Leo Brescia - Der Zweifel

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Die Gestalt des Zweifels erscheint dem Menschen Nikarion und nimmt ihn mit auf eine Suche nach Erkenntnis und Seelenfrieden. Sie sprechen mit den Weisen und den Wissenden, doch immer zerstört der Zweifel jede Wahrheit. Schließlich beschließt Nikarion, die vergebliche Sinnsuche sein zu lassen und wendet sich stattdessen der Suche nach etwas anderem zu: nach Macht.

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Nun stellte Nikarion dem Heiden die selbe Frage, die er auch schon dem Pfarrer gestellt hatte und die das ihre dazu beitrug, ihm die innere Ruhe zu rauben: „Hältst du es denn ehrlich für möglich, dass die Welt einmal untergehen wird?“

Kurz überlegte der Heide, dann: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie einer allumfassenden Vernichtung zum Opfer fallen wird. Doch dass alles in einem Feuersturm oder in einer alles vernichtenden Flut endet, halte ich für nicht zu weit hergeholt. Weil die Menschen eine dunkle Gabe in ihren Herzen tragen. Sind die Gedanken erst einmal im Rausch der Sinne verstummt, wenn Wut und Hass den roten Schleier vor die Augen heben, dann ist alles möglich. Dann kann einer das Feuer entzünden, das die Welt verheeren wird. Die Menschheit wird dabei freilich nicht vernichtet werden, doch es wird viele Fortschritte wieder zunichte machen. Vielleicht führt es sogar zum Bruch aller Gesetze und mit dem Verlust der Ordnung wird ein dunkles Zeitalter heraufdämmern. Ich weiß sogar, woher dieser Funke der Zerstörung kommt, der in uns brennt und nur auf Brennstoff wartet. Der ist uns angeboren. Es sind die tierischen Instinkte in uns, die unserer Spezies geholfen haben, dereinst nicht von wilden Tieren gefressen zu werden. Diese Instinkte, auch wenn wir sie heute verteufeln, haben doch ihr Nötiges zu unserem Überleben beigetragen. Die tierische Skrupellosigkeit erst war verantwortlich dafür, dass der Mensch seinen Geist ausbilden konnte. Denn wer eine Bedrohung ausschalten kann, sichert sich damit selbst das weitere Überleben in relativer Sicherheit. Nur so konnten wir uns in der Schöpfung behaupten und Bestand haben. Dieses Erbe, das wir doch versuchen zurückzuweisen, hat uns erst den Weg in eine friedvollere und geordnetere Zukunft geebnet.“

Nikarion stimmte dem Gesagten grundsätzlich zu. „Die Aggressivität des Menschen hat in früheren Zeiten eine wichtige Rolle gespielt. Doch sie sollte langsam nachgeben und sich zurückziehen.“

„Das wird sie“, beruhigte ihn der Heide. „Sobald der Geist stark genug sein wird, sie im Zaum zu halten. Solange das nicht der Fall ist, wird alles weiter seinen Gang gehen wie bisher. Doch ist der Mensch nicht wirklich aggressiv. Er ist nur sozial. Erst zum Schutz und zur Ausweitung seiner sozialen Gebilde wird er aggressiv, da er sie eben für schützenswert und ausweitungswürdig hält. Man kämpft immer nur für die beste Idee und in ihrem Namen für die ganze Menschheit. Gerade so kommt es doch zu vielen Konflikten: andere wollen nicht einsehen, dass andere ihnen den besseren Weg zu Leben zeigen wollen. Sie halten ihre eigenen Ideen für besser. Und diese wollen sie auch den anderen aufdrücken, wenn sie können. Es gibt so etwas wie Toleranz nicht. Niemand toleriert die Lebensweise eines anderen wirklich. Man blickt nur auf sie herab und wenn andere ihre Lebensweise an die eigene anpassen möchten, wird man nichts tun, um sie davon abzuhalten. Man wird sich mehr darüber freuen als darüber, dass sie ihr eigenes Leben nach ihren eigenen Regeln leben.“

„Stünde man am Anfang der Geschichte“, sinnierte Nikarion, „und blickte nach vorne in die Zukunft, so würden alle Götter und alle Kriege als sinnlos erscheinen. Sie haben keinen Gehalt, sind auf kein Ziel außerhalb gerichtet, sind sich selbst Sinn genug. Wie konnte man damit nur so weit kommen, wie wir es geschafft haben?“

Der Heide hob triumphierend den Zeigefinger und sagte, ohne dabei überlegen zu klingen: „Und da irrst du dich. Kriege und Götter haben Menschen vereint. Völker wurden aus dem Feuer der Vorzeit geschmiedet und sie wurden im Krieg zu Nationen zusammengeschweißt. Erst die Größe der Reiche sicherte den Wohlstand und den Fortschritt. Der Krieg brachte den Besiegten oft einen größeren Vorteil, als sie ihn unbesiegt hätten genießen können. Der kriegerische Weg der Zivilisation hat dem friedlichen Geist, der Wissenschaft und der Forschung erst den Weg bereitet. Bomben und Granaten haben Unebenheiten weggesprengt, unüberwindliche Gräben wurden mit Tausenden von Leichen gefüllt. Verteufle den Krieg und du verfluchst damit auch alles Gute, das durch ihn gebracht wurde. Sogar jeder Gott ist Heiliger und Krieger zugleich. Man fragt sich, wie das nur sein kann, nicht wahr? Es sind die Menschen, die ihre Götter machen. Sie sind das Idealbild der Völker, die an sie glauben. Und jedes Volk führt Krieg und wünscht sich Frieden. Allerdings wünschen sie sich den Frieden zu ihren Bedingungen. Einen Frieden wollen sie, der voll und ganz ihrer Welt entspricht.“

Der Heide legte etwas vom gehackten Holz aufs Feuer und belebte so die Flammen erneut mit Kraft. Der Wind tat das seine dazu, um dem Brand Kraft zu geben.

Nikarion sagte: „Heilige und Sünder. Wir sind alles zugleich, zur selben Stunde. Es ist in uns. Aber ich schätze, das geht in Ordnung. Schließlich ist jeder mal ein Held und mal ein Bösewicht. Jeder handelt mal so und mal so. Es ist nur menschlich. Es ist in uns. Wir können nicht vor uns selbst davonlaufen.“

„Dieses Wissen ist nützlich, Freund“, sagte der Heide. „Denn schlimm sind blinder Glaube und blindes Vertrauen, ohne zu denken. Sei es in die Religion oder in die eigenen Fähigkeiten, man darf nicht blind sein. Man darf, ja man soll ruhig alles hinterfragen. Sogar die Religion und das, was Gott bedeutet. Man darf aber nicht vergessen, dass alle Glaubenssysteme aus gutem Grund entstanden sind. Und dass sie sinnvoll für die Gemeinschaft sind. Und dass sie unsere Welt bereits tiefer geprägt haben, als wir uns vorstellen können. Auch die Religionen haben Gutes bewirkt, weil die Menschen an sie und an ihre Lehre glauben. Und wenn etwas Schlimmes im Namen der Religion passiert, so kann man ihr das nicht anlasten. Es sind doch nur die Menschen, die das Schlimme tun. Und alles Schlimme widerspricht meiner Auffassung von Gott und Religion. Denn diese Dinge, auch wenn ich nicht so an sie glaube wie andere, sind dazu erschaffen worden, um die Menschen zusammenzuführen, ihnen eine Stütze zu sein und Ordnung in die Welt zu bringen. Diese Ordnung wurde aber bald von Staaten und Regierungen durch eine bessere und klarere Ordnung abgelöst, in deren Vergleich die Religion nahezu wie das Chaos wirkt.“

„Ich habe schon erfahren, dass du nicht an Götter glaubst“, sagte Nikarion. „Und trotzdem nennst du dich Heide.“

„Nun“, begann der Heide. „Ich glaube nicht an das Übernatürliche; aber ich glaube an den Sinn der Geschichten. Vor allem glaube ich an den Sinn und die Weisheit der germanischen Mythologie und der Geschichte. Sie erzählt zum Beispiel, dass die Menschen auch ohne Götter gut leben können. Denn es gab einst eine glaubenslose Zeit zwischen dem Heidentum und dem Christentum. Die Menschen wussten nicht, an was sie glauben sollten. Als sie die Auswahl hatten zwischen zwei Religionen und diese objektiv betrachten konnten, entschieden sich manche einfach ganz gegen den Glauben. Die Geschichte zeigt aber auch anschaulich, dass Glaubenswechsel oft ziemlich reibungslos verlaufen. Und selbst, wenn sie das nicht tun: Irgendwann hat man sich an einen neuen Glauben gewöhnt und weder fällt den Abtrünnigen der Himmel auf den Kopf, noch öffnen sich die Tore der Hölle. Und die vormaligen Abtrünnigen werden zu den neuen Gläubigen. Es kommt alles nur auf die Einstellung an und auf das, was man selbst glaubt. Glaubt man an dieses, so entspricht dieses der Wahrheit. Glaubt man an jenes, entspricht jenes der Wahrheit. Eine wahre Macht im Himmel wurde dadurch noch nie beleidigt. Vielleicht, weil alles im Grunde nur ein neuer Anstrich für ein und das selbe ist. Alles entartet irgendwann. Auch der Glaube. So hat man in der Spätzeit des Germanentums Statuen und Bilder verehrt, anstatt das, wofür sie standen. Solche Dinge passieren nun mal. Und dann muss man die Religionen wieder auf ihre Ursprünge zurückführen. Man kann annehmen, dass sich alle Lehren im Grunde gleichen. Es sind ja auch alle Menschen gleich und haben die selben Bedürfnisse und die selben Gemüter. Das kann man auch den Weltgeist nennen, der in uns allen waltet. Das Drumherum der Religionen ist dagegen von der notwendigerweise aggressiven Natur des Menschen geschaffen, der sich nur dank seiner Kraft und Listigkeit zum Herrscher der Welt aufschwingen konnte. Nur diese Kleinigkeiten sind es, die kleinen aber feinen Unterschiede, die zu den großen Konflikten führen.“

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