Stephane Rambicourt
ZU HASS ERZOGEN - rebelliert - IN LIEBE AUFGENOMMEN
Eine Jugend in den 1968ern
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Inhaltsverzeichnis
Titel Stephane Rambicourt ZU HASS ERZOGEN - rebelliert - IN LIEBE AUFGENOMMEN Eine Jugend in den 1968ern Dieses ebook wurde erstellt bei
Prolog
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Impressum neobooks
ZU HASS ERZOGEN
rebelliert
IN LIEBE AUFGENOMMEN
Eine Jugend in den 1968er
Roman
Neuauflage des Buches Braun vergeht hoffentlich!
von
Stéphane Rambicourt
Alle Personen, Namen und Handlungen sind frei erfunden und stehen nicht im Zusammenhang mit lebenden oder verstorbenen Personen. Übereinstimmungen sind rein zufällig und nicht gewollt.
Ich bedanke mich bei M. Gutfreund für die zur Verfügungstellung des Coverbildes (Acryl auf Leinwand).
Ich kann garnicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte!
Max Liebermann (1847 - 1935),
deutscher Maler und Grafiker
- Beim Betrachten eines Fackelzugs zu Adolf Hitlers Machtergreifung.
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„Vielmehr ist die menschenverachtende Entwicklung des Dritten Reichs die natürliche Folge der systematischen Entindividualisierung einer ganzen Gesellschaft. Auch wenn es weder Gestapo noch Konzentrationslager mehr gibt, besteht das Spannungsfeld zwischen Massenstaat und Individuum unverändert fort.“
Bruno Bettelheim (1903 bis 1990) mahnte eindringlich in der Aufarbeitung der Naziherrschaft die Entwicklung nicht mit der Überwindung des Bösen zu erklären.
Wunderschöne Landschaften, idyllische Dörfer und schöne Städte, egal ob in Frankreich, Deutschland oder Österreich, sind für viele Menschen leider nicht mehr genug. Sie jagen Idolen und Ideologien nach, die nur eines im Sinn haben, das Streben nach Reichtum und Immer mehr Reichtum, oder nach Macht und Zerstörung einer funktionierenden Gesellschaft und Natur. Ob diese Menschen wissen, wie zerbrechlich diese Schönheit ist? Um an ihr Ziel zu kommen schrecken sie vor nichts zurück.
Eine, so hoffe ich ehrlich sehr, kleine Minderheit arbeitet in unserem Jahrhundert daran, diese Schönheiten zu zerstören. Populismus, linker und rechter Radikalismus sind die neuen Zerstörer.
Sie zerstören die Natur, eine gut funktionierende Gesellschaft, versprühen ihr Gift gegen Minderheiten, Menschen die anders aussehen, einen anderen Glauben haben oder Andersdenkende und hoffen auf die Rückkehr des schlimmsten Verbrechers, den die Welt jemals gesehen hat.
Diese Personen versprühen ihr Gift wie in der Zeit des so genannten Dritten Reichs oder auch des so genannten realexistierenden Kommunismus. Und ein Grossteil der leicht beeinflussbaren Menschen folgt diesen „Rattenfängern“ wie 1933 bis 1945 und ab 1945 in den Staaten des früheren Ostblocks.
Diese Menschen merken nicht, wie gewiefte Rhetoriker sie wieder langsam aber sicher ins Chaos und ins Verderben führen werden. Diese leichtgläubigen Menschen nehmen ein einfaches, aber wohl platziertes Schlagwort auf, das gerade für sie passend erscheint. Nur durch dieses eine Schlagwort wird ein neuer Messias aufgebaut, der dann natürlich immer und immer wieder dieses Schlagwort in die Köpfe seiner Anhänger einhämmert.
Gut, man könnte meinen, dass Menschen die als so genannte „Winkelemente“ benutzt wurden (Rechts wie Links), lassen sich nicht mehr so schnell von Populisten und Radikalen benutzen. Weit gefehlt, denn diese Menschen wollen eigentlich nur dass es ihnen besser geht, nur der Weg über Arbeit und vor allem gesellschaftliche Veränderung geht ihnen zu langsam – sie wollen einen neuen Führer.
Ein psychologischer Analyst führte das Aufkommen des Populismus und des Radikalismus auf eine Neidkultur bei den „normalen“ Menschen und auf die Machtgier der Populisten und der Radikalen zurück. Damit dürfte er nicht weit weg von der Realität sein.
Durch Populismus wird Hass gesät, so dass das goldene Licht der Wahrheit immer weiter in den Hintergrund gedrängt wird.
In diesem Umfeld der politischen Radikalisierung, spielt die folgende Geschichte um einen jungen Mann dessen Eltern noch in den Wunschträumen von 1933 leben und Populisten sich massiv durch Radikale „Dumpfbacken“ ihre Macht sichern zu versuchen. Das Buch zeigt, wie durch den Weg der Liebe einer „neuen“ Großmutter die Rebellion gegen Erzeugereltern und radikale Populisten, die Überlegenheit der Wahrheit in Form eines zeitgenössischen Romans, natürlich ohne autobiografische Bezüge, dargestellt wird.
Stéphane Rambicourt
Es ist wieder ein wunderschöner Frühlingstag mit strahlendem Sonneschein. Deutschlandsberg, die kleine Stadt in der südlichen Steiermark, erwacht langsam aus dem winterlichen Tiefschlaf. Der lange und harte Winter hat der Natur ordentlich zugesetzt, aber endlich jetzt im Mai hat die Sonne mit viel Kraft die Oberhand gewonnen und Kirschbäume, die in großer Anzahl ihre weißen und rosafarbenen Blüten gen Himmel recken, aus dem Winterschlaf erweckt. Die ganze Natur ist aus dem Tiefschlaf erwacht.
Der Betrachter, der das Erwachen der Natur verfolgt, fühlt und spürt die Schwingungen der Frühlingsmusik Vivaldi’s aus den vier Jahreszeiten. Kurz gesagt alles blüht und die Natur will, auf Teufel komm raus, den langen Winter vergessen machen.
Auch die Menschen der kleinen steirischen Stadt sind aufgetaut. Aus dem mürrischen Steirer wurde mit den ersten Sonnenstrahlen wieder der weltoffene „Südländer“.
Deutschlandsberg, unweit der Grenze zu Slowenien gelegen, hat knapp 11.000 Einwohner, eine außerordentlich schöne Landschaft mit Bergen, Burgen, Schlössern, Weinbergen, großen Obstplantagen und natürlich fehlen auch die großen für die Steiermark typischen Kürbisfelder und die riesigen Maisfelder nicht.
Eben an diesen Maisfeldern musste Alexandre Meijer mit seinen beiden Cousinen Ilse und Resi vorbeiradeln um zum nächsten Freibad in Gams zu kommen.
Hoppla, ein kleiner Fauxpas meinerseits, fast hätte ich vergessen mich ihnen vorzustellen.
Mein Name ist Alexandre Meijer und ich bin heute, im April 1971, siebzehn Jahre alt. Ich lebe seit einigen Jahren in einem kleinen elsässischen Dorf, in der Nähe der Hauptstadt Europas, Strasbourg, bei meiner Oma Else. Eigentlich stimmt das nicht so wirklich. Meine „Oma Else“ ist, ich muss sagen leider, nicht meine leibliche Oma. Oma Else heißt mit vollem Namen Else Meijer. Sie ist für mich eine richtige Bilderbuchoma geworden und ich liebe sie mehr als meine, sagen wir mal gesetzliche, Familie.
Ich bin im deutschen, genauer im badischen, Karlsruhe geboren worden. Zu meinen gesetzlichen Eltern, also meinen Erzeugern, hatte ich eine ganz extrem schlechte Beziehung und bin deshalb vor ein paar Jahren von dort abgehauen.
Meine Kindheit habe ich bei meinen Erzeugereltern verbracht. In der Zeit meiner Kindheit hatte ich die Auffassungen des Vaters und der Mutters als normal empfunden. Erst mit der Zeit fiel mir immer mehr auf, dass ich eigentlich dressiert oder gar abgerichtet werde. Widerspruch wurde nicht geduldet und endete grundsätzlich mit dem Ledergürtel in der Hand des Vaters oder dem Rohrstock der Mutter, die damit jeden Körperteil meines noch sehr jungen Körpers trafen. Sogar das reden mit ausländisch aussehenden Menschen oder mit Personen, die eine andere politische Meinung vertraten als meine Eltern, hatten heftige Schläge zur Folge.
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