Jens R. Willmann
Schuldig!
Krimireihe Hartmann
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Jens R. Willmann Schuldig! Krimireihe Hartmann Dieses ebook wurde erstellt bei
Krimireihe Kommissar Hartmann Krimireihe Kommissar Hartmann www.KrimireiheHartmann.de Schuldig! Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Umschlaggestaltung © Jens R. Willmann Das Werk ist Urheberrechtlich geschützt. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Verlages bzw. des Autors reproduziert oder unter der Anwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet oder vervielfacht werden. Sämtliche Rechte bleiben der Autorin vorbehalten. Lektorat & Korrektorat Von C. Kirchner Neuauflage Copyright © 2013 Erstmals erschienen 2011 im Autoren-Feder Verlag, Wuppertal AFV
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
Epilog
Seien Sie gespannt auf den fünften Fall von Kommissar Hartmann
Impressum neobooks
Krimireihe Kommissar Hartmann
www.KrimireiheHartmann.de
Schuldig!
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten
sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Umschlaggestaltung
© Jens R. Willmann
Das Werk ist Urheberrechtlich geschützt. Kein Teil des Werkes
darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des
Verlages bzw. des Autors reproduziert oder unter der Anwendung
elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet oder
vervielfacht werden.
Sämtliche Rechte bleiben der Autorin vorbehalten.
Lektorat & Korrektorat
Von
C. Kirchner
Neuauflage
Copyright © 2013
Erstmals erschienen 2011
im
Autoren-Feder Verlag, Wuppertal
AFV
Lange, beinahe zu lange dauerten seine Vorbereitungen. Er hatte von seinem Vater gelernt, immer absolut akribisch vorzugehen, und nun war endlich der Augenblick gekommen, die Theorie praktisch umzusetzen.
Immer und immer wieder hatte er jeden einzelnen Schritt seiner Vorgehensweise in der engen, fensterlosen Kammer im Dachgeschoss an einer kleinen Holzpuppe ausprobiert, Berechnungen in Bezug auf Körpergröße, Gewicht, Fallhöhe und so weiter angestellt – bis er sich sicher sein konnte, dass es funktionieren würde.
Sein »Testopfer« fand er in einer billigen Absteige für Schwule, Nutten, Drogenabhängige und andere aus dieser Gesellschaftsschicht. Denn nur dort konnte er ihn nach so vielen Jahren antreffen, nachdem dessen Familie und sein Freundeskreis ihm ja wegen des damaligen Prozesses so kläglich den Rücken zuwandten. »Verlogene Bande.«
Sich sein Vertrauen zu erschleichen war leicht, wenn auch auf die Gefahr hin, dass dieser seine Maskerade entdecken würde. Er brauchte nicht mehr, als ein bisschen spendabel hier und dort zu sein, und bereits nach drei Tagen konnte er sein Opfer in ein verlassenes, abbruchreifes Wohnhaus locken, wo er ihm schließlich einen Cocktail anbot. Dann ging alles sehr schnell, die K.-o.-Tropfen taten ihre Arbeit. Nach Eintritt der Bewusstlosigkeit band er ihm die Hände auf dem Rücken zusammen und steckte ihm einen Lappen in den Mund. Der Rest schien ein Kinderspiel: Mit dem kurz zuvor gestohlenen Wagen zum Loher Bahnhof fahren, parken und schließlich an den Ort gelangen, den er ausgesucht hatte.
Er hatte diese Stelle lange beobachtet, sowohl tagsüber als auch nachts, und natürlich musste er auch abwägen, wie schnell man seine Tat entdecken könnte, aber seine Bemühungen zahlten sich nun aus. In dem alten Bahnhofsgebäude wohnte nur noch eine Familie im oberen Stockwerk. Die Schlafzimmer befanden sich im hinteren Gebäudetrakt, was er zwar nicht mit Sicherheit wusste, aber er glaubte es daran zu erkennen, dass dort immer als Letztes das Licht erlosch. Die Bewohner bekamen nicht mit, wenn ein Wagen auf den Parkplatz fuhr, auch das testete er mehrere Male. Unmöglich schien es auch, von der Rudolfstraße her etwas zu sehen, da das Grundstück etwas oberhalb lag und die Böschung gut zugewachsen war. Die stillgelegte Bahntrasse wurde fast nur von Schulkindern als Abkürzung genommen und lag auch auf der anderen Seite und der Baum konnte vom Parkplatz nicht gesehen werden, weil er durch eine Hecke halb verdeckt wurde, was ganz in seinem Sinn war, um Zeit zu gewinnen. Und genau die Zeit brauchte er, um seinen eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Er musste nur bis nach Mitternacht warten, da erst dann der Verkehr nachließ. Dies schien genau der richtige Zeitpunkt, um seinen ersten Fall erfolgreich abzuschließen. Also kein Grund, sich um irgendwas Sorgen zu machen.
Das Warten hatte endlich ein Ende und die Show konnte beginnen.
Leichter Wind kam auf, die Wolken zogen weiter und gaben den Mond wieder frei. »Das hätte nicht besser passen können«, dachte er, während sein Blick zu der Sackkarre hinüberwanderte, die nur wenige Meter entfernt stand. Nur schwach konnte er die Silhouette seines Opfers erkennen, was ihn plötzlich an einen Film erinnerte. Wenn ihm auch der Titel nicht einfallen wollte, so hatte er doch diese eine bestimmte Szene klar vor Augen. Seine Mundwinkel formten sich zu einem breiten Grinsen.
»Der Unterschied zwischen dir und diesem Filmtyp ist einfach zu erklären: Er entkam und du wirst sterben.« Obwohl sein Adrenalin zu steigen schien, fühlte er sich innerlich so ruhig wie lange nicht mehr. Genugtuung war es, was er erreichen wollte, für all die unnütz vergeudete Zeit. Zwar diente diese Nacht nur als Experiment, war aber dennoch wichtig und notwendig. Sein Opfer war nur ein kleiner Fisch – oder von ihm auch nur als notwendiges Übel bezeichnet. Jemand, auf den die Menschheit, nicht nur seiner Meinung nach, gut verzichten konnte. Ungeachtet dessen war er sich schon bewusst, dass es beim nächsten Mal nicht mehr so einfach werden würde. Er hatte nur wenig Spielraum für den Ablauf. Trotzdem musste es unbedingt gelingen, denn nun gab es kein Zurück mehr.
Schon zum zweiten Mal versuchte er, das dicke Seil über den Ast der Kastanie zu werfen, die er sich vorher ausgesucht hatte. Anfangs gestaltete sich das schwieriger als gedacht, aber beim dritten Versuch gelang es schließlich doch. Erneut sah er zu seinem Opfer rüber und überlegte, was wohl in dessen Kopf vorgehen mag. Dabei verspürte er weder Reue noch Mitleid, was ihn nach so vielen Jahren immer noch ein wenig beunruhigte. War es nur noch Routine, die diese Gefühllosigkeit auslöste?
Nachdem er das Seil endlich in Position gebracht hatte, kehrte er ruhigen Schrittes über den moosbedeckten Boden zu seinem Opfer zurück. Es schien wieder ein wenig zu Bewusstsein gekommen zu sein.
Im Schein der Taschenlampe entdeckte er an der Hose seines Opfers dunkle Stellen. Auch am Boden neben den Schuhen bildete sich bereits eine kleine Pfütze. Hämisch grinste er seinem Gegenüber ins Gesicht. »Leider habe ich keinen Spiegel.« Sein Lachen durchbrach kurz die Stille der Nacht. Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich plötzlich wieder, das Lachen brach genau so plötzlich ab, wie es eingesetzt hatte, und die Stille der Nacht kehrte zurück. Mit ernstem Blick sah er sein Gegenüber an und glaubte, ein Zittern in dessen Pupillen zu erkennen. »Weißt du, was komisch ist? Dein Opfer hatte auch Angst und sich in die Hose uriniert …«, er stockte. Uriniert? Das Wort schien ihn für einen kurzen Moment zu irritieren, aber dann fuhr er entschlossen fort: »Und genauso soll es dir nun ergehen. Obwohl, ich bin ja dein Kumpel«, sein Grinsen kehrte zurück: »Du hast Zeit, dich an Vergangenes zu erinnern, bevor dein letzter Atemzug das Ende besiegelt. Das ist doch nett, oder etwa nicht?«
Читать дальше