Mark Lanvall - Lichtsturm II

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Ein alter Zauber entfesselt seine Kraft: Nach zwei Jahrtausenden werden Menschen zu Alben. Sie sind die Erben der weißen Festung Galandwyn. Und sie sind Außenseiter in ihrer eigenen Welt. Bestaunt, gefürchtet, gejagt, gehasst.
Auf einer Insel im Atlantik finden sie Zuflucht. Erst hier – mit Hilfe des Verwandelten Ben, des Nerds Maus und der Albenkriegerin Larinil – lernen sie, was es heißt, zum mystischen Volk der Alben zu gehören.
Aber dann kehrt ein vergessener Krieg zurück in die Welt der Menschen. Der mächtige Albenmeister Sardrowain überschreitet die Grenze der Anderswelt, um die Kinder Galandwyns zu vernichten.
"Lichtsturm II – Die andere Welt" ist die Fortsetzung des Fantasy-Thrillers «Lichtsturm – Die weiße Festung».

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Mark Lanvall

Lichtsturm II

Die andere Welt

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Inhaltsverzeichnis Titel Mark Lanvall Lichtsturm II Die andere Welt Dieses - фото 1

Inhaltsverzeichnis

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Bisher bei Lichtsturm:

Der Schwertführer

Silberne Pfeile

Der Gefangene

Verschwörung

Erkenntnisse

Verjüngung

Die erste Lektion

Einladung

Morcants Reich

Das Schwert

Das Antiquariat

Kellens Dorf

Der Sturm

Nur ein Schemen

Ein mächtiges Feuer

Leseprobe aus Lichtsturm III:

Impressum neobooks

Bisher bei Lichtsturm:

Ein blutiger Bürgerkrieg tobt in Lysin’Gwendain, der Anderswelt. Geschlagen und verfolgt fliehen abtrünnige Alben unter Führung des Großmeisters Geysbin und dessen Tochter Larinil in die Welt der Menschen, finden Zuflucht in der weißen Bergfestung Galandwyn. Aber auch dort sind sie vor dem Zorn ihrer Feinde nicht sicher. Die siegreichen Herrscher der Anderswelt stellen gegen sie ein Heer aus Gorgoils und Pandrai auf - monströse Kreaturen, geschaffen aus dunkler Magie. Dabei hilft ihnen der skrupellose, keltische Druidenhäuptling Bram, der als Belohnung für seine Dienste ein Elixier erhält, das ihm ein jahrhundertelanges Leben ermöglicht.

Geysbin und den Alben Galandwyns gelingt es, eine Schlacht gegen die Gorgoils und Pandrai zu gewinnen. Dennoch fürchten sie, den Krieg am Ende zu verlieren. Und dass der Welt der Menschen eine dunkle Zeit bevorsteht. Deshalb wirkt Geysbin einen Zauber an drei Keltenkriegern. Darunter ist auch der Häuptling Kellen, in den sich Larinil verliebt. Der Großmeister verbirgt tief im Inneren der Krieger einen Keim, der Generationen später aus ihren Nachfahren Alben werden lässt. Sein Plan ist, dass diese Verwandelten eines Tages über die Menschen wachen und einer Bedrohung aus der Anderswelt entgegentreten. Geysbin selbst will den neuen Alben dabei beistehen und sie unterweisen. Zusammen mit seiner Tochter Larinil begibt er sich daher in einen jahrhundertelangen Schlaf.

Doch sein Plan geht schief. Erst zwei Jahrtausende später erwacht der Großmeister. In der langen Zeit hat er sein Gedächtnis und seine magischen Fähigkeiten eingebüßt. In seiner Verwirrung löst er die Verwandlung Hunderter ahnungsloser Nachfahren der drei Kelten aus.

Darunter ist der frustrierte Ben, den die seltsame Veränderung seines Körpers zunächst ratlos macht. Ebenso wie eine Serie von Mordanschlägen gegen ihn und andere Verwandelte. Bald stellt sich heraus, dass der nun mehr als 2000 Jahre alte Bram hinter den Angriffen steckt. Bram, der sich inzwischen William Braxton nennt, sieht die Verwandelten als Erben der Galandwyn-Alben und damit als seine Feinde an. Außerdem hofft er auf eine weitere Belohnung aus der Anderswelt, denn sein Elixier reicht nur noch für eine einzige Verjüngung.

Die junge Wissenschaftlerin Natalie findet den verwirrten Geysbin und seine Tochter Larinil in den Bergen. Sie kümmert sich um die beiden und hilft ihnen dabei, in der den Alben fremden Welt nach Verwandelten zu suchen. Bald gründen sie, Larinil, Geysbin, Ben und dessen Freunde Maus und Viktoria eine Stiftung, deren Aufgabe es ist, die Verwandelten vor den zunehmenden Anfeindungen und Übergriffen durch Menschen zu schützen. Außerdem sollen sie erfahren, was sie jetzt sind, und lernen, ihre übermenschlichen Fähigkeiten zu nutzen. Doch in der Anderswelt ahnen die alten Feinde Galandwyns bereits, dass in der Welt der Menschen etwas in Bewegung geraten ist.

Der Schwertführer

Sardrowain wollte es nicht glauben. War dieser Kerl von Sinnen? Brachte ihn Dummheit oder Übermut dazu, derart frech zu reden? Ein Gedanke würde Sardrowain reichen, um den Schädel seines Begleiters platzen zu lassen - damit sich dessen nutzloser Inhalt blutrot über den Schnee verteilte. Wie verlockend diese Vorstellung war! Eine Versuchung, der er aber nicht erliegen durfte - noch nicht. Denn der Augenblick mochte kommen, in dem er den Schwertführer an seiner Seite brauchen würde. Er war schließlich sein einziger Begleiter. Trotzdem machte es ihm der Kerl wirklich schwer.

„Verzeiht mir, Meister Sardrowain. Es ist nicht meine Absicht, Euch zu maßregeln. Versteht es als Erinnerung an unseren Auftrag und daran, wie wichtig er ist. Die großen Adro’wiai - mögen Sie lange leben und herrschen - haben ihn uns selbst erteilt, wie Ihr wisst!“

Aufrecht saß der Schwertführer im Sattel seines Braunen und sah Sardrowain mit festem Blick an. Der junge Kerl kannte weder Demut noch Angst. Er war mutig, wenigstens das musste ihm Sardrowain lassen. Zu mutig, um auf ein langes Leben hoffen zu dürfen.

„Schwertführer Andrar, habt Ihr den Eindruck, dass die großen Adro’wiai - mögen sie lange leben und herrschen - über dieses verfluchte Land, das wir gerade durchstreifen, gebieten?“

„Es sind die Herrscher von ganz Lysin’Gwendain. Natürlich gebieten sie auch über dieses Land.“

Sardrowain schnaufte verächtlich und trieb seinen Schimmel an. Besser sie brachten diese baumlose Ebene rasch hinter sich. Hier, in tief verschneitem Gelände, waren sie weithin sichtbar. Er selbst hatte zwar weiße Kleidung und ein weißes Pferd gewählt, der Mann neben ihm war in seiner Arroganz aber nicht so vorsichtig gewesen. Voller Stolz trug er die strahlend blaue Offiziersuniform des Heers. Andrar war ein gutaussehender Mann, mit breiten Schultern, einem markanten Kinn und dichtem, dunklem Haar. In der Stadt mochten ihm die bewundernden und begehrlichen Blicke der edlen Töchter gewiss gewesen sein. Aber hier gab es niemanden, den er mit seinem blendenden Aussehen hätte beeindrucken können. Und das schloss Sardrowain ausdrücklich mit ein.

„An der Akademie lehrt man Euch, dass die Adro’wiai über diese Welt gebieten, die ganze Welt. Man bläut Euch ein, zu gehorchen, die Schöpfer zu ehren und Euch vor den Adro’wiai zu verbeugen.“

Andrars hellgrüne Augen zuckten. War es, weil er bei Sardrowain so etwas wie ‚verräterische Gedanken‘ vermutete? Oder, weil seinem letzten Satz der Anhang „Mögen sie lange leben und herrschen!“ gefehlt hatte?

Sardrowain hasste die Akademie und die Offiziere, die sie in den letzten zwei Jahrhunderten hervorgebracht hatte. Gewiss, es waren loyale Lakaien, überzeugt von der Überlegenheit und dem Herrschaftsanspruch seines Volkes. Bereit, jederzeit für die Adro’wiai in den Tod zu gehen. Aber in ihren Herzen war kein Platz für Leidenschaft, in den engen Korridoren ihres Kopfes kein Ort für Visionen. Sie dienten nicht aus eigenem Antrieb, sie dienten, weil sie es nicht anders kannten. Und sie wussten rein gar nichts über Lysin’Gwendain, über die Schöpfer, die Kriege gegen die Gorgoils und schon gar nicht über die andere Welt. Sie wussten nicht, dass die Elvan jal’Iniai, die Kinder des Lichts, kämpfen mussten, um eines Tages wieder ihren vorbestimmten Platz auf dem Thron beider Welten einzunehmen. Sahen diese Narren das denn nicht? Erkannten sie nicht, wie klein und erbärmlich ihr Dasein war? Verschanzt hinter mannsdicken Steinen beherrschten sie nicht einmal die Hälfte von Lysin‘Gwendain, der Welt, die ihr eigenes Volk für sich gefunden hatte. Die Hauptstadt San’tweyna gehörte ihnen, das Land, die Wälder und Hügel darum. Dazu ein Hafen. Das aber war auch alles. Der Rest Lysin‘Gwendains - ihrer Welt - war wildes, tödliches Land. Und sie befanden sich jetzt mitten darin.

„Drei Tage ist es her, Schwertführer Andrar, dass wir die schützenden Mauern San’tweynas verlassen haben. Nur drei verfluchte Tage. Und doch sind wir in dieser Wüste aus Schnee und Eis so allein, wie wir nur sein können. Hier gibt es keine Mauern, keine Soldaten und gewiss keinen der drei Adro’wiai.“

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