Christiane Kriebel - Dita und die 70er
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Die goldenen 60er sind vergangen, einfach an uns vorbeigezogen. Und dennoch, besondere Ereignisse, wie Mauerbau und Prag 1968 gleiten in das nächste Jahrzehnt hinein. Mit viel Engagement lässt uns Christiane Kriebel am «Alltagsleben in Ostberlin» der 70er teilhaben. Nichts wird ausgespart. Sei es die Kulturszene der DDR, die Stasi oder aber auch nur der allgemeine «Wahnsinn» dieses Jahrzehnts, mit dem die Menschen zu kämpfen haben oder es einfach nur genießen. Ein Roman, der bei «Älteren» Erinnerungen hervorruft und «Jüngeren» zum Verständnis dient.
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Als ich meine Klamotten aus der Karlshorster Eckkneipe holen wollte, lief mir Klaus über den Weg. Einsamkeit schlich sich in mein Herz. Er umarmte mich, ich fror. Nach meiner Exmatrikulation mochte ich Klaus nicht sehen, ein Gefühl der Ohnmacht und der Wut beherrschten meine Gedanken. „War oft hier, hab nach dir gefragt“ eröffnete Klaus vorsichtig das Gespräch. Ich sah ihn an. Er kramte seinen Tabakbeutel aus seiner Tasche. Klaus trug eine neue Jeans und ein blaues Hemd. Seine Haare waren gewachsen und ordentlich gekämmt. Ich sah ihm in die Augen. Er strahlte. „Sei froh, dass du geflogen bist, die drehen total auf“, sagte er. „Wer nicht in der Partei ist, fliegt“. „Du übertreibst“, sagte ich und bewunderte weiter seine Jeans. Frau Seipel hat Peter in West-Berlin besucht“, erklärte Klaus, als er meine Blicke sah. „Tolle Levis“, sagte ich. „Hat er dir nichts ausrichten lassen?“, fragte ich ungehalten. Mein Herz begann zu jagen. Klaus gab mir einen Brief von Peter. „Flower Power“, sagte ich leise und sah Klaus an. Dann begann ich zu lesen. Peter überließ mir sein Zimmer bei Frau Seipel, er hatte für das nächste Quartal schon bezahlt. Ich suchte vergeblich ein persönliches Wort, eine Erklärung für all das, was geschehen war. „Ich muss was trinken“, sagte ich und bemühte mich nicht in Tränen auszubrechen. „Na, ab in unsere alte Kneipe.“ Klaus steuerte auf unsere Eckkneipe zu. Dort spielte er wie immer seine Rolle als armer Student, die Kellnerin spendierte Klaus ein Bier und mir eine Berliner Weise. „Vielleicht hab ich im Suff gequatscht“, sagte er. „Keine Ahnung.“ Klaus trank sein Bier in schnellen Zügen. „Vielleicht hat ihn sein Vater freigekauft. Der ist bei der ARD, hat dort einen guten Posten. Peter wollte immer rüber.“ Ich spürte Peters Lippen an meinem Ohr, hörte seine Worte: wegen dir würde ich im Osten bleiben .
Nirgends fand ich eine klare Antwort auf meine Fragen. „Na gut, es war meine Idee mit dem Film, aber wir haben doch nur darüber gesprochen. Klaus, sag doch was!“, bat ich. Klaus starrte vor sich hin. „Ach, Marx, Lenin, ach, Jesus, warum habt ihr mir das angetan?“, fragte ich still. Nach dem dritten Bier schrie er mich an „Du bist nicht schuld!“ Die Spannung löste sich. Wie hätten wir auch schuld sein können? Wir hatten nichts getan. Klaus lallte: „Peter ist an allem schuld. Er hat uns verraten.“ „Und Du …?“, fragte ich ihn. Die Berliner Weiße schmeckte nicht, und Klaus schien mir fremd. Unter seinem Kragen lugte das Parteiabzeichen vor. Mein Hippie Klaus war in die SED eingetreten.
Herbst 1970
Nun gehörte mir Peters Zimmer. Verstaubte Bücher standen auf einem wurmstichigen Regal. Bücher aus dem alten Berlin, wie mir Frau Seipel versicherte. Ein Buch, in Leder gebunden, gefiel mir besonders: W. Raabes „Chronik der Sperlingsgasse“. Ich blätterte in ihm und begann zu lesen. Am Wochenende lag ich im Bett, redete mit Frau Seipel in der engen Wohnküche, oder besser gesagt, ich hörte ihr zu und ihr Leben zog an meinen Ohren vorüber. Sie sprach liebevoll von ihrem viel zu früh gestorbenen Mann, der an der Staatsoper gearbeitet hatte. Am Abend hörten wir alte Schellackplatten von Caruso und die neuesten Aufnahmen ihrer Lieblingssängerin, der Callas. In der Nacht kreisten meine Gedanken um die Exmatrikulation. Am Montagmorgen lag ich wie eingegraben in meinem Federbett, konnte nicht aufstehen. Frau Seipel scheuchte mich auf. „Geh arbeiten“, schimpfte sie und drohte mit ihrer Krücke. „Du brauchst die Aufenthaltsgenehmigung. Ich muss sie den Behörden vorzeigen, sonst kannst du hier nicht wohnen“. Ich fuhr zum Gästehaus des FDGB und meldete mich bei der Kaderleiterin. Der Job als Empfangssekretärin war am Wochenende vergeben worden, obwohl sie ihn mir versprochen hatte. „Sie können bei uns auch ein Vierteljahr als Hotelgehilfe arbeiten“, schlug sie mir vor. „Was bleibt mir anderes übrig. Ich brauche die Aufenthaltsgenehmigung“, entgegnete ich trotzig. Ich fing noch am gleichen Tag an. Ich trug Koffer, sortierte Teller und Tassen, half alten Damen in deren Mäntel und musste mir den Tratsch der alten Garderobiere anhören. Sie musste einmal bessere Tage gesehen haben. An jedem Finger trug sie Ringe und um den Hals eine dicke goldene Kette. Manchmal kam der Empfangssekretär zu uns, dann standen sie nebeneinander und tuschelten. Oft schleppte ich die schweren Mäntel ohne Hilfe. Sie kassierte und bekam das Trinkgeld. Hatte meine Kollegin einen guten Tag, goss sie mir Westkaffee ein und erzählte von ihrer Liebe zu einem jungen Wehrmachtssoldaten. Dann veränderte sich ihr Gesicht. Ihre vom grauen Star gezeichneten Augen begannen zu glänzen, und Tränen rannen ihr über die welken Wangen. Ich nahm sie in den Arm. „Manche Wunden heilen nie“, schluchzte sie und schimpfte auf die Franzosen, die ihn erschossen hatten.
Eines Tages im Oktober, der Wind pfiff über die Invalidenstraße, fragte ich sie nach der Kirche, die wir vom Garderobenfenster aussehen konnten. „Kennen Sie die schöne Kirche mit dem schlanken Turm?“ „Das ist die St. Sebastian Kirche“, antwortete die Garderobiere, ohne aufzublicken. „Wie komme ich da hin?“, fragte ich interessiert. „Da gehst du die verlängerte Gartenstraße lang über die Bernauer Straße.“ Sie hielt kurz inne, überlegte, schüttelte ihren Kopf, so dass ihre silbergrau glänzenden Locken hin und her flogen. „Ach, Quark mit Soße“, sagte sie ärgerlich, „da kommst du nicht hin, die Kirche ist doch im Wedding, also im Westen.“ Sie atmete tief ein. „Als Kind bin ich dort zum Religionsunterricht gegangen. Die Kirche befindet sich auf einem freien Platz, hinter dem Gebäude stehen Bäume und Büsche. Wie gern bin ich mit den Jungs auf diese Bäume geklettert. Sie goss mir eine dritte Tasse Kaffee ein. Das war noch nie vorgekommen. „Manchmal waren wir auch in den Büschen. Wenn det Muttern gewusst hätte“, bemerkte sie mit einem Augenzwinkern. „Das bleibt aber unter uns Pastorentöchtern“, sagte sie streng.
Am Abend rief mich Frau Seipel in ihre gute Stube. „Was hockst du in deinem Zimmer und starrst auf die Straße?“, sagte sie. „Komm, wir machen es uns gemütlich, trinken ein schönes Fläschchen Wein und gucken in die Glotze.“ Gemeinsam sahen wir den französischen Film „Die schwarze Tulpe“ mit Alain Delon in der Hauptrolle. In der Nacht träumte ich von ihm. Am Morgen, als ich in der Empfangshalle des Hotels von wilden Gewerkschaftsbossen aus aller Welt umringt war, die ihre Koffer mit den Füßen in alle Richtungen stießen - manche trafen mich - wünschte ich mir exakt so einen Ritter herbei, der um sein Mädchen und für Gerechtigkeit kämpft. Dann kann er mir vielleicht auch beim Koffertragen helfen oder Aschenbecher säubern, dachte ich noch.nbUnd dann kam Er! Gemeinsam mit dem Direktor betrat er die Empfangshalle. Die Ähnlichkeit mit Alain Delon fiel mir sofort auf. Sonnengebräunte Haut, schulterlanges schwarzes Haar, mittelgroße, schlanke Statur. Der Direktor fragte etwas und der junge Mann schüttelte seinen Kopf. Weit und breit war kein einziger Gast zu sehen. Der junge Mann stierte zu uns rüber an die Garderobe. „Ach, der Urlauber ist wieder da“, sagte die Garderobiere. „Watt stehste da wie anjejossen …?“, rief sie ihm zu. Er kam langsam auf uns zu. Ich bemerkte, dass er seine Brust herausdrückte und beim Laufen sein linkes Bein leicht nachzog. Er trug eine schwarze Lederjacke, die ihm lose um seine schmalen Schultern hing. Unentwegt sah er mich mit seinen großen graugrünen Augen an. Schließlich beugte er sich über die Theke und stellte sich vor: „Ich bin Hans, fahr hier den Boss.“ Unsere Blicke begegneten sich erneut. Ich konnte seinem Blick nicht standhalten und musste wegsehen. Er reichte mir seine Hand, sein Händedruck war angenehm. Sekundenlang schloss er seine Augen. Mir fielen seine seidig langen schwarzen Wimpern auf. Als er die Augen wieder öffnete, leuchteten sie meergrün. „Du gehörst nicht an die Garderobe“, sagte er unvermittelt. „Quatscht dich einer dumm an, sag mir Bescheid“. „Spiel dich nicht so auf“, sagte die Garderobiere, stellte sich neben ihn und bot ihm eine Zigarette an. Ich beobachtete, wie er rauchte. Er tippte vor jedem Zug die Zigarette mit dem Zeigefinger zwei Mal an, dann erst führte er sie zu seinen Lippen. „Wenn du Zeit hast, kannst du mich ja heute Abend nachhause fahren“, rief sie ihm nach. Er nickte ihr zu und ging zum Treppenaufgang. Auf der dritten Stufe drehte er sich noch einmal um und lächelte, so dass ich seine makellosen weißen Zähne sah. „Der ist nichts für dich“, flüsterte mir die Garderobiere zu. „Und außerdem ist er vergeben. Seine Braut hat hier mal gearbeitet, hinterm Tresen, jetzt ist sie Bardame. Die Helge ist eine für Männer - schick, teure Kleider, aber sie ist 10 Jahre älter als er.“ Sie wienerte ihren Ring. „Er ist nicht mein Typ“, sagte ich. Die alte Garderobiere sah mich erleichtert an.
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