Marie Wendland - Bei Ebbe geht das Meer nach Hause

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Bei Ebbe geht das Meer nach Hause: краткое содержание, описание и аннотация

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Manchmal ist das Glück nur einen Zufall und zwei Entscheidungen entfernt!
Klara ist 49, stolz auf ihr erfolgreiches, kleines Hotel auf der Nordseeinsel Wangerooge und mit Ralph verheiratet. Sie wusste schon immer genau, was sie will, und hat gelernt sich durchzusetzen. Klara hat alles unter Kontrolle – bis auf ihre Vergangenheit, in der ein dunkles Geheimnis lauert, das sie sogar vor ihrem Mann geheim hält, und das ihr Glück bedroht.
Ally ist 16, lebt in einer Wohngruppe im schottischen Edinburgh und hat keinen Plan, keine Perspektive und keine Träume. Vor lauter Schüchternheit bekommt sie kaum den Mund auf. Ihr größtes Talent ist es, sich quasi unsichtbar zu machen, und dadurch gerät sie auf die schiefe Bahn. Durch einen verflixten Zufall landet Ally auf Wangerooge und könnte sich keinen schlimmeren Ort vorstellen.
Im Laufe eines Sommers aber kann viel passieren und auf einmal scheinen für beide das Glück und auch die Liebe zum Greifen nah.
Aber schafft Klara es, sich ihrer Vergangenheit zu stellen und dem Leben zu vertrauen? Und was will Ally? Lernt sie, endlich für sich selbst einzustehen?

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Kapitel 2

Wangerooge, April 2018

Klara Klassen, geborene Spelmeier, war immer noch eine schöne Frau. Das hielt sogar ihrem kritischen Blick in den Spiegel und der gnadenlosen Badezimmerbeleuchtung stand. Vielleicht war sie jetzt mit 49 Jahren sogar noch schöner als mit Anfang zwanzig. Ihr honigblondes Haar fiel seidig und ohne eine einzige graue Strähne über ihre Schultern. Ihre Augen strahlten immer noch in unzähligen Blauschattierungen, als hätten sie das ganze Meer in sich aufgesogen. Trotz der frühen Jahreszeit war ihr Gesicht durch die viele Zeit an der frischen Nordseeluft schon leicht gebräunt und auf der Nase zeichneten sich zarte Sommersprossen ab. Diese fielen aber kaum jemandem auf, denn außer ihrem Mann kamen nur wenige Klara jemals nah genug. Ihr stolzer Blick hielt andere auf Distanz. Mit den Jahren war aus dem Stolz, den sie sich als Teenager mühsam antrainiert hatte, echter Stolz auf das Erreichte geworden und genau dieses Selbstbewusstsein machte Klara heute so anziehend.

Sie warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel, dann zog sie eine praktische Fleecejacke über ihre schlanken Arme und eilte aus dem Bad. Als sie im Wohnzimmer des hellen Apartments, das in schlichtem, aber hochwertigem skandinavischen Stil eingerichtet war, nach ihrem Handy suchte, fiel ihr Blick auf das gerahmte Foto, das dort auf der Anrichte stand:

Sie selbst in einem luftigen, geblümten Sommerkleid, aus vollem Herzen lachend. Neben ihr stand ein braun gebrannter Mann mit einem spitzbübischen Grinsen, in dessen dunkles Haar sich bereits größere Mengen Grau mischten. Ralph. Niemand sonst konnte sie so zum Lachen bringen wie er, bei niemanden sonst konnte sie sich so fallen lassen. An dem Abend im letzten Sommer, an dem dieses Bild aufgenommen worden war, war er ganz spontan mit ihr zum Jahrmarkt ans Festland gefahren, in dem kleinen offenen Motorboot eines Freundes. Bei jeder Welle, die das Boot nahm, war Wasser aufgespritzt und Klara hatte jedes Mal gequietscht. In Harlesiel angekommen waren sie komplett nass und hatten an einem der Marktstände ihr Sommerkleid mit den pinken Blümchen und ein Shirt mit Sesamstraßen-Aufdruck für Ralph kaufen müssen. Klara hatte sich kaputtgelacht, als sie ihn damit gesehen hatte. Sie waren sogar mit dem Riesenrad gefahren, hatten sich dabei einen Liebesapfel geteilt und Klara hatte sich gefühlt wie ein verliebter Teenager. Dabei war sie eigentlich froh, dass sie dieses Alter hinter sich hatte. Damals hatte es Ralph noch nicht in ihrem Leben gegeben und wer weiß, wo sie heute ohne ihn wäre. In den vergangenen Jahren hatte sich alles zum Guten gewendet. Alles, außer dieser einen Sache, die nie wieder gut werden konnte. Klara erinnerte sich selbst daran, dass sie mit ihrem Leben, so wie es heute war, sehr zufrieden sein konnte.

Als sie das Apartment verließ und durch die noch menschenleeren Gänge und vorbei an der Rezeption Richtung Terrasse ging, fiel ihr dieser Gedanke leicht. Alles war nicht nur blitzsauber, sondern auch geschmackvoll und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Klara hatte Stunden auf Märkten und in kleinen Boutiquen verbracht, um die Lampenschirme, Spiegel, Kerzenhalter und Zuckerdosen zusammenzutragen. Jetzt bildeten alle Teile zusammen mit den schlichten Holzmöbeln und hellen Stoffen ein harmonisches Ganzes. Ja, hier konnten die Gäste sich wohlfühlen.

Die Liebe zu Hotels begleitete Klara bereits seit ihrer Kindheit. Deswegen hatte sie nach dem Abitur zum großen Entsetzen ihrer Familie und Lehrer eine Ausbildung im Hotelgewerbe begonnen. Wie konnte sie nur? Bei ihren Abschlussnoten hätte sie Medizin oder Jura studieren können. Aber das Gefühl, sich in frisch gestärkte Bettwäsche fallen zu lassen, oder der Anblick eines liebevoll arrangierten Frühstücksbuffets, konnten ihr ein Lächeln ins Gesicht zaubern, egal wie mies der Tag auch gewesen sein mochte. Dieses Lächeln auch anderen zu entlocken, empfand sie als fast ebenso edle und sinnvolle Aufgabe, wie Kranke zu heilen oder Angeklagte zu verteidigen. Diese Leidenschaft, ihr Ehrgeiz und ihr Intellekt hatten dazu geführt, dass sie schnell in der Branche fußfasste. Sie verstand ein Hotel als das komplexe und empfindliche System, das es eben war und das nur funktionierte, wenn alle Rädchen abgestimmt ineinandergriffen. Das bedurfte einem perfekten Plan und dessen disziplinierter Umsetzung und dafür war Klara genau die Richtige. Zudem waren die Gäste schon seit ihrem ersten Arbeitstag an regelmäßig dem Charme ihrer blauen Augen, ihres Lächelns und ihrer fein gedrechselten Sätze erlegen.

Aber so höflich und charmant sie den Gästen gegenüber war, so unnachgiebig und herrisch konnte sie ihre Kollegen und später ihre Mitarbeiter behandeln. Wenn Klara wusste, wie etwas funktionieren musste (und sie wusste es in den allermeisten Fällen tatsächlich), dann sagte sie es auch. Das hatte sie sich schließlich geschworen und sie hielt sich daran. Auch wenn es ihr anfangs so schwergefallen war, dass sie sich manche Stunde weinend auf dem Schulklo verstecken musste, war es ihr irgendwann wirklich vollkommen gleichgültig geworden, was andere über sie dachten. Ja, wer nicht angreifbar sein will, wird eben hart. Dass diese Einstellung sie irgendwann in die Selbstständigkeit führen würde, hatte Ralph ihr schon prophezeit, lange bevor Klara selbst diese Idee gehabt hatte. Heute wusste sie, dass es der richtige Schritt gewesen war. Als Chefin war sie zwar gefürchtet, aber geachtet, als Angestellte aber war sie mit wachsender Erfahrung immer häufiger angeeckt.

Auch war es die richtige Entscheidung gewesen, auf diese Insel, die ihr an jenem schicksalhaften Nachmittag damals im Oktober quasi das Leben gerettet hatte, zurückzukehren. Dass es dazu gekommen war, kam Klara manchmal wie ein kleines Wunder vor. Dabei wusste sie natürlich, dass es so etwas wie Wunder rational betrachtet überhaupt nicht gab. Trotzdem erinnerte sie sich immer gerne an den Tag vor inzwischen elf Jahren zurück, an dem sie dieses Haus, das heute ihr Hotel war, entdeckt hatte. Der weniger rationale Teil von ihr, der klein, aber hartnäckig war, hatte sofort gewusst, dass das vernachlässigte Gebäude einmal ihr Hotel werden würde.

~

Es war damals eine besonders stressige Zeit gewesen, was für Klara immer bedeutete, dass sie früher oder später Meerweh bekam. Unzählige Orte an der Nord- und Ostsee hatte sie mit Ralph in den Jahren zuvor bereits erkundet: Egal ob Rügen, Sylt, Büsum oder Norderney, Hauptsache der Wind wehte und der Horizont war endlos. Aus irgendeinem Grund war Klara aber ausgerechnet in diesem Jahr Wangerooge wieder eingefallen.

Ein paar Wochen später hatten die Klassens dann an einem windigen Freitag im November auf dem Oberdeck der Fähre gestanden. Als Klara die eckige Kontur des Westturms, die schemenhaft aus dem herbstgrauen Dunst auftauchte, nach fünfundzwanzig Jahren wiedersah, verspürte sie ein merkwürdiges Kribbeln in der Magengegend. Sie musste wirklich total überspannt sein! Gut, dass jetzt ein herrlich faules, verlängertes Wochenende vor den beiden lag. Am nächsten Tag schlenderten sie nach einem ausgiebigen Frühstück zunächst durch die kleine Einkaufsstraße, bevor sie zu einem ausgedehnten Streifzug über die Insel aufbrachen. Der Himmel war immer noch grau, die Heide vertrocknet und die Möwen schrien klagend, aber Klara merkte schon nach wenigen Metern, wie die Weite der Nordsee mit ihrer rauen Schönheit ihre Kraftreserven auffüllte. Sie folgten den rot gepflasterten Fußwegen immer weiter, bis sie das westliche Ende der Insel erreicht hatten. Hier war die Dünenkette zur Seeseite hin mit Beton, Asphalt und Schutt befestigt, um die Nordsee daran zu hindern, sich die Insel bei Sturmfluten Stück für Stück zurückzuholen. Stand man auf dieser Befestigung, die die Insulaner Deckwerk nannten, konnte man bei klarer Sicht westlich die Nachbarinsel Spiekeroog ausmachen, drehte man sich um 180°, hatte man einen guten Überblick über die Insel selbst. Neben dem Westturm aus dunklem Backstein und dem rot-weiß geringelten neuen Leuchtturm gab es im Inselwesten nur wenige Gebäude. Keine weiß getünchten Villen, die an Wangerooges Vergangenheit als mondänes Seebad erinnerten, oder schnuckelige Einfamilienhäuser standen hier, sondern praktische Bauten, die gemacht waren, um dem rauen Klima zu trotzen.

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