Verena Maria Mayr - Dancing Queen

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"Dancing Queen" beruht auf Erfahrungsberichten und ist ein Roman für selbstbewusste Leserinnen von Unterhaltungsliteratur, die schwarzen Humor schätzen und aus dem Schicksal einer starken Heldin in einer schwierigen Situation Hoffnung und Ermutigung schöpfen wollen.

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Patrizia ist eine energische Person, ein starkes Opfer – wenn man diesen Begriff überhaupt auf sie anwenden möchte –, dem gegenüber man kein Mitleid empfindet. Es gibt schließlich Schlimmeres. Und sie wird schon ihren Teil dazu beigetragen haben. Also ist sie eigentlich gar kein Opfer. Patrizia hat sich deshalb sehr komisch gefühlt, als sie zum ersten Mal das Gewaltschutzzentrum kontaktiert hat. Das hatte ihr ihre Therapeutin geraten, die sie verzweifelt angerufen hat, nachdem Mimmo ihr den Kinderwagen samt Julius entrissen hatte, weil sie eine Freundin besuchen wollte und er nicht. Er bestimme, welchen Umgang sein Kind hat. Diese Freundin Patrizias passte ihm nicht. Mimmo hat Patrizias Finger, die den Griff umschlossen hielten, gewaltsam losgedrückt. Er hat sie so fest gepackt, bis sie sie vor Schmerz selbst geöffnet und den Wagen freigegeben hat. Ohne sich umzudrehen ist er mit Julius davongegangen. Patrizia hat unter Schock gestanden und ist nicht fähig gewesen, einen klaren Gedanken zu fassen. Sollte sie schreien? Sollte sie hinterherlaufen? Mit rasendem Herzen und leerem Kopf keuchte sie Mimmo nach. Kurz vor dem Haustor holte sie ihn ein. Er bewegte sich keinen Zentimeter von Julius weg. Als sie in der Wohnung waren, hat Patrizia sich ins Klo gesperrt und ihre Therapeutin zum ersten Mal angerufen. Die hat sofort abgehoben und sie ermahnt, Ruhe zu bewahren und Mimmo nicht zusätzlich zu provozieren. Für den Notfall hat sie ihr die Nummer vom Gewaltschutzzentrum per SMS geschickt. Fassungslos ist Patrizia auf dem heruntergeklappten Klodeckel gesessen und hat sich gedacht, dass es nicht soweit kommen dürfe. Dennoch hat sie die Nummer nie gelöscht. Ihrer Familie gegenüber hat sie diesen Vorfall verschwiegen. Sie würden denken, sie hätte Mimmo bis aufs Blut provoziert. Da könne einem schon mal die Hand ausrutschen, hätten sie gesagt. Noch dazu hat er sie ja gar nicht zusammengeschlagen. Überhaupt sehen viele bestimmt in Mimmo das Opfer. Und er bleibt noch bei ihr, bei einer hysterischen, egoistischen Furie. Er betrügt sie nicht und geht jeden Sonntag in die Kirche. Mimmo ist ein guter Mann.

„Ja, Patrizia ist schon immer schwierig gewesen“, hat ihre Mutter zu ihm gesagt, und Mimmo hat sich bestätigt gefühlt. Und Verständnis gezeigt – aber nicht Patrizia gegenüber.

„Lass deine Psychosen nicht an mir aus. Wie komme ich dazu, deine beschissenen Kindheitserinnerungen auszubaden?“, hat er ihr an den Kopf geworfen. „Mach lieber wieder einen Termin bei deiner Therapeutin aus. Du bist diejenige, die nicht normal ist.“

Vielleicht ist sie tatsächlich nicht normal. Sie geht seit vier Jahren zu einer klinischen Psychologin, und was hat es bisher gebracht? Ist sie etwa geheilt? Ist eine Heilung abzusehen? Ja, woran leidet sie eigentlich genau? Depressive Verstimmungen könnten genauso gut ein Synonym für Geisteskrankheit sein, oder? Die Essstörungen sind aber größtenteils behoben. Endlich stopft sie sich bei einem Problem nicht mehr bis zur Übelkeit voll. Diesmal schließt sich ihr Magen, eher dreht er sich um. Bedeutet das etwa, dass ihre aktuellen Probleme geringer sind als vorhergehende oder schwerwiegender? Schwerwiegend im wahrsten Sinne des Wortes, spinnt Patrizia ihre Gedanken weiter. Ich bin zu schwer, zu viel für jeden. Unzumutbar, und deshalb kann ich auch nirgends hin. Das Frauenhaus ist meine einzige Möglichkeit. Ich bin vollkommen allein mit meinem Sohn. Tränen kullern über ihre Wangen und sie bemüht sich, ihr Schluchzen zu unterdrücken, um Julius nicht aufzuwecken. Sie hebt ihn wieder aus seinem Gitterbett, zieht sie ihn zu sich und saugt seinen Babyduft ein. Patrizia kann sich nicht beruhigen. Sie fragt sich, ob man ihr Julius wegnehmen könnte, wenn herauskäme, dass sie an Depressionen leidet. Mimmo hat einmal angedroht, sie für unzurechnungsfähig erklären zu lassen. Was, wenn er jetzt das Jugendamt einschalten würde? Wem würde man glauben? Letztendlich würde Julius vielleicht zu Pflegeeltern kommen. Patrizias Herz pocht immer schneller und unregelmäßiger. Vor Aufregung fängt sie an zu keuchen. Nervös legt sie Julius zurück in sein Bett, schleicht sich leise wieder ins Badezimmer und trinkt mit zum Zerreißen gespannten Nerven ein bisschen Wasser aus der Leitung. Zittrig lässt sie sich auf den Badewannenrand sinken. Sie denkt daran, wie sie heimlich einen Termin im Gewaltschutzzentrum ausgemacht und mit der zuständigen Juristin gesprochen hat. Patrizia hat nur wissen wollen, wie sie rechtlich dastünde mit Julius. Aber die Frau hat ihr gleich sehr viele Fragen gestellt. Das ist ihr unangenehm gewesen. Sie wollte dann auch noch einen standardisierten Test über den Grad der Gewaltbereitschaft von Mimmo machen. Es würde alles vertraulich behandelt werden. Patrizia ist sich nicht sicher gewesen, war aber doch neugierig. Bei dem Test ist herausgekommen, dass Mimmo latent gewalttätig ist. Unterste Stufe sozusagen. Das hat Patrizia beruhigt. Fast hätte sie gesagt, dass alles sowieso nur ein Missverständnis gewesen sei und sie eigentlich gar nicht hätte herkommen sollen. Monoton flüstert Patrizia vor sich hin, dass ihr nichts passieren kann. „Es ist alles gut. Es ist alles gut. Es ist alles gut.“ Tränen schießen aus ihren Augenwinkeln. Wie aus einer nicht zu stillenden Wunde kullern immer mehr über ihre Wangen, bis diese schließlich klitschnass sind. Sie will sich schütteln, sie will schreien. Sie beherrscht sich, um Julius nicht aufzuwecken und niemanden sonst im Frauenhaus. Was würde dann erst passieren? Würde man ihr Beruhigungstabletten verabreichen? Dürfen die Betreuerinnen das denn? Oder gibt es einen Arzt auf Bereitschaft? Patrizia versucht, sich zusammenzureißen. Sie kann einen tiefen Seufzer nicht unterdrücken. Er prallt merkwürdig dumpf von den Badezimmerfliesen ab. So hat sich Patrizia immer das Heulen der Sirenen vorgestellt. Sie lächelt bei der Vorstellung, dass die schönen Meerjungfrauen Männer durch ihren betörenden Gesang anlocken, um sie anschließend zu töten. Patrizia kann nicht singen. Mühevoll hievt sie sich vom Badewannenrand hoch, geht zum Waschbecken und wäscht ihr Gesicht mit lauwarmem Wasser, ohne vorher in den Spiegel geschaut zu haben. Sie will sich vorstellen, dass sie wenigstens gut aussieht. „Ich bin gesund. Ich bin okay. Alles ist gut. Alles ist gut.“ Niemand würde ihr Julius wegnehmen, er würde immer bei seiner Mama bleiben. Langsam entspannt sie sich und geht ins Bett.

Kapitel 3

Patrizia hätte Mimmo zum Flughafen bringen sollen, aber eigentlich kam ihr das sehr ungelegen. Erstens war die Zeit für den Kleinen ungünstig. Er würde um diese Zeit im Auto einschlafen, und dann würde sich wieder sein gesamter Rhythmus verschieben, war sie sich sicher. Außerdem war Patrizia so müde, weil sie in der vorhergehenden Nacht nur vier Stunden geschlafen hatte, und sie müsste den Kleinen dann alleine niederlegen. Wenn er dann nicht einschlafen würde, konnte es wieder Stunden dauern, und sie könnte sich nie ausruhen. Zweitens musste sie ihn noch waschen und den Gute-Nacht-Brei kochen. Ihre Freundin Ruth und deren Mann hatten sich schließlich beide angeboten, ihn zu fahren. Nein, er wollte sich von seinem Sohn am Flughafen verabschieden. Als ob das einen Unterschied machen würde. Patrizia lächelte schwach. Im Grunde hatte sie gar nichts dagegen, ihn zu bringen, die Vorstellung war sogar sehr schön, wie im Film. Sie bemerkte jedoch: „Du hast mich gar nicht gebeten, dich zu bringen. Sooo selbstverständlich ist das ja nun auch wieder nicht.“ Sie hätte gerne gehört, dass er sie lieb bittet, damit das Ganze zu ihrer romantischen Auffassung passte. Mimmo aber hatte es wieder in den falschen Hals gekriegt.

„Spinnst du jetzt schon total? Ich habe dich ganz normal gefragt!“

„Na, das stimmt ja jetzt nun nicht“, entgegnete Patrizia munter. „Ich meine, du hast mich gar nicht gefragt“, sagte sie mit gespielt gekränkter Miene.

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