Kiara Borini - Kannst Du mal auf Safya aufpassen?

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Kannst Du mal auf Safya aufpassen?: краткое содержание, описание и аннотация

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Safya, Tochter einer Jessidin und eines Deutschen, kommt nach dem Tod ihrer Eltern aus Mossul zu Verwandten nach Berlin.
Sie ist zwar erst zwölf, aber unheimlich klug. Denn sie will ja Professor werden, wie ihr Vater!
Man muss sie einfach gernhaben, auch wenn sie etwas altklug ist und schon so viel über Gott und die Welt weiß. Leider sehen das nicht alle so!
Und so wird sie Opfer eines gemeinen Streiches ihrer Klassenkameraden. Deshalb gerät sie in die Mühlen von Politik und Presse…

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“Wenn ick son Namen hätte, würd ick mir auch lieba duzen lassen, wa”, meinte Frau Michalke. “Aba ne jute Idee mit de jetrocknete Visitenkate, det mit dem Knuspaöhrchen würd ick bei dem Namen och machen, glob ick.”

“Nein, ich heiße doch ganz anders”, versuchte ich den Einstieg zu retten, aber es war wohl zu spät. Denn mein Blick fiel auf das getrocknete Ohr und siedend heiß schoss es mir durch die Adern und leider auch wieder in den Kopf:

“Ich habe doch jetzt mit dem Ohr nicht deinen Gott beleidigt, oder? Das tut mir leid, das wollte ich wirklich nicht. Kannst du mir vergeben?”

Die Antwort machte mich nicht wirklich klüger.

“Ich glaube an den blauen Pfau, Melek Taus. Und ob der Schweineohren mag, weiß ich jetzt auch nicht. Aber er ist sehr großzügig und gar nicht so leicht zu beleidigen.”

Glücklicher Weise hatte Frau Michalke eine große Kanne Kaffee durch ihren alten Melitta-Filter gejagt und der tat nun wirklich gut. Auch wenn das getrocknete Ohr neben der nostalgisch-verschnörkelten Kaffeetasse, dem Marzipanobst und den Keksen irgendwie mit jeder Tasse Kaffee deplatzierter wirkte.

“Ick globe, det entsorge ick ma lieba, wa”, stand sie auf und brachte das Ohr in den Bioabfallbehälter. “Aba ne knorke Idee für nen bleibenden ersten Eindruck.”

Ich erfuhr noch, dass sie und Gundula nicht nur Nachbarn waren, sondern auch auf dem Amt viele Jahre zusammen gearbeitet hätten, bis Gundula dessen Leitung von ihr übernommen hätte, als sie selbst in den Ruhestand ging.

Auf dem Rückweg ins brandenburgische war ich einerseits froh, dass ich diese Safya deutlich besser in meinem Zweisitzer transportieren konnte. Denn ich hatte mir schon den Kopf zerbrochen, wie ich einen Hund, von dem ich nicht einmal wusste, welche Größe er hätte, sinnvoll würde anschnallen können. Und ohne Rücksitzbank, blieb ja nur der Beifahrersitz.

Die Notizen, in welcher Klinik Gundula untergebracht war, hatte ich in meiner Handtasche sorgsam verstaut. Was mich noch etwas beunruhigte, war die Überlegung, ob uns zuhause schon ein vorsorglich gefüllter Fressnapf erwarten würde. Denn Maren hatte zwar auf meine Ankündigung, dass wir für zwei Wochen einen Hund zu Gast hätten, etwas reserviert reagiert. Aber ich wusste, dass ihre Tierliebe mindestens so groß war wie meine, und die Tatsache, dass unser kleines Häuschen nicht zu all unseren Katzen mit zusätzlichen Hunden, Eseln und Papageien bevölkert war, einzig der Tatsache geschuldet war, dass sie als engagierte Architektin über genauso wenig Freizeit verfügte, wie ich, seit ich die Leitung der väterlichen Apotheke übernommen hatte.

#

DER BLAUE PFAU

“Sag’, was ist Safya für eine Rasse?”, rief Maren aus dem Wohnzimmer, als ich die Tür aufschloss. Mir blieb fast das Herz stehen!

Safya drückte sich an mir vorbei, ging zielstrebig mit ausgestreckter Hand auf Maren zu und verkündete: “Ich bin Jessidin, na, eigentlich nur fast. Mein Name ist Safya.”

Als Maren dann wieder Worte fand, meinte sie nur: “Dann magst du bestimmt lieber Kekse als Trockenfutter, oder?”

“Ja, Kekse sind völlig in Ordnung”, antwortete Safya.

Als wir uns dann mit Saft und Keksen am Esstisch niedergelassen hatten, wollte Maren dann doch wissen, wo Safya denn herkäme.

“Charlottenburg, Kamminer Straße, dritter Stock, rechter Seitenflügel”, antwortete Safya präzise zu Marens Verwunderung. Und ich nickte zur Bestätigung.

“Nein, ich meine ursprünglich”, beharrte Maren auf ihrer Frage.

“Also davor habe ich in einem kleinen Dorf in der Nähe von Mossul gelebt, bei meiner Großmutter. Und davor direkt in Mossul in der Innenstadt, als meine Eltern noch gelebt haben, bevor die Granate eingeschlagen ist.”

“Deine Eltern sind bei einem Granateneinschlag ums Leben gekommen?”, wollte ich wissen.

“Nein, die ist ja ins Schlafzimmer eingeschlagen und wir waren gerade beim Abendessen. Da ist niemandem etwas passiert. Nur die Wohnung war ganz kaputt und alle Betten.”

“Aber deine Eltern sind dann doch gestorben?”, nahm ich den Faden auf.

“Ja, als sie versucht haben, eine neue Wohnung zu finden. Das ist schwierig, weil so viele Wohnungen nämlich kaputt sind. Da sind sie mit dem Auto auf eine Mine gefahren. Dann bin ich zu meiner Großmutter gezogen, weil ich ja keine richtige Jessidin bin und nicht alle in der Gemeinde mich gemocht haben. Da hat sie mich beschützt vor denen und den Arabern. Die mögen nämlich Jessiden auch nicht, weil sie denken, wir beten den Teufel an. Das stimmt aber gar nicht!”

“Warum bist du keine richtige Jessidin?”, wollte Maren wissen.

“Jessidin kann man nicht werden, es sei denn man ist es von Geburt an. Und dann müssen beide Eltern vorher Jessiden sein. Denn das Jessidentum ist eine synkretistische Religion, die weder eine heilige Schrift hat, noch ein Aufnahmeritual.”

“Und bei dir war ein Elternteil, lass mich raten, aus Deutschland? Wenn du so schwierige Wörter kennst wie Synkretismus”, vermutete ich.

“Ja, mein Papa ist Deutscher, war Deutscher. Er war Professor und hat die jessidische Religion erforscht. Und Synkretismus bedeutet einfach ‘Mischmasch’ in der Sprache der Professoren. Das sagt man so, wenn man gebildet ist. Ich will nämlich später auch mal studieren und forschen und anderen Leuten was beibringen, wie mein Papa.”

“Und dein Papa hat das Jessidentum erforscht?, wollte Maren wissen.

“Ja, weil wir nämlich keine heilige Schrift haben, müssen die ganzen heiligen Geschichten immer von den Großeltern erzählt werden und die erzählen es ihren Kindern und die dann wieder ihren Kindern. Und im Laufe von Hunderten von Jahren verändert sich die Geschichte ein wenig, weil man Geschichten beim Erzählen nicht so genau wieder erzählt, wie beim Vorlesen aus einem Buch. Und diese kleinen Veränderungen hat mein Papa erforscht. Denn in euer Religion war das am Anfang genauso. Da wurden die Geschichten von Jesus auch erst nur erzählt bis man sie aufgeschrieben hat. Und deswegen wollte er erforschen, ob Geschichten sich auf eine bestimmte Art verändern, wenn man sie erzählt.”

“Und so hat er deine Mama kennengelernt?”, überlegte Maren.

“Ja, er hat sich die Geschichten immer und immer wieder erzählen lassen und sich Notizen gemacht. Er ist in die Dörfer gefahren und hat ganz alte und junge Leute erzählen lassen und sich Notizen gemacht. Er war ja Forscher.

Und wenn meine Mama die heiligen Geschichten erzählt hat, dann hat es ihm wohl am besten gefallen. Und so hat er sich in sie verliebt. Sie war auch sehr schön.

Aber als sie dann geheiratet haben und ein Baby bekommen haben, da hat das vielen in der Gemeinde gar nicht gefallen, obwohl sie meinen Papa eigentlich gemocht haben. Nur meine Großmutter hat gesagt, dass es nicht unsere Aufgabe ist, über den Kopf von Melek Taus hinweg zu entscheiden, ob etwas in seinen Augen gut ist oder nicht. Melek Taus ist unser oberster Engel, und wenn es ihm gefällt, dass die beiden ein gemeinsames Kind haben, dann wird man das dem Kind schon anmerken, dass das gut ist, davon war sie überzeugt. Sie hat mich immer sehr lieb gehabt und auch verteidigt. Nur ist sie dann irgendwann zu alt geworden, um mich weiter zu versorgen.”

“Und wie bist du in die Kamminer Straße gekommen?”, wollten wir dann wissen.

“Tante Gundi, die jüngere Schwester von meinem Papa hat dann irgendwann alles Mögliche versucht, dass ich nach Deutschland komme, als sie gehört hat, dass er bei der Explosion gestorben ist. Sie hat mich sogar apportiert.”

“Also doch ein Hund”, meinte Maren trocken, und ärgerte sich sogleich über diese Bemerkung.

“Adoptiert”, korrigierte ich und Safya wirkte merklich zerknirscht.

“Du sprichst wirklich hervorragend deutsch, Safya. Und wer Begriffe kennt wie ‘Synkretismus’, der darf sich auch gelegentlich versprechen.”

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