Philip Hautmann
Yorick - Ein Mensch in Schwierigkeiten
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Inhaltsverzeichnis
Titel Philip Hautmann Yorick - Ein Mensch in Schwierigkeiten Dieses ebook wurde erstellt bei
Einleitendes und Pressestimmen
Erster Teil
(Yorick, sein Leben und seine Freunde)
(Yorick und seine Feinde)
(Yorick versucht, einen großen Roman zu schreiben)
Zweiter Teil
(Der arbeitslose Yorick)
(Yorick als Unternehmensberater und im Milliardärsklub)
(Die Mearsheimer-Monologe)
Dritter Teil
(Sabine versucht, einen großen Roman zu schreiben)
(Sabines Geschichte)
(Sabines große Liebe zu Pierce Inverarity, durch die sie zu sich selbst findet)
Epilog
Impressum neobooks
Einleitendes und Pressestimmen
Yorick ist ein witziger Kerl! Er kommt uneingeladen zum Frühstück, und wenn man ausgeht, um ihn loszuwerden, so geht er mit aus, in eine andere Gesellschaft, da er glaubt, nirgends unangenehm sein zu können! Geht man wieder nach Hause, so geht er ebenfalls wieder mit, setzt sich endlich zu Tisch, wo er gerne allein und von sich selbst spricht und dort bis spät in die Nacht verbleibt, oftmals, um am nächsten Morgen wieder zu kommen! Wir lernen weiters Yoricks prekären Freundeskreis kennen, bestehend aus der immer auf dieselben Männer hereinfallenden Sabine, dem leutseligen Draufgänger Lasse Benissen, den künstlerischen Phantasten und ständigen Projektemachern Eisel und Peisel, dem anderen Philosophen sowie dem weltverbesserischen „Philosophenzirkel“. außerdem begegnen wir Yoricks Feinden: dem rüpelhaften und derben Journalisten Garrick, dem ständig über alles kichernden und tuschelnden „Eisernen Dreieck“ sowie der Analytikerin und der Tante der Analytikern als Verkörperungen des narzisstisch-hysterischen Persönlichkeitstypus. als Yorick schließlich in seiner eingebildeten Grandiosität versucht, ein großes Kunstwerk zu schaffen, um der Welt seine Außergewöhnlichkeit zu beweisen, nehmen die Dinge ihren unweigerlich dramatischen Verlauf. Über wunderliche Wege wird Yorick Unternehmensberater und als intellektueller Gesprächspartner des geheimnisvollen Milliardärs Mearsheimer Mitglied der Welt der reichen und mächtigen. Schließlich stellt sich die Frage: Existiert Yorick überhaupt? Oder ist er eine Schöpfung und eine ins männliche übertragene Selbstreflexion der hochintelligenten, jedoch in Beziehungsangelegenheiten infantil veranlagten Psychologin Sabine? aber ist Sabine überhaupt, wer sie zu sein scheint? Oder stammt sie aus einer anderen Welt, in der es kein Leid gibt, und ist nur zu Forschungszwecken hier – um zu erfahren, was ein „Mensch in Schwierigkeiten“ eigentlich ist? All das und noch viel mehr ist Gegenstand dieser aufrüttelnden und packenden großen Erzählung, die von der Religion, der Kunst und der Philosophie über die Wirtschaft bis hin zur Kosmologie alle möglichen Bereiche des menschlichen Wissens und der menschlichen Subjektivität zu durchmessen versucht.
Philip Hautmann, geb. 1977 in Linz, studierte Sozial-, Wirtschafts- und Politikwissenschaften in Linz und Basel und lebt in Wien. Yorick – Ein Mensch in Schwierigkeiten ist sein erster Roman, der 2010 erschienen ist. Kontakt: philiphautmann@hotmail.com; www.philiphautmann.at
Rezensionen und Pressestimmen zu Yorick
Der Text als Referenzbombe: Philip Hautmanns erster, nicht weniger als genialischer Roman “Yorick – Ein Mensch in Schwierigkeiten” explodiert förmlich vor Verweisen, Anspielungen, Zitaten, Verballhornungen und Metaebenen und beweist damit, dass auch literarische Schnitzeljagden saukomisch sein können. Und mit Recht darf man auch behaupten: Was Leopold Bloom für Dublin, das ist in Zukunft für Wien Yorick – ein heimischer Ulysses. Nichts darunter! Was noch? Bernhards Berserker, Doderers Dodeln und Henscheids Hirnederln lassen auch schön grüßen.
Fritz Ostermayer, ORF FM4, Wiener Schule für Dichtung
Das Schreiben guter Literatur setzt immer eine hohe Risikobereitschaft voraus. Mehr Autoren wie Philip Hautmann, welche das Wagnis eingehen, die ausgetretenen literarischen Trampelpfade zu verlassen, wären der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur dringend zu wünschen.
Christian Köllerer, The Gap
Eines sei gesagt: Wäre unsere Welt eine gerechte, würde dieses Werk ganz oben auf der Bestsellerliste stehen – im Gegensatz zu dem Buch irgendeines aus dem Fernsehen bekannten Menschen, das dort anzunehmenderweise gerade trohnt.
Bananenblatt
Hautmanns Erstling ist ein Experiment überbetont barocker sprachlicher Fülle, ein Roman mannigfaltiger Lektüren schlechthin, an dessen Ende angekommen einem nur die Hoffnung bleibt, dass dieser Text bald durch noch etwas Bizarreres und Unbeschreiblicheres abgelöst wird.
Christoph Kepplinger, Volksstimme
(Yorick, sein Leben und seine Freunde)
Yorick war ein witziger Kerl. Dick, gutmütig und leutselig, wie er war, war er überzeugt von der Originalität seines Wesens sowie davon, dass auch die anderen Leute um ihn herum derselben Meinung, ihn betreffend, anhängen und diese tief in ihren Herzen mit sich herumtragen würden. Ja, nicht allein in ihren Herzen mit sich herumtragen, dachte er, sondern vielmehr tief aus ihren Herzen heraus und von sich aus, unaufgefordert, in die Gesellschaft, als deren imaginärer Mittelpunkt er sich sogar in Abwesenheit stets wähnte, hinein tragen, kommunizieren und eifrig besprechen würden. Er war schließlich Yorick! Und mit dieser Überzeugung gerüstet mischte er sich unter die Leute, dick, gutmütig und leutselig, wie er war, mit dem Ziel, durch seinen Witz und seine Originalität die von ihm als unnötig und unnatürlich empfundene Zwanghaftigkeit und Formalität ihrer Gesellschaften aufzulockern, sowie mit der größten Selbstverständlichkeit in der Annahme, dass ihm dieses auch immer unweigerlich gelang. Viele Türen in der Gesellschaft stünden ihm offen, dachte er sich, ein großes Haus mit offenen Türen und vielen Stockwerken sei die Gesellschaft, und wenn er sich schon nicht dazu aufgefordert sah, so trat er eben unaufgefordert in sie ein, was könne schließlich schon passieren, war seine Meinung, und durch seine offene Art aufzutreten standen ihm auch tatsächlich viele Türen in der Gesellschaft offen, nicht aber von sich aus freiwillig. Er kam uneingeladen zum Frühstück, und wenn man ausging, um ihn loszuwerden, so ging er mit aus, in eine andere Gesellschaft, da er glaubte nirgends unangenehm sein zu können. Ging man wieder nach Hause, so ging er ebenfalls wieder mit, setzte sich endlich zu Tisch, wo er gerne allein und von sich selbst sprach, und verblieb dort bis spät in die Nacht, oftmals, um am nächsten Morgen wieder zu kommen. Machen Sie ihre Rechnung nicht ohne Yorick! Denken Sie in ihrer allzu gewöhnlichen, alltäglichen Existenz an die Möglichkeit eines Yorick! Unterschätzen Sie nicht die Möglichkeit des Auftretens eines Yorick! , dachte er bei sich, es waren seine ihm liebsten Gedanken, wobei er freilich gar keine rechte Vorstellung hatte was das eigentlich bedeuten und worauf dieses Anwendung hätte finden sollen; wäre unerklärlicherweise der große Weise Sokrates plötzlich im Zimmer gestanden, er hätte es nicht erklären können. Die Leute um ihn herum wussten es freilich umso besser.
Einmal war Yorick in der Gesellschaft des distinguierten Herrn A. anwesend, natürlich nicht, weil er ausdrücklich eingeladen gewesen wäre, sondern es hatte sich über Zufälle so ergeben. Mittelpunkt dieser Zusammenkunft bildeten die Schilderungen des distinguierten Herrn A. über ein Hubschrauberunglück, bei welchem er zugegebenermaßen kurz zuvor schwere Blessuren erlitten hatte (er saß zu dieser Zeit vorübergehend im Rollstuhl), immerhin aber mit dem Leben davongekommen war, und nicht allein aufgrund der persönlichen Beteiligtheit an dem Vorfall, sondern auch aufgrund der Distinguiertheit des Herrn A. war die Dramatik der Schilderung beträchtlich, derart, dass sie vor allen Dingen bei den Damen der Gesellschaft kalkulierte
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