Stephane Rambicourt
Commandant Amédé räumt auf - Papa im Wald stinkt's
Der Bulle vom Mittelmeer - Le Flic de la Méditerranée
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Inhaltsverzeichnis
Titel Stephane Rambicourt Commandant Amédé räumt auf - Papa im Wald stinkt's Der Bulle vom Mittelmeer - Le Flic de la Méditerranée Dieses ebook wurde erstellt bei
Prolog
Unruhe im Paradies
Spürsinn
Der Fund
Der Zugriff misslingt
Boulangerie Vallmer
Zugriff
Nachwuchs
Fahndungserfolg
Frank Bonnet
Florentine expandiert
Die Giftmüllmafia
Florent Barolo
Impressum neobooks
Amédé Ricard, le Flic de la Méditerranée, 45 Jahre alt, gut aussehender Südfranzose, dunkle Haare braune Augen, athletischer Körperbau und wohnhaft in seinem Paradies, der Kleinstadt Cogolin, am Golfe de Saint Tropez gelegen, war nun bereits seit mehr als vier Jahren Präfekt des Departements Var.
Seine Arbeit wurde von allen Menschen im Departement, aber auch von der Zentralregierung in Paris anerkannt. Mit den benachbarten Departments pflegte er einen ständigen Gedanken- und Informationsaustausch. Mit dem Präfekten Frank Dupont aus Marseille verband ihn eine enge freundschaftliche Beziehung. Dupont unterstützte Amédé in Fragen der Verwaltung, weil er durch und durch Verwaltungsbeamter ist und Amédé unterstützte Dupont gerne in Polizeifragen, weil Amédé wiederum Polizist aus Leidenschaft ist.
Die Verbrechensrate im Departement Var, war nach Amédé’s großer Aufräumaktion zu Beginn seiner Amtszeit als Präfekt, erheblich gesunken, sodass es fast nur noch um Kleinkriminalität oder um kleinere Schmuggeleien, meist Tabak, ging.
Seine Frau Florentine Ricard, Tochter von Henri und Marie Vallmer, 42 Jahre alt, Modelfigur, lange braune Haare und braune Augen, noch immer total in ihren Ehemann Amédé verliebt und Mutter des jetzt vierjährigen Henri Simon, leidenschaftliche Bäckerin, hatte ihre traumatischen Erlebnisse aus der Zeit ihrer Meisterprüfung, dank professioneller Hilfe, aufgearbeitet und auch vollständig überwunden. Sie machte auch anstandslos regelmäßig einen Drogentest um sich und ihrem Mann zu beweisen, dass sie endgültig clean war. Außerdem hatte ihr Vater, Henri, ihr wie versprochen die Boulangerie Vallmer, die seit vielen Generationen in Familienbesitz und wegen der wunderbaren Tarte Tropezienne eine Attraktion der Kleinstadt ist, überschrieben, übergeben und sich aus dem Geschäftsbetrieb zurückgezogen.
Die mittlerweile fast 70 Jahre alten Henri und Marie Vallmer halfen nur noch in Notfällen in der Bäckerei aus. Für ihre aus dem Betrieb ausgeschiedenen Eltern, hatte Florentine eine Bäckerin und eine Verkäuferin eingestellt, die sich beide als großer Glücksgriff erwiesen.
Das Geschäft florierte und Florentines Vater Henri konnte, wann immer er wollte, in der Bäckerei mitarbeiten. Auch die Tarte Tropezienne aus dem Hause Vallmer war weiterhin der Renner und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Neu hatte Florentine Macarons in ihr Sortiment aufgenommen, die ihr wie die Tarte Tropezienne regelrecht aus der Hand gerissen wurden. Sogar große Fastfoodketten hatten schon bei ihr angefragt und wollten die Macarons in großen Mengen einkaufen, was Florentine aber strikt ablehnte. Sie wollte Qualität für ihre Kunden und nicht Quantität.
Amédé und Florentines Sohn, Henri Simon, inzwischen vier Jahre alt, ebenso hübsch wie seine Eltern war der ganze Stolz seiner Eltern und der Großeltern. Er verbrachte viel Zeit bei seiner Mutter in der Backstube oder bei den Großeltern Henri und Marie. Henri Simon war ein sehr aufgeweckter Junge, der sich für alles interessierte und auch sehr an seinen Großeltern hing. So war es auch an der Zeit, dass der junge Mann, Florentine nannte ihn immer ihren kleinen Helden, in den Kindergarten ging. Es hatte sich so eingespielt, dass Amédé seinen Sohn am Morgen, bevor er zur Arbeit fuhr, in den Kindergarten brachte und Florentine, oder ihre Eltern, ihn am Nachtmittag abholten. Henri Simon fühlte sich pudelwohl im Kindergarten und heckte dort natürlich auch hin und wieder einen kleinen Streich aus.
Amédé und Florentine liebten sich noch immer sehr, sie konnten sich oft kaum von einander trennen. Wenn Florentine um 5 Uhr morgens in die Bäckerei ging, oder Amédé, wenn er in Cogolin zu tun hatte, kurz bei seiner geliebten Frau vorbei schaute, lagen sie sich immer in den Armen und küssten sich.
Für beide war Cogolin auch weiterhin das Paradies, ihr Paradies.
Als Präfekt war Amédé unter anderem ja auch für die Stadtplanung zuständig und so konnte er sehr gut steuern, dass das alte ursprüngliche Cogolin nicht durch Luxussanierungen von diversen Immobilienfonds zerstört wurde.
Die kleine südfranzösische Stadt hatte immer noch das wunderbare Flair und die Ausstrahlung, die Amédé so liebte. Versuche der Stadt Cogolin, durch den Bau neuer Hotels innerhalb des Stadtkerns, mehr Touristen in die Stadt zu holen, blockte Amédé ab und sorgte dafür, dass die alten Hotels mit Fördergeldern des Landes oder der EU renoviert und verbessert wurden.
So war Cogolin immer noch die kleine provencalische Stadt in der das Leben einen Gang langsamer ging, als in den hektischen Touristenhochburgen Saint Tropez, Port Grimaud oder Sainte Maxime.
Türkisgrün schimmerte das Wasser im Golf von Saint Tropez. Die Abendsonne schien mit ihrer ganzen Kraft auf das alte Fischerboot „La Rouge“, das Kurs auf die verlassene Werft neben der Retortenstadt Port de Cogolin nahm.
Das kleine Schiff lag sehr tief im Wasser und der Schiffsmotor röhrte laut, um die schwere Last, die das Schiff transportierte, weiter voran zu bringen.
Der Kapitän, Peter Blanc, eine alter, sehr ungepflegter Mann mit mürrischem Gesicht, Ende 60, Zigarettenkippe im Mundwinkel und einer alten versifften Mütze auf dem Kopf, steuerte zielgenau in den kleinen Hafen der Werft. Grimmig grinsend verließ er den Führerstand und warf den beiden herbei geeilten Männern die Leinen zu, die das Schiff gut vertäuten und sofort wieder verschwanden.
Blanc ging nun langsam, aufmerksam die Umgebung prüfend, zum Bug des Fischerbootes. Als er sicher war, dass niemand in der Nähe war, schlurfte er zu einer der Ladeluken und klopfte zweimal mit dem Fuß dagegen. Als sich die Luke leicht öffnete, stampfte der Kapitän grinsend kräftig darauf, sodass sich die Luke sofort wieder schloss. Anschließend verließ er eilig das Schiff und verschwand von der Werft.
Das Schiff dümpelte im Takt der Wellen leicht vor sich hin.
Erst nach Einbruch der Dunkelheit kehrte der alte Kapitän zurück. Als er wieder auf dem Schiff war, stampfte er jetzt dreimal kräftig gegen die Ladeluke, die sich wieder vorsichtig öffnete.
Vier junge, große, kräftige, dunkelhäutige Männer kletterten aus der Luke, streckten ihre Glieder und holten tief Luft. Der Kapitän reichte den Männern eine Flasche billigen Wein, den die Vier gierig tranken.
Als sich ein kleiner Lastwagen dem Schiff näherte, brachen die Männer plötzlich in hektische Betriebsamkeit aus, öffneten alle Luken des alten Fischkutters und begannen das Schiff zu entladen.
Aus dem Laderaum des Schiffes wurden Fässer mit Olivenöl und schwere Säcke mit Tabak an Bord befördert und von dort direkt auf den Lastwagen geladen.
Nach 1 Stunde waren alle Fässer und Säcke umgeladen und der Lastwagen verließ das Werftgelände.
Die vier Arbeiter hatten nur eine kurze Erholungspause, denn es kam erneut ein Lastwagen. Männer in schwarzen Schutzanzügen entluden den alten Lastwagen und Blanc’s Männer, ohne irgendeinen Schutz brachten die Fässer an Bord des Schiffes, wo sie von Peter Blanc an der Reling vertäut wurden. Als alles fertig war, übergab der Lastwagenfahrer Blanc einen Schlüssel und fuhr mit seinen Helfern davon.
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