Moritz Ackermann - Dark Star

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In Bolivien toben kurz nach der Machtübernahme durch Evo Morales erbitterte Auseinandersetzungen um die Autonomie des Tieflands, dessen Eliten mit der Sezession liebäugeln. Robert Spreng, ein 'Deutschland-Flüchtling' und Entwicklungshelfer, gerät unfreiwillig in diesen komplexen Konflikt und wird zum einen Zeuge und Betroffener des blutigen und mörderischen Ränkespiels zwischen Geheimdiensten, Paramilitärs, Nazi-Logen und den Leuten des Staatspräsidenten Morales. Zum anderen verliert er sich im emotionalen Spannungsfeld zweier attraktiver Frauen, welche ihn jeweils auf ihre eigene, besondere Art und Weise bezaubern.
Bald jagen ihn die unterschiedlichsten Akteure erbarmungslos – wird er ihren Fängen entkommen können? Er begibt sich in seiner Flucht auf eine Reise in das Grauen der deutschen und bolivianischen Vergangenheit, wobei er von den tödlichen Ränkespielen der involvierten Machtgruppen zerrieben zu werden droht und findet sich schließlich, am Ende seiner Odyssee, im Herzen der Finsternis wieder …

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In der zweitätigen Veranstaltung ging es um Fragen der Instandhaltung des Naturparks und der Bekämpfung der Wilderei und der illegalen Abholzung. Schöne Ziele, aber ich hatte den Glauben an die Effektivität der Arbeit Erwins zu diesem Zeitpunkt schon längst verloren.

Die Heimreise gestaltete sich ebenso wie die Hinreise, aber wir waren nicht mehr so gut drauf. Auch Lorgios Zoten brachten mich nicht mehr zum Lachen. Die Ankunft in San Ignacio war dann richtig triste, es regnete, kalte Südwinde hatten das Klima auf unter zehn Grad abgekühlt.

Die zweite Reise führte nach Brasilien, ebenfalls mit Erwin, der von seinen brasilianischen Bürgermeister-Kumpels Geldspenden für seinen Wahlkampf einsammeln wollte. Außerdem ging es um Grenzhandel mit Bohnen und vor allem Holz. Letzteres war für die Brasilianer von großem Interesse, weil der Mato Grosso, das Department auf der anderen Seite der Grenze, fast völlig abgeholzt und in Ackerland für Zuckerrohr umgewandelt worden war. Auch hier war die Anreise interessant, weil sie durch den Pantanal führte, ein gigantisches Sumpfgebiet, das noch relativ intakt zu sein schien. Jedenfalls liefen dauernd Krokodile über die Straße, zweimal sahen wir Exemplare der Riesenschlange Anakonda. Alles war voller verschiedenster Vogelarten und die Landschaft endlos und flach bis zum Horizont.

In Brasilien besuchten wir mehrere Dörfer, die alle ziemlich malerisch waren. Die ursprünglichen Teile der Dörfer befanden sich noch im Fluss auf Pfahlbauten. Dort wohnten wir auch und aßen gutes brasilianisches Essen. In der Abenddämmerung grüßten Süßwasserdelfine aus dem Fluss mit Fontänen, die sie in die Luft bliesen. Diese Tiere wurden zum Glück nicht gejagt, weil sie als Verbündete des Menschen angesehen wurden. Als Erwin am dritten Tag seinen Säckel zu seiner Zufriedenheit gefüllt hatte, natürlich jeweils mit dem Versprechen von großzügigen Holzgeschenken im Falle seiner Wiederwahl, fuhren wir wieder zurück.

Ich war diesmal besser gelaunt. Unter anderem, weil ich vom DED keine Erlaubnis hatte, selber, geschweige denn mit dem Auto, nach Brasilien zu reisen und froh war, ohne Zwischenfälle zurückzukommen.

An der Grenze hielten wir uns eine Weile bei einem brasilianischen Grenzposten auf. Wir tranken erhebliche Mengen an Bier, ich war in Topstimmung und brachte mit meinen Zoten alle zum Lachen. Ich verbrüderte mich mit dem brasilianischen Chefgrenzer und gegen Abend fuhren wir weiter, ziemlich betrunken alle, und kamen gegen Mitternacht in San Ignacio an. Ich war glücklich, in unser Haus zurückzukehren, damals bereits eine Heimat für mich, in Deutschland hatte ich ja nicht mal mehr eine Wohnung.

Mit der Organisation MINGA, mit der Wolfgang Blatter arbeitete, fuhr ich auch ein paar Mal los, zu den Comunidades, die den Kaffee für die Vermarktung unter dem Dach der Organisation anbauten. Es war eine Kooperative, die aus etwa zweihundertfünfzig Kaffeebauern bestand. MINGA lieferte das technische Know-how und der Gewinn wurde in gleichen Teilen unter den Anteilseignern, den Indianern, verteilt. So zumindest die Idee. Klingt schön, wie so oft in der Entwicklungshilfe, aber die Realität war eine andere. Die ganze Region war nicht geeignet für den Kaffeeanbau. Das Klima war zu wechselhaft, die Temperaturen im Winter zu extrem, als dass eine lohnende Ernte - auch unter optimalen technischen Bedingungen - hätte eingefahren werden können.

Dann die Mingueros selbst, die Belegschaft von MINGA: Die Jungs waren alle prima, aber sie hatten sich an ihre von allen Seiten bewunderte und viel geförderte Nische gewöhnt - und daran, sich an MINGA hemmungslos freizuhalten. Die Fördergelder flossen zeitweise so scheinbar unversiegbar, dass sie sich gar keine Mühe mehr gaben, ihren Sonderschleif zu verbergen. Im notorisch benzinknappen San Ignacio halfen sie mir oft mit ein paar Litern aus, aber wenn ich zahlen wollte, winkten sie nur ab. Ich beließ es dabei.

MINGA bekam auch immer die ganzen ausrangierten Altfahrzeuge des Deutschen Entwicklungsdienstes geschenkt - die in der Regel gleich weiterverkauft wurden, für Spottgeld, das dann unter den fünf führenden Köpfen aufgeteilt wurde. Das Geld floss trotzdem weiter, der Gedanke, dass arme Indianerbauern organischen Kaffee für gewissensbeflissene Europäer anbauten, war einfach zu schön. Der DED konnte sich in Broschüren mit Hochglanzfotos als Superentwicklungshilfeorganisation profilieren, die Indianer posierten dann mit dem zuständigen Entwicklungshelfer und der Belegschaft von MINGA und alle strahlten.

Was tatsächlich an die Indianer an Geldern verteilt wurde, waren nicht die Gewinne aus ihrem Kaffeeanbau, sondern das Nötigste, was die Belegschaft von MINGA von den Fördergeldern übrig ließ, um die Kaffee-Jungs halbwegs bei der Stange zu halten.

Als ich das erste Mal mit Wolfgang Blatter zu einem der Kaffeebauern kam, staunte ich nicht schlecht. Das war wie Kraut und Rüben. Hier ein Kaffeebusch, dort ein Bananenbaum, eine Papaya dort, Yucca war auch irgendwo vorhanden. Alles sah eher aus wie ein verzweifelter Versuch, die gerodete Natur wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen. Mit tropischer Agrarwirtschaft hatte das nichts zu tun.

Und dann die Verpflichtung der Indianer zum organischen Anbau! Dieser Umstand ließ die Kaffeeernte auf ein völlig unbedeutendes Maß schrumpfen. Wäre denen der begrenzte Einsatz von Fungiziden und Pestiziden erlaubt worden, hätten sie womöglich tatsächlich etwas produziert. Zu organischen Anbauern hätten sie später werden können, wenn erst mal Einkommen erzielt worden wäre. Aber so krebsten sie irgendwie ziellos dahin.

Allerdings schien sich die Lage von MINGA zuletzt ziemlich zu verdüstern - etliche Fair-Trade-Abnehmer aus Europa waren abgesprungen, nachdem die Ernte im vergangenen Jahr nicht einmal für einen Container gereicht hatte und MINGA nicht liefern konnte. In Bolivien gab es keinen Markt für organischen Kaffee, keinen interessierte das.

»Wolfgang, was soll denn diese Mäusescheiße?!« meinte ich zu ihm.

»Ja, das wird nichts mehr.«

Wir standen schwitzend inmitten eines buschigen Gestrüpps, in dem irgendwo verstreut Kaffeebüsche standen, mehr recht als schlecht.

»Das ist halt das, was der DED fördern will - diversifizierte organische Landwirtschaft.«

»Sind sie Politiker?« unterbrach der Cacique der Comunidad Wolfgang, er kannte ihn noch nicht.

»Nein, warum?« Wolfgang war ein guter Mensch und sehr naiv. Sein Spanisch fand tief in seiner rheinischen Kehle statt - auf der entgegengesetzten Seite des Mundes, an der das Spanische normalerweise gesprochen wurde: Lippen, Schneidezähne und Zungenspitze. Kaum einer der Nativen verstand ihn.

»Ich brauch 'nen Traktor, ich krieg das sonst hier nicht mehr hin. Könntet Ihr nicht mal einen entbehren?« meinte der Cacique.

Ich musste lachen. Die ganzen sechsundsechzig Einwohner der Comunidad hatten weniger als einen Hektar zu bestellen und alles sah aus wie Arsch. Ich wandte mich an einen der Mingueros, die dabei waren.

»Habt Ihr eigentlich mal diese Terrassensysteme für den Reisanbau in Asien gesehen? Das ist alles Handarbeit, da gibt's keine Traktoren, die machen alles per Hand. Und wisst Ihr, warum es denen gelingt? Weil sie fleißig sind, weil sie Liebe und Herzblut in jede einzelne Terrasse stecken.«

Keiner hatte diese Fotos je gesehen und ich beließ es dabei. Es interessierte eh keinen. Es ging um Umverteilung der Fördergelder. Auch Wolfgang war es eigentlich egal. Er war vor allem damit beschäftigt, seinen Auftrag zu erfüllen, nämlich die Buchhaltung und die internen Prozesse von MINGA zu ordnen. Sein Posten war entstanden, weil sogar der DED Verdacht geschöpft hatte, ob denn alles wirklich so schön war, wie gedacht. Insofern teilte er meine Meinung, fühlte sich aber als alte Beamtenseele wenig bemüht, die absurden Zustände vor Ort in irgendeiner Weise zu bearbeiten.

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