Eckhard Lange - Die Vergessenen

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Ehe die patriarchalischen Strukturen der antiken Umwelt auch die junge Kirche verkrusteten, spielten auch Frauen in ihr eine bedeutsame Rolle: Sie gründen und leiten Gemeinden, reisen als Missionarinnen durch die römischen Provinzen, begegnen Paulus auf Augenhöhe. Ob freigelassene Sklavin oder erfolgreiche Unternehmerin, ob jüdischer oder heidnischer Herkunft – sie prägten das Bild der neuen Religion, bevor man die Erinnerung an sie zu tilgen versuchte. Nun kehren sie aus der Vergessenheit zurück und ihre spannenden Lebensgeschichten werden in unserer Fantasie wieder lebendig.

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In den letzten Jahren hatte Chusa dazu mit einem anderen Problem zu kämpfen. Seine Frau Johanna hatte sich ganz eindeutig diesem Wanderprediger aus Nazareth angeschlossen, lud ihn in sein Haus ein, begleitete den Meister auch gelegentlich auf seinen Wanderungen und sammelte eifrig Spenden für ihn und seine Freunde, wobei sie selbst am meisten gab. Chusa fand diesen Jesus durchaus sympathisch, und manches von dem, was er sagte, beeindruckte ihn, doch er wusste wohl, daß der Tetrarch nichts von dem Nazarener hielt, ja, sogar zweimal einen Haftbefehl ausgestellt hatte, der aber jedes Mal wieder außer Kraft gesetzt wurde. Da war es schon höchst gefährlich, einen Landesfeind als Gastfreund im Hause zu haben. Doch Johanna zuliebe hatte er das stets geduldet, und bislang war es auch ohne böse Folgen geblieben.

Nun aber war eine neue Situation eingetreten. Jesus war tot, das machte Chusa das Leben leichter – auch wenn er den Nazarener für unschuldig und das Opfer bloßer Intrigen hielt. Aber eben – Jesus war ein vom römischen Prokurator verurteilter Verbrecher, und dennoch trafen sich seine Anhänger weiterhin und verbreiteten die Nachricht, er sei von den Toten auferweckt worden. Und ausgerechnet seine Frau Johanna wurde da als Zeugin genannt. Chusa wusste, Johanna war eine ernsthafte Frau, nie würde sie solche Behauptungen aufstellen, wenn sie nicht wirklich etwas Besonderes erlebt hätte. Doch sie war eben auch nur eine Frau, deren Zeugnis in der Öffentlichkeit wohl wenig Gewicht hätte. Und er, ihr Mann, der Verwalter des Tetrachen, stand wieder einmal dazwischen. Wenigstens die Tochter, die mit ihren acht Jahren noch für vieles empfänglich war, wollte er deshalb aus dieser Angelegenheit heraushalten.

In den nächsten Wochen wurden die Treffen der Frauen im Hause des Chusa allerdings seltener, einerseits versammelten sich die Anhänger des Meisters, Männer wie Frauen, nun häufig im Hause des Fischers Simon Petrus in Kapernaum, um dort das gemeinsame Mahl zu feiern, wie der Meister es ihnen bei seinem Abschied nahegelegt hatte. Andererseits trafen die Frauen sich zwar weiterhin auch in Magdala, doch jetzt vermehrt im Hause der Maria. Jesus hatte sie, wie alle wussten, vor langer Zeit von einer tiefen Schwermut befreit, und seitdem war Maria eine besonders treue und fürsorgliche Jüngerin gewesen. Dennoch vermied der Meister es, in ihr Haus einzukehren, sie war ehelos geblieben, da schickte es sich nicht, wenn Männer dort zu Gast waren, und er wollte keinesfalls ihrem Ruf schaden. Nun aber freute sich Maria, endlich die Freundinnen bei sich bewirten zu können, und weil Johanna manches zu den Mahlzeiten beisteuerte, brachten sie diese Einladungen auch nicht in Verlegenheit. Johanna jedoch sah schon, daß Chusa darüber erleichtert war, und sie verstand seine Lage durchaus.

So war es vor allem Junia, die die Gespräche der Frauen vermisste, doch bald hatte sie die Mutter überredet, sie wenigstens zu Maria mitzunehmen, und der Vater konnte es ihr nicht verwehren. Je älter Junia wurde, desto mehr fragte sie nun auch, statt bloß zuzuhören, und manche Erinnerung an den Meister blieb ihr so im Gedächtnis. Anderes dagegen lernte sie bei den Treffen der Frauen, was sie als Kind noch nicht verstanden hatte. So galt sie dann ebenfalls als eine Jüngerin des Meisters, und sie selbst verstand sich auch so – hatte Jesus sie nicht ebenso gesegnet wie andere?

2

Zwei Jahre war es nun schon her, daß der Meister in Jerusalem gekreuzigt worden war. Seitdem mied Johanna die Stadt, niemals wieder würde sie den Hügel Golgatha wiedersehen wollen; aber auch vor jenem Grab des Josef, an dem sie zusammen mit den anderen Frauen jene Botschaft erhalten hatte, daß der Meister von Gott aus dem Totenreich herausgeholt worden sei, hatte sie eine fast panische Scheu – das Licht, die Stimme, die Nachricht selbst – das alles war so überwältigend gewesen, hatte sie für einen Augenblick die Nähe des Allmächtigen erfahren lassen, daß sie es nicht über sich bringen konnte, diesen Ort noch einmal und ohne all dies zu sehen.

Immer wieder hatte Junia sie nach ihrem Erlebnis ausgefragt, und sie hatte versucht, ihr zu erklären, was doch unerklärbar war, doch die Tochter war dennoch immer tiefer eingetaucht in eine Wahrheit, die sie selbst nie erlebt hatte und die ihr inzwischen so vertraut war wie die Erinnerung an die Besuche des Meisters im Hause des Chusa. Junia war ein verständiges, ernsthaftes Mädchen, dazu durchaus lebhaft und von rascher Auffassungsgabe. Der Vater, dem keine Söhne geschenkt waren, ließ ihr von einem griechischen Freigelassenen Unterricht erteilen, als wäre sie ein Knabe. So wuchs sie zweisprachig auf. Mit den Angestellten, auf der Straße, auch mit den Freundinnen der Mutter und natürlich in der Synagoge wurde aramäisch gesprochen, die Muttersprache der galiläischen Juden, doch in der Familie nutzte man weitgehend das Griechische. Chusa sprach es am Hofe des Herodes, und er pflegte diese Sprache auch zu Hause, war sie doch Zeichen seiner Bildung, seiner Zugehörigkeit zur höheren Gesellschaftsschicht. Sogar einige Brocken Latein wusste er zu verwenden, wenn es nötig wurde.

Und obwohl die Mutter darauf verzichtete, den Gatten nach Jerusalem zu begleiten, wenn er im Auftrag des Tetrarchen nach Judäa reiste oder auch, soweit es der Beruf erlaubte, um an den Festen im Tempel teilzunehmen, Junia drängte den Vater stets, sie doch mitzunehmen. Gerne verweilte sie dann im Vorhof der Frauen, aber wenn es der Vater erlaubte, suchte sie auch die Gemeinschaft der Jünger des Meisters auf, die sich täglich in einem Hause ganz in der Nähe des Tempels traf. Auch wenn sie erst zehn Jahre alt war, man begrüßte die Tochter der Johanna stets freundlich. Chusa gestattete es, wusste er sie doch dort wohlbehütet, wenn er in Geschäften unterwegs war, und Maria, die er ja gut aus Magdala kannte, bewachte das Mädchen wie ihren Augapfel, da war er ganz sicher.

Es gab in Jerusalem jedoch noch eine andere Gruppe, die sich zu den Anhängern des Nazareners zählte. Das waren griechischsprachige Juden, die lange in der Fremde gelebt hatten oder sogar dort geboren waren. Und Maria, die gerne erzählte, daß der Meister sogar heidnischen Menschen geholfen hatte – einem römischen Centurio etwa oder einer kranken Frau aus Tyros – ging gerne auch zu diesen Brüdern und Schwestern. Sie verstand nicht, daß Petrus und Johannes dorthin eher Abstand hielten, glaubten sie doch ebenso an die Auferweckung des Meisters und daran, daß er bald wiederkommen und Israel erlösen würde. Ein oder zwei Male hatte sie deshalb auch Junia bei ihren Besuchen mitgenommen, schließlich kannte das Mädchen ja auch diese andere Sprache.

Auch wenn Johanna Jerusalem nicht aufsuchte – gerne hörte sie von der Tochter, was dort geschah, und auch die Freundinnen erzählten oft von Petrus und Johannes und den anderen Freunden, die Jesus nachgefolgt waren. Nun war übrigens auch der Bruder des Meisters dazugestoßen, der doch zu seinen Lebzeiten sich stets ablehnend verhalten hatte. Doch der Auferstandene, so erzählte man, sei auch ihm erschienen. So fanden immer wieder Menschen zum Glauben, und die Gemeinschaft wuchs langsam, aber stetig. Nicht nur Männer und Frauen aus Jerusalem und den umliegenden jüdischen Gebieten, sondern eben auch jene hellenistischen Juden bekannten sich zu Jesus als dem Messias.

Junias wacher und kritischer Geist hatte wohl bemerkt, daß diese Gruppe sich längst nicht mehr streng an die vielen Vorschriften hielten, die doch für einen frommen Juden Voraussetzung für ein gottgefälliges Leben bedeuteten. Maria hatte es ihr einmal so erklärt: Auch Jesus selbst hatte die Gesetze, die Israel auferlegt waren, oft durchbrochen oder missachtet. Nicht sie seien es, die den Weg zu Gott öffnen, so erklärte sie Junia, sondern allein die Barmherzigkeit Gottes selbst. Das habe der Meister klarmachen wollen. Wenn also Petrus und Jakobus alle die Vorschriften treu erfüllen, so sei das zwar gut, um fromme Juden nicht zu verstören, wenn sie ihnen den Messias verkündeten, aber notwendig sei es nun nicht mehr. Das verstand Junia wohl, und sie konnte sich den oft so fröhlichen Meister auch nicht als sauertöpfischen Pharisäer vorstellen, der jeden Sabbat seine Schritte zählt, um nur nicht einen zuviel zu tun.

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