Prolog Prolog Im Südwesten Deutschlands, an der Südspitze der oberrheinischen Tiefebene gab es einen von der Sonne verwöhnten Landstrich, die Südpfalz. In mediterranem Klima eingebettet lag die Stadt Landau. Nicht weit entfernt führte ein schmales Sträßchen von der idyllischen Weinstraße Richtung Haardt, dem bis zu 670 Meter hohen Gebirgszug, der die Rheinebene im Westen begrenzte. Nur hin und wieder fuhr auf der Straße ein Fahrzeug. Es hatte den Anschein, dass dieser Weg hinter der nächsten Kurve in einem Weinberg endete. In Wirklichkeit führte er kurvenreich auf eine den Bergen vorgelagerte Anhöhe. Ein paradiesischer Fleck. Bei günstigem Wetter hatte man eine fantastische Aussicht. Sie reichte im Südosten bis zum Schwarzwald. Weiter nördlich erkannte man sogar im Hintergrund von Ludwigshafen den Odenwald. Das Plateau selbst bildete eine gepflegte, von Kastanienbäumen umgebene Parklandschaft. Unterhalb der Kastanien erstreckten sich Weinberge, die bis weit in die Ebene reichten. Ein herrlicher Ausblick. Mitten in der Anlage stand eine stattliche Villa. Ihr Äußeres schmiegte sich harmonisch in die Landschaft. Sogar die Nebengebäude passten sich optimal an die Umgebung an. Man konnte das Anwesen mit einem verstecken Raubvogelhorst vergleichen. Aus der Entfernung erkannte man die Villa kaum. Einer der vielen Sicherheitsfaktoren. „Protze nicht mit deinem Reichtum, dann kommt keiner auf die Idee, ihn dir wegzunehmen.“ Das Anwesen bildete im Großen und Ganzen den einzigen Luxus, den sich Berger gönnte. Dabei hätte er in jeder Provinz eine solche Residenz haben können ...
Rückblick
Die All-Invest AG
Ein Imperium entsteht
Der neue Firmensitz
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USA-Krise
Bildung
Enttarnung
Kultur
Welt am Abgrund
Interview
Epilog
Abschlussgespräch
Glossar
Vorschau
Der Regent
Von Roland Bochynek
Buchbeschreibung:
Obwohl Ralf Berger zu einem der mächtigsten und reichsten Unternehmer der Welt aufgestiegen ist, hat er es dennoch geschafft, unerkannt im Hintergrund zu bleiben. Bei seinem Versuch, zusammen mit einem mysteriösen Partner, eine friedliche und soziale Welt aufzubauen, stößt er auf heftigen Widerstand. Durch ihre Gier nach Profit und Macht bringen Konzernbosse und Politiker die Welt an den Abgrund eines Atomkrieges. Berger und seine Freunde kämpfen verzweifelt darum, die Katastrophe zu verhindern.
Über den Autor:
Roland Bochynek zeigt in diesem Roman die wahren Ursachen unserer heutigen gesellschaftlichen Probleme. Auf spannende und unterhaltsame Art versucht er, Lösungen zu finden. So könnte Utopia aussehen ...
Der Regent
Von Roland Bochynek
roland.bochynek@t-online.de
2. Auflage, 2019
© Roland Bochynek – alle Rechte vorbehalten.
Emil-Kömmerling-Straße 50
66954 Pirmasens
roland.bochynek@t-online.de
Die Situation
Oberflächlich gesehen leben wir in einer friedlichen Zeit. In keiner Ära zuvor gab es weniger offene Kriege auf der Welt als heute. Auch wenn die Sensationsgier der Medien uns etwas anderes vorgaukelt. Konflikte werden nun auf andere Art ausgetragen – mit Geld. Während der Waffenlärm mit Ausnahme einzelner Brennpunkte immer leiser wird, entwickelt sich unbemerkt von den meisten Menschen ein neuer Weltkrieg.
Aber was heißt entwickelt? Wir sind schon mitten drin! Es ist ein Krieg des Geldes. Länder werden nicht mehr erobert, sondern mittels Ratingagenturen in den Bankrott getrieben. Global Player besitzen so viel Kapital und Macht, um damit ganze Staaten zu erpressen oder zu manipulieren. In armen Ländern werden von Großkonzernen Rohstoffe ausgebeutet, ohne dass der betroffene Staat oder seine Bevölkerung auch nur den geringsten Nutzen davon haben.
Eine moderne Art von Kolonialherrschaft ist so entstanden. Banken haben Systeme erfunden, um Geld zu vermehren, ohne dass ein Mensch einen Finger rührt. Hochfrequenzhandel nennt man diese Perversion. Die leistungsfähigsten Rechner der Welt werden nicht mehr für technische Forschungsarbeiten gebaut. Stattdessen nutzt man sie, um Geschäfte, Nanosekunden vor der Konkurrenz, abzuschließen. Für Reichtum ist keine Arbeit erforderlich, nur noch Rechenleistung.
Auf der Strecke bleibt der Mensch. International agierende Konzerne spielen die Arbeitnehmer weltweit gegeneinander aus, um damit die Löhne zu drücken. Outsourcing heißt das Stichwort! In den Industriestaaten wird Burn-out zur Volksseuche, während in den ärmeren Ländern die Menschen nicht satt werden, obwohl sie sieben Tage in der Woche zwölf, vierzehn und mehr Stunden schuften. Sogar im reichen Deutschland gibt es Menschen, die von ihrer Arbeit nicht mehr leben können. Eine neue, bequeme Art der Profitmaximierung, die sich hinter der Bezeichnung 'prekäre Beschäftigung' versteckt. Man bezahlt den Mitarbeitern Hungerlöhne, die der Staat aufstocken muss. Steuergelder in Milliardenhöhe werden so für Sozialhilfen aufgewendet, die an anderer Stelle fehlen. Somit ist auch dies eine Subventionierung der Profite einiger weniger.
Der industrielle Aufbau ist längst einem Verdrängungskampf gewichen. Es wird nicht mehr nach Bedarf produziert, sondern Bedarfe werden durch Marketing-Strategien erst geweckt. Oft für absolut unnötige, nicht selten auch schädliche Produkte. Es wird nicht hergestellt, was gebraucht wird, sondern das, was sich billig produzieren lässt.
Allerorten wird Wachstum angestrebt, aber niemand bedenkt, dass unsere Erde nicht mitwächst. Wenn Indien und China nur annähernd unseren Lebensstandard erreichen würden, wären wahrscheinlich sämtliche Rohstoffvorräte verbraucht. Die globalen Ressourcen sind nun mal begrenzt.
Nicht nur in den ärmsten Agrarländern arbeiten Bauern Tag und Nacht auf ihren Feldern, nur, um nach der Ernte noch ärmer zu sein als vorher. Oft sind sie fast wie Leibeigene an Knebelverträge von Konzernen gebunden. Von ihrem Ertrag können sie sich noch nicht einmal ernähren, da es sich nicht selten um genmanipulierte Agrarprodukte für industrielle Zwecke handelt, die für den menschlichen Verzehr nicht geeignet sind. Wenige Großkapitalisten teilen die Welt unter sich auf, dabei skrupellos über Leichen gehend. Das oft sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Wir alle erinnern uns an die Industrie-Katastrophen in Seveso, Bopal, Bangladesch, oder in den Ölfeldern im mexikanischen Golf. Unfälle und Unglücke lassen sich bei genauer Recherche meist auf den von Managern ausgeübten Druck auf die Mitarbeiter, oder übertriebenen Sparwahn, meist bei den Sicherheitsmaßnahmen, zurückführen.
Wesentlich schlimmer als diese glücklicherweise eng begrenzten Katastrophen machen sich die schleichenden Folgen der Ausbeutung von Menschen und Umwelt bemerkbar. Jeder kennt die Berichte von kilometerweiten Waldrodungen, aussterbenden Tierarten sowie vertriebenen Naturvölkern. Noch niemand hat erfasst, um wie viel sich die Lebenserwartung der Menschen, sowohl in den Industriestaaten als auch in den Entwicklungs- und Schwellenländern, durch die Machenschaften der Großkonzerne verringert. Wie lange kann das noch so weiter gehen?
Schon viele Bücher wurden zu der Problematik verfasst. '1 Billion Dollar' von Andreas Eschbach, 'Planet der verrückten Affen' von Jan Umsonst oder 'Daemon', bzw. 'Darknet' von Daniel Suarez, um nur einige zu erwähnen. Das Thema bleibt immer noch aktuell. Man braucht nur die Berichte über die Konflikte im Nahen Osten, oder die an Peinlichkeiten nicht mehr zu übertreffende Präsidentenwahl 2016 in den USA zu verfolgen.
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