Leo Brescia - Der Zweifel
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„So folgen also alle Leben einem Weg und niemand geht abseits.“
„So hoffe ich zumindest“, gestand der Mann Gottes, „denn Genauigkeiten und klare Antworten wirst du auf der Suche nach dem Göttlichen und den Dingen, die hinter der Welt walten, nicht finden.“
Und doch musste es möglich sein, dachte Nikarion. Laut sagte er: „Trotzdem hast du mir bereits gut geholfen und mir viel gezeigt. Dafür bin ich dir dankbar. Ich werde meine Suche nun fortsetzen.“
Sie erhoben sich und traten wieder hinaus auf den Gang zwischen den Kirchenbänken. Der Pfarrer hielt ihm zum Abschied die Hand hin, die Nikarion dankbar schüttelte.
„Möge Gott immer mit dir sein, Mensch“, wünschte ihm der Pfarrer.
Nikarion bedankte sich für die Weisheit des Pfarrers, durchschritt erneut den langen, in Schatten getauchten Mittelgang und verließ die Kirche durch die mächtige Pforte.
„Auf zum Nächsten“, sagte der Zweifel an seiner Seite und gemeinsam reisten sie noch in der selben Nacht an einen anderen Ort.
Der Heide
Sie kamen an eine kleine Bucht, die unter dem freien Sternenhimmel lag. Das Meer küsste das Land, und an diesem Ort fanden sie einen wild aussehenden Recken. Seine Haare waren hell und lang, er war in Felle gekleidet und hackte Holz. Neben ihm brannte ein Feuer. Hier hatten sich die Elemente versammelt, um einer Menschenseele ihre Herkunft in Erinnerung zu rufen.
„Wir wollen uns weiter mit den Religionen auseinandersetzen“, sagte der Zweifel. „Es gibt soviele von ihnen. Lass uns sehen, ob es Gemeinsamkeiten zwischen ihnen gibt. Dort steht ein Vertreter des Heidentums, für das deine Vorväter gekämpft und getötet haben. Auch der alte Glaube hatte Macht, glaube mir nur.“
Als der Hüne gewahr wurde, dass jemand am Rande des Feuerscheins stand, hielt er in seiner Tätigkeit inne und legte die Axt weg.
„Heil dir, Fremder!“, sagte er freundlich und winkte Nikarion zu sich. Die Gestalt des Zweifels war ihm nicht erkennbar. „Was führt dich in einer Nacht wie dieser zu mir?“
„Der Wissensdurst zwingt mich, die Hoffnung leitet mich und der Verstand begleitet mich“, sagte Nikarion als er an das Feuer trat und dem Heiden die Hand zum Gruße gab. „Ich will dem Geheimnis der Welt nachspüren und das brachte mich dazu, bei der Religion zu suchen. Nun wähle ich jene Religion, in der die sogenannten Alten Götter walten, um mir bei meiner Suche nach Wahrheit behilflich zu sein. Eine Religion, die älter ist und ursprünglicher als alles andere. Denn sie muss alleine schon aufgrund ihrer Ursprünglichkeit, ihrer Nähe zum Beginn des menschlichen Denkens, eine größere Richtigkeit und damit ein klareres Bild von Gott geben, als das die neuen Religionen je könnten.“
Der Heide nickte zustimmend. „Weit zurück reicht sie, das ist wahr. Doch ist ihre Ursprünglichkeit nur noch schwer zu ergründen. Vieles von dem, was uns heute über den germanischen Glauben bekannt ist, ist von der Welt, die sich auch selbst stets im Wandel befindet, beeinflusst worden. Der Volksglaube bei den Menschen damals war stark. Ebenso die Macht der Könige und Stammesoberhäupter, die keine priesterliche Macht neben sich dulden wollten. Die Priester waren lediglich Zeremonienmeister, sie standen nur in einem unwesentlich höheren Verhältnis zu den Göttern als der Rest der Menschen. Jeder konnte jederzeit zu ihnen sprechen und sich jederzeit Hilfe und Schutz von ihnen erwarten. Die Alten Götter gehörten keiner Schicht, sie waren stets die Götter des Volkes. So hat sich auch nie eine dogmatische Religion aus diesem Glauben gebildet, die eine lebendige Veränderung verhindert hätte.“
„Wie viele Götter wurden dereinst angebetet?“, wollte Nikarion erfahren.
Und sein Gegenüber gab gerne Auskunft: „Viele! Doch sie alle waren nur Ausformungen der großen Schöpfungsmacht. Erst nach und nach wurden die Attribute dieser Macht zu selbstständigen Göttern. Künstlerische Geschichten über Sonnenauf- und Sonnenuntergang brachten einen Sonnenwagen, einen Lenker dessen, Diebe der Sonne, Juwelen und vieles andere hervor. Die Naturmächte waren Riesen und Elfen, mal sanft und mal gewalttätig. Durch Unterwerfung anderer Stämme fanden deren Begriffe der Urmacht in Form ihrer Götter Einzug in den Himmel. Die unterworfenen Götter wurden zu Geschwistern und Kindern der siegreichen Götter. Langsam entstand eine göttliche Familie, jedes Mitglied stand für einen Aspekt der Allmacht. Verwandtschaftsverhältnisse wurden gesponnen, es wurden Vorfahren und Nachfahren hinzugedichtet. Es gab Götter des Volkes, wie den bodenständigen Thor und Götter der Könige, wie Odin. Sie waren die Orientierungspunkte der Alten Welt. Auch das Vordringen des römischen Gottes hatte Auswirkungen auf die Riege der Alten Götter.“
Das Wissen und die Einsicht des Heiden erstaunten Nikarion. „Du weißt also, dass deine Religion nur das Produkt einer langen Reihe von Ereignissen ist und sie nicht von den Göttern überliefert ist.“
„Aber ja doch“, sagte er, „Alle Religionen sind doch letztlich nur das Produkt der Vermischung verschiedener Einflüsse. Sie verbinden Menschliches mit Übermenschlichem. Außerdem ist er germanische Glaube keine Offenbarungsreligion. Die lange Zeit, in der die Göttergeschichten wachsen konnten, und vor allem die christlichen Skalden, die Dichter Skandinaviens, machten die germanische Götterwelt zum größten und spektakulärsten Drama aller Zeiten. Die Götter sind geschaffen, wurden bald von Kundigen zu Kunstfiguren ausgearbeitet. Darum erzählen sie von einer Moral und haben einen Sinn in ihrer Welt. Das Germanentum gilt mir als Idealreligion. Einflüsse anderer Religionen und Dichter haben ihren Geist geschliffen. Es blieb alles stets im Wandel, da nie ein Dogma bestand. Das Germanentum wurde so zur Perfektion gebracht. Das Heidentum ist ein geschaffenes, tiefernstes Drama. Schicksalhafte, verhängnisvolle Tragik. Die größte Geschichte, die es je gab.“
„Erzähle mir von ihr“, bat Nikarion begeistert.
Der Wind strich über die beiden Menschen in der Bucht und war wie der zarte Gruß einer liebevollen Natur. Der Heide war ein freier Mann und stellte sich sowohl der Welt, die ihn umgab, als auch seinem Innersten. Seine Augen waren nach allen Seiten offen und er hatte einen Platz im Leben gefunden, der ihn so zufrieden machte, dass er nicht mehr nach anderem suchen mochte.
„Nun“, begann der Heide, „Der Lebensraum der Menschen war der garstigen Welt nur durch Gewalt abgetrotzt worden. Und die Natur kämpft gegen alles menschliche sowie gegen alles göttliche, um ihren Platz zurückzuerobern. Die Götter, allen voran Thor, kämpfen gegen die Naturmächte und beschützen so die Menschheit. Und das, obwohl sie wissen, dass sie den Kampf irgendwann verlieren werden. Sie kämpfen in dem Wissen, nicht gewinnen zu können. Sie kämpfen in dem Wissen, ins Schicksal verstrickt zu sein. Wie herrlich und erhaben ist das!“
„Götter kämpften gegen die Natur?“, hakte Nikarion nach.
„Ja, es ist so, wie auch heute noch. Die Götter sind die Ausformungen des Gemüts der Menschen. Sie sind der erhabene Geist, der Fortschritt, die Antriebskraft der menschlichen Seele. Das alles repräsentieren sie. Während all die Riesen und Monster die unbändige Natur verkörpern. Die Natur als Wesen, das zwar nur seinem Instinkt folgt, der ihm angeborenen Lebensweise, und das dabei doch die Welt der Menschen verheert. Und doch wird sich diese Ziellosigkeit eines Tages dem strebsamen Geist als überlegen erweisen. Der Verfall wird das Aufbauen bezwingen, der Tod das Leben besiegen. Die Natur wird sich ihren angestammten Platz zurückerobern und alles von Menschen Geschaffene auslöschen. Auch der erhabene menschliche Geist wird niedergehen und sich der Macht des Unbewussten beugen müssen. Doch auch das Heidentum kennt nach dem Zusammenbruch aller Ordnung, nach dem Weltenbrand und der Götterdämmerung, einen neuen Anfang. Zwar kommt diese Geschichte der Vernichtung und Auferstehung der Welt aus der christlichen Mystik, doch ist es ein schöner Gedanke. Der Auferstehung muss erst die Vernichtung vorausgehen. So ist es und nicht anders. Damit etwas auferstehen kann, muss es zuerst gestorben sein. Damit etwas gerettet werden kann, muss es erst in Gefahr geraten sein. Damit etwas erschaffen werden kann, darf es zuvor nicht existiert haben.“
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