Hans Fallada - Erzählungen

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Hans Fallada ist bekannt für seinen sozialkritischen, scharfsinnigen Blick, seine detailgenauen Beobachtungen, seine
unverblümte Sprache. Der Band enthält eine Reihe kürzerer Erzählungen: Der Trauring; Die große Liebe; Gauner-Geschichten; Einbrecher träumt von der Zelle; Warum trägst du eine Nickeluhr?; Wie Herr Tiedemann einem das Mausen abgewöhnte; Der Gänsemord von Tütz; Ein Mensch auf der Flucht; Ich bekomme Arbeit; Der Pleitekomplex; Eine schlimme Nacht; Die offene Tür; Fröhlichkeit und Traurigkeit; Die Fliegenpriester; Mit Metermaß und Gießkanne; Der Bettler, der Glück bringt; Wie vor dreißig Jahren; Schuller im Glück; Gute Krüseliner Wiese rechts; Essen und Fraß; Der Ententeich; Alte Feuerstätten

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Neben dem Wunsche nach Geld, nach sehr viel Geld, war es die Gier nach Rache an der jungen Frau, die Wrede immer weiter vor trieb. Er fühlte wieder die Weichheit ihrer Schulter, sie hatte gezögert, zu ihm zu kommen. Selbst der hohe Preis dieses Ringes war im ersten Augenblick ihr gering erschienen neben der Abneigung vor ihm. Und grade da er in solchem Nachtbesuch nichts Besonderes sah, war ihm diese Anstellerei empörend. Martha – was hieß Martha Utesch? War sie etwa zu gut dafür? Oder er ihr zu schlecht? Sie sollte Geld schwitzen. –

Am Abend lehnte er die Stirn gegen die erhellte Scheibe des Tischlerhauses. Er sah hinter den Gardinen einen einsamen Schatten, der bewegungslos hockte. War sie es? War sie allein? Oder war es der Tischler? Und sie schon erneut nach dem Gute unterwegs?

Eine Hand berührte seine Schulter. »Wenn Sie Utesch suchen, Herr Inspektor, der ist im Krug. Aber er ist ja wohl schon halb dun.«

Wrede fuhr zusammen. Der zu ihm sprach, war der Sattler Hinz, das Dorfradio. »Ja, ich suche Utesch, wir haben da was zu machen. Dun sagen Sie. Nun, ich will sehen, vielleicht läßt sich noch mit ihm reden. Sonst trank der Utesch doch nicht?«

Der Sattler zockelte nebenher. Die Nachtgeschichte war gewachsen, sie hatte Gestalt bekommen. Der Tischler hatte seiner Frau den Ring abreißen wollen, weil sie ihn geschändet, er war nicht von der Hand gegangen, da hatte er ihn mit dem Schnitzmesser heruntergeschnitten. Das Geschrei der Frau war fürchterlich gewesen. Sie hatte die Hand verbinden müssen. Niemand wußte, was nun kam. Zu Ende war das noch nicht.

Obwohl das Erfundene an dieser Geschichte nicht schwer zu unterscheiden war, graute Wrede doch ein wenig. Er hörte die Frau schreien. Ihre Stimme, als sie um ihren Ring bat, war zage, verhalten und klein gewesen. Nun schrie sie. Und immer der Ring. Selbst aus diesem Lügengewebe glänzte er hervor, funkelnd, neu verräterisch. Einen Augenblick überkam ihn unechtes Mitleid mit der Frau, er wollte umkehren, ihr den Ring freiwillig zurückgeben. Es blieb unausführbar, da Hinz neben ihm ging. Bis zur Schenkentür brachte ihn der Schwätzer.

6

Die Gaststube war düster und fast leer. In einem Winkel hantierte der mufflige Wirt mit einem Putzlappen an seinem Bierapparat, später verschwand er. In einer andern Ecke, über der eine trübe Lampe brannte, saß ein einsamer Gast vor einer Flasche Korn, die Stirn in die Hand gestützt, bewegungslos: Wilhelm Utesch.

Wrede trat an diesen Tisch, sagte »Guten Abend« und setzte sich. Langsam sah Utesch zu ihm hinüber, mit dem haftenden leeren Auge des Trunkenen, das schwer wie ein Tierblick ist und in das langsam nur wie ein trübes Licht Erkennen trat. »Sind Sie's, Herr Inspektor?« fragte er, und die übertrieben deutliche Aussprache jedes Wortes bewies die trunkene Zunge, die sich nicht verraten wollte. »Auch noch so spät unterwegs?«

»Ich war schon bei Ihnen in der Wohnung, Meister. Wollte mal hören, ob Sie morgen nicht Zeit haben, zu uns aufs Gut zu kommen. Wir haben da eine Sache.«

»Zeit? Zeit? Ich habe Zeit.« Wieder hob sich der gerötete Blick, traf die Flasche. Utesch schenkte sich umständlich ein Glas voll, sah suchend über den Tisch, machte eine gießende Bewegung mit der Flasche, hielt inne.

»Ja so, trinken Sie auch einen?«

»Ich sage nicht nein. Päplow, mir ein Glas.« Wrede nahm die Flasche, bediente sich selbst. »Na, denn Prost, daß unsre Kinder lange Hälse kriegen.« Sie tranken. Sofort schenkte Wrede wieder ein. Der Trunkene saß still, den Blick vor sich auf dem buntkarierten Tischtuch. Endlich begann er: »Also auch noch so spät unterwegs. Ja, die jungen Leute ...« Er pfiff, ein kümmerliches Lächeln ging um seinen Mund. Er sprach hastig, undeutlich, über den Tisch zu dem andern gebeugt: »Das will ich Ihnen sagen, Herr Inspektor, man kann es den jungen Leuten nicht verdenken. Was hält sie? Aber wenn man erst verheiratet ist, dann sage ich: Schluß!«

Er preßte die Hand zusammen, daß die Knochen knackten. Wrede meinte: »Natürlich. Arbeitspferde gehören feierabends in den Stall und nicht auf die Koppel.«

»Das ist ein Wort«, rief Utesch plötzlich lebhaft. »Das ist ein Wort wie aus der Bibel.« Er sank wieder in sich zusammen.

»Trinken wir noch einen!«

Und nachdem sie getrunken hatten, schenkte Wrede wieder voll.

Der Betrunkene flüsterte: »Aber wenn eines verheiratet ist und ist nachts fort und kommt wieder und man fragt's: wo bist du gewesen? und es lächelt bloß, das ist Verrat, Herr Inspektor! Das nenne ich blutschänderischen Verrat.«

Er hielt inne, wie zusammenschreckend, den Blick aufmerksam, wie erwacht, auf sein Gegenüber geheftet. »Sie wissen alles, Herr Inspektor. Natürlich wissen Sie alles. Nur ich weiß nichts.« Nun ganz langsam: »Wo ist die Frau gewesen, frage ich Sie, Herr Inspektor, wo um alles in der Welt ist nachts um zwei Uhr die Frau gewesen?«

»Ich weiß nichts, Meister. Ich höre nicht auf das, was die Leute sagen.«

»Sie wissen es. Jeder weiß es. Wenn es mir nur einer sagen könnte ...« Er hielt grübelnd inne, sein Gesicht belebte sich von einer Idee. »Trinken wir!«

»Und noch einen.«

»Wird das nicht zu viel?«

»Wie kann das zu viel werden, junger Mann? Eine Flasche habe ich schon allein getrunken, und ehe ich betrunken werde, kann ich noch eine trinken. Also trinken wir!«

»An mir soll's nicht liegen«, sagte Wrede und trank, indem er sich darüber klar war, daß der Betrunkene die unsinnige Idee hatte, ihn betrunken zu machen, um ihn aushorchen zu können.

Aber der andere war schon wieder weit fort. »Am Abend vorher hat sie sich in die Hand gehauen mit dem Beil. Blut ist über ihren Ring geflossen. Was bedeutet das? Man müßte wissen, was es bedeutet. Aber man weiß nichts.«

Auch dem Inspektor kam ein Gedanke. Er griff in die Westentasche. Er zog die Hand zurück. »Also trinken wir noch einen.«

Und der andere echote: »Trinken wir noch einen!«

Sie tranken. »Wo ist die Frau gewesen, Herr Inspektor?«

»Ich weiß es nicht, Meister.«

»Sie wissen es nicht. Wie sollen Sie es wissen? Niemand weiß es. Jeder ist allein. Und jeder tut alles für sich allein.« Utesch taumelte hoch, langsam und tastend ging er zur Hoftür, hielt inne. »Ich komme gleich wieder.« Und war fort.

Wrede sah um sich: Die Stube war düster und leer. Eine späte Fliege erhob sich mit einem Schwung, summte, und alles war still. Wrede zog den Ring aus der Tasche, verborgen in die hohle Hand betrachtete er ihn. Er war breit und schwer, aus einem rötlichen alten Dukatengold, mit tausend feinen Hammerschlägen genetzt, für einen Menschen gearbeitet, der noch glaubt, daß die Dinge einen Sinn in sich tragen.

Aus der Hosentasche riß Wrede einen Bindfaden. Er knüpfte ihn um den Ring, band das andere Ende des Fadens an einen Westenknopf, steckte den Ring wieder in die Tasche. Er stand auf, ging hin und her. Als Utesch eintrat, saß er schon wieder.

Die Nachtluft hatte den Tischlermeister noch betrunkener gemacht. Er kam kaum auf seinen Stuhl, er sprach nicht mehr, er lallte nur noch. Wrede goss ein.

»Es ist sternenklar, Meister. Ob es Frost gibt?«

Und das Echo: »Ob es Frost gibt?«

»Trinken wir«, sprach Wrede.

»Trinken wir«, sagte der andere und rührte sich nicht.

Da griff Wrede in die Tasche. Auf den Rand des Tisches legte er den Ring, weit davon sichtbar seine Hände. »Trinken wir, Meister«, wiederholte er und stieß sein Glas um. Es klirrte gegen die Flasche. Der trübe Blick suchte nach der Ursache des Geräuschs. Er wurde schrecklich wach. Er sah das kleine blitzende Rund drüben, jenes unverkennbare, das ihm allein Gewähr für Treue war. Der Meister machte aus aller Trunkenheit heraus einen Tigersatz um den Tisch. Alles stürzte zusammen. An der Schnur glitt der Ring zurück hinter das Jackett. Nichts war da.

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