Eckhard Lange - Die Vergessenen

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Ehe die patriarchalischen Strukturen der antiken Umwelt auch die junge Kirche verkrusteten, spielten auch Frauen in ihr eine bedeutsame Rolle: Sie gründen und leiten Gemeinden, reisen als Missionarinnen durch die römischen Provinzen, begegnen Paulus auf Augenhöhe. Ob freigelassene Sklavin oder erfolgreiche Unternehmerin, ob jüdischer oder heidnischer Herkunft – sie prägten das Bild der neuen Religion, bevor man die Erinnerung an sie zu tilgen versuchte. Nun kehren sie aus der Vergessenheit zurück und ihre spannenden Lebensgeschichten werden in unserer Fantasie wieder lebendig.

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Eines Tages aber brachte Chusa aus Jerusalem eine schreckliche Nachricht mit: Eben diese Pharisäer hätten einen der Leiter dieser hellenistischen Anhänger des Meisters angezeigt, und er sei verhaftet worden. Mit großer Sorge hörten Johanna und ihre Tochter davon, und Junia erzählte nun der Mutter, sie hätte diesen Mann mit Namen Stephanus selbst einmal durch Maria kennengelernt. „Er ist voller Begeisterung,“ sagte sie, „und er wird sich nicht irgendwie herausreden, sondern fest zum Meister stehen. Das kann ihn den Kopf kosten.“

Und sie sollte recht behalten. Einige Tage später kam die Nachricht aus Jerusalem, der Hohe Rat hätte ihn verhört und zum Tode verurteilt. Er sei wegen Gotteslästerung gesteinigt worden. Als Johanna der Tochter die Botschaft überbrachte, war sie erstaunt über Junias Antwort: „Ich kann nicht trauern, Mutter,“ sagte sie. „Er ist doch für den Meister, für Gottes Sache gestorben. Ich wollte, ich hätte einmal den gleichen Mut.“

3

Chusas Gedanken waren recht zwiespältig, als er im dritten Jahr der Regierung des Kaisers Caligula von seinem Herrn Herodes Antipas den Befehl erhielt, ihn auf einer Reise nach Rom zu begleiten. Einerseits wusste er die Ehre und das Vertrauen zu schätzen, das der Tetrarch in ihn setzte, andererseits würde er für Monate seine Familie nicht zu Gesicht bekommen – daß er sie nie wiedersehen sollte, damit rechnete er allerdings nicht. Seit der Neffe seines Herrn, Herodes Agrippa, zwar nur das unbedeutende Ituräa zugesprochen bekommen hatte, das aber nun verbunden mit dem Titel eines Königs von Juda, lag die ehrgeizige Gattin dem Herodes Antipas in den Ohren, beim Kaiser auch für Galiläa diesen Rang zu erbitten. Also beschloß er, mit entsprechendem Gefolge, Caligula aufzusuchen. Und sein Verwalter Chusa zählte dazu.

In Rom allerdings verlor er dagegen alles: Agrippa, gut befreundet mit dem Kaiser, verleumdete ihn mit allem nötigen Geschick, um selbst Galiläa zu erhalten, und Caligula tat ihm den Gefallen. Der Tetrarch wurde abgesetzt und ins ferne Gallien verbannt, und Chusa erlitt das gleiche Schicksal. Der neue Herrscher aber hatte auch neue Männer um sich: Als vom Kaiser Verbannter galt Chusa für ihn als enteignet, schließlich mußte Agrippa seine Getreuen nicht nur mit einträglichen Posten, sondern auch mit angemessenen Häusern ausstatten, und da kam der Besitz in Magdala mit seiner ansehnlichen Villa gerade recht. Johanna und ihre Tochter wurden nicht nur von Haus und Hof vertrieben, sondern zugleich aus dem Herrschaftsbereich des Königs ausgewiesen, mittellos verließen sie die Stadt und das Land.

Weder die Freundinnen noch die Gemeinde in Kapernaum konnten deshalb etwas für die beiden tun, allerdings sammelten sie dafür, daß sie unterwegs keine Not leiden sollten. Denn Maria empfahl ihnen dringend, nach Antiochia am Orontes zu gehen, dorthin hätten sich damals die Anhänger des Stephanus geflüchtet, als sie in Jerusalem verfolgt wurden, und seitdem wäre dort eine große Gemeinde entstanden. Der Gemeindeleiter von Kapernaum gab den beiden ein Empfehlungsschreiben an die Brüder in Antiochia mit, sie würden sicherlich für sie sorgen und sie herzlich aufnehmen. So machten sich Johanna und Junia auf den Weg ins Ungewisse. Mit nichts als dem, was sie tragen konnten, wanderten sie von Kapernaum über die galiläischen Berge ins syrophönizische Land, das zur römischen Provinz Syrien gehörte. In Ptolemais gab es eine kleine Gemeinde, die sie für eine Weile beherbergte und ihnen eine Schiffspassage bis Sidon besorgte.

Es war Johannas Ruf als Auferstehungszeugin, die die Christen dort beeindruckte. Gerne hätten sie die beiden Frauen auch auf Dauer in ihrer Mitte gesehen, aber die Nähe zu Galiläa und die Anfeindungen der jüdischen Gemeinde dort ließen es ratsam erscheinen, sie nach Antiochia weiterzuschicken. Junia war nun zwölf Jahre alt und damit im heiratsfähigen Alter, und sicher würde sie unter den zahlreichen Brüdern in der Großstadt Antiochia eher einen Mann finden, der sie trotz ihrer Armut heiraten und damit auch versorgen könnte. Ihre Mutter dagegen wurde nun als Witwe angesehen, wie in allen Gemeinden galt diesen Frauen deren besondere Fürsorge.

Von Sidon aus fanden die beiden ein Schiff, das trotz der drohenden Herbststürme die Fahrt bis Seleucia Pieria noch wagen würde. So trafen sie denn rechtzeitig vor den Wintermonaten in Antiochia ein. Einer der Gemeindelehrer, Lucius von Kyrene, nahm die beiden Frauen bei sich auf. Er war verwitwet und hatte eine zehnjährige Tochter, so hoffte er, Johanna könnte sich um das Mädchen kümmern und Junia würde ihr eine große Schwester sein. Auch hier wurde Johanna gebeten, ihre Erlebnisse vom Ostermorgen zu berichten, und bald war sie in der Hausgemeinde des Lucius auch in der Armenfürsorge tätig. Ihr eigenes Schicksal half ihr, die Not anderer zu verstehen und ihnen nicht nur mit den Liebesgaben der Gemeinde, sondern auch mit tröstenden Worten zur Seite zu stehen.

Junia dagegen nahm alles auf, was die Propheten und Lehrer in dieser großen Gemeinde sagten; und bald begann sie, selbst Fragen zu stellen und auch mitzureden, wenn über den Glauben an den Christus Jesus geredet und manchmal auch gestritten wurde. Es war besonders Barnabas, der vor einiger Zeit aus Jerusalem nach Antiochia gekommen war und als Abgesandter der ersten Gemeinde auch hier großes Ansehen genoß, dessen Ausführungen sie beeindruckten. Trotz ihrer Jugend ging Barnabas gerne auf ihre Fragen ein, hatte sie doch den Herrn selbst noch kennengelernt. Jetzt, aus dem Abstand heraus und im Gespräch mit den Lehrern der Gemeinde, kam ihr manches wieder ins Gedächtnis zurück, was damals im Hause des Vaters oder auch der Maria geredet wurde. Sie verstand nicht nur den Meister immer besser, sie wusste auch dieses Wissen einzubringen in die Versammlungen der Gemeinde. Barnabas und Lucius und die anderen Leiter staunten über ihre klugen Beiträge, und bald erteilten sie ihr auch das Wort, wenn Fremde zu den Versammlungen kamen und hören wollten, was es mit diesem neuen Glauben auf sich hat.

Eines Tages stellte Barnabas den antiochenischen Schwestern und Brüdern einen Mann vor, den er vor längerer Zeit in Jerusalem kennengelernt hatte und der nun aus seiner Heimat Tarsus hierher gekommen war. Er hieß Saul, oder, wie er sich für die griechisch Sprechenden lieber nannte, Paulus. Dieser Saul war ein gelehrter Mann, aus jüdischem Geschlecht und bei einem bekannten pharisäischen Lehrer einst in Jerusalem ausgebildet. Etwas anderes aber beeindruckte die Gemeinde weit mehr: Er hatte die Anhänger des Christus Jesus einst wütend verfolgt, weil er ihre Botschaft für eine Irrlehre hielt, aber dann war ihm in einer Vision der Herr selbst erschienen und hatte ihn in den Dienst gerufen. Und nun predigte er mit großer Vollmacht und klugen Argumenten, daß dieser Jesus der von Gott verheißene Messias sei.

Vor allem eines bewegte Junia sehr: Paulus trat offen dafür ein, daß nicht nur die Menschen aus dem erwählten Volk Gottes, aus Israel, zur Gemeinde des Herrn gehörten, sondern daß allen, aus welchem Volk sie immer kommen mochten, die Botschaft galt, ohne daß sie nun erst Juden werden und sich dem Gesetz unterwerfen müssten. Nicht das Gesetz, sondern allein die Barmherzigkeit Gottes würde den Menschen retten, wenn er sich ihr anvertraue. Hatte der Meister nicht selber ähnliches verkündet? Und hatte nicht Maria damals in Magdala ihr davon erzählt? Ja, das war die Wahrheit, und für diese Wahrheit wollte auch sie eintreten. Der Meister hatte sie einst gesegnet, als sie noch ein Kind war, aber dieser Segen war doch auch ein Auftrag für sie. Es war wie eine Erleuchtung, alles, was sie bisher verstanden und gelernt hatte, es hatte nur diesen einen Zweck: Sie sollte selber diese Botschaft weitersagen. Auch wenn sie noch nicht wusste, wann und wie das geschehen sollte.

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