Leo Brescia - Der Zweifel

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Die Gestalt des Zweifels erscheint dem Menschen Nikarion und nimmt ihn mit auf eine Suche nach Erkenntnis und Seelenfrieden. Sie sprechen mit den Weisen und den Wissenden, doch immer zerstört der Zweifel jede Wahrheit. Schließlich beschließt Nikarion, die vergebliche Sinnsuche sein zu lassen und wendet sich stattdessen der Suche nach etwas anderem zu: nach Macht.

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Der Pfarrer setzte sich in eine der Sitzbänke und machte eine einladende Geste, dass sich Nikarion doch zu ihm setzen solle. Der Sucher kam der Einladung nach und nahm neben dem Pfarrer Platz. Der Zweifel setzte sich neben seinen Schützling.

Der Pfarrer strich sich nachdenklich übers Kinn und sagte dann: „Ein hohes Begehr führt sie da, die aufgekratzte Seele. Sei aber versichert, auch gänzlich zerschundene Seelen, Abgrundseher und verdunkelte Geister, sie alle finden noch Trost beim Herrn. Der Glaube ist stark, manchmal noch stärker als Wissen. Diese Macht, die da über uns wacht, ist die Allmacht. Und sie liebt uns.“

Doch welcher Natur war diese Liebe? Man nannte den liebenden Gott „Herr“, als ob er willkürlich mit den Menschen umgehen könne; der Herr und seine Diener, seine Sklaven, sein Spielzeug. So begriff man ihn gemeinhin, den Herrn: als jemanden, der Macht und der dadurch denen, über die er Macht hat, Sicherheit gewähren muss. Doch auch konnte er, ohne sich vor seinen Untertanen verantworten zu müssen, aus einer Laune heraus jemanden ins Verderben stürzen.

Der Pfarrer schien Nikarions Bedenken zu bemerken. „Gott geht den Menschen als Führer voran, er hält keine Peitsche, um uns anzutreiben. In Händen hält er lediglich die Liebe und das Wissen darum, was wir tun sollen.“

„Doch was ist mit jene, die ihm nicht folgen?“, fragte Nikarion. „Lässt der Allmächtige seine Schöpfung dann in Unliebe und Sinnlosigkeit rennen? Belohnt er nur jene, die brav und ohne zu murren folgen? Diesen Gott will ich nicht haben, nein.“

Da verengten sich die gütigen Augen des Pfarrers und sahen den Besucher misstrauisch an. „Wie willst du ihn denn haben? Du kannst dir deinen Gott nicht selber machen.“

„Das ist vielleicht die schlimmste Sünde der Religion“, sagte Nikarion nachdenklich, „dass sie das Wesen Gottes vorschreibt.“

Da fuhr der Pfarrer auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „In Zuneigung und Freundschaft habe ich dich in meiner Kirche empfangen. Mit Frevel lasse ich es mir aber bestimmt nicht danken. Sag ein Wort der Entschuldigung, wenn es dich denn reut. Und dann hinaus mit dir!“

Nikarion erschrak über die harsche Reaktion des Pfarrers. Und doch verstand er sie. Er war nur blind gewesen für die Gefühle seines Gegenübers weil er nur an sich und sein Leid gedacht hatte. Dabei hatte er um nichts in der Welt einen anderen kränken wollen!

Nikarion beschloss, dass dieser Fehler ihm nicht noch einmal geschehen sollte. „Von Herzen tut es mir Leid, will ich doch niemanden kränken. Ich bin doch nur auf der Suche nach dem Wesen Gottes. Ich will einen Eindruck seiner viel gerühmten Herrlichkeit erhalten. Und ich will seine Sicherheit genießen. Mehr verlange ich doch nicht.“

Diese Worte ließen die Wut des Pfarrers wohl verrauchen, denn er setzte sich wieder neben Nikarion und sammelte sich. „Deine Seele ist mehr als nur aufgekratzt. Scheinbar habe ich mich in dir geirrt. Ich glaube dir, dass du mich und den Heiland nicht verletzen wolltest. Zum Glück haben mich deine Worte davor bewahrt, selbst einen Fehler zu begehen. Gewiss hätte ich dich in der ersten unkontrollierten Gefühlswallung vor die Tür gesetzt und es hernach bereut. Doch bin auch ich nur ein Mensch, der sich selbst nur in großem Abstand dem Weg des Heiligen nachschleppt.“

Nikarion sagte: „Es gebührt dir viel Respekt, dass du es wenigstens versuchst. Viele schleppen sich nicht einmal nach, sie stehen nur am Wegesrand und sehen zu, wie sich andere abmühen.“

„Und wenn dann einer strauchelt, beklagen sie seine schlechte Kondition. Glaube mir, mein von Gott Gesandter Wanderer, ich kenne diese Welt und die Menschen in ihr.“

„Ein großes Repertoire an Weisheit bietet das, möchte ich wetten“, meinte Nikarion.

„Durchaus, durchaus“, gestand der Pfarrer. „Allein, nie kam ein Heiliger zu mir, immer begegne ich nur Sündern wie mir – und noch Schlechteren. Meine Weisheit erschöpft sich also in Einseitigkeiten, denke ich.“

Nun mussten sie beide herzhaft lachen.

„So bin ich also im erbauten Haus Gottes, in Anwesenheit eines Vertreters der Heiligen Kirche, nicht viel näher an der Weisheit oder Heiligkeit dran, als manch anderer Mensch“, sagte Nikarion dann.“

Der Pfarrer nickte stumm. Diese Gedanken waren ihm nicht fremd. Was Gott wohl dazu bewogen hatte, die Welt gerade so zu erschaffen? Hätte er eine Antwort darauf, müsste er nicht glauben.

„Warum ist die Religion nur so stark in der Welt, wenn sie keine endgültigen Antworten bieten kann und bloß auf Glauben basiert?“, fragte Nikarion.

„Diese Frage ist leicht zu beantworten“, sagte der Pfarrer. „Denn bedenke nur, dass es Gründe für die religiösen Lehren geben muss. Grundlos und ohne Sinn sind sie nicht entstanden, das glaube mir nur ruhig. Es ist schon gut so, dass der Umgang miteinander geregelt ist. Die Gedanken, dass Sex erst in einer festen Bindung zu einer schönen Sache wird, oder dass man alles nur in Maßen genießen soll, ergeben schon Sinn. Die Religion vertritt Bräuche und setzt einen Verhaltenskodex fest, wie Menschen miteinander umgehen sollen. Es ist wunderbar zu sehen, dass sich die Menschen ihren Halt in der Welt selbst schaffen konnten und immer noch können.“

Nikarion sah überrascht auf. „Die Menschen sich selbst? Sagt ein Pfarrer da gerade, dass Gott keinen Einfluss auf die Religionen hatte?“

Da lachte der Pfarrer wieder und seine Augen blitzten. „Trotz allem Glauben ist manchen religiösen Worten mit einem kritischen Geist zu begegnen. Viel wurde aus den jeweiligen Umständen der Zeit geprägt und die heiligen Schriften gingen durch viele Hände. Unweigerlich wurde das eine oder das andere hinzugefügt, wenn es gerade passend war. Religionen waren eben seit jeher das Bindemittel, das eine Gemeinschaft zu einer solchen macht und sie auch zusammenhält. Innerhalb dieser Gemeinschaften funktionieren Religionen auch wunderbar. Erst, wenn sich viel Zeug darum herum bildet und an diesem so gehangen wird, dass man nicht mehr davon lassen möchte, gibt es Probleme. Und zwar besonders dann, wenn man auf andere trifft, die zwar andere Meinungen haben, die aber ebenso festgefahren sind wie die eigenen. Dann kommt man auf keinen grünen Zweig mehr und die Waffen fechten für eine Missgeburt von Frieden. In diesem gibt es dann einen Sieger und einen Besiegten, ein funktionierendes Gleichgewicht kommt dabei nur schwerlich auf. Ich meine, dass die Botschaft alleine zählt und die Umsetzung ebendieser nicht unumstößlich festgesetzt werden kann. Man darf sich nicht an Details aufhängen. Darum halte ich auch die Kirche für die beste religiöse Institution, die es gibt. Denn, trotz aller Schatten der Vergangenheit, sie ist bereit, sich zu ändern und eben nicht den Fehler zu begehen, in alten Mustern gefesselt zu bleiben. Sie öffnet sich und gibt den Glauben aus der Geiselhaft frei.“

„Was bedeutet das?“, fragte Nikarion.

„Das bedeutet“, sagte der Pfarrer, „ dass sie nicht länger so starr darauf beharrt, den einzigen Heilszugang zu haben. Sie verbreitet nicht länger den Irrtum, dass nur der, der brav der Kirche folgt, das Himmelsreich erlangen kann. Das ist ein weiser und durchaus nötiger Schritt gewesen. Dennoch hat die Kirche als Institution keinen allzu guten Ruf zur Zeit. Denn ganz so, wie ich es sage, ist es doch nicht. Zwar hat sich die Kirche geändert; ein Kunststück, das viel mehr Religionen bewerkstelligen sollten. Aber die Verantwortlichen sind zu einem Gutteil noch immer in ihrer Gedankenwelt verhaftet, während sich die richtige Welt noch mehr geändert hat. Aber bedenke: Die Kirche muss auch noch immer einen Halt in der Welt schaffen für diejenigen, denen sie damit helfen kann. Eine sich ständig ändernde und sich neu erfindende Sache unterliegt allzu bald dem Niedergang. Darum ist es oft gut, standhaft zu bleiben und das auch zu demonstrieren. Einen Anteil an den Weltgeschehnissen hat die Kirche als Institution doch ohnehin nicht mehr. Der Glaube, der sich so oft vom Verstand separiert, hat die Politik zum Glück verlassen. Und darum haben wir uns wieder auf das konzentrieren können, was wichtig ist: auf den Menschen und die Seelsorge. So kann man sagen, dass die Kirche doch sehr flexibel ist. Ihren Möglichkeiten entsprechend.“

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