Betrachten wir nun die nächsten fünf Jahre und legen die o.g. Kostenarten zu Grunde dann könnten leicht und locker folgende Mehrkosten auf uns zukommen:
Energie: + 3% pro Jahr = 15,0 %
Löhne: + 2,5 % pro Jahr = 12,5 %
Rohstoffe: + 3% pro Jahr = 15,0 %
Sie verstehen, hier geht es nicht um die möglichst wirkliche Zahl – hier geht es um den Trend. Auch wenn mal die Preise fallen, auf die Jahre gesehen, werden die Preise steigen! Was ist, wenn die Zahlen noch bedrohlicher werden? In unserem Beispiel sind es satte 42,5 %.
Bekommen Sie noch jedes Jahr weniger für Ihre Produkte – nehmen wir nur mal 2 % an – dann verlieren Sie nach dem fünften Jahr schon 10 % Umsatz auf Ihre Produkte aus den fünften Jahren zuvor. Dazu jetzt wie eben aufgeführt noch Mehrkosten für die genannten Bereiche von über 42 % ergibt ein riesiges Loch in Ihrer Kasse.
Bitte sehen Sie sich die Grafik an, trifft dies tatsächlich auch auf Sie zu, dann wird es Zeit etwas zu ändern.

Dieses „Gap“ gilt es auszugleichen – und dies gilt es auch den Mitarbeitern zu vermitteln.
Das ist immens wichtig! Wie viele Mitarbeiter glauben, dass die Firma das große Geld verdient?
Gerade bei Kleinunternehmen wo der Chef noch mit den Leuten redet, muss dieser Umstand klar kommuniziert werden – unbedingt.
Sie müssen es nicht tun….
Die folgende Aussage, gehört zu einer der besten und treffendsten in Bezug auf betriebliche Verbesserung, die ich bis heute gehört habe:
……Sie müssen es nicht tun, Sie sind nicht verpflichtet (den Konkurrenzkampf) zu überleben ……
Aber was ist mit Ihren Mitarbeitern? Stehen Sie da nicht doch in der Pflicht? Ich meine nicht die großen Dax-Unternehmen (ich denke wir wissen alle, dass es hier wohl um etwas anderes geht?), ich meine Sie als (Mit)Verantwortlicher im KMU, wo der Chef noch die Mitarbeiter mit Namen kennt. Mitarbeiter, die jahrelang für die Firma tagtäglich parat standen und noch parat stehe – ja ganz für die Firma da sind. Haben Sie nicht die „Pflicht“, die Arbeitsplätze für Ihre Mitarbeiter zu sicher? Ja, Sie als verantwortlicher Chef sollten diese Pflicht haben….
Soviel ich weiß, kommt der o.g. Ausspruch (……Sie müssen es nicht tun, Sie sind nicht verpflichtet (den Konkurrenzkampf) zu überleben ……) von Herrn Deming. Herr Deming ist der „Erfinder“ des PDCA-Kreises.
Auf Deutsch, Herr Deming hat den Aktionsplan in die vier Sektoren:
Plan
Do
Check
Act
unterteil und mit der visuellen Komponente der jeweiligen ausgefüllten Viertel eines Kreises den Fortschritt belegt.
Eine Verfahrensweise, die Heute noch ihre unangefochtene Gültigkeit hat.
Also, Sie wollen doch „überleben“, oder?
Nur wer voll dahinter steht, wird es schaffen ein Produktionssystem einzuführen, dass einen nachhaltigen Erfolg verspricht.
Sind Sie bereit ……..
alles in Frage zu stellen
alte Pfade zu verlassen
neue Verfahren und Lean-Tools einzuführen
herauszufinden ob alle Führungskräfte hinter „Lean“ stehen
eventuell auch Mitarbeiter zu versetzen/frei zu stellen
ect…..
Ja, wirklich?
Wir werden es sehen. Einzig und allein der Erfolg wird es belegen!
Verhalten, Einstellung der Mitarbeiter
Wenn wir von Grundlagen sprechen, dann betrifft es in erster Linie die Einstellung der Mitarbeiter, die ja den Veränderungsprozess in der Firma mittragen sollen. Dies ist unumstritten das erste Fundament.
Ja, was soll ich sagen, in erster Linie sind es die Abteilungsleiter, die es betrifft. Klar, diese müssen das Ganze vorleben. Ohne vorbildliches Verhalten und das Vorleben der gewünschten Eigenschaften wird es wohl nichts werden. Ist doch nichts Neues, Führungskräfte sind Vorbilder, an denen sich die Mitarbeiter orientieren.
Sie glauben das nicht?
Ich habe vor kurzem Folgendes in einem äußerst interessanten Buch gelesen.
Da gab es wohl einen Chef, der die Vorbildfunktion nicht so richtig verstanden hatte. Nun, ein Berater hatte das Thema Vorbildfunktion mit dem Chef diskutiert und bat ihn, folgendes Experiment durchzuführen.
Der Chef sollte in den darauffolgenden vier Wochen anstatt einer Krawatte eine Fliege tragen.
Nun müssen Sie wissen, dass in der Firma alle Führungskräfte tagtäglich mit Krawatte zur Arbeit kamen.
Also, der Chef machte das Experiment mit und trug von nun an nur noch Fliege.
Und was meinen Sie, wie lange es gedauert hatte, bis die ersten Abteilungsleiter ebenfalls mit Fliege zur Arbeit kamen?
Keine Woche hat es gedauert, das schlugen die ersten mit Fliege auf….
Also merke:
Der Chef, der Abteilungsleiter, der Hallenleiter, der Bandleiter, ect. – alle sind für ihren Bereich Vorbilder…. und das in all ihrem Verhalten und Tuns!
Aber auch die Abteilungsleiter müssen den geplanten Wandel auch erst einmal verstehen. Warum es nötig ist, warum bestimmte Verfahren eingeführt werden, wie diese Verfahren ineinandergreifen und nur dann erfolgreich sind, usw ……!!!
Und glauben Sie mir, aus Erfahrung und Gesprächen mit unzähligen Firmeninhabern und Verantwortlichen für die Einführung von Verbesserungsprozessen kann ich nur raten auf den Abteilungsleitern, den Firstlinern ein ganz spezielles Augenmerk zu legen.
Erfolgreich wird in erster Linie der, der auf die richtigen Führungskräfte setzt. Fragen Sie sich ruhig mal, ob Ihre Führungskräfte ihre Mitarbeiter führen können, werden sie ihrer Rolle gerecht. Führungskräfte, die mehr dagegenreden als dafür, die jegliche Veränderungen blockieren, können wir nur schwer in diesem Veränderungsprozess gebrauchen.
Ein befreundeter Experte auf dem Gebiet neue Verfahren in die Betriebe zu integrieren, hat vor kurzen das Ganze auf den Punkt gebracht:
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