Madlen Jacobshagen - Unverfroren

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Nie hat Georg etwas Aufregenderes erlebt als das Auftauen seiner Tochter Saskia. War es richtig, sie einfrieren zu lassen? Wird man sie je wieder zum Leben bringen können? Und in welcher Verfassung?
Saskis konnte sich an die Prozedur überhaupt nicht erinnern. Ihr ging es nach 17 Jahren um einen Neuanfang in ihrem Leben. Es war oft bitter, auch wenn es Phasen voller Lebensfreude gab. Aber das gefiel einigen überhaupt nicht…

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Georg ist tatsächlich für ein Stündchen eingenickt. Schon zeigen die Lämpchen über ihm den Landeanflug an. Die Lautsprecheranlage über ihm schnarrt so sehr, dass er die englische Ansage der Stewardess gar nicht versteht. Wozu auch? Als Vielflieger kennt er sich aus. Diesmal steigt er in einem Mittelklassehotel in der Nähe des Instituts ab. Als er auf seinen Koffer beim Gepäckband wartet, kann er das Zittern seiner Hand nicht unterdrücken. Morgen wird er erst einmal ein Gespräch mit dem Leiter des Instituts haben, der gleichzeitig Internist ist. Acht Leute sollen in dem Institut schon aufgetaut worden sein, aber nur einer habe einen Monat überlebt. Wird sie so bald noch einmal sterben müssen? fragt er sich immer wieder?

Am nächsten Morgen muss er erst einmal etliche Formulare unterschreiben, in denen nicht nur die Bezahlung festgelegt wird sondern er auch aufgefordert wird, für den Eingriff in Vertretung der Klientin die Verantwortung zu übernehmen. „Eingriff“ nennen sie das! Den Bürokraten fällt auch nichts besseres ein, mokiert er sich.

Der Direktor, ein Mann in den Vierzigern, begrüßt ihn freundlich und erklärt ihm das bevorstehende Verfahren. Um die Körperzellen zu schonen müsse man über mehrere Tage das Auftauen hinziehen. Und dann fasse man sich als Beobachter bitte in Geduld! Die menschlichen Funktionen würden erst nach und nach wieder zurückkommen.

„Kann ich mir schon vorstellen,“ will Georg die Ausführungen abkürzen, etwas, das er später bereuen sollte.

„Wir sind selber sehr gespannt in diesem Fall. Sie ist mit Abstand die Jüngste unserer Klienten. Das kann vieles vereinfachen.“ Mit diesen Worten verabschiedet sich der Direktor. Anscheinend hat er es eilig.

Ehe er sich’s versieht, steht Georg wieder draußen vor der Tür. Immerhin sieht er die Tür des Sekretariats, wo er fragt, wann man mit dem Auftauen beginnen wolle. „Morgen früh“, ist die kurze Antwort.

„Was soll ich bloß machen in dieser mittelgroßen Stadt, in der ich niemanden kenne und in der mich nichts reizt. Drei bis vier Tage werden sie brauchen, bis sie Normaltemperatur erreicht haben. Drei bis vier Tage bangen Wartens. Wie schon so oft, würde er so gern mit jemanden darüber reden. Er geht in Restaurants, den Zoo und ins Kino, um die grausame Zeit totzuschlagen. Am vierten Tag wird er im Institut erwartet. „Denken Sie dran, erwarten Sie nicht zu viel,“ ruft ihm der Direktor noch zu, bevor er den Auftauraum betritt. Bleich und regungslos liegt Saskia vor ihm auf einer breiten Liege. Georg ist merkwürdig berührt, als er sie sieht. Ihm wird jetzt erst bewusst, dass er sie noch nie als junge Frau nackt gesehen hat. In der Mitte des Brustkorbes entdeckt er eine Wunde, die mit drei Klammern zusammengehalten wird und aus der ununterbrochen ein Sekret herausfließt. Georg wendet sich angeekelt ab, aber kurz danach heftet er wieder seinen Blick auf ihren Körper. Wie schön ihr Gesicht noch immer ist! Zwei Assistenten in grünen Kitteln bringen Auftauwasser weg und befestigen Elektroden an Kopf und Brust, die kleine elektrische Impulse aussenden sollen. Der Kleinere von ihnen löst die Klammern, versorgt und verbindet die große Wunde. Dann stellen sie sich beide an die Liege und warten ab.

„Klappt schon!“ sagt plötzlich der große Breitschultrige. „Das Herz fängt an zu klopfen.“ Georg ist nass geschwitzt vor Aufregung und starrt auf seine Tochter. Plötzlich bricht Saskia in wilde Zuckungen aus und stößt einen urtümlichen Schrei aus. Georg schrickt zusammen. „Oh Gott,“ denkt er. „Hoffentlich ist sie durch die Prozedur nicht in ein Monster verwandelt worden. Ist ja grauenhaft.“ Die Zuckungen und das Schreien setzen sich indessen fort. Der Breitschultrige nähert sich schließlich Georg und fragt:“Hat Sie der Chef nicht darauf vorbereitet?“ Dann legt er eine Hand auf eine Schulter von Georg und meint: „Keine Angst, das gibt sich bald. Das Gehirn muss erst wieder die Motorik koordinieren lernen.“ „Und das hört wirklich auf?“ fragt Georg sichtlich besorgt. „Glauben Sie mir nicht?“ grinst ihn der Assistent an.

Das Schlimmste ist tatsächlich nach einer Stunde vorbei. Saskia wird ruhiger und schlägt die Augen auf. Aber wie sollte es anders sein, sie erkennt ihren Vater nicht. “Bis die Erinnerungen wiederkommen, dauert es länger. Kann sein, dass sie alles von vorn lernen muss,“informiert ihn wieder der Assistent. „Sie müssen wissen, wir haben ja noch keine Langzeiterfahrungen mit den Aufgetauten.“

Georg ist auch diesmal nicht in der Lage, diese Informationen aufzunehmen. Ihm wird schwindlig. Gestützt auf die beiden Assistenten verlässt er schwankend den Raum.

Schon in den nächsten Tagen wird Saskia überführt in ein Rehabilitationszentrum. Hier ist man geschult, Patienten nach schweren Unfällen wieder zu mobilisieren. Saskia erhält jeden Tag eine Infusion in ihr Lymphsystem, mit der allmählich die Kühlflüssigkeit durch normales Wasser ersetzt werden soll. Auch das soll sich über Wochen hinziehen. Doch der Schwerpunkt der Behandlung liegt auf der Aktivierung ihres Bewegungsapparats. Behutsam werden Saskias Muskeln der Arme, Beine und des Halses bewegt. Dann machen sich eine Logo- und eine Atemtherapeutin ans Werk. Da sie das Englische noch nicht wieder versteht, machen die beiden Therapeutinnen ihr alles mit Gesten vor und fordern sie dann auf, es nachzumachen. Erstaunlicherweise begreift Saskia die Maßnahmen rasch und macht daher bald Fortschritte. Der Direktor des Kryonikinstituts taucht nach zwei Wochen schon im Rehazentrum auf, um sich persönlich von der Entwicklung zu überzeugen. Nach drei Wochen war bisher keiner der Aufgetauten schon zu Sprechversuchen und tiefen Atembewegungen in der Lage. Vor dem Einfrieren seien wohl nur ihre inneren Organe geschädigt gewesen und ihr Gehirn müsse noch ganz intakt gewesen sein. So erklärt er sich die ungewöhnlichen Fortschritte. „Sie hat bisher die beste Prognose von unseren Klienten“, erklärt er Georg. „Das heißt natürlich nicht, dass sie schon bald wiederhergestellt sein wird,“fügt er dann hinzu, als er sieht, mit welcher Freude Georg auf seine Botschaft reagiert.

Georg wirft das nicht mehr um. Das Schwierigste ist überstanden, der Rest wird sich finden, sagt er sich. Er sei jetzt im Ruhestand und wolle warten, bis sie besser sprechen und aufrecht gehen könne. Die weitere Aufbauarbeit könnte dann in seinem Haus auf Ibiza geleistet werden. Yvonne mailt er, sie könne noch ein wenig länger in der Karibik Urlaub machen, seine eigene Reise zöge sich noch hin und zum Schluss, schreibt er, was er schon lange nicht mehr getan hat: “Es grüßt und küsst dich Georg“. Ab jetzt will er auch wieder ans Mobiltelefon gehen, um normale Kontakte zu ermöglichen. Ein paar Wochen später kehrt er zurück nach Hamburg und macht sich sofort daran, sich um das erforderliche medizinische Personal für seine Tochter zu kümmern. Natürlich weiht er auch jetzt seine Frau und seinen Sohn nicht ein. Als er jetzt – mitten im Sommer - an der Elbe spazieren geht, kommt ihm plötzlich der Gedanke, er habe alles in Amerika nur geträumt. Erst als er in seiner Brieftasche die Zahlungsbelege für das Institut und das Rehazentrum findet, glaubt er wieder, dass er das Unglaubliche wirklich in den letzten fünf Wochen erlebt hat. Er schüttelt lächelnd den Kopf. Niemand wird es mir glauben. In seinem Arbeitszimmer zuhause wieder angekommen, denkt er ganz sachbezogen an die nächsten Hürden. Wie soll er eine in Hamburg beerdigte Frau als lebenden Menschen ohne gültigen Pass wieder nach Deutschland bringen? Darüber hatte er vor Jahren nicht nachgedacht. Und was hatten sich nach dem 11. September 01 die Ein-und Ausreisekontrollen verschärft! Im Institut konnten sie ihm auch nicht weiterhelfen, denn Saskia war ihre erste aufgetaute europäische Klientin. Nach langem Grübeln kommt er zu dem Schluss, dass Mitarbeiter des jetzigen Rehazentrums behaupten müssen, sie sei ohne Papiere eingeliefert worden und benötige dringend einen neuen Pass – als Amerikanerin, versteht sich. Sie müsse nach Europa fahren für eine weitere Heilmaßnahme. Man solle ein Passfoto von ihr machen und einen Beamten bitten, ihr die biometrischen Abdrücke in der Klinik abzunehmen. Zum Glück haben die Amerikaner ja keine Personalausweispflicht, das wird die Sache erleichtern. Sie wird herkommen als stumme Amerikanerin nach einem schweren Unfall. Und Georg wolle sie als alter Freund der Familie nach Spanien begleiten. Ihm beginnen die verwegenen Gedanken nun geradezu Spaß zu machen. Wäre doch gelacht, wenn wir dies nicht hinbekämen! Miss Saskia Shultz! Die Idee macht ihn richtig fröhlich. Aber als er weiter seinen Gedanken freien Lauf lässt, wird er wieder sehr ernst. Vielleicht lebt sie gar nicht mehr, wenn ich sie übermorgen Abend wiedersehe und womöglich wird sie ihr ganzes früheres Leben vergessen haben und mich nie wiedererkennen. Würde ich unter diesen Umständen weiter alles dran setzen, dass sie in unser Leben zurückkehrt, fragt er sich. Er spürt, wie Unsicherheit sich in ihm breit macht. Wie schrecklich egoistisch ich doch gewesen bin. Habe ich nicht alles nur für mich getan und nur vermeintlich für sie? Diese tiefen Zweifel begleiten ihn die ganze Nacht. Auch wachsen seine Skrupel Yvonne gegenüber. Ihr hat er seine ganze Hoffnung vorenthalten. Vielleicht habe er es sich auch zu einfach gemacht, indem er ihr Verhalten seit Jahren verachtete oder verteufelte, fragt er sich jetzt. Das Telefonat von gestern Nachmittag, das er unfreiwillig mit anhörte, gibt ihm immer noch zu denken.

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