Annette Gonserowski - Immer schaut ein Mensch hervor
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Die Sekretärin hatte hinter dem Fenster ihres Büros gestanden, ihnen nachgeschaut, dicke Tränen waren auch über ihre Wangen gelaufen.
Er hatte danach verschiedene Arbeiten angenommen. Oft waren sie nicht von langer Dauer gewesen. Die Beschäftigungslage in der Region hatte sich verschlechtert.
Eine der großen Firmen des Ortes hatte sein Werk ins Ausland verlegt.
Eine andere Firma war von ausländischen Investoren aufgekauft, die Gewinne abgeschöpft und das Werk geschlossen worden.
Viele kleine Zulieferfirmen hatten daraufhin ebenfalls ihre Betriebe aufgeben müssen. Viele Arbeitsplätze waren verloren gegangen.
„Ein Arbeitsplatz. das wäre wie ein Gewinn im Lotto“, sagte er sich manchmal. Aber an Glücksspielen hatte er sich nie beteiligt .
Oft hatte er versucht, wieder Mitarbeiter des Werkes zu werden. Sehr viel Mühe hatte er sich gegeben ein Bewerbungsschreiben zu verfassen, hatte diesem seinen Lebenslauf beigefügt, in dem all die Tätigkeiten vermerkt waren, die er verrichtet hatte. Von Bewerbung zu Bewerbung wurde die Liste der kurzfristigen Arbeitszeiten länger.
Diese Bewerbungsschreiben hatte er selbst beim Pförtner abgegeben. Ins Werk hatte man ihn nicht mehr gelassen. Niemand, der keine Einladung hatte, gelangte in das Werk.
Immer kam nach wenigen Tagen das Bewerbungsschreiben zurück. Immer stand im Schreiben derselbe Satz: „Leider können wir Ihnen keinen Arbeitsplatz anbieten.“
An vielen Tagen danach war er deprimiert gewesen, hatte mit sich und der Welt gehadert, sich in seiner Wohnung verkrochen: sein Selbstwertgefühl war tiefer im Boden, als das je erkannte schwarze Loch, in das er fiel.
Es hatte Zeiten gegeben, da war er wütend geworden, wenn er den Absagebrief erhielt. Man kannte ihn doch! Warum stellte man ihn nicht ein?
Dann hatte er angerufen. Die Sekretärin hatte ihn erkannt.
Das Ergebnis war das Gleiche: man stellte niemand ein.
Die Kirchturmuhr schlägt nun 20 Uhr. Gleich wird Schichtwechsel sein. Seine ehemaligen Kollegen werden durch das Drehtor treten, zum Parkplatz gehen , in ihre PKWs steigen und nach Hause fahren – so wie er es auch immer gemacht hat.
Seinen PKW hat er schon lange abgemeldet und verkauft.
Früher konnte er sich und seiner Familie spontan kleine Wünsch erfüllen, heute betreten sie voller Scham die Ausgabestelle, in der die Kirchengemeinde monatlich einmal Lebensmitteln für sie bereithält.
Seine Frau klagt nicht. Aber er hat ihre traurigen Augen gesehen, als sie die Tochter tröstend in den Arm nahm, die weinte, weil sie in der Musikschule abgemeldet wurde.
Jetzt kommen die ersten Werksangehörigen aus dem Hallentor, streben in Richtung des Drehtors.
Nun wendet auch er sich ab, geht tiefer in den Baumschatten, geht hinein in den Park, macht sich auf den Weg.
Das Bild
Er klemmte den Keilrahmen mit der Leinwand in die Staffelei. Das Foto der Frau legte er auf den Hocker daneben. Er schaute das Foto an - einen Augenblick lang und genauso lange umspielte ein Lächeln seinen Mund. So, als ob die Frau auf dem Foto an einem unsichtbaren Faden seine Mundwinkel nach oben gezogen hätte.
Er blickte auf die Leinwand. Weiß und leer stand sie gegen das Licht. In der Fensterscheibe im Hintergrund spiegelten die Schatten der blattleeren Zweige in der Morgensonne.
Er atmete tief. Auch heute klopfte sein Herz schneller vor dem ersten Pinselstrich. Dieser Pinselstrich, der die Entscheidung des richtigen Platzes treffen würde.
Wieder wandte er seinen Blick dem Foto zu. Seine Augen traten in Kontakt mit der Frau, die auf dem Foto in entspannter Pose auf einem Stuhl saß, vertieft in das Lesen eines Konzertprogrammes. Prüfend fuhr sein Blick ihren Konturen nach. Wie vertraut sie ihm waren. Schon sehr oft hatte er dieses Bild betrachtet. Er lächelte, als er daran dachte. Tausendmal? Waren tausendmal wohl ausreichend? Er schloss die Augen und schon zeichneten sich die Umrisse lichtumrandet vor seinen Augen ab. Sein ausgestreckter Zeigefinger zeichnete in die Stille hinein lautlos die Konturen in die Luft. Sein Herz begann ruhiger zu schlagen: Er war bei ihr angekommen.
Aus der Tube drückte er ein wenig lichten Ocker auf seine Palette, mischte ein wenig Weiß und Kadmiumrot hinein. An eine andere Stelle platzierte er ein wenig Ultramarinblau, daneben mischte er aus Zitronengelb und einem Klecks Ultramarinblau ein Grün.
Oben, ein wenig vom Rand entfernt, setzte er seinen Pinselstrich auf der Leinwand an, zog in einer schwungvollen Linie die Form ihres Schädels nach, ließ sie wie die Oberlinie einer Maske über den Augenbögen enden. Seine Augen blickten nun sanft: diese glatte Rundung des Oberkopfes, die vor seinen inneren Augen klar umrissen war, malte er ohne noch einmal einen Blick auf das Foto zu werfen. Nun mischte er ein wenig Ultramarin in die Farbe, malte den Schatten des Lichts auf die linke Seite. Sanft führte er den Pinsel über die Leinwand. Die Konturen nahmen Gestalt an. Oberhalb des rechten Auges, auf der Stirn, sah er das Licht, ließ es im klaren Weiß erstrahlen. Er trat einen Schritt zurück. Ja, das war gut.
Er überlegte: „Male ich ihre Haare jetzt, oder später?“ Er würde sie später malen.
Er lächelte, denn ihm fiel ein, was sie ihm von ihren Haaren erzählt hatte: „Ich habe kurze Haare“, hatte sie ihm anvertraut und erst viel später hatte er erfahren, dass sie naturkrause Haare hatte, die sich schwer zu einer Frisur bändigen ließen. Dies kleidete sie gut, denn ihr Kopf war schlank. Sie hatte einen kleinen Kopf und in Gedanken hatte er seine Hände um ihn gelegt.
Auf diesem Bild waren die Haare ein wenig länger gewachsen, sie schimmerten im Gegenlicht. Er nahm mit der Pinselspitze ein wenig weiß von der Palette und tupfte es an den Rand der Stirn. Ein wenig helles Braun tupfte er dazwischen.
Sein Blick glitt weiter. Das Ohr ... er lächelte, als er einen Hauch Kadmiumrot unter das Gemisch aus lichtem Ocker und weiß und grün mischte. Ihr Ohr war gerötet. Wie aufgeregt musste sie gewesen sein, als der Fotograf diesen Augenblick festhielt. Das Ohr malte er klein, es lag eng an dem Kopf an. Ihm gefielen ihre Ohren. Wie oft hatte er sich vorgestellt, dass er sich ihrem Ohr zuneigen und ihr flüsternd Worte anvertrauen würde.
Versonnen sah er ihr Foto an. Wie hoch ihre Stirn war, wie glatt, kaum breiteten sich Falten darüber. Diese Stirn, hinter der ein intelligenter Geist verborgen war. Er bewunderte sie darum. Aber auch Zweifel und Sorgen wohnten dahinter und Gedanken, die sie sorgfältig verbarg. „Ich bin eine Zerrissene“, hatte sie mit Nestroy gesagt und er hatte sie deswegen geliebt. Wie gern er sie hatte, immer und immer noch. Nie hatte sie ihren Zauber verloren.
Ihre schön geschwungenen Augenbrauen schimmerten hell durch die hochgeschobene Brille, an die sie lässig ihren ausgestreckten Zeigefinger gelehnt hatte. Über den Augenlidern trug die Haut eine weißliche Färbung. Wie zart das aussah. Seine Hand zitterte leicht, als er den Pinsel sanft über die Leinwand führte. Sie würde doch nicht krank sein?
Das rechte Auge hatte sie ein wenig mehr geöffnet. Ihre Pupille schimmerte unter den Wimpern. Das Grünbraun ihrer Augen war zu ahnen. Kleine Fältchen zogen sich vom Augenwinkel zur Wange bis zum Ohr, verrieten ihm ihr Lächeln. Die Ader an ihrer Schläfe trat deutlich hervor. Er ließ seinen Pinsel an ihren Augen ruhen und versank in seinen Gedanken. Ihre Augen, wie sehr hatte er sich gewünscht einmal in ihrem Blick zu versinken. Sie hatten es sich zusammen vorgestellt, in einem kleinen Café am Rande der Welt einander zu begegnen. Er hatte es gewusst: es würde keine Fremdheit zwischen ihnen sein. Vielleicht zuerst ein wenig Schüchternheit, das hatten sie einander eingeräumt. Aber dann wäre die Vertrautheit da gewesen, die sie in ihren Briefen aufgebaut hatten. Sie waren sicher gewesen, dass sie nach einer Weile die Welt um sich herum vergessen hätten. Nur ihre Augen wären wichtig gewesen, wichtiger als alle Worte.
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