Shimona Löwenstein - Appeasement und Überwachung

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Das Thema dieser Arbeit besteht in der Fragestellung, wie bestimmte Formen der in der Gesellschaft real vorhandenen Gewalttätigkeit (menschenfeindliche Handlungen, Jugendgewalt, Mißhandlungen, Körperverletzung und andere kriminelle Taten, wie Erpressung, Einschüchterung usw., bis hin zu Morden und möglichen Terroranschlägen) sowie die ideologischen Motive, die zu solchen Taten verleiten (z.B. Rechtsradikalismus oder Islamismus) soweit wie möglich beseitigt werden können, damit ein friedliches und möglichst sicheres Zusammenleben in einer freiheitlich verfaßten Gesellschaft gewährleistet wird. Nur scheinen die heute vermehrt propagierten und bestehende rechtsstaatliche Strukturen beeinflussenden «präventiven» Formen der Kriminalitäts-und Gewaltbekämpfung nicht zu greifen, manchmal sogar die Ausbreitung der Gewalttaten eher zu begünstigen. Mit dieser Problematik, nämlich den theoretischen Annahmen bzw. ideologischen Hintergründen der scheinbar friedlichen Methoden der Gewaltbekämpfung (Antigewalttraining, Konfliktmanagement und Verzicht auf Strafen) sowie auch der restriktiven Maßnahmen (Überwachung, Zensur) und deren Versagen in der Praxis, setzt sich die Darstellung an Beispielen aus drei gesellschaftlichen Bereichen (Erziehung, Justiz, Integration von Einwanderern) auseinander. Es soll auf die Diskrepanz zwischen den Zielvorstellungen der theoretischen Lösungen und der gesellschaftlichen Realität sowie auf bestimmte Deformationen im Konzept des Rechtsstaats (in bezug auf Rechtssicherheit, Gleichbehandlung usw.) und der Gerechtigkeit (Perspektive der Opfer) und andere unerwünschte Nebenfolgen hingewiesen werden, die infolge dieses neuen Paradigmas im Umgang mit Kriminalität und Gewalt auftreten.

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Die Idee einer „emanzipatorischen Pädagogik“ ging von einem Menschenbild aus, in dem Aggressivität kein angeborener Trieb ist, sondern die Folge von gesellschaftlichen Übeln . Da es immer genug gesellschaftliche Mißstände gibt, mit denen oft viele Arten von Kriminalität – zu recht oder zu unrecht – gerechtfertigt werden, scheint sie auf den ersten Blick plausibel. Diese Vorstellung paßte auch gewissermaßen zu der Tatsache, daß es in den Ostblockländern, in denen ja die Klassenunterschiede und die „soziale Ungerechtigkeit“ angeblich beseitigt worden waren, weniger gewöhnliche Kriminelle gab als im freien Westen. Daß dieser Umstand auf eine Unterdrückung der ganzen Bevölkerung und ihre ständige Überwachung zurückzuführen war, spielte in den Postulaten der Theoretiker der „antiautoritären Erziehung“ keine Rolle.

Die Vorstellungen von einer anderen, besseren Erziehung waren nicht immer in diesem Sinne ideologisch geprägt, sondern gingen vor allem von der negativen Erfahrung mit einer autoritären Gesellschaft und Familie aus, die in Deutschland als Nährboden für den Nationalsozialismus gilt. Das eigentliche Motiv war die Befreiung des Einzelnen von autoritären Zwängen , einschließlich der familiären. Nichtsdestoweniger wurde dabei kaum in Erwägung gezogen, daß die Befreiung von zunächst autoritär vermittelten Vorstellungen und Werten erst dann erfolgen kann, wenn das Individuum zu einer reifen Persönlichkeit herangewachsen ist. Um zu einer reifen, d.h. „moralischen“ Persönlichkeit zu werden, muß der Mensch die Moral als solche verinnerlichen. Dies ist aber ohne Erziehung nicht möglich, selbst wenn sich der Zögling später gegen die überlieferten moralischen Vorstellungen und Werte seiner gesellschaftlichen Umwelt auflehnt. Die Schlußfolgerung war somit in Wirklichkeit ein Kurzschluß: Aus Abscheu vor den Auswüchsen einer extrem autoritären Gesellschaft wurde gefolgert, daß man auf erzieherische Maßnahmen ganz verzichten könnte; aus einer problematischen Erziehung durch nicht hinterfragte Autoritäten und extreme Züchtigung wurde gewissermaßen auf Nichterziehung überhaupt geschlossen.

Die unrealistischen Vorstellungen der „antiautoritären Erziehung“ sind inzwischen umgewandelt, ergänzt, korrigiert worden. „Starke Kinder brauchen starke Eltern“ oder „Grenzen setzten muß sein“ lauten beispielsweise die Leitsätze einer ziemlich spät gekommenen Relativierung der antiautoritären Erziehung. Dennoch blieben die Kernthesen der ursprünglichen Annahmen, wenn auch in gewandelten Formen, präsent. Die scheinbar vorbeugende, ausschließlich friedlich-freundliche, also positive Erziehung suggeriert letztendlich, daß das Kind im Grunde genommen nur ein willenloses Produkt der Umstände ist und eine harmonische Umgebung schon zu seinem gesellschaftlich erwünschten Verhalten führt. In pädagogischen Büchern, Broschüren, Elternbriefen und Beratungsstellen erhält man eine Menge solcher harmonisierenden Vorstellungen und Ratschläge, wie mit Kindern friedlich und freundlich umzugehen sei, und wenn ihr Verhalten den Wunschvorstellungen nicht entspricht, daß man sich immer erst fragen müsse, was man selbst in der Erziehung falsch gemacht habe. Was bedeutet aber in dieser Hinsicht, etwas richtig oder falsch gemacht zu haben? Gibt es dafür überhaupt einen objektiven Maßstab? Und ist es wirklich so wünschenswert, immer dafür zu sorgen, daß dem Kind kein Anlaß zur Unzufriedenheit gegeben wird? Ist Verdrossenheit und Aggression tatsächlich nur eine Reaktion auf Mängel oder Widerstände oder möglicherweise auch auf das Nichtvorhandensein von Widerstand? Niemand fragt mehr danach.

Was von dem Postulat der antiautoritären Erziehung schließlich übrig blieb, ist der auch in anderen Zusammenhängen gern verwendete Slogan, daß man „Gewalt nicht mit Gewalt bekämpfen“ dürfe. In Deutschland wird überdies gern auf die Verherrlichung von Gewalt im Nationalsozialismus hingewiesen und aus ihr gefolgert, Gewalt als solche abzulehnen. Die Konsequenz aus den nationalsozialistischen Verbrechen war auch in bezug auf die Erziehung nicht Humanität, sondern Pazifismus. Das einfache erzieherische Prinzip , nach dem Strafe auf Vergehen und Belohnung auf Verdienst folgen, wurde im Konzept einer „gewaltfreien Erziehung“ so relativiert , daß es jede Wirksamkeit verlor. Aus ihren Forderungen nach Harmonie, Vermeidung von Konflikten und Versöhnung folgen (mit einigen Ausnahmen) die „friedlichen“ Mittel der Gewaltbekämpfung, also Bevormundung der Eltern, wie sie ihre Kinder erziehen sollen, sowie diverse Aktionen zur Gewaltbekämpfung: „Mediation“, „Antigewalttraining“ usw.

Der Verzicht auf Strafen überhaupt gilt zwar nicht mehr als allgemein anerkanntes Erziehungsmittel, die Art der Strafen hat sich aber derart gewandelt, daß sie geradezu eine Art Belohnung geworden sind. Ein Kind, das Ärger macht, wird beispielsweise damit „bestraft“, ein Puzzlespiel zusammenzulegen. Wird das Kind aggressiv, so muß es nicht mit entgegengerichteten Maßnahmen auf demselben Niveau rechnen. Es wird als „ungerecht“ bezeichnet, gegen das gewaltsame oder hysterische Kind tätlich vorzugehen, da man ja körperlich überlegen ist. Hier verwechseln die alternativen Pädagogen offensichtlich Strafmaßnahmen mit (ungleichem) Kampf. Oft erweist sich dadurch kindliche Gewalttätigkeit geradezu als lohnend, weil darauf keine Strafe, sondern die Suche nach Ursachen des Ärgers, Versöhnungsrituale und manchmal sogar Vergünstigungen folgen, die die vermeintlichen Ursachen für den Gewaltausbruch beheben sollen. Ein Kind deutet aber die Versuche nicht in dem Sinne, wie es die Psychologen wünschen, nämlich aus der Sicht eines einsichtigen Erwachsenen, sondern als Schwäche der Erwachsenen, die sich ausnutzen läßt.

Damit setzt die „neue Erziehung“ von Anfang an falsche Signale . Die ursprüngliche Orientierung an den Reaktionen anderer auf eigene Verhaltensweisen, die für die Entwicklung des Gewissens notwendig ist, wird durch den bewußten Verzicht auf alle negativen Reaktionen verzerrt und die Einsicht in eigenes Fehlverhalten vereitelt. Wird diese Erziehung über Jahre hinweg beibehalten und den unerwünschten Verhaltensweisen nichts entgegengesetzt als hilflose Überredungsversuche, gutes Zureden, etwas Versprechen, auf nicht vorhandene Einsicht pochen, kann sich keine reife Persönlichkeit entwickeln. Das Ausbleiben von Belohnung nach guten Taten mag langfristig Frustrationen, Wut und Ärger bewirken, das Ausbleiben von Strafen führt aber zu Deformationen der Selbsteinschätzung eines Menschen und letztendlich seines Charakters . Aus verzogenen Kindern werden narzißtische Jugendliche, aus aggressiven Buben rücksichtslose Schläger, je nach sozialem und familiärem Hintergrund auch kleine oder große Kriminelle, deren Frustrationen allein darin gründen, in der großen Welt auf Widerstände zu stoßen, die ihnen aus ihrer Kindheit unbekannt waren.

Der zweite Fehler der alternativen Erziehungsmethoden ist sodann der bewußte Verzicht auf klare Orientierung und Vermittlung von Werten. Die einfachen Begriffe Gut und Böse sind nicht nur in der Politik verpönt, [4] sondern auch aus der Pädagogik verschwunden, da sie für die zu ermittelnden Ursachen gesellschaftlicher Übel für irrelevant gehalten werden. Ein Kind kann aber noch nicht verstehen, daß Gut und Böse relative Begriffe sind, sondern braucht klare Hinweise. Bewußt zu machen und klar zu stellen, was richtig und falsch ist, ist aber gerade Aufgabe der Erziehung. Erfolgt sie nicht, bleibt der junge Mensch für jede Art Verführung zugänglich. Und das ist auch die zweite Stufe dessen, worin die harmonisierende relativistische Erziehung versagt, daß sie jungen Menschen keine echten Werte vermittelt, die sie etwa vor Rechtsextremismus oder Islamismus bewahren könnten. Stattdessen setzt man verspätet auf restriktive Mittel, die ohne den notwendigen Rückhalt wirkungslos, ja kontraproduktiv bleiben. Wenn weder Familie noch Schule moralische Normen vermitteln, so sind immer noch religiöse oder ersatzreligiöse Lehren da, die nach Orientierung und Sinngebung suchende junge Menschen verführen.

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