Annette Gonserowski - Immer schaut ein Mensch hervor

Здесь есть возможность читать онлайн «Annette Gonserowski - Immer schaut ein Mensch hervor» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Immer schaut ein Mensch hervor: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Immer schaut ein Mensch hervor»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Mit diesem Buch legt die Autorin eine Auswahl Erzählungen vor, in denen sie die Seiten des Lebens berührt. Fröhliche, aber auch nachdenklich machende Geschichten sind in diesem Buch vereint. Aus der erzählerischen Vielfalt erkennt man unschwer die Lyrikerin, denn die Autorin veröffentlichte bereits mehrere Lyrikbände und wurde mit Preisen ausgezeichnet.

Immer schaut ein Mensch hervor — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Immer schaut ein Mensch hervor», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Annette Gonserowski

Immer schaut ein Mensch hervor

Erzählungen Annette Gonserowski Immer schaut ein Mensch hervor Erzählungen - фото 1

Erzählungen

Annette Gonserowski

Immer schaut ein Mensch hervor

Erzählungen

© Annette Gonserowski

© Titelbild Claudia Ackermann, Kierspe

2020

In Büchern liegt die Seele aller gewesenen Zeit

Thomas Carlyle

Gerd gewidmet

Inhaltsverzeichnis

Die schwarze Muschel

Begegnung im Regen

Begegnung

Arbeitslos

Das Bild

Ayse

Das Erwachen der Scham

Hallo, Oma

Am Fenster

Hola, Perrito

Erinnern

Ivan der Schreckliche

Das antike Gemälde

Wir sind so glücklich

Altern

Aber ganz vorsichtig

Die gewünschte Ruhe

Valentinstag

Besuch im Atelier

Der Violinenspieler

Das Hundemädchen im Glück, die Menschen im Himmel

Die Weihnachtsreise

Elmar

Loslassen

Im Café

Annette Gonserowski

Die schwarze Muschel

Sie steht auf der Seebrücke und schaut auf das Wasser. Heute hat die See ihre Sanftheit verloren. In rascher Folge branden die Wellen an die Seebrücke. Weiße, schäumende Gischt spritzt hoch gegen die dicken Bohlen, verläuft auf den Brettern und zwischen ihnen hindurch wieder zurück in die See. Der Saum ihrer Hose ist nass geworden. Sie bückt sich, krempelt die Hosenbeine hoch bis zum Knie. Sie schlüpft aus ihren Schuhen, nimmt sie in die Hand und betritt barfuß den Strand. Der feine Sand umspielt ihre Zehen. Sie liebt dieses Gefühl und spürt, wie die Füße in dem Sand versinken, Spuren hinterlassen im Vorwärtsschreiten. Heute ist sie allein am Strand. Die Ferienzeit ist vorbei, die meisten Urlauber sind abgereist. In den Gaststätten in Küstennähe hat man die Tische hereingeräumt, nur wenige Strandkörbe stehen verschlossen am Badestrand, warten darauf, ihren Platz im Winterquartier zu finden. Nur wenige Zimmer der Hotels sind belegt.

Sie liebt diese Jahreszeit, in der der lange Strand menschenleer ist, sich in seiner Einsamkeit ausdehnt bis zum Horizont. Dann beginnt die Zeit, in der sich die Äste der Kiefern im Sturm biegen, ihr Ächzen sich mit dem Tosen der Wellen mischt. Sie liebt es, wenn der Wald in der Nähe der Steilküste zum grünwogenden Meer wird, sich im Regen und Nebel mit ihm vereint

.

Durch das Rauschen der Brandung klingen einzelne Töne eines Saxophons zu ihr herüber, bevor sie von der Brandung verschluckt werden. Der Saxophonspieler geht in einiger Entfernung vor ihr über den Strand. Seine Silhouette hebt sich schwarz gegen die eilig ziehenden Wolken ab. Angestrengt versucht sie die einzelnen Töne zu einer Melodie zu fügen. Es gelingt ihr nicht. Und doch - sie tragen eine Erinnerung zu ihr, die sie längst vergessen glaubte.

Es war vor vielen Jahren, als sie ihm begegnete. Er verbrachte nur wenige Tage in einem der Häuser am Strand. Oben unter dem Dach eines Fischerhauses hatte er ein kleines Zimmer gemietet.

Es war Spätsommer als er ihr zum ersten Mal begegnete, der Sturm tobte wie heute von der See. Da entstieg er den Wellen, schüttelte das Wasser von sich wie ein junger Hund. Mit fröhlichen Augen lachte er sie an: „Kühl heute.“

Sie lachte mit ihm.

Am nächsten Tag begegnete er ihr wieder, als sie am Abend in Gedanken versunken am Strand stand und der untergegangenen Sonne nachträumte. Die rosa und silbernen Wellen wiegten den schwindenden Tag, während der Horizont in pastellenen Farben einen neuen Morgen versprach.

Er gesellte sich zu ihr, gemeinsam schauten sie auf die See, sahen die Wellen kommen und gehen. Die aufkommende Abendbrise war voller Worte. Es dauerte nicht lange, da waren sie in ein Gespräch vertieft. Als sie sich später voneinander verabschiedeten, war es, als würden sie sich sehr lange kennen. Keine Fremdheit stand zwischen ihnen.

Am nächsten Tag ging sie mit Herzklopfen an den Strand.

„Ob er wohl auch heute einen Abendspaziergang machen wird?“ dachte sie und setzte sich in einen der leeren Strandkörbe, der unverschlossen am Saum der See stand. Wenig später kam er. Sie sah ihn nahen, wie er mit federnden Schritten leicht über den Sand lief. Auch er erblickte sie, klopfte leise an den Korb, steckte seinen Kopf von der Seite her hinein. Seine Augen strahlten: „Wie schön, dass ich sie wieder treffe.“ Sie rückte ein wenig zur Seite, damit er sich neben sie setzen konnte. Wieder stellte sich nach wenigen Minuten diese unerklärliche Vertrautheit ein, die ihre Worte nur so sprudeln ließ. Als seine Hand wie unbeabsichtigt nach der ihren griff, durchfuhr die Berührung sie wie ein Blitz. Ihr Atem stockte, ihre Wangen glühten in der untergehenden Sonne. Sie hoffte, dass er es nicht bemerken würde.

Am folgenden Tag trafen sie sich wieder. Er brachte sein Saxophon mit und spielte darauf eine Weise voller Sehnsucht und Zärtlichkeit: „You stole my heart.“ Als die Töne verklangen sagte er leise: „Diese Zeile passt zu dir: „don‘t change your hair, don’t change your smile“, und fügte hinzu: „Weißt du, dass du ein nettes Lächeln hast? Lächeln ist eine starke, positive Kraft.“

Daran erinnerte sie sich, als er abreiste und ihre Spaziergänge einsam wurden. Sie vermisste ihn.

Einige Briefe gingen in der folgenden Zeit hin und her, dann wurde der Kontakt weniger und weniger, verebbte schließlich.

Sie schlendert weiter, blickt auf den Sand, hofft für einen vergeblichen Moment, seine Spuren darin zu finden. Aber der Sand hat seine Spuren nicht bewahrt. Sie sind verweht wie die Zeit, die darüber hinweg gestrichen war. Nur eine schwarze Muschel liegt im Sand, hebt sich von den unzähligen weißen Muscheln ab. Sie bückt sich, hebt sie auf, streicht mit zärtlichen Fingern den Sand von der harten Oberfläche, steckt sie in ihre Jackentasche. Als sie den Kopf hebt, ist der Saxophon-Spieler verschwunden, kein sehnsuchtsvoller Ton dringt noch zu ihr. Nur das Branden der Wellen und der heisere Schrei der Möwen erfüllen die Abendluft.

Da tritt auch sie den Heimweg an.

Wenige Tage später erhält sie einen Brief. Er trägt einen schwarzen Rand und bringt ihr die Nachricht, dass er verstorben ist. Er hatte sie nicht vergessen und ihre Briefe fand man in seinen Unterlagen.

Als sie die Nachricht betrachtet, liest sie, dass ihn genau in dem Moment das Leben verließ, als sie den Tönen des fremden Saxophon-Spielers lauschte und die schwarze Muschel dort fand, wo einst seine Spur war.

Sie erinnert sich seiner Worte: „Lächeln ist eine positive Kraft“ und lächelt traurig.

Begegnung im Regen

Der Regen kam mit dem Sturm von Westen. Er peitschte in Böen durch das Tal, beugte die Gräser bis sie waagerecht in Richtung Osten standen, wehte sie hin und her, so dass sie regenschwer am Boden liegen blieben. Der schmale Bach, der sich an stillen Tagen beschaulich durch die Auen schlängelte, war über die Ufer getreten, gebärdete sich mit lautem Brausen, schnellte stromgleich dahin, führte mit sich Geäst und die Flügel der Libelle, die noch vor wenigen Tagen grünschillernd im Sonnenlicht glitzerten. An manchen Stellen überschwemmte er die Landstraße, die hier fernab der Siedlungen durch das Tal führte. Kein Auto befuhr diese Straße an diesem Spätnachmittag, nur die schwarzen Wolken zogen eilig und sturmgepeitscht darüber hinweg. Eine einsame Fußgängerin beging diese Straße, gemeinsam mit ihrem großen, zottigen Hund. Heute, wie an jedem beginnenden Abend.

Die Kapuze ihrer Regenjacke hatte sie unter dem Kinn fest zugebunden, nur eine Strähne ihres Haares lugte unter ihr hervor. Von dieser Haarsträhne tropfte der Regen in dicken Tropfen auf ihre Lippen, die sie hin und wieder mit der Zunge aufzufangen versuchte, bevor diese weiterrannen, über ihr Kinn hinweg. Der Regen lief in Rinnsalen an ihrer gewachsten Jacke hinunter, auf ihre Oberschenkel, der Stoff ihrer abgetragenen Jeans war lange schon durchnässt. Der Hund lief missmutig neben ihr, schüttelte hin und wieder die Nässe aus seinem Fell, so dass Tropfenfontänen in den unablässig strömenden Regen sprühten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Immer schaut ein Mensch hervor»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Immer schaut ein Mensch hervor» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Immer schaut ein Mensch hervor»

Обсуждение, отзывы о книге «Immer schaut ein Mensch hervor» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x