„Tanja – Tanja – Aufstehen!“ Ganz langsam begreife ich, dass die Außerirdischen nur in meinem Traum waren. Schade. Vielleicht hätte ich die hellgrünen Wesen davon überzeugen können, meine Familie mitzunehmen.
Unter der Dusche werde ich langsam wach. Mein Zeh ist etwas angeschwollen. Sieht so ein gebrochener Zeh aus? Das muss ich nachher unbedingt im Internet überprüfen und mache mit meinem Handy ein Beweisfoto. Während dem Zähneputzen dringt der Duft von frischem Kaffee durchs Haus – herrlich! Seit Roland bei mir wohnt, hat sich viel verändert. Einiges geht mir auf die Nerven, aber die Vorteile überwiegen. Auch Roland hat sich an mich und meine kleinen Eigenheiten gewöhnt, von denen auch ich einige habe. Ich kann nicht kochen, das ist schon mal Punkt eins. Außerdem halte ich es für Zeitverschwendung, ständig aufzuräumen und zu putzen. Ich finde alles, was ich brauche, dafür muss nicht alles zwingend an seinem Platz sein. Meine Schwäche sind Sonderangebote, an denen ich nicht vorbeigehen kann. Das betrifft hauptsächlich Schuhe und Klamotten, bei denen ich schwach werde. Sobald ich anfange, den gesparten Preis zu errechnen, gehört das Teil mir. Manchmal muss ich zuhause feststellen, dass mir die Schuhe und Klamotten nicht wirklich gefallen, aber ich behalte sie trotzdem. Aber das kommt nicht all zu oft vor. Manchmal kaufe ich auch etwas für Roland, der meine Sonderangebote nicht wirklich zu schätzen weiß. Nach einer abfälligen Bemerkung vor einem Jahr bekommt er zur Strafe nur noch ab und zu ein Stück geschenkt, soll er sich doch seine Klamotten teuer kaufen. Wie gesagt, bezieht sich meine Schwäche nur auf Schuhe und Klamotten, bei allem anderen bin ich großzügig und kaufe das, was ich möchte und was mir gefällt. Allerdings leide ich auch unter dem Drogerie-Syndrom. Kennt ihr das? Ich gehe nur in die Drogerie, um ein Shampoo zu kaufen – und schwupps, ist der Einkaufswagen voll und ich bin ein Heidengeld los. Das geht nicht nur mir so, meiner besten Freundin Silke geht es ähnlich.
Beim Frühstück erzähle ich Roland von meinem Traum mit den Außerirdischen und er findet das nicht wirklich lustig. Morgens ist Roland nicht zu gebrauchen! Dann schildere ich ihm meinen Fauxpas von heute Nacht und zeige ihm meinen Zeh. Roland sagt, er sieht nichts und liest den Artikel in seiner Tageszeitung weiter, als wenn nichts wäre. Ich bin sauer, das Frühstück ist für mich vorbei. Wie kann man nur so unsensibel sein!
Roland ist gegangen, ich habe noch eine Stunde Zeit. Warum stehe ich so früh auf? Aus Liebe zu meinem Schatz, der das überhaupt nicht verdient hat. Ich bin völlig gerädert und überlege ernsthaft, ob ich nicht einfach wieder ins Bett gehen und mich krankmelden soll. Nein, das kommt überhaupt nicht in Frage. Ich verurteile Krankmacher bei jeder Gelegenheit und möchte nicht dazugehören, obwohl ich mein Bett laut rufen höre. Nein, das kommt nicht in Frage. Ich trinke noch einen Kaffee und setze mich auf die Terrasse, frische Luft kann nicht schaden. Das Wochenende war echt beschissen. Heute Abend muss ich unbedingt meiner besten Freundin Silke ausführlich erzählen, was los war. Sie wird mich verstehen. Sie kennt alle und mag sie ebenso wenig wie ich.
Was ist eigentlich passiert? Wie konnte die Situation wieder einmal so eskalieren? Wenn ich schildere, was an dem Tag passiert ist, wird mich die ganze Welt verstehen. Der Tag hat schon sehr schräg angefangen:
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