Peter Beuthner
Das Familiengeheimnis
Ein Leben in der Robotergesellschaft
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Peter Beuthner Das Familiengeheimnis Ein Leben in der Robotergesellschaft Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort
Ein Arbeitstag geht zu Ende
Am nächsten Tag
Ein Besuch bei Freunden
Geschäfte, Geschäfte
Familienabend
Die Party
Einkaufsbummel
Kaffeekränzchen
Besuch aus China
Stammtisch
Besuch von Freunden
Philosophisches Oktett
Geschäftsbesuch in Ulm
Vertragsunterzeichnung in Leipzig
Expertentreffen
Gedanken; Erinnerungen
Der Wettkampf
Ein interessantes Gespräch
Thementag
Familienabend
Stadtentwicklungsforum
Nanjing und Chinas Entwicklung zur Weltmacht
China-Reise
Die Ausschreibung
Auszeichnungen, Ehrungen
Expertentreffen
Philosophisches Oktett
Ein halbes Jahr später
Geschichtsunterricht
„Industrie-Tag“
Zarte Gefühle
Stammtisch
Geschäftliche Erfolge und gesellschaftliche Anerkennung
Plauderstündchen
Offenbarung
Dilemma
Vergleiche mit dem anderen Ich
Ein runder Geburtstag
Eine Lösung – Oder doch nicht?
Erneute Diskussion
Zeitenwende
Neuanfang in Nanjing
Ungewißheit, Ungemach, Ungeduld
Leben in China
Peinlichkeiten, Tratsch
Ein Todesfall und eine Geburt
Stammtisch
Neue Hiobsbotschaft
Gesundheitsprobleme
Es geht wieder weiter
Angst und Hoffnung
Es braut sich was zusammen
Symposium in London
Der Eklat
Unendliches Leid
Ein schlimmes Jahr geht zu Ende
Das Ende der Qual
So hatten wir uns das nicht gedacht
Nachwort
Impressum neobooks
Das 21. Jahrhundert beschert uns u.a. viele technologische Innovationen und in der Folge davon auch gesellschaftliche Veränderungen. Wir stehen erst am Anfang dieses Jahrhunderts, aber viele Neuerungen befinden sich bereits in der Umsetzung vom Laborstadium in die Praxis unseres Alltages. Insbesondere die Fortschritte in der Informations- und Kommunikationstechnologie ermöglichen allen Menschen unmittelbaren Zugriff auf das Wissen der Welt und verändern die Gesellschaft im sozialen Miteinander: „Soziale Netzwerke“ und „Smombies“ zeigen bereits jetzt ein deutlich verändertes Sozialverhalten. Auch Verkehrssysteme werden immer „intelligenter“ und leistungsfähiger: Autonome Verkehrsmittel fahren ohne Bedienung, und elektronische Verkehrsleitsysteme garantieren optimalen Verkehrsfluß ohne Staus. Fortschritte in der Robotik und Künstlichen Intelligenz verändern zunehmend unsere Arbeitswelt: In zahlreichen Unternehmen haben die Arbeitsroboter schon heute viele Menschen ersetzt; andere Stichworte sind „Industrie 4.0“; „Internet der Dinge“. Aber auch unser soziales und privates Umfeld wird sich damit verändern: Man denke nur an Serviceroboter jeglicher Art, die immer weiter vervollkommnet werden. Roboter werden zunehmend mehr unser Bruttosozialprodukt generieren und uns Menschen dadurch neue Freiräume für kreative Tätigkeiten verschaffen. Und die vielen Neuerungen in der Nano-, Bio- und Gentechnologie ermöglichen ganz neue Verfahren in diversen Anwendungsbereichen, insbesondere auch in der Medizin zur Früherkennung und Behandlung von Erkrankungen, in verstärktem Maße sogar zu deren Vermeidung. Aber die Möglichkeiten gehen noch viel weiter: Sie erlauben auch die Reproduktion und gentechnische Veränderung von Menschen im Sinne individuell gewünschter Optimierung – Stichwort: Designerbaby.
In dieser Welt spielt der vorliegende Roman, in dessen Mittelpunkt die in Deutschland lebende chinesische Familie Wang steht, die hier sehr erfolgreich ihren beruflichen Geschäften nachgeht: Herr Wang betreibt mit großem Erfolg eine Robotik-Firma, und seine Frau ist Dozentin für Neuroinformatik an der Universität Ulm. Die Wangs sind auch gesellschaftlich sehr geachtet und haben einen großen Freundeskreis in Ulm. Zusammen mit ihren drei Kindern führen sie ein glückliches, harmonisches Familienleben und orientieren sich dabei an chinesischen Traditionen, insbesondere am Konfuzianismus. Und für die Zukunft haben sie noch hochstrebende Pläne. Alles scheint bestens.
Doch: Unverhofft kommt oft, heißt es sprichwörtlich. Manche Ereignisse treffen einen völlig überraschend und unerwartet. Niemals hätte man auch nur einen Gedanken darauf verwendet, daß einem so etwas passieren könnte. Besonders, wenn es eine schlimme Nachricht ist, fühlt man sich zunächst wie vom Schlag getroffen, ist unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, und hadert mit seinem Schicksal. Aber selbst ein Ereignis, dessen Eintreffen man zumindest mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit hätte für möglich halten müssen, weil man wußte, daß die potentielle Möglichkeit dafür gegeben war, kann einen völlig unerwartet und unvorbereitet treffen und sogar aus der Bahn werfen.
So ergeht es auch den Wangs. Eines Tages, wie aus heiterem Himmel, passiert das, was sie zwar nie ganz hatten ausschließen können, aber eben doch nicht wirklich für möglich gehalten und deshalb gut verdrängt hatten. Ein böser Schicksalsschlag, wie sie es empfinden. Es kam völlig überraschend. Ein dummer Zufall, ein kleines Mißgeschick, eine Unvorsichtigkeit vielleicht nur wird ihnen zum Verhängnis.
Aber berichten wir doch der Reihe nach . . .
Ein Arbeitstag geht zu Ende
Es war ein anstrengender Tag für Wang Qiang. Schon früh um 6.00 Uhr war er zu Hause losgefahren, um rechtzeitig zum Beginn der Verhandlungen in Leipzig zu sein. Dieser Termin war für ihn sehr wichtig, es ging immerhin um die Übernahme des in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenen Systemhauses AnthropoTech , seines größten Konkurrenten auf dem Sektor der Roboter-Entwicklung in Deutschland. Den ganzen Tag über hatte er mit dem Geschäftsführer und den Gläubigerbanken verhandelt. Es waren sehr schwierige Verhandlungen, und nicht alle Punkte konnten abschließend geklärt werden, aber er war trotzdem sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Man hatte schließlich weitgehende Einigung erzielt, und für die noch offenen Punkte zeichneten sich Wege zur Verständigung ab.
Jetzt, auf der Rückfahrt nach Hause, hatte er es sich in seinem Auto halb sitzend, halb liegend bequem gemacht. Er schaute ein bißchen in die Gegend, und erst allmählich registrierte er, daß es ein wunderschöner Herbsttag gewesen sein mußte. Die Sonne sandte noch ein paar warme Strahlen und tauchte die Landschaft in ein farbenfrohes Gemälde mit angenehm weichen Konturen. Das Fahrzeug schwebte gleichmäßig und fast lautlos durch dieses Gemälde und führte ihn dank Selbstfahrautomatik autonom und sicher auf seinem Weg nach Hause. Er mußte sich nicht auf den Verkehr konzentrieren, und so konnte er die Fahrtzeit nutzen, sich zu entspannen, die vorbeiziehenden Landschaftsbilder zu genießen oder die Augen zu schließen und seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Er spürte die langsam nachlassende Anspannung, die sich im Laufe des Tages zunehmend, aber von ihm selbst auf Grund seiner vollen Konzentration auf die Verhandlungen unbemerkt, aufgebaut hatte. Er freute sich auf sein Zuhause, auf seine Familie, auf seine meditativen Entspannungsübungen. Kurz vor Ulm, sein Autopilot zeigte noch 25 Kilometer bis zu seiner Wohnung, rief er zu Hause an, um seine Ankunft anzukündigen und ein paar Anweisungen an Robby zu geben.
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