Verena Maria Mayr - Dancing Queen
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Für ihren Sohn würde sie alles tun und auf vieles verzichten. Aber wehtun lassen will sie sich nicht. Außerdem hat Mimmo Julius durch sein lautes Schreien immer zum Weinen gebracht. Patrizia hat dann jedes Mal Schwierigkeiten gehabt, ihn zu beruhigen, und ein schlechtes Gewissen, weil sie ihrem Kind derartige Überreaktionen nie hat zumuten wollen. Julius hat ein Recht darauf, glücklich zu sein; wie sie selbst auch. Obwohl sie vom Recht auf ihr eigenes Glück nicht gänzlich überzeugt ist.
Patrizia überzieht beide Betten, räumt die Reisetasche aus, ordnet die Kleider in den Schrank ein und baut ihren Laptop auf. Vielleicht würde sie ausgerechnet hier drinnen ihre Dissertation schreiben können. Ordnung beruhigt sie. Im Chaos kann sie nicht denken. Und wenn schon in ihr nichts geordnet scheint, dann soll es wenigstens um sie herum so sein. Schon als Kind hat sie deshalb einen zwanghaften Drang verspürt, ihr Elternhaus aufzuräumen und die Kästen abzustauben. Die Küchenzeile hat sie geschrubbt bis sie glänzte und der Geruch von Cif den Mief der Elternstreitereien überzog. Mittlerweile ist es kurz nach sieben Uhr abends und sie beschließt, Julius heute erst zu füttern und dann eine Katzenwäsche durchzuführen. Sie packt Julius’ Teller, Löffel und Abendbrei in eine Plastiktüte, steckt ihr Handy in die Hosentasche, schnappt den Kleinen und sperrt ihr Zimmer ab. Ob es hier Frauen gibt, die andere bestehlen? Während sie den langen Korridor entlang schlendert, gehen automatisch die Lichter an. Hier drin werden unaufgefordert die dunklen Seiten des Lebens beleuchtet und das Innerste nach außen gestülpt, wie bei einem ausgezogenen Gummihandschuh. Patrizia fröstelt. Sie will das alles nicht. Sie will nach Hause. Nichts wünscht sie sich sehnlicher als ein Zuhause.
Patrizia steigt die Stiege vom ersten Stock ins Zwischengeschoss hinab. Für ihren Geschmack gibt es zu viele Stufen, vor allem mit Julius auf dem Arm. Der kleine Kerl wird mit der Zeit ganz schön schwer und das geht ihr aufs Kreuz. Sie zieht die verglaste Tür zum Esszimmer auf, wo schon andere Mitbewohnerinnen ihr Abendessen richten. Dieses kann hier jede Frau selbst zubereiten und sich aus dem unversperrten Kühlschrank bedienen. Eine Betreuerin, deren Namen Patrizia sich nicht gemerkt hat, kommt auf sie zu und stellt sie den anderen vor.
„Das sind Patrizia und Julius“, sagt sie und eine Frau mit teils violett gefärbten Haaren beugt sich über die Küchenzeile, beäugt sie neugierig, reicht ihr lässig die Hand und sagt mit fester Stimme, die auf Patrizia leicht provozierend wirkt: „Marianne.“
Ihre am Ansatz herauswachsenden mausgrauen Haare werden von einzelnen weißgrauen Strähnen durchzogen. Patrizia kann schlecht gefärbte Haare nicht ausstehen. Alle anderen schauen und nicken kurz. Die Tür geht auf und wieder kommt eine Betreuerin mit einem Neuankömmling.
„Das ist Katarina“, verkündet sie im Laufschritt und eine traurig wirkende Frau, die ihren kleinen Sohn hinter sich herzieht, folgt ihr mit gesenktem Blick. Währenddessen sind alle anderen zu ihrem Abendessen zurückgekehrt und Patrizia sucht einen Kinderstuhl für Julius. In einer Ecke steht gleich eine ganze Reihe Hochstühle, aber das ist schließlich selbstverständlich in einem Frauenhaus, denn wo sollten denn die Kinder der Frauen hin? Wenn sie Großmütter hätten, könnten doch auch ihre Mütter zu ihnen, aber vielleicht sind die seinerzeit von den Opas zu lieb gehabt worden.
Patrizia setzt ihren Kleinen in den Holzstuhl und sagt zu ihm: „Mäuschen, ich mache dir jetzt deinen Gute-Nacht-Brei.“ Julius hört ihr gar nicht zu, er ist damit beschäftigt, alle und alles zu beobachten.
Patrizia geht zur Kochecke und sucht einen Messbecher. Weil sie keinen findet und Marianne nicht fragen will, verwendet sie Julius’ mitgebrachtes Fläschchen, das 200 Milliliter fasst. Zu improvisieren hat ihr schon immer Spaß gemacht. Sie benötigt 150 Milliliter Wasser und fünf Löffel Fertigbrei. Auch den hat sie mitgebracht. Die meisten Frauen hier drin geben ihren Kindern sicher gezuckerten Brei. Man kennt das doch. Die haben dann schon im Kindergarten Karies. Patrizia tun diese Kinder leid. Die Frauen auch. Während sie den Wasserkocher befüllt, beobachtet sie Julius aus den Augenwinkeln. Er schafft es fast, sich ganz im Hochstuhl umzudrehen. Sie darf ihn darauf nicht mehr allein lassen. Der kleine Kerl ist so geschickt, bald wird er sich hochziehen und versuchen, hinaus zu klettern. Das Wasser kocht und sie schüttet es in das Fläschchen, in dem sie das Wasser abmisst und es ein wenig abkühlen lässt. Patrizia bemerkt, wie Marianne sie beobachtet.
„Hast du dein eigenes Geschirr mitgebracht?“, kann diese sich nicht verkneifen.
„Nur für Julius. Damit er etwas Vertrautes hat.“ Patrizia bemüht sich, es nicht wie eine Rechtfertigung klingen zu lassen.
„Musstest wohl nicht überstürzt abreisen?“, bohrt die andere weiter.
„Nein“, antwortet Patrizia lapidar und schüttet das abgekochte Wasser aus dem Fläschchen auf das Breipulver, das sie gut verrührt. Anscheinend hat Marianne von daheim flüchten müssen und nur das legitimiert in ihren Augen einen Aufenthalt hier. Wenn es nur eine andere Möglichkeit gegeben hätte, hätte Patrizia diese gewählt. Sie beschließt, nicht weiter auf Marianne zu achten, und setzt sich mit dem fertigen Brei neben Julius. Er streckt ihr seine Ärmchen entgegen und sie drückt ihn an sich.
„Mein Baby. Mein allersüßestes Baby, jetzt isst du deinen Gute-Nacht-Brei und dann gehen wir bald schlafen.“
Julius reißt seinen kleinen Mund sperrangelweit auf und Patrizia schiebt ihm einen vollen Löffel hinein. Er kann es nicht leiden, wenn Brei rund um seinen Mund verschmiert ist. Eigentlich braucht er deswegen gar kein Lätzchen, Patrizia bindet es ihm jedoch trotzdem immer um. Nachdem er aufgegessen hat, bringt sie den Teller zur Abwasch und stellt ihn ins Becken.
„Den kannst du gleich in den Geschirrspüler stellen.“ Noch immer wird sie von Marianne beobachtet. Es hört sich wie ein Befehl an.
„Ich wasche ihn gleich selbst ab“, entgegnet Patrizia, die vorhat, ihre Sachen wieder mit aufs Zimmer zu nehmen, und begibt sich zum Kühlschrank, der für alle da ist. Der Inhalt schreckt sie ab. Abgepackte fette Wurst, Käse und Aufstriche, die schlecht wieder verschlossen worden sind. Alles scheint lieblos hineingeworfen zu sein. Es gibt auch Gurken und Tomaten, aber die sollten nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, denn so verlieren sie ihren Geschmack, und Patrizia sind sie außerdem zu kalt. Sie überlegt, was sie essen soll und entscheidet sich für ein einfaches Butterbrot. Wenigstens gibt es noch etwas Schwarzbrot, das einigermaßen frisch zu sein scheint. Sie schmiert sich ihre Scheibe Brot und sucht nach einer Serviette.
„Suchst du was?“, mischt Marianne sich wieder ein.
„Eine Serviette.“ Die Frau geht Patrizia zunehmend auf die Nerven. Aber sie weiß nicht, wie sie sich verhalten soll, als Neue.
„Die sind aus.“ Marianne scheint sich zu wundern, wofür sie eine braucht, denn sie sagt: „Da hinten steht die Küchenrolle.“ Sie dreht sich um und geht ins verglaste Raucherzimmer, wo sie einer anderen, sehr jungen Frau nur zunickt. Hier ist alles durchsichtig, denkt sich Patrizia. Ein transparentes Gefängnis. Dabei stimmt das so gar nicht. Sie darf raus, traut sich aber nicht, weil sie Angst hat, dass Mimmo ihr auflauert. Es beruhigt sie, dass Männern der Zutritt zum Frauenhaus verwehrt bleibt. Es ist schon eine gute Einrichtung und Patrizia ist froh, dass es sie gibt.
Marianne und die Junge, die auch violette, aber besser gefärbte Haare hat, paffen stumm vor sich hin, während sich der Rauch in die ehemals weiße Decke frisst. Patrizia setzt sich zu Julius und beißt in ihr Butterbrot. Gierig streckt er ihr seine Ärmchen entgegen und sein vehementes „dadada“ bedeutet, dass er gerne seinen Teil abhätte.
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