Leo Brescia - Der Zweifel

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Die Gestalt des Zweifels erscheint dem Menschen Nikarion und nimmt ihn mit auf eine Suche nach Erkenntnis und Seelenfrieden. Sie sprechen mit den Weisen und den Wissenden, doch immer zerstört der Zweifel jede Wahrheit. Schließlich beschließt Nikarion, die vergebliche Sinnsuche sein zu lassen und wendet sich stattdessen der Suche nach etwas anderem zu: nach Macht.

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Zwar war die Antwort positiv ausgefallen, doch Nikarion musste einfach fragen: „Warum willst du mir freiwillig helfen? War es bisher nicht deine Aufgabe, die Wahrheit zu verschleiern und alle Geheimnisse zu bewahren?“

„Überhaupt nicht!“ Der Zweifel schüttelte wild den Kopf. „Warum sollte ich das wollen? Ich leite an und führe, gehen muss man aber selbst. Wenn man mich missversteht und sich von den Sirenen an Felsklippen locken lässt, welche Schuld trifft mich dann?“

Das verstand Nikarion. Noch einmal sah er sich um, sah die verfallenen Ruinen und spürte die Hoffnung und den Zweifel aller Menschen, die einst an diesen Ort getrieben worden waren. Es waren auch seine Hoffnungen und seine Zweifel. Aus welchem Grund gab es diese Empfindungen? Aus welchem Grund gab es die Sterne, das Leben, das Denken, die Hoffnung und den Zweifel? Aus welchem Grund war alles ein großes Geheimnis?

„Ich will den Sinn kennen!“, verlangte Nikarion. „Den Sinn von alldem. Ich will das geheime Wissen entdecken und der Welt endlich offenbaren. Verrate mir alles! Erleuchte mich. Verhilf mir zu Erkenntnis, auf dass ich sie mit allen Menschen teilen kann.“

„Ich kann dir nicht geben, wonach du verlangst“, sagte der Zweifel. „Ich will dir zwar helfen, doch auf dem Silbertablett kann ich dir die Antworten nicht präsentieren. Ich kann dich aber auf auf eine Reise schicken, die vielleicht das Verlangen in deinem Herzen stillen kann. Versteh doch: Ich kann dich nur begleiten, dir aber nichts verraten. Ich kann dir bloß die Welt zeigen, dir aber nichts über sie sagen. Denn die Wahrheit liegt jenseits von Zweifel und Hoffnung.“

Der Zweifel trat auf Nikarion zu und sah ihm tief in die Augen. Nikarion konnte den Blick nicht von diesen tiefen Augen abwenden, in denen Wissen und Trauer, Weisheit und Güte standen. Der Zweifel würde ihn nicht anlügen, das wusste Nikarion instinktiv. Dies waren ehrliche und wache Augen.

„Bei dir, Mensch, beginnt die Reise zur Wahrheit. Selbsterkenntnis heißt das Zauberwort. Anfangs ein schmerzhafter Prozess, zugegeben, doch nach und nach wirst du Kraft daraus gewinnen. Doch erkenne dich nicht nur selbst, erkenne dich selbst auch in den Anderen! Du bist genau wie sie und sie sind genau wie du. Sie alle suchen. Und sie alle finden etwas.“

„Ich will nicht irgendetwas finden!“, begehrte Nikarion auf. „Ich will das Absolute finden.“

Er war bereit, bis an den Rand von Allem vorstoßen. Er wollte die Grenzen des Universums sehen, er wollte Weisheit. Er wollte wissen, was für ein Sinn hinter der Welt steckte.

„Gut“, sagte der Zweifel. „Schwöre mir, dass du dich nicht verlieren wirst in Fehlschlüssen. Schwöre mir, dass du dich nicht auf die erstbeste Wahrheit stürzt und danach das Suchen aufgibst. Schwöre mir, dass dein Geist offen bleibt für Antworten – und für Zweifel.“ Nikarion schwor es. „Gut. Solltest du diesen Schwur je brechen, werde ich dich verlassen. Denn dann ist dein Unternehmen gescheitert. Rufe dir den alten delphischen Spruch an Apolls Tempel in Erinnerung: Erkenne dich selbst. Dieser Spruch wird zweifach gedeutet. Er gemahnt dich einerseits an deine Grenzen und kann dir Demut beibringen. Andererseits fordert er dich auf, dir deiner Göttlichkeit bewusst zu werden; dein Geist ist unsterblich, Mensch, und dein Körper ein bloßes Werkzeug. Für welche Deutung entscheidest du dich?“

„Wir werden sehen“, sagte Nikarion.

„Vertrau mir nur und lass mich dich führen. Jeder Zweifel ist angebracht, keine Kritik ist ohne Sinn. Vergiss das nie. Ich kann die Menschheit vielleicht nicht ans Ziel bringen, doch ich kann sie eine Stufe auf der Treppe, die zur Weisheit führt, weiter hinaufführen. Alles, was ich für meine Dienste verlange, ist dies, Mensch: Dass du die Wahrheit annimmst und dass du den Sinn erkennst. Man sollte immer auf die leiseste Stimme hören, denn die Wahrheit braucht nicht laut zu sein. Die lauten Stimmen versuchen bloß durch ihr Geschrei die Lüge zu verkaufen. Es gibt so viele Menschen, die sich in den Wirren des Geistes verlaufen. Sie finden keine Antwort und meinen, es gibt keine Antwort. Als dann, Mensch. Verlasse nun deine Welt und komm mit mir. Lass mich dich führen durch eine Welt, an der du verzweifeln magst und die dir doch Hoffnung bietet. Wollen wir sehen, ob die Weisen dieser Welt dir die Antworten bieten können, nach denen du verlangst. Lass uns bei den Religionen beginnen. Die Menschen beantworten die letzte aller Fragen stets mit Gott. Er ist verantwortlich, also kann Er Antwort geben.“

Zu ihm hatte Gott noch nicht gesprochen, überlegte Nikarion. Er kannte auch keinen, der das von sich behaupten könnte. Und dennoch sprachen die Menschen von ihm. In seinem Herzen regte sich eine alte Hoffnung. Er wollte die Sicherheit, zu wissen, dass es einen Gott gab. Er wollte sicher sein, dass da eine Macht war, die auf sie alle Acht gab und die ihrer Existenz einen Sinn und einen Rahmen gab. Oder er wollte sich der harten Erkenntnis stellen, dass alles nur Lug und Trug war und er sich ruhig von solchen Gedanken lösen konnte.

„Sei nur offen für jede Art von Antworten“, sagte der Zweifel. „Komm, wir besuchen einen Mann des Glaubens.“

Der Pfarrer

Nikarion trat mit seiner Hoffnung und seinen Zweifeln durch das hohe Kirchenportal. Das Gebäude war riesig und mächtig, die hohe Decke verlor sich über ihm in der Dunkelheit. Die Kirche war düster wie alle Kirchen, düster wie der Geist. In ihrer Bestimmung war sie aber ein Bau der Hoffnung und der Zuversicht, ein leuchtendes Fanal in der Düsternis der Welt; so wie auch die allumfassenden Bestrebungen des Geistes und des Verstandes ein Licht in die Dunkelheit des Unwissens werfen, zwar bloß wie eine Kerze in tiefster Nacht, doch das Licht wird weithin gesehen. Es wird gesehen und leuchtet denen, die sich in der Welt, der wahren sowie der des Geistes, zurecht finden müssen.

Inmitten dieser düsteren Kirche schritt nun eine Figur erhaben durch die Reihen der leeren Sitzbänke. Mit erhobenem Haupt, die lange, schwarze Priesterrobe berührte fast den Boden, schritt der Pfarrer aufrecht und unaufhaltsam durch seine Welt. Sein Herz war zwar ebenfalls von Zweifeln angenagt, doch gleichzeitig war er fest im Glauben verwurzelt. Er kämpfte unaufhaltsam für das Gute und das in seinen Augen Wahre. Dies war ein Mann, der an seine Stellung im Universum glaubte. Der Pfarrer bemerkte den Neuankömmling in seiner Kirche – der Zweifel war ihm unsichtbar – und kam auf Nikarion zu. Der Sucher konnte in den Augen des Pfarrers deutlich den guten Willen erkennen.

„Was führt dich in einer Nacht wie dieser zu mir?“, erkundigte sich der Pfarrer. Er war bereit, jeder hilfesuchenden Seele beizustehen, bei Tag und bei Nacht. Darum überraschte es ihn nicht, als Nikarion antwortete: „Erkenntnis suche ich.“ Denn auch dieses Begehren führte etliche in seine Kirche und zu ihm.

„Also suchst du nach Gott“, sagte der Pfarrer.

„Ich denke schon, ja“, antwortete Nikarion. „Wenn es ihn gibt, dann muss ich ihn finden. Es ist meine einzige Chance, den Halt in der Welt wieder zu erlangen. Könnte ich den Glauben an Gott zurückgewinnen, den ich einst als Kind besaß, so würde ich nicht weiter suchen wollen. Ich hätte meinen Halt in der Welt gefunden, nichts könnte mich mehr davon abbringen. Allein blind glauben kann ich nicht mehr. Mögen die heiligen Worte auch wahr sein und alles darum Wirkende. Ich will nicht mehr vertröstet werden, nicht mehr zum bloßen Glauben gezwungen sein. Meine Geduld ist überspannt, mein Glauben in sich zusammengefallen. Ich muss Sicherheit erlangen. Welcher Natur ist Gott, was bedeutet das alles, wo liegt der Sinn? Ich muss diese Dinge wissen, kann sie nicht länger glauben. Gewissheit, Wissen, Sicherheit. Das begehrt meine aufgekratzte Seele, nicht weniger.“

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