten schon immer eine besondere Magie für sie und so begann sie bereits mit sieben Jahren ihre ersten Geschichten zu verfassen. „Die Rebellenprinzessin“ ist ihr Debütroman. Wenn sie sich nicht gerade in neuen Geschichten und Welten verliert, lässt sie gern die Finger über die Saiten einer Gitarre tanzen oder zieht mit Kamera und Rucksack bewaffnet durch die Welt.

Mehr von Anna findet ihr auf Instagram unter @writingannarawe und auf ihrer Website Flügel aus Papier

Inhalt

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Epilog

Danksagung

Prolog

"Sie haben den Zirkel erreicht." Ihr Sohn hielt den Kopf gesenkt – eine respektvolle Haltung, die er bis zur Perfektion beherrschte. "Unsere Männer haben das Dorf umstellt. Wir warten nur auf Euren Befehl, Mutter."

Sie verzog die Lippen. Der Gestank nach Schimmel und nassem Stein hatte begonnen, sich in ihren Kleidern festzusetzen und sie hätte alles gegeben, um in diesem Moment in ihrem Turmzimmer im Schloss zu sitzen. Stattdessen harrte sie nun seit über einer Woche in dieser gottverdammten Ruine aus und wartete auf den richtigen Zeitpunkt.

"Noch nicht", murmelte sie leise, bevor sie sich aufrichtete und die Bücher, die offen vor ihr auf dem Tisch lagen, mit einem Knall schloss. Ihr Sohn beobachtete jede ihrer Bewegungen.

"Wir haben mehr als doppelt so viele Männer", bemerkte er schließlich. "Es wäre ein Leichtes, das Dorf zu überrennen. Die Hexen hätten nicht den Hauch einer Chance."

"Ich weiß." Morrigan erwiderte den Blick ihres Sohnes. "Und ich befehle euch, noch zu warten."

"Warum?" Edmond straffte die Schultern und sie fragte sich, wann er zuletzt einen ihrer Befehle hinterfragt hatte. "Ich könnte euch den Kopf der Verräterin schon morgen auf einem Silbertablett servieren. Wir könnten dieses Versteckspiel ein für alle Mal beenden. Und Ihr könntet den Menschen ein weiteres Mal beweisen, wer ihre wahre Königin ist."

Ihre wahre Königin. Sie unterdrückte ein Schnauben. Die Chance auf diesen Titel war ihr in dem Moment zwischen den Fingern zerronnen, als Cormac fiel. Ihr Wort wog nichts ohne das seine, das ihre unglaubliche Geschichte bestätigte. Es war dumm zu hoffen, dass Gewalt oder Angst irgendetwas an ihrer Legitimierung ändern könnten. Doch das mussten sie auch nicht. Morrigan musste nur lang genug die Oberhand behalten, bis der wahre Erbe Cormacs seinen Platz auf dem Thron Ciaoras beanspruchen konnte. Und bis dahin durfte sie keine vorschnellen Entscheidungen treffen.

"Sorge dafür, dass man euch nicht entdeckt", befahl sie. "Die Hexen und vor allem das Mädchen dürfen nicht den Hauch einer Ahnung davon haben, dass wir sie beobachten. Behaltet sie im Auge und informiert mich über jede Veränderung in ihrem Verhalten."

Ihr Sohn musterte sie skeptisch. Sie konnte es ihm nicht verdenken. Er verstand zu wenig von dem, was vorging, um ihre Handlungen nachvollziehen zu können. Dennoch senkte er schließlich den Kopf.

"Wie Ihr befiehlt, Mutter." Er zögerte und war bereits zwei Schritte zurückgetreten, als er schließlich innehielt. "Was werden wir tun, falls nicht das Mädchen, sondern Ethan uns entdeckt?"

Sie erkannte den hoffnungsvollen Unterton in seiner Stimme und fragte sich nicht zum ersten Mal, ob sie einen Fehler begangen hatte. Indem sie beide im Glauben gelassen hatte, die Thronfolge würde durch das Alter bestimmt, hatte sie Edmond Hoffnungen gemacht, wo keine waren und Ethan ... Nun, Ethan musste erst noch beweisen, dass er bereit für ein Amt dieser Verantwortung war.

Entschlossen straffte sie die Schultern. "Mein Befehl war klar und deutlich: Sorgt dafür, dass keiner von ihnen weiß, dass ihr da seid."

Als Edmond noch immer keine Anstalten machte, zu gehen, hob sie das Kinn. "Das war alles."

Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, wandte sie sich ab. Wie erwartet hörte sie nur einen Augenblick später seine Schritte und das leise Knarzen der Türangeln, als er den Raum verließ.

Erleichterung durchströmte sie und sie gestattete sich einen Moment des Innehaltens, bevor sie schließlich hinter den wuchtigen Schreibtisch trat, der neben ein paar Stühlen und den wurmstichigen Betten das einzige Möbelstück in der Ruine war. Götter, wie hatte es nur soweit kommen können? Wie hatte sie zulassen können, dass diese hirnrissige Rebellion das Schloss und nun auch die Macht übernahm?

Sie schüttelte den Kopf und ermahnte sich, dass das alles nur vorübergehend war. Die Rebellen mochten glauben, sie hätten sie von ihrem Thron vertrieben und das Mädchen konnte gern weiterhin denken, es hätte eine ernsthafte Chance gegen sie. Doch Morrigan war noch lange nicht bereit, aufzugeben. Und sie hatte die Antworten auf die Fragen, die die Welt dieser bemitleidenswerten Menschen auf den Kopf stellen würden.

Kapitel 1

Der Feuerball verfehlte meinen Kopf nur um Haaresbreite. Reflexartig wich ich aus und riss meinerseits die Hände nach oben. Magie kribbelte in meinen Fingerspitzen und im Bruchteil eines Augenblickes entflammte die Luft in meiner Handfläche. Ich zögerte nicht.

Mit atemberaubender Geschwindigkeit jagte ich die Kugeln quer über die Lichtung auf die junge Frau. Feuer erhellte die Stoffbahnen, die den Platz umgrenzten und umriss die Züge der Frau, die mir gegenüber im Ring stand.

Ich hatte gut gezielt – die Feuerbälle hielten direkt auf ihren Brustkorb zu. Kurz, bevor das Feuer sie jedoch erreichte, hob sie die Hände abwehrend vor den Körper. Die Flammen erloschen noch im selben Moment.

"Du lernst schnell." Auricas Mundwinkel hoben sich und offenbarten ein schmales Lächeln. "Wenn du so weitermachst, solltest du bald auf dem Level eines Novizen des dritten Jahres sein."

Atemlos grinste ich. Das Lob der sonst so wortkargen Hexenmeisterin spornte mich stärker an als erwartet. "Nochmal von vorn?"

Aurica nickte. "Versuch diesmal, dem Feuer mehr Geschwindigkeit zu verleihen. Idealerweise sollte der Ball den Gegner treffen, bevor dieser überhaupt reagieren kann."

Ich ging zurück in meine Ausgangsposition, während Aurica einige Schritte nach hinten trat und die Hände erhob. Langsam begannen wir, uns zu umkreisen.

"Fokussiere dich nicht auf Äußeres", wiederholte Aurica, während ihr Blick mich durchbohrte. "Konzentriere dich auf den Fluss der Magie. Wenn dein Gegner –"

Sie kam nicht dazu, ihren Satz zu beenden, denn in diesem Moment startete ich den Angriff. Rasend strömte die Magie durch meinen Körper, bis er vibrierte und ich an der Grenze dessen war, was ich kontrollieren konnte. Abwechselnd riss ich meine Handflächen in die Luft und setzte Aurica so einem Kugelhagel aus, den sie zwar abwehren, jedoch nicht entgegnen konnte. Es kostete mich alle meine Kraft, den Rausch der Magie zu bändigen und schon nach kurzer Zeit war ich so atemlos, dass ich die Hände sinken ließ. Diesen Moment nutzte Aurica, um ihrerseits in die Offensive zu gehen. Ein Wall aus Flammen schoss vor mir in die Höhe und hatte mich zu schnell umzingelt, als dass ich hätte fliehen können. Hitze trieb mir Tränen in die Augen und verwandelte die Luft in ein flammendes Inferno. Mit letzter Kraft flüsterte ich meinen Befehl an den Wind.

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