Philip Hautmann - Yorick - Ein Mensch in Schwierigkeiten

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Yorick - Ein Mensch in Schwierigkeiten: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Text als Referenzbombe: Philip Hautmanns erster, nicht weniger als genialischer Roman «Yorick – Ein Mensch in Schwierigkeiten» explodiert förmlich vor Verweisen, Anspielungen, Zitaten, Verballhornungen und Metaebenen und beweist damit, dass auch literarische Schnitzeljagden saukomisch sein können. Und mit Recht darf man auch behaupten: Was Leopold Bloom für Dublin, das ist in Zukunft für Wien Yorick – ein heimischer Ulysses. Nichts darunter! Was noch? Bernhards Berserker, Doderers Dodeln und Henscheids Hirnederln lassen auch schön grüßen.
Fritz Ostermayer, ORF FM4, Wiener Schule für Dichtung

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ob die Rollstuhlauffahrrampen für die Behinderten denn tatsächlich die öffentlichen Gebäude so sehr verschandeln würden

und

ob man denn tatsächlich von den Behinderten verlangen könne, dass sie zuhause bleiben sollten ,

fragten die Damen, Frau G. adressierte gelangweilt an ihren Gatten die Frage, weshalb er denn dauernd herumstänkern müsse , woraufhin Herr G. in spitzbübischer Manier und unruhiger Körpersprache die Antwort erteilte, weil es ihm eben Freude bereiten würde, herumzustänkern! Und außerdem sei er tatsächlich der Meinung, dass die Scheiß-Behinderten doch alle zuhause bleiben sollten, anstatt mit ihren Rollstuhlauffahrrampen die öffentlichen Gebäude alle zu verschandeln.

So war das eben charakteristisch für Yorick. In dem einen oder anderen Zusammenhang gelang es ihm zwar, Sympathien zu erwerben, wenngleich er dazu tendierte, sie auch schnell wieder zu verlieren, in Ausnahmefällen, wenn die Umstände günstig waren, oder aber Yorick sich das richtige Opfer, auf das sich alle einigen konnten, gefunden hatte, gab es tatsächlich Momente, in denen die Möglichkeit des Auftretens eines Yorick von der Gesellschaft dankbar angenommen wurde, und in denen Yorick durch sein Auftreten die Lacher allgemein, oder in selteneren Fällen sogar einige Aah!- und Ooh!- Seufzer einiger Damen, auf seine Seite zu bringen imstande war. Wir erinnern uns an einen solchen Fall zum Beispiel anlässlich der Vernissage zu einer Ausstellung des Künstlers B., bei der auch Yorick dabei war. Der Künstler B. war eine komplizierte Persönlichkeit. Seiner Selbstdefinition als Künstler sich gewiss, war der künstlerische Erfolg des Künstlers B. prekärer Natur; zudem hatte er altersmäßig bereits die Vierzig überschritten. In Kombination dieser drei Eigenschaften, wozu die letzte, eben dass er bereits die Vierzig überschritten hatte, am markantesten beitrug, ergab sich an ihm also das Phänomen eines unerträglichen Menschen , und darauf war er, wie bei Künstlern nicht unüblich, sogar noch stolz. (Früher war der B. ein ganz normaler und unauffälliger Charakter gewesen; durch seine Fixiertheit, als Künstler Anerkennung zu finden, hatte er sich diesen im Lauf der Zeit unwiederbringlich ruiniert.) Seine zur Schau gestellten Kunstwerke bestanden aus bemalten Damenunterhosen und aus im Stil der Comic Art gehaltenen Zeichnungen von nackten Frauen in sexuell aufreizenden Positionen sowie einer Reihe von Selbstporträts, welche sinnigerweise im Übrigen die mit Abstand künstlerisch gelungensten Werke seines Gesamtrepertoires darstellten. Zur Eröffnung der Ausstellung hatte B. sich eingebildet, das Publikum mit einer Performance zu beglücken, bei der er in einer sich selbst bekräftigenden Manier irgendwas um das Thema Alkohol, Frauen und Sexualität zum Besten gab und dabei Striche und Linien auf eine Leinwand auftrug oder diese mit Obst oder Unrat bewarf (oder ein Stück bemalter Damenunterwäsche auf sie anheftete), wobei er sich den Pinsel (und das Obst (und den Unrat)) demonstrativ immer von seiner gehorsam rechts hinter ihm stehenden Assistentin, einer jungen Asiatin, reichen ließ, um ihn ihr anschließend wieder zu retournieren. Außerdem hatte der Künstler B. ein idiotisches Häubchen auf, das allein schon gereicht hätte, um einem den Tag zu versauen! Eine Stunde oder noch länger zog sich das dahin, zum schweren Ärger des Publikums. Wie diese Künstler und auch sonstigen Leute, die glauben, etwas zu sagen zu haben, das oft ganz einfach nicht merken würden, wie sie mit ihrem blasierten und/oder ganz einfach langweiligen und in die Länge gezogenen Zeug den Leuten schwer auf die Nerven gehen würden , dachte sich Yorick (bzw. das Publikum insgesamt) nach gut fünf Minuten; etwas später war der Gedankenfluss dann schon fortgeschritten zu entsetzlich, wie diese Künstler und auch sonstigen Leute es nicht merken würden, wie sie mit ihrem langweiligen, blasierten Zeug den Leuten extrem auf die Nerven gehen würden , und nach einer weiteren Weile zu kolossal, wie diese Künstler und auch sonstigen Leute es ganz einfach nicht merken würden, wie dermaßen extrem sie den anderen Leuten mit ihrem eingebildeten Blödsinn auf die Nerven gehen würden , das war der kollektive Gedanke zu Minute Nr. 13 nach Beginn der Chose, der sich in jedem einzelnen der anwesenden Gehirne festgefressen hatte, und dort munter vor sich hinraste, ohne ein rechtes Ziel zu finden außer eben wiederum sich selbst, um sich bei Yorick individuell weiterzuspinnen in „Auf den Nerven, auf den Nerven sitzt der Künstler B.“ (nach der Melodie des Kinderliedes), guter Gedanke, ein Yorick-Gedanke! (dachte er) , das sollte ausgebaut werden; Ätzende Scheiße, ätzende Scheiße?, ätzende Scheiße! Ätzende Scheiße... wie würde dafür eigentlich eine passende Übersetzung ins Englische lauten?...“ Und nach gut einer halben Stunde: Ätzende Scheiße adäquat übersetzt ins Englische, dazu falle ihm nichts ein! Für „ätzende Scheiße“ scheine es im Englischen keine Übersetzung zu geben, welche die Magie dieses Ausdrucks wiederzugeben imstande wäre; ein Kunstwerk soll zum Nachdenken anregen, Kunst solle provozieren; und dieses da rege zum Nachdenken an und provoziere die Überlegung, was wohl eine passende Übersetzung von „ätzende Scheiße“ ins Englische wäre, und nach der 67sten Minute Seeräuber zur See, Landräuber zu Land, Voldemorth, Keyser Soeze, Sauron, dazwischen Yorick; Azagthoth, Humwawa, Enki; keine Angst, Yorick rettet dich, Festung bricht, Sieg erficht. Tausende von Sterne / und alle haben ihn gerne . Als es endlich vorbei und das Buffet eröffnet worden war (Yorick war derweil noch in Gedanken), trat der Künstler B., der das alles zu verantworten hatte, in tönender Manier auf, sprach einige Worte über sich selbst und stellte die Anwesenden vor die Herausforderung, zum eben Erlebten Stellung zu beziehen, und dabei seine ehrliche Meinung zu sagen . Woraufhin Yorick ihm fairerweise und vor allen Leuten seine ehrliche Meinung sagte. (Davon unabhängig betrank sich der Künstler B., wie er es immer tat, wenn er die Öffentlichkeit aufsuchte, im Lauf des Abends noch auf das Entsetzlichste und belästigte sämtliche anwesenden Frauen mit nichtigen, jedoch kompromisslosen Annäherungsversuchen. Der Auftritt endete, wie meistens bei ihm, mit einem handfesten Streit mit seiner ebenfalls auf das Entsetzlichste betrunkenen Assistentin und anschließendem gemeinsamen Abgang, nachdem er eine Fünfzehnjährige penetrant in ein Gespräch zu verwickeln versucht und sie, nachdem sie ihre diesbezügliche Abgeneigtheit deutlich gemacht hatte, aufs Gröbste zu beschimpfen begonnen hatte.) Und was für ein idiotisches Häubchen der Künstler B. stets aufhatte! So eben auch an jenem Abend!

Und ja, es gab auch Gelegenheiten, bei denen Yorick von Einmischungen Abstand nahm und von seinem Recht zu schweigen Gebrauch machte, entweder, da er es tatsächlich nicht der Mühe wert gefunden hätte, belehrend aufzutreten, oder aber, weil er vom Erlebten tatsächlich überwältigt war. Das war zum Beispiel einmal der Fall, als er auf einer Parkbank saß und sich über ein angenehm entspanntes philosophierendes Nachdenken über das Wesen des Menschen in einen Zustand intellektueller Satisfaktion versetzt hatte und begonnen, darin glücklich vor sich hinzudämmern und diesen in eine undefinierte, außerzeitliche Länge gezogenen Augenblick zu genießen. Durch angenehm entspanntes philosophierendes Nachdenken über einen allgemeinen Gegenstand, eigentlich nicht bloß über einen allgemeinen Gegenstand, sondern über einen allgemeinen Gegenstand ganz besonderer Natur, der Frage nach dem Wesen des Menschen , hatte er sich also in einen glücklichen, selbstzufriedenen, eigentlich ätherischen Zustand versetzt, einen Zustand, der das Höchste war, was durch angenehm entspanntes philosophierendes Nachdenken möglich war; wollte man mehr, so musste man zu extremeren Mitteln greifen wie zum Beispiel zu Meditation oder Ähnlichem; einen Zustand intellektueller Satisfaktion. Geistig hellwach, doch ohne den Druck der enormen Konzentrationsleistung zu fühlen, dämmerte er mit geschlossenen Augen und lächelndem Mund vor sich hin, in seinem Zustand intellektueller Satisfaktion, das also war die Lage. Zudem war auch noch ein lauschiger Sommerabend, insgesamt passte alles. – Da jedoch geschah es, dass an der Bank nebenan zwei ZeitgenossInnen, genauer gesagt eine Zeitgenossin und ein Zeitgenosse, Platz nahmen und ein Gespräch begannen, mit dem sie seinen glücklich erreichten Zustand aufs Heftigste stören sollten. Zwischen den beiden entwickelte sich nämlich ein Dialog, dessen ausschließlicher Gegenstand die spirituelle Wirkung des Mondes auf das Menschengeschlecht war. Und diesen Dialog über die spirituelle Wirkung des Mondes auf das Menschengeschlecht führten die beiden nun mit großer Ernsthaftigkeit. Die Zeitgenossin war um die Fünfzig und ausgesprochen elegant, der Zeitgenosse ungefähr Mitte Dreißig, trug eine Sportkappe auf dem Denkerhaupt, eine Hornbrille, einen Dreitagesbart und war locker gekleidet. Wortführend in der Konversation war der Mann, der in seinen Ausführungen über den Mond und seine spirituelle, eigentlich überhaupt integrale Wirkung auf den Menschen eine ungeheure Selbstsicherheit und Unerschütterlichkeit an den Tag legte – es handelte sich um ein Gespräch über die spirituelle Wirkung des Mondes auf das Menschengeschlecht – und dabei die ganze Zeit über gegen die Welt gerichtet ironisch lächelte. Was die Frau betraf, so bekräftigte sie in der Regel seinen Vortrag und stellte dann und wann schüchtern einige Fragen, zuletzt die, wieso eigentlich so wenige Leute mit der spirituellen Wirkung des Mondes vertraut seien und über sie Bescheid wüssten, obwohl diese doch so offensichtlich sei und so klar zutage liegen würde . Auf diese Frage hin wusste der Zeitgenosse mit der Antwort zu triumphieren, wonach die Verantwortung dafür, dass sich die Menschen der spirituellen Kraft des Mondes auf das Menschengeschlecht nicht bewusst seien, ganz allgemein in dem Charakter des SYSTEMS liege, da das SYSTEM ein solches sei, das es sich nicht leisten könne, dass die Menschen über die spirituelle Kraft des Mondes Kenntnis erlangen und unterrichtet werden würden, und so, unter diesem Gesichtspunkt, würde es allen ja bereits in der Schule, von frühesten Kindesbeinen an eingetrichtert werden; bereits als Kinder in der Volksschule würden alle verbildet werden und an das SYSTEM angepasst und integriert und abgelenkt und verkrüppelt und ungefährlich gemacht werden, da es sich das SYSTEM nicht leisten könne, würden sich die Menschen der spirituellen Kraft des Mondes auf ihr Leben, auf ihre Gesellschaft, auf ihr Schicksal, auf eigentlich überhaupt alles bewusst werden, was Yorick dazu veranlasste, die Örtlichkeit schleunigst zu wechseln. Furchtbar zornig war er, mit so was in seinem Zustand der intellektuellen Satisfaktion, hervorgerufen durch entspanntes philosophisches Nachdenken über das Wesen des Menschen , gestört worden zu sein – zögen denn diese Leute den Zustand eines idiotischen, sabbernden, sich in die Hose scheißenden Kindes der Perfektion des nüchternen, analytischen Verstandes vor? Warum müssten sie es immer auf irgendwelche Externalitäten und Apparate, wie sie meinen, schieben; in ihrer Unfähigkeit, ihren Angriffspunkt zu spezifizieren, wie gleichzeitig ihrem Bestreben, ihre armselige Perspektive als möglichst umfassend und integral auszugeben, von ihnen „System“ genannt; wenn niemand oder kaum jemand – irgendwelche Trottel gebe es ja immer – ihre verschrobenen, unrealistischen und hirnverbrannten Gedankensysteme ernst nehmen sollte? Warum mussten da immer die Kinder dafür herhalten? Deren Idiotie ist ja nicht selbst verschuldet, sondern ihrer kindlichen Verfasstheit zuzurechnen – dachte er sich in etwa und fühlte sich dabei weit überlegen, und, wenn er sich ehrlich war, wiederum in einen Zustand intellektueller Satisfaktion, allerdings anderer Natur, versetzt. Etwas später, und nach ein paar Getränken, fand er sich aber wieder beruhigt eingedenk dessen, dass er sich durch das Erlebte unerwarteterweise wenigstens etwas über das Wesen des Menschen ins Bewusstsein gerufen fand, nämlich, dass unter der Oberfläche des Menschen, seines sozial angepassten Erscheinungsbildes, wie manche, eigentlich die meisten, sagen würden, durch das an sich er harmlos wirkt, in der Regel, und das mitunter in den unerwartetsten Fällen, eine noch größere Oberflächlichkeit in den individuellen Vorgängen zu herrschen pflegt. Daraufhin war er dann wieder zufrieden, eigentlich hoch befriedigt, denn er hatte eine Erkenntnis gehabt, eine durchaus philosophische, und ein gewisses Gefühl der intellektuellen Satisfaktion bemächtigte sich seiner erneut.

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