FMS-Kranke gibt es auch in Europa und speziell in Deutschland; sie „wagen sich mit ihrer Krankheit aber nicht aus der Deckung“, aus Angst um ihren Job!
Zurück zum Thema:
Alles gut so!?
Wie sieht es bei Fibromyalgie aus?
Da herrscht weitgehend das berühmte „Schweigen im Walde“ !
Warum ist das so?
Ist die Krankheit uninteressant, sind die Erkrankungszahlen zu gering, sind keine bzw. nur wenige VIP’s daran erkrankt?
Nein und nochmals ein lautes „Nein“! (s.o.)
Fakt ist und inzwischen in der Medizin „unbestritten“:
Erkrankung an Fibromyalgie ist kein Einzel-Schicksal !
Bei nach wie vor weitgehend ungeklärter Ursache – zumindest, was das „primäre FMS“ angeht – und somit der Unmöglichkeit einer gezielten wie kausalen Therapie halte ich es für dringend erforderlich, dass sich die Wissenschaft eingehend – bzw. noch eingehender – mit dieser Schmerzkrankheit auseinandersetzt und nach Lösungsmöglichkeiten sucht, um dieser Geißel für die Betroffenen endlich Paroli bieten zu können.
12. Mai
Welttag „Fibromyalgie“
Definition
Kurz und prägnant:
Fibromyalgie ist eine schwere, fortgeschrittene bzw. unbehandelt fortschreitende und dann chronifizierte/chronische komplexe Schmerz-Erkrankung.
Der Schmerz wird zu einer eigenständigen Krankheit, der „Schmerz-Krankheit“ (zu diesem Thema an späterer Stelle ein eigenes Kapitel).
Oder anders ausgedrückt:
Die Fibromyalgie bzw. das Fibromyalgie-Syndrom flplahore.blogspot.comflplahore.blogspot.comflplahore.blogspot.comist eine chronische, nicht-entzündliche, nicht-rheumatische Erkrankung, die durch Schmerzen in der Muskulatur und in den Sehnenansätzen sowie durch eine erhöhte Druckempfindlichkeit an den sogen. „Tender Points“ (Pain-Points/Schmerzdruckpunkte/ganz besonders Nacken/ Schultergürtel/Rücken/Hüftbereich/Knie/Ellbogen) – nicht zu verwechseln mit „Trigger-Points“ bei muskulären Schmerzen! – gekennzeichnet ist.
Nach der Definition des American College of Rheumatology (ACR) handelt es sich bei einem FMS um einen Symptomen-Komplex, charakterisiert durch chronische Schmerzen am Bewegungsapparat, lokalisiert in Muskeln und an typischen Stellen der Sehnenansätze.
Des Weiteren finden sich zahlreiche Begleit-Symptome wie z.B. Müdigkeit, rasche Erschöpfung, nicht erholsamer Schlaf, Reizdarm, Reizblase, depressive Verstimmung oder Gedächtnisprobleme.
Das Wort Fibromyalgie bedeutet eigentlich Schmerzen in Binde-Gewebe und den Muskeln – sogen. „Faser-Muskel-Schmerz“ –.
Aber:
Es handelt sich um keine Erkrankung der Muskeln und das FMS ist auch keine „Erkrankung im Rheumatischen Formenkreis“ , wie vielfach geäußert.
Fibromyalgie leitet sich in seinen drei Bestandteilen ab aus „Fibro“ vom lat. „fibra“ = Faser, dem griech. „My“ bzw. „Myo“ von myos = Muskel und „algie“ , ebenfalls aus dem griech. von algos = Schmerz.
Die englische Bezeichnung Fibromyalgia beinhaltet zusätzlich die Endung -ia , die sich vom griech. iasis = Krankheit ableitet.
Beschrieben wurde sie zuerst 1904, dann 1977und letztendlich 1990in den USA.
Weitere Bezeichnungen für die Fibromyalgie sind u.a.
generalisierte Tendomyopathie, Fibrositis, Fibrositis-Syndrom, Fibro-Myalgisches Syndrom, Myofasciales Schmerz-Syndrom.
Häufig wird die Fibromyalgie auch heute noch fälschlich als Weichteil-Rheuma(tismus) bezeichnet.
Vorkommen
Etwa 2% der Bevölkerung (d.s. rund 1,6 Mio!) in Deutschland leiden diagnostisch gesichert unter und an Fibromyalgie.
Hinzu kommt die ‚Dunkelziffer‘ an nicht diagnostizierten bzw. nicht als FMS diagnostizierten Erkrankungen in zumindest gleicher Höhe!
Frauen sind neunmal häufiger betroffen als Männer.
Aber auch Kinder ab dem vierten Lebensjahr und Personen ab dem 65. Lebensjahr erkranken nicht gerade selten an einer Fibromyalgie.
Das sind allesamt belegte Fakten.
„Ursachen“
Als Ursachen für die primäre Fibromyalgie bzw. das primäre Fibromyalgie-Syndrom werden auch heute – Frühsommer 2020 – nur (Arbeits-)Hypothesen angeboten.
Die definitive Ursache(n) ist/sind bisher noch immer unbekannt.
Diskutiert wird aktuell einmal von vielen Forschern, dass sich beim primären FMS um eine „Autoimmunkrankheit“ () handelt, wobei das Immunsystem () eine ganz entscheidende Rolle spielt.
Von anderen Forschern wird die (Mit-)Ursache darin gesucht – und zurzeit gezielt danach mit Gen-Untersuchungen geforscht –, dass die Ursache für das Vorkommen/Auslösen einer primären Fibromyalgie zu finden sein könnte in sogen. „Gen-Mutationen“ (Genabschnitts-Veränderungen) des „FMS-Gens“.
Ausgangspunkt für diese Hypothese war u.a., dass eine Fibromyalgie vermehrt vorkommt in Familien, in denen bereits Fälle von FMS vorgekommen sind.
Ist die Ursache nicht abzuklären, dann spricht die Medizin von einer primären oder idiopathischen Fibromyalgie .
Meine Meinung:
Hinsichtlich der Ursachen-„Forschung“ bzgl. des primären FMS nach-wie-vor: ‚Viel Stochern im Nebel‘!
Das ändert aber absolut nichts an den chronischen Schmerzen!
Anders sieht es aus beim sekundären Fibromyalgie-Syndrom :
Hier lassen sich „Auslöser“ bzw. „Ursachen“ oder „Risikofaktoren“ für ein FMS eindeutig nachweisen und herauskristallisieren.
Ursachen für ein sekundäres FMS sind/können sein:
1.)Erlittenes körperliches Trauma
entweder i.S.e. Verletzung [Bandscheibenvorfall, Schleudertrauma (!), Muskel-Läsion usw.] und/oder als Folgen einer Operation [z.B. Bandscheiben, Wirbel-Körper, Gelenke, Muskulatur, Sehnen & Bänder usw.] mit späteren Auswirkungen auf das ZNS und mit der Folgeauswirkung eines sekundären FMS!
2.)Erlittenes Seelisches/Emotionales Trauma
So wird u.a. eine „Posttraumatische Belastungsstörung“ (PTBS – d.i. eine psychische Erkrankung als Nachfolge eines erlittenen schweren Traumas) und auch eine „Posttraumatische Stress-Störung“ als zumindest Co-Faktor für das Auslösen eines sekundären FMS diskutiert.
3.)Veränderungen im Muskel-Stoffwechsel
wie z.B. Mangeldurchblutung, Sauerstoff-Unterversorgung
4.)Infektions- und/oder immunitäts-bedingte Folgen
z.B. Zustand nach Borrelien- oder Streptokokken-Infektion
5.)Schilddrüse und FMS
Recht neu in der Diskussion als Mitauslöser für ein sekundäres FMS:
Der Zusammenhang zwischen Hypothyreose (Schilddrüsen-Unterfunktion) und Fibromyalgie.
Diese Erkenntnis verdanken wir den mehr als 25 Jahre andauernden Forschungsarbeiten dem Spezialisten für Hormone und insbesondere Schilddrüsenhormone, dem US-amerikan. Wissenschaftler Dr. John C Lowe (1946-2012) – er gründete die „Fibromyalgia Research Foundation“ –.
6.)Psychosomatische (somatoforme) Ursachen
Der Begriff psychosomatisch umfasst die Wörter psyche (Seele) und soma (Körper).
Psychosomatische Erkrankungen sind damit die Äußerung seelischer Befindlichkeiten, Probleme oder Krankheiten, die sich in körperlichen Beschwerden äußern.
Dasselbe gilt auch andersherum:
Körperliche Beschwerden können ihrerseits psychische Probleme nach sich ziehen.
Das vegetative Nervensystem [viszerales oder autonomes Nervensystem / ()]
bildet eine Brücke zwischen Psyche und Körper.
So kann es bei Angst- und/oder Stress-Situationen zum Beispiel zu erhöhtem Herzschlag und gesteigerter Durchblutung kommen. Dauert die Überbelastung zu lange an, können psychosomatische (somatoforme; früher bezeichnet als/mit: „vegetative Störungen“) Störungen auftreten. Äußern sich diese in dauerhaft bestehenden Schmerzen, so wird wiederum eine Stress-Situation geschaffen und der Teufelskreis schließt sich.
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