Gabriele Beyerlein - Es war in Berlin

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"Wir zwei, wir leben nicht das gleiche Leben."
Die Arbeiterin Clara Bloos, die ums Überleben kämpft, und die reiche Baronesse Margarethe von Zug – unterschiedlicher könnten die beiden kaum sein, und doch sind ihre Schicksale miteinander verbunden, lieben sie doch denselben Mann.
Band 3 der mehrfach preisgekrönten Berlin-Trilogie. Die Geschichte zweier junger Frauen aus dem Deutschen Kaiserreich vor dem Hintergrund der sozialistischen und der bürgerlichen Frauenbewegung um 1900.

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Clara stupste Jenny an und flüsterte mit einer Kopfbewegung zur Theke: »Anna Brettschneider!«

»Nähmaschine, Nähmaschine! Ich kann's nicht mehr hören!«, erwiderte Frau Molle, die Krämerin, barsch. »Das sagst du jetzt seit Wochen. Anschreiben, wenn man weiß, man bekommt sein Geld wieder, das lass ich mir gefallen. Aber bei dir – woher soll ich wissen, dass du die Nähmaschine überhaupt bekommst?«

»Die Dame hat es mir versprochen, sie hat es mir hoch und heilig zugesagt«, jammerte Anna. »Und so eine feine Dame, die hält doch ihr Wort! Nur warten muss ich eben und nicht den Glauben verlieren. Denn an ein Wunder, an ein Wunder muss man doch glauben, sonst meint der Herrgott, man ist es nicht wert. Und bis dahin – bitte, seien Sie so gut, geben Sie mir das Petroleum, ich hab Ihnen doch meine Schulden bezahlt von dem Geld, das das gnädige Fräulein mir gegeben hat …«

»Nicht alles«, kam die unwirsche Antwort. »Vier Mark bist du schuldig geblieben, und jetzt sind es schon wieder sieben. Ich weiß doch, wie das geht. Riefke setzt dich auf die Straße und weg bist du mit deinen Gören und ich bleib sitzen auf meinen Auslagen. Geh doch zur Stadtmission! Bei mir gibt es nichts mehr.«

Anna rang die Hände. Da sagte Jenny laut: »Schreib es bei mir an, Molle! Ich bürg für die Frau. Und jetzt gib ihr endlich ihr Petroleum, damit sie zurück kann an ihre Arbeit!«

Anna fuhr herum und starrte Jenny an. »Vergelt's Gott!«, flüsterte sie heiser.

»Na, darauf kann ich verzichten!«, erwiderte Jenny. »Wenn du nachher zu mir kommst, geb ich dir einen Kohlkopf aus meinem Garten. Man muss sich doch beistehen aus weiblicher Solidarität unter Proletarierinnen. Auf die ist besser zu setzen als auf deinen Wunderglauben und auf deinen Herrgott – und allemal besser als auf gnädige Fräuleins!«

S ie schaute diese feine Dame da im hohen Spiegel an und konnte es nicht fassen. War das wirklich sie? So schön!

Clara drehte und wendete sich vor dem Spiegel in dem Geschäft für abgelegte Herrschaftskleidung. Unglaublich. Was für ein Kleid. Und was für eine Figur.

Zum ersten Mal in ihrem Leben trug sie ein Korsett. Unbequem war es, das Ladenfräulein hatte ihr die Schnüre hinten fest angezogen, es presste ihr die Taille zusammen und drückte ihr den Atem ab. Aber wie es aussah und wie es den Busen anhob und zur Geltung brachte …

Wie sie aussah.

Sogar gewaschen hatte sie sich nach Arbeitsschluss, als alle Arbeiter schon gegangen waren – vorsichtshalber hatte Erna an der Tür zum Saal Wache gehalten, falls doch noch jemand hereinwollte –, und sich den Zopf neu geflochten. Schließlich hatte sie anständig aussehen wollen, wenn sie in so ein vornehmes Geschäft ging, um sich endlich das ersehnte Kleid zu kaufen. Aber dass sie so gut aussehen würde, das hatte sie nicht geahnt.

Ein Traum von einem Kleid war es. Sie hatte sich doch kein schwarzes ausgesucht, wie sie erst gedacht hatte, sondern ein ganz helles aus leichtem Baumwollstoff mit kleinen grünen Tupfen und einem breiten grünen Gürtel aus Atlasseide und Puffärmeln, die oben ganz weit waren und an den Ellbogen ansaßen wie eine zweite Haut. Die breiten Schultern, die das machte, ließen ihre geschnürte Taille noch schmaler erscheinen. Auch das dazugehörende dunkelgrüne Samtjackett hatte solche Puffärmel und ein breites doppeltes Revers. Samt – wie eine Prinzessin kam sie sich darin vor.

Und dieser unglaublich weite Rock mit seinen unzähligen feinen Falten und den drei Stufen übereinander: Wie der fliegen würde, wenn sie sich beim Tanzen drehte!

Morgen Abend würde Lisa auf Stine und Moritz aufpassen und sie selbst würde mit Jenny und Heinrich zum Tanz in den Frühling im Arbeiterverein gehen. Endlich.

Den Vater hatte sie nicht gefragt. Schließlich war der noch immer krank und hatte Fieber und durfte sich nicht aufregen. Sonst fing er wieder davon an, dass Berlin ein Sündenbabel sei, ein gottloser Höllenpfuhl, und dass sie noch als ledige Mutter enden würde, wenn sie sich so herumtriebe, aber dann würde er ihr die Seele aus dem Leib prügeln und ihr die Tür vor der Nase zuschlagen, das solle sie sich gesagt sein lassen – und redete sich so in Rage, dass er anfing zu husten und gar nicht mehr aufhörte.

Dabei brauchte der sich gar nicht so aufzuführen! Schließlich wusste sie, seit sie ihre Papiere in der Druckerei hatte vorzeigen müssen, dass sie nur vier Monate nach der Heirat der Eltern geboren war!

Aber dazu hatte sie lieber nichts gesagt und so getan, als würde sie es nicht merken, als die Mutter ihr die Geburtsurkunde herausgesucht hatte und sie dabei einen Blick auf die Heiratsurkunde der Eltern geworfen hatte. Wie der Vater darauf reagieren würde, wenn sie dazu etwas sagte, das konnte sie sich so ungefähr vorstellen.

Dass sie jetzt in der Druckerei arbeitete, hatte die Mutter dem Vater beigebracht, auf eine Art, dass er nichts hatte dagegen sagen können.

Die Mutter war anders zu ihr, seit sie die Fabrik gewechselt hatte: geradezu sanft. So dankbar war die Mutter, weil sie jetzt mehr Geld nach Hause brachte, viel mehr, als die Mutter und Lisa gemeinsam mit Heimarbeit verdienten, sogar mehr als das Krankengeld vom Vater. Immer wieder sagte die Mutter: Das war Rettung in höchster Not. Ich wüsste gar nicht, was sonst werden sollte.

Vor lauter Dankbarkeit hatte die Mutter ihr sogar erlaubt, zum Tanzen zu gehen, sie solle es bloß den Vater nicht merken lassen.

»Sehen Sie, Fräulein, dieser Hut, der passt dazu wie dafür gemacht, den müssen Sie unbedingt auch nehmen, sonst ist es nur eine halbe Sache«, meinte das Ladenfräulein und reichte ihr einen zierlichen Strohhut mit grüner Atlasschleife und roten Seidenblumen. Auch noch ein Hut? Clara rechnete. Sollte sie wirklich so an ihre Ersparnisse gehen? Nein, das war nicht in Ordnung. Der Vater würde sagen, dass sie mit ihrer Putzsucht ihr Geld für sündige Vergnügungen verprasste. Dennoch setzte sie sich den Hut auf.

Leise pfiff sie durch die Lippen: Das machte was her. Gleich sahen ihre braunen Haare noch viel dunkler aus. Sie holte ihren Zopf nach vorn, ließ ihn über die Brust fallen. Er kam durch den Hut erst richtig zur Geltung. Trotzdem …

»Ohne Hut können Sie unmöglich zum Tanzen gehen«, erklärte das Ladenfräulein mit Nachdruck.

Das gab den Ausschlag. Sie behielt die neuen Sachen gleich an und ließ sich ihre alten Kleider in Packpapier zu einem Bündel schnüren.

Draußen neigte sich der erste schöne Frühlingstag des Jahres. Samstags endete die Arbeit in der Druckerei schon um vier. Gleich nach der Fabrikarbeit hatte Clara sich auf die Suche nach einem Kleid gemacht. Es hatte nicht so lange gedauert, wie sie gedacht hatte, weil sie sich von Anfang an in dieses eine Kleid verguckt hatte. So kam sie noch bei Sonnenschein aus dem Geschäft. Dennoch wurde es schon kalt. Aber Clara dachte nicht daran, ihr warmes Umschlagtuch aus dem Bündel zu holen. In dem dünnen Kleid und dem Samtjäckchen schritt sie stolz durch die Straßen. Alle, die sie sahen, mussten jetzt denken, sie sei ein vornehmes Bürgerfräulein, vielleicht die Tochter eines Kaufmanns oder sogar eines Arztes. Trafen sie nicht bewundernde Blicke? Und drehten sich nicht sogar feine Herren nach ihr um?

Nur mit Mühe hielt sie es aus, nicht nach hinten zu schauen, um festzustellen, ob ihr die Augen des einen oder anderen Herrn folgten. Morgen würde sie keinen Tanz auslassen. Jenny hatte mit ihr geübt, hatte ihr die Tanzschritte beigebracht und behauptet, sie sei ein Naturtalent. Die Herren würden sich um sie reißen.

Doch was sollte sie tun, wenn keiner sie aufforderte?

Unruhig wurde sie bei dem Gedanken, spürte das ganze Unglück im Vorhinein. Auf dem Stuhl sitzen und warten und warten, und keiner kam. Wie grausam musste das sein.

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