Elsa Merten - Mora und...was bleibt.

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Mora und...was bleibt.: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Roman schildert das prallgefüllte Leben der Protagonistin Mora, das so nur deshalb stattfinden konnte, weil ihr etwas erspart geblieben ist.
Rückblickend bewegt sie sich noch ein einziges Mal mit ihrer Tochter von den ungewöhnlichen Anfängen ihres Lebens, dem Jahr 1926 an, bis hin zum Jahr 1992.
Das Auf- und Ab zwischenmenschlicher Beziehungen, das die Leidenschaft ebenso wenig zu kurz kommen lässt, wie die Vergänglichkeit politischer Abläufe und die Probleme aus der Zugehörigkeit zu verschiedenen Religionsgemeinschaften, verweist latent und offen auf bestehende, gelebte wie auch auf verborgene Ängste.
Mora erkennt letztendlich, dass es nicht hilfreich ist, wenn sie sich ihrer Herkunft verweigert. So nimmt sie die Herausforderung des Romans an und fordert dazu auf, die jüdische Zugehörigkeit in der Familie nicht der Angst zu überlassen.
Gleichzeitig tut man sich jedoch noch schwer mit der abramitischen Klammer, die Christen, Juden und Moslems auf gleicher Höhe vereinnahmen möchte.

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„Eines Tages waren sie da, im Haus der Großeltern in der Dorfsenke. Drei Männer aus dem uns so fremden Frankreich. Sie waren hier her verschleppt worden um uns in der Landwirtschaft zu helfen. Sie taten dann das Ihre und wir taten das Unsere, dabei hatten sie nicht nur befohlene helfende Hände. Die Kluft zwischen uns wurde immer kleiner und nicht nur deshalb, weil wir mit Händen und Füßen, ähnlich wie bei der Anwendung der Gebärdensprache, der Sprachbarriere trotzten. Ihr Wissen und ihre bäuerliche Erfahrung, angesammelt auf der eigenen Scholle im fernen Frankreich, kam uns nicht nur ein Mal zugute. Dass sie, obwohl dies verboten war, zu den Mahlzeiten am selben Tisch saßen wie wir selbst, das hab ich außerhalb der Familie keinem erzählt. Das hat mir mein Instinkt so geraten. Auch von dem Erlebnis mit dem Großvater und den Franzosen auf dem Heuboden habe ich während der Kriegstage keinem Menschen erzählt und dies hat mir nicht nur der Instinkt, sondern vor allem die Angst geraten. Als ich nämlich wieder einmal in der Dorfsenke aushelfen musste und mich auf dem Heuboden zu schaffen machte, da stand ich unerwartet dem Großvater und den Franzosen gegenüber. Die Männer waren allesamt nicht weniger erschrocken als ich selbst, als wir uns so unerwartet und nicht verabredet zwischen den aufgetürmten Heuballen trafen. Nachdem wir uns ausreichend genug angestarrt hatten, bemerkte ich den kleinen braunen Volksempfänger, den sie wohl nicht mehr schnell genug verschwinden lassen konnten. Sie wussten nun, dass ich wusste, nämlich von dem geheimen und verbotenem Hören von BBC- Nachrichten und sie schärften mir ein, dass ich über diese Entdeckung zu absolut niemandem sprechen durfte, sonst kämen sie alle mit mir ins KZ nach Dachau. Aus der Art und Weise, wie sie mir das einschärften, mit blanker und noch nie vorher von mir so gesehener Angst in deren Gesichtern, die blind dann auch auf mich übergriff, spürte ich erstmals in meinem Leben eine undefinierbare, aber dennoch sehr greifbare Gefährlichkeit, die meine sonst so munteren Lippen verschloss.

Wenn mich deswegen während der Kriegstage ab und an Unruhe und Unsicherheit heimsuchen und vereinnahmen wollten, dann bin ich hinauf in den Woid.“

Versunken in die mir wieder bewusst gewordenen Ereignisse von damals hörte ich mich plötzlich unvermittelt und mit einem gewaltigen Kloß in der Stimme sagen:

„Die Konzentrationslager (welch infame Wortfindung) wurden immer mehr und mehr und die gestreiften Pyjama darin immer mehr und mehr. Wer wusste, dass in Berlin am 20.12.1942, nur wenige Tage vor dem Weihnachtsfest, dem Fest zu Ehren der Geburt des Juden Jesus, die Wannseekonferenz einberufen worden war, mit der die systematische Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in Europa beschlossen wurde? Alle 15 Teilnehmer zeichneten zustimmend ab, das ist alles unerträglich.

Offiziell gab es keine Information über bestehende KZ, woher kam dann die Kenntnis über sie mit der sie begleitenden panischen Angst davor?“, fragte ich mich verhalten. Ich erinnerte mich an die Fotos und Filme, die erst nach Kriegsende von den Siegern veröffentlicht wurden und die eine deutsche beispiellose Unmenschlichkeit an den Tag brachten, der ein undefinierbares Schweigen der Täter und, für mich sehr lange unverständlich, gar der überlebenden Opfer folgte.

Mora musste das 16. Lebensjahr vollendet haben, als die ersten Verwundeten als Fronturlauber der Heimat einen kurzen Besuch abstatten durften. Etliche waren beim Überfall auf das unvorbereitete Russland im Juli 1941 dabei.

„Im Frühjahr desselben Jahres stellte Hitler wegen des Russlandfeldzuges den Luftkrieg gegen England ein“, ging es mir durch den Kopf. Einen bedrückend langen Augenblick musste ich an das aus heiterem Himmel von deutschen Bombern angegriffene London und vor allem an das zerstörte Coventry und die verheerenden Folgen denken.

Danach begann ich murmelnd die einspurige Kommunikation mit ihr fort zusetzen:

„Mit ca. 16 Jahren hast Du unter dem Siegel der Verschwiegenheit von Fronturlaubern der Ostfront beim Federnschleißen erfahren, dass es Abscheulichkeiten und praktiziertes übles, abartiges Verhalten dort an der Ostfront gab, das den Krieg, vor allem im Osten, als eine Ausgeburt des Bösen auszeichnete. Einzelheiten hast Du später darüber nicht erzählt. Erzählt hast Du aber, dass dieselben Fronturlauber nach übermäßigem Alkoholgenuss und zu fortgeschrittener Abendstunde den propagierten Endsieg verdammten, weil sie mit ihm den Einzug einer Zweiklassengesellschaft zugunsten der SS fürchteten und auch, dass mit ihm zu viele Männer unfreiwillig die Uniform zeitlebens wie eine zweite Haut zu tragen gehabt hätten um die besetzten Gebiete zu befrieden.“

Im Bedürfnis, mich von all den schrecklichen Gedanken befreien zu wollen, drückte ich intuitiv mein Rückgrat durch bis zur geraden Körperhaltung, zog dann den Begriff „Federschleißen“ nah zu mir heran und ließ ihn sich bis zur Heiterkeit entfalten, die mich innerlich entspannt zurücklehnen und die Berührung mit der Stuhllehne suchen ließ.

„ Von diesem Wochenendspektakel in den Herbst- und Wintermonaten, auch noch in den Kriegsjahren, davon hast Du allzu gerne erzählt.“

Froh, den davor mich niederdrückenden Gedanken entkommen zu sein, wandte ich mich erneut an sie: „ Die Mutter hatte Dich schon in jungen Lebensjahren Dank Deiner geschickten und flinken Hände gerne zum Federnschleißen mitgenommen und Du hast die dort zelebrierte Gemeinsamkeit mit den Familien aus der Nachbarschaft im Tal zwischen den Woid-Hügeln, wie auch all die dort gehandelten Neuigkeiten, den gewöhnlichen Tratsch mit eingeschlossen, genossen. Ich weiß es so von Dir, dass das Federnschleißen abwechselnd immer eine der größeren Bauernfamilien ausgerichtet hatte, weil sie die dazu benötigte große Wohn- oder Wohnküchenstube und vor allem den großen Tisch zur Verfügung stellen konnten, auf dem gemeinsam das vorgesehene Pensum für den jeweiligen Samstagabend an Federn und Daunen geschlissen werden musste. Ein gegenseitiges Aushelfen ohne großer Worte war für Dich selbstverständlich, so wie es halt üblich war in den Tälern zwischen den Woid-Hügeln.“

Ich stellte mir vor, wie sie inmitten eines rührigen Menschenknäuels aus jungen und alten Frauen, das sich zu diesem Anlass um einen großen Bauerntisch sortierte, stundenlang bis in die Nacht hinein damit beschäftigt war, die von Enten und Gänsen gerupften Daunen und Federn zu schleißen, d.h., sie bettfederngerecht zurechtzustutzen. Ich sah sie entsprechend ihrer Schilderungen während dieser mühseligen Arbeit vor mir, wie sie dabei, ohne auf die Tür starren zu müssen, bereits aus den Augenwinkeln heraus festgestellt hat, wer von dem Jungvolk aus der Umgebung hereinströmte um an dem teilzunehmen, was das Federnschleißen eigentlich ausmachte. Da gab es nämlich nach getaner Arbeit für alle, die sich im Laufe des Abends eingefunden hatten, trotz vorgerückter Stunde, noch eine schmackhafte Suppe. Während man dabei war, diese zu verzehren, so erzählte sie es mit einem Gesicht, das noch im Nachhinein ihren ganzen Spaß zum Ausdruck brachte, begann schon ein fröhliches Treiben bei dem man sich gegenseitig aufzog und die neuesten Witze von sich gab. Spaßeshalber wurde das eine oder andere Vorkommnis aus dem Leben eines Anwesenden angeprangert ohne dass dies verletzend ankam. Als dann der letzte Löffel sauber abgeleckt und in der Spülschüssel abgelegt war, griff man sich nach alter Tradition entweder Zither oder Ziehharmonika und begann nach Herzenslust die allbekannten Weisen zu spielen.

Ohne Aufforderung begannen Einzelne dazu zu singen und wer Freude am Tanzen

hatte, der stampfte trotz des derben Schuhwerks mit erstaunlicher Leichtigkeit den Takt der Melodien in den alt bewährten Holzboden. Wenn männliche Partner hierzu nicht ausreichend genug anwesend waren, dann tanzte Frau halt mit Frau und dies tat dem Spaß keinen Abbruch. Ich verweilte in Gedanken gerne bei diesen Erinnerungen, die sie mir uneingeschränkt nachvollziehbar und mit anrührender Freude und Sensibilität hinterlassen hatte. Bei einer so aufgeheizten Stimmung, inmitten einer dampfenden Stube, war auch manch gekonnter Sketch entstanden, der Kirche und Obrigkeit ungehemmt den Spiegel vorhielt.

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